Beiträge von void

    Das Thema des anderen Threads ist sind Fragen zur Tradition des Zen die von Rigpa gestellt wurden:

    Ich möchte euch mal fragen, warum Zen eigentlich eine eigenständige Tradition ist.

    Dein Beitrag gibt Rigpa bei der Beantwortung seiner Frage keine Antwort sondern knüpft an was von mir Gesagtes warnend an.


    Meine Antwort auf Rigpa war, dass es in den unterschiedlichen Buddhistischen Schulen unterschiedliche Herangehensweisen gibt, die ihre eigenen Konzepte haben z.B "Buddhanatur".


    Dein Beitrag bietet jetzt keine alternative Sicht zum Thema "Was ist das Besondere am Zen" sondern sieht in dem Konzept

    unterschiedlicher Herangehensweisen die Gefahr, dass man sich von der Wahrheit entfernt.


    Dies ist ein komplexes Thema, dass sicher seinen eigenen Thread verdient hat.


    Einerseits ist es ja so, dass auch Shakyamuni Buddha zu unterschiedlichen Zeiten unterschiedliche Aspekte seiner Lehre herausgehob. Er vergluch sich ja selber öfter mit einem Arzt.


    Ein Arzt gibt bei hohem Blutdruck blutdrucksenkende Mittel und bei niedrigen Blutdruck blutdruckerhöhende Mittel. Und oft gibt es Fälle, wo unterschiedliche Therapien helfen können eine Krankheit zu besiegen. Und so kann es je, was die Menschen für Hindernisse haben für einen Lehrer sinnvoll sein unterschiedliches zu betonen. Und da gibt es bestimmt Fälle wo es wichtig ist die Verblendung zu betonen und andere, wo sinnvoll sein kann die Möglichkeit der Befreiung zu betonen.


    Aber Arzneien können ja auch Risiken und Nebenwirkungen haben.


    Und von daher wird im Thervada das Konzept "Buddhanatur" abgelegt, weil es zu nahe an bestimmten "Atman" Ideen ist. Es wird das Risiko der Anhaftung als größer gesehen als der damit verbundene Nutzen.

    Aber darum sagte ich ja, dass die Traditionen ihre eigenen Begriffe haben, aber im Endeffekt alle dasselbe meinen.

    Die buddhistischen Wege unterscheiden sich nicht so sehr darin, auf was sie weisen ( das ist das wohin sie führen - Befreiung) oder ihre Inhalte ( der edle achtfache Pfad) sondern in ihrer Herangehensweise.( Ich mach es mal fett) Und die Konzepte spielen innerhalb der Herangehensweise eine wichtige Rolle. Von daher ist es nicht so interessant zu sehen, inwieweit Konzept ( Leerheit, Ungeborenes, Nibbana, Buddhanatur) auf das gleiche Ziel verweisen, sondern welche Rolle die Konzepte innerhalb der jeweiligen Herangehensweise spielen. Diese kann nämlich unterschiedlich sein.


    Und da ist es so, dass man sich um Theravada von der Richtung her von den Verblendungen ausgeht. Gier und Hass verschwunden, wie Wolken die sich verziehen. Während man in vielen Schulen des Mahayana nicht vom Anfang aus denkt sondern vom Ende. Von Buddhaschaft. Statt vom Verschwinden der Wolken geht man von der Präsenz des blauen Himmels hinter den Wolken aus, der sich dann gegen die Wolken durchsetztm


    Statt auf der trivialen Feststellung zu verharren, dass es auf das gleiche hinausläuft, macht es Sinn die verschiedenen Herangehensweisen in ihrer Verschiedenartigkeit zu würdigen.


    Konzepte mit einem gemeinsamen Ursprung und einem gemeinsamen Ziel können in der jeweiligen Rolle die sie in einem Kontext spielen unterschiedlich sein. Und dies hilft dann andere Unterschiede und Mißverständnisse auszuräumen


    So wäre z.B ein Begriff wie "einfach nur Sitzen" für einen Theravadin vielleicht eher unverständlich. Wenn man auf dem Weg zur Befreiung am gleichen Ort bleibt, kommt man nie dort an. Während wenn man versteht, dass das wo man sitzen bleibt eine Vorweggenommene Buddhaschaft ist, macht es Sinn


    Eine "Vorweggenommene Buddhaschaft" ist nichts triviales sondern ein eher gewöhnungsbedürftiges Konzept wo man sich als Theravadin vielleicht am Kopf kratzt. Die ganze Idee nicht mit Verblendung sondern mit Buddha zu starten war eine Neuerung die sich eben im Begriff "Befreiungspotenzial" nicht wiederfindet.


    Es ist nicht hilfreich die Konzepte in den Thermomix zu tun und auf den Knopf zu drücken

    Jemand hier hat den Unterschied zwischen Zen und Thervada mal mit dem Sprachenlernen verglichen.


    Man kann eine Sprache lernen, indem man sich einen Sprachführer kauft, und sich systematisch mit Grammatik beschäftigt. Oder man fährt in ein Land mit der Sprache und erlernt die Sprache, indem man in sie reinwächst. Letzteres klingt toll, ist aber im Endeffekt ganz schön schwer und man muß da einiges an Talent mitbringen.


    Als Buddha die Blume hochhielt ( natürlich ist das total ahistorisch und mehr als Gleichnis dass die Sache auf den Punkt bringt zu verstehen) war das für Mahākāshyapa eine Übertragung von Herzgeist aber eben nur für ihn während es für die anderen nicht ankam. So ist es irgendwie ein ironischer Twist, dass Mahākāshyapa das erste buddhistische Konzil leitete, auf dem der Korb der Lehrreden kodifiziert wurde. Der "Typ mit der Blume" ist gleichzeitig der Vater des Palikanon. So dass die Überlieferung des Buddhismus eben nicht auf einen Weg ohne Worte beschränkt bleibt.

    void, für mich war die Frage nach den Unterschieden schon halbwegs befriedigend beantwortet.

    Es sind die Rituale ( den jeweiligen Kulturen geschuldet ) und dass sie mehr meditieren als Sutren zu lesen und zu verinnerlichen. Für mich sind das die einzigen Unterschiede. Sie verwenden auch noch andere Begriffe, aber dahinter gesehen, sind sie für mich dasselbe, finde ich sie auch in den anderen Traditionen.

    Das trifft es nicht. Der Unterschied ist wirklich einer der Herangehensweise:


    Am Besten lässt sich der Chan / Zen Buddhismus durch folgende Worte beschreiben:
    1. Eine besondere Überlieferung außerhalb der Schriften
    2. unabhängig von Wort und Schriftzeichen:
    3. unmittelbar des Menschen Herz zeigen,
    4. die (eigene) Natur schauen und Buddha
    Die dem Zen zugrundeliegende große Weisheit ist schon immer vorhanden und muss nicht erst gesucht werden. Hinderlich bei der Suche ist die Anhaftung an der Illusion eines „Ego“. Der historische Buddha Siddhartha Gautama hielt nach seiner Predigt auf dem Geierberg eine Blume hoch, während sich eine große Schar von Mönchen um ihn versammelten um seine Dharma Rede zu hören. Jedoch, anstelle zu reden hielt er eine Blüte in die Höhe und schwieg. Es war nur sein Schüler Mahākāshyapa, welcher dies als zentraler Punkt der Buddhalehre verstand und er wurde der 1. Patriarch des Chan / Zen Buddhismus und erreichte schlagartig dadurch die Erleuchtung. Damit ist die erste Übertragung der wortlosen Lehre von Herz-Geist zu Herz-Geist

    Es besteht also wirklich die Idee eine "besondere Überlieferung" zu sein und das besondere ist, edas die Vermittlung nicht über Text und Verstehen funktioniert, sondern man könnte sagen intuitiv" - nichtverbal. Wie eben das Zeigen der Blume. Die Idee ist nicht nur die von Buddhanatur als Buddhavermögen sondern als etwas was ohne Worte von einer Person an die andere weitergegeben werden kann.


    Deine Zusammenfassung dass man da mehr meditiert und landestypische Rituale hat trifft diesen Aspekt nicht.


    Aber ich denke du bist ein großer Freund der Gemeinsamkeiten und willst gar keine Unterschiede sehen oder gezeigt bekommen weil du dich mehr freust wenn alles das gleiche ist - ein einziger Buddhaweg


    Dies macht es schwer dir zu antworten.

    Du hast die Frage gestellt:

    Ich möchte euch mal fragen, warum Zen eigentlich eine eigenständige Tradition ist.

    Und ich antworte, dass der Begriff Buddhanatur im Zen eine besondere und zentrale Bedeutung hat. Er geht aus der Idee des Befreiungspotenzial hervor, geht aber über diesen hinaus. Weswegen er eben vielen in Theravada zu weit geht. Sie wurden nicht sagen, dass wir prinzipiell schon befreit sind sondern sie wurden sagen, dass wir verblendet sind und Buddhaschaft nur eine Möglichkeit ist und nicht was schon in und ist.


    Von daher ist es total ok, wenn man wie Monikadie4. mit dem Konzept Buddhanatur nichts anfangen kann und sie negiert damit auch nicht die Möglichkeit zur Befreiung.


    Lama Tilman hat Erfahrung in vielen buddhistischen Traditionen. Im Vipassana, im Zen und im Karma Kagyü. Von daher nennt er sein Institut auch "Ekayana" Wenn du die Frage nach Gemeinsamkeiten und Brücken zwischen den Traditionen hast, ist er sicher eine gute Anlaufstelle. Wenn man aber wie du nach den Unterschieden fragt,

    ist das dann natürlich denkbar ungünstig.

    Deine Frage war nicht die was in den verschiedenen Traditionen gleich oder ähnlich ist, sondern was im Zen das Besondere ist. Und meine Antwort ist die dass im Zen Buddhanatur eine zentrale Bedeutung hat. Das Befreiungsprinzip sagt lediglich aus, das man das Potential zur Buddhaschaft hat. Während im Zen radikal von Buddhanatur ausgegangen wird:


    Der Letzte Vers bezieht sich aus eine Passage aus dem Lotussutra:

    5. Gleichnis: „Vom Juwel, das in der Kleidung versteckt war“

    Ein armer Mann trifft eines Tages seinen reichen Freund wieder und isst und trinkt mit ihm. Während der arme Mann betrunken seinen Rausch ausschläft, näht ihm der reiche Mann ein kostbares Juwel in seinen Mantel ein, da er für seinen armen Freund sorgen möchte. Jahre später treffen die beiden Männer wieder aufeinander, und der reiche Mann wundert sich darüber, dass sein Freund immer noch in Armut lebt. Der arme Mann hatte das Juwel nicht entdeckt.

    Der ganze Zen Ansatz ist darauf aufgebaut, das Juwel im ganz Nahen aufzufinden und von daher nicht abzuirren.


    Das Befreiungsprinzip im Thervada bedeutet nur, dass die Möglichkeit zur Befreiung da ist. Es kann aber eben eine "ferne Möglichkeit" sein - etwas wie der Mond das zwar sichtbar aber sehr weit weg ist. Ein weiter Weg der vielleicht mehrere Leben braucht und wo man viel an Gier und Hass mühsam überwinden muß. Kein "Juwel im Mantel".

    Da geht es ja so um die Religionswissenschaftler, die das für was sie zuständig sind, gerne inhaltlich bestimmen würden - wohl weil sonst ihre Disziplin zur Disposition steht. Von daher wird da die funktionale Definition nur kurz angerissen:

    Für die funktionale Sichtweise ist aber ja gerade in der Anthroplogie sehr verbreitet.


    Ich finde aber das mit der Funktion doch eine sehr wichtige Sache. Wenn man über die Funktion geht, ist das vielleicht sinnvoller als so etwas amorphes wie den Religionsbegriff zu verwenden


    Nehmen wir an irgendwo steht eine Statue von Avalokiteshvara, die für alle ein tiefer Gegenstand der Verehrung ist. Da ist es doch sehr wichtig, was die Funktion dieser Verehrung ist. Diese kann ja ein komplexer Überlagerunszustand sein.

    1. Für den Mönch kann Avalokiteshvara ein grundlegendes Element seiner spirituellen Praxis sein. Und die Funktion hier ist, Befreiung zum Wohle aller Wesen zu erlangen.
    2. Für jemand ist die Statue vielleicht etwas auf was er stolz ist - etwas was für ihn tiefer Teil seiner Kultur ist - ein Ort wo seine Großeltern Verehrung zollten und der die Gegend beschützt.
    3. Jemand anders sieht die Praxis der Verehrung als etwas, um gutes Karma zu generieren, um so selber eine bessere Wiedergeburt zu bekommen oder um weltliche Hindernisse zu beseitigen.
    4. Wieder wer anderes sieht in der Verehrung etwas, um weltliche Wünsche erfüllt zu bekommen. Ein Mofa wäre super
    5. Und für wen anderes ist die Statue das spirituelle Zentrum des Dorfes.

    Die Funktionen wären dann also:

    1. Spirituell
    2. Kulturell
    3. Karma
    4. Wunscherfüllung
    5. Sozial

    Der Buddhismus ist etwas, was seine Primäre Funktion bei 1 hat - er weißt den Weg zur Befreiung. Aber ein wichtiges Element ist auch 2 - die meisten Buddhisten sind keine Ordinierten und hoffen auf zukünftige Wiedergeburten. Von da aus hat er auch die Aufgabe übernimmen sozialer Kitt zu sein (2/5) und ist auch gegenüber eher weltlichen Wünschen (4) offen.


    Von daher kann man den Dialog vielleicht als einen zwischen purstischen Absatz ( Buddhismus sollte nur 1sein) und einem offenen Ansatz ( es ist gut dass Avalokiteshvara für alle Funktionen da ist) führen.


    Das wäre vielleicht ehrlicher und zielführender als es als Dehnbarkeitsübung für den Religionsbegriff zu formulieren.

    Religion ist ein komplexer Begriff. Oftmals verweist Religion auf ein "übernatürliches", aber nicht alles was auf ein "übernatürliches" verweist ist Religion.


    So kann ich z.B in manchen Kulturen bei Krankheit zu meinem lokalen Schamanen gehen und der interagiert da mit einer Geisterwelt und versucht die Ursachen der Krankheit zu beseitigen. Hier spricht man eher von Magie, weil es um eine private, technische Angelegenheit geht.


    Wenn jedoch der gleiche Schamane für die Gemeinschaft Regen beschwören soll, dann würde man eher von Religion sprechen. Religion ist also eher ein kollektives Wenden an das "Übernatürliche".


    Wobei es in vielen Gesellschaften so ist, dass das "Übernatürliche" Teil des Alltags ist - also gar nicht als eine separate Sphäre verstanden wird. Bei Krankheit Helden Kräuter und Sprüche. Wenn man den Herd bei entzündet gehört eine Zeremonie mit dazu, genauso wie bei dem Bau eines Hauses. Reste davon haben sich erhalten wenn man andere mit "Grüß Gott" grüßt.


    Religion hat in dieser Hinsicht sehr viel mit den Kitt zu tun der die Gesellschaft zusammenhält und Rituale sind ein Herstellen und Erhalten dieser Ordnung - ein "Wiedenbinden des Menschen an die Gemeinschaft"


    Dort wo der Buddhismus "antisozial" ist - dort wo er die Gemeinschaft der Menschen negiert und ganz in die Hauslosigkeit zieht ist er von daher weit von Religion entfernt. Dort wo er, oft als Gegenleistung dafür dass die Menschen Mönche und Nonnen finanzieren, den "Kitt" stärkt , nähert er sich Religion. Also wo Wats soziale Orte sind, wo die Ordinierten für den Staat gutes Karma erzeugen und so das Gemeinwohl fördern, wo sie Rituale durchführen, ist Buddhismus Religion.


    Das was den Buddhismus ausmacht, ist dass er sich nicht in Religion - in "Kitt der Gesellschaft" erschöpft - sondern sich ein Element von Hauslosigkeit bewahrt


    Weil "Kitt der Gesellschaft" zu sein - so edel es ist und so übernatürlich es aufgeladen wird - aus Sicht des Buddhismus wo es um die vollständige Befreiung geht - etwas Weltliches ist.

    Nein, auch um das Meditieren. Beides also. Aber die Sutren sind dieselben wie aus dem Theravada ?

    Aus derselben Schrift ( Palikanon ? ). Wenn sie eigene hätten und sich auch sonst nicht nach den Worten des Welterhabenen richten würden, so wäre das ja keine buddhistische Religion mehr. Oder ?

    Es gibt Thervada und Mahayana. Die Theravadins halten sich konservativ an den Pali- Kanon. Im Mahayana gibt es ähnliche Schriften wie den Palikanon - einen Sanskritkanon und dann später auch auf chinesisch einen chinesischen Kanon ( Sanzang ) Im Mahayana gibt es aber eben auch eigene Texte - im Zen wurde das Lankavatarasutra wichtig.


    Es sind nicht so sehr andere Inhalte sondern neue Herangehensweisen und Konzepte z.B das der "Buddhanatur". Ich hatte das mal in einem anderen Thread geschrieben:


    Ursprünglich ist im Buddhismus die Vorstellung die, von Verblendung hin zum Abbau der Verblendung fortzuschreiben. Dies Zielerreichungslogik ist ja aber genau die des "Ich will das und das". Um diesem Denken und seinem Gefahren entgegenzuwirken, kann man das Pferd auch von der anderen Seite aufzäumen und mal annehmen daß das Ziel (Buddhaschaft) prinzipiell schon da ist (Buddhanatur), und die Aufgabe darin besteht, nicht in jedem einzelnen Augenblick wieder davon abzugehen. Aus dieser ganz anderen Herangehensweise folgen dann eben Konzepte wie Buddhanatur und Shikantaza.

    Und so wird es zu einer Sucht stilisiert, die unbedingt geheilt werden muss, Neu-Gier bringt ja alles durcheinander. Und ein Fachmann ist auch schon da. Kreativität ohne Neugier ist blöde vor sich hin dümpeln.

    Es gibt auch eine Neugierde ganz ohne Kreativität. So sind ja manche von ihrem Alltag so gelangweilt, dass sie immer neue Reizen brauchen - neue Serien, neue Spiele, neue Computerspiele.


    Bei dieser Gier nach Neuem verwendet man das Wort "Neugier" aber meistens nicht. Neugierig sein ist eher ein aktiver und spielerischer Prozess, wo man sich dem dem Unbekannten aussetzt. Es ist freudvoll. Das unterscheidet es von einer Guer nach Neuem, das eher eine innere Leere überdecken soll. Kreativität ohne Neugierde ist nicht möglich.


    Was ich verblüffend finde ist, wenn Leute in Bereichen die für mich vollkommen langweilig sind, Neugierde und Kreativität entfalten. So ist für mich z.B eine Steuererklärung vollkommen öd ( geradezu schrecklich) aber ich habe Steuerberater erlebt die in der Materie freudig und gewand bewegen wie ein kleines Kind das einen verborgenen Schatz sucht. Das ist toll.

    Sehr neugierige Menschen sind gleichzeitig sehr kreative Menschen.

    Das steigert sich gegenseitig, und darum langweilen sie sich nie.

    Das muß nicht so sein. Neugierig zu sein kann ja bedeuten, dass man dauernd Neues und Ungewohntes braucht, was dann umgekehrt bedeuten kann, dass man darunter leidet, wenn etwas gleichbleibend und monoton ist. Kreativität entsteht nur bei Menschen, die es schaffen, den freien Flug der Gedanken mit der Mühsal der Umsetzung zu verbinden. Thomas Edison sagte, mal " Kreativität ist zu 1% Inspiration und zu 99% Transpiration”. Phasen der Ideenfindung wechseln mit Phasen fruchtloser Experimente, mit rigider Analyse und dem Hinarbeiten auf ein Ziel ab, was Sitzfleisch, Disziplin und Fokus braucht. Neugierde ist für Kreativität zwar notwendig aber nicht hinreichend.

    und der Geist kann sich an die Kindheit erinnern, manchmal eben auch an einen vorherigen Körper.

    WEM :?: gehört der Geist?

    Die buddhistische Vorstellung ist doch eben gerade nicht für, dass geistige Prozesse aus einem festen Träger hervorheben sondern umgekehrt, , dass geistige Prozesse die Idee eines Ich hervorbringen. Die Frage wäre dann eher :


    "Wen:?: erzeugt der Geist?"

    void: Ist der Wunsch nach Harmonie eine Schwäche?

    Von den beruflich nutzbaren Grundantrieben, die mensch so haben kann, ist es der, der Mathematiker_innen, Tänzer_innen und Musiker_innen eint. Und ganz blöd finde ich den Wunsch nach einem harmonischen Miteinander auch gar nicht, wenn es nicht all zu sehr auf eigene Kosten geht.

    Der Wunsch nach Harmonie selbst ist nicht schlecht. In manchen Kulturen ist es ja so, dass man seine eigenen Bedürfnisse zurückstellt und an die Bedürfnusse anderer denkt. Wenn das der andere auch so macht entsteht ein harmonisches Miteinander.


    Aber wenn es so ist, dass ich meine Bedürfnusse zurückstecke und dann vom anderen erwarte ebenso rücksichtsvoll zu handeln, dann kann die Erwartung zu viel Frust führen, wenn sie nicht erfüllt wird.

    Oft ist man ja einfach zu weich und zu harmoniebedürftig um anderen ihre Wünsche ab zu schlagen. Dies ist ja eben kein Mitgefühl, sondern kommt meistens aus dem Wunsch gemocht zu werden oder es sich mit keinem zu verscherzen. Man handelt also aus Schwäche gegen die eigenen Interessen.


    Während man beim Mitgefühl ja vom Leid der anderen bewegt ist. Was ja unberührt davon ist ob die anderen nett oder gemein, dankbar oder undankbar sind.

    Gutmütig bedeutet ja, dass man großherzig ist. Wenn man aus Großherzigkeit Leute einlädt, dann muß man mit den Folgen dieser Großherzigkeit leben. Wenn man Leuten nicht erlaubt zu kommen, dann sind die nicht da, und wenn man es erlaubt, dann sind sie eben da auch wenn sie nerven.


    Was anderes ist, wenn man nicht mit dem Eigenen großherzig umgeht, sondern mit dem was gemeinsam ist. Dann muß man das absprechen. Ich kann nicht einfach aus der gemeinsamen Haushaltskasse 1000 Euro für gute Werke spenden ohne darüber mit meiner Frau zu sprechen.


    Ich stelle mir das vor wie im Strassenverkehr: Wenn man selber Vorfahrt hat, dann ist es ok, wenn man Autos aus einer Nebenstraße einfädeln lässt. Wenn dadurch aber hinter einem Stau entsteht, geht das nicht. Man kann nur für sich selber großzügig sein und nicht andere - ohne sie zu fragen - zur Großzügigkeit bevormunden. Und wenn man sich das anmaßt ("Stell dich nicht so") dann ist das eine Übergriffigkeit.

    In Japan gibt es ja den Begriff des Shokunin - das ist so eine Art meisterlicher Kunsthandwerker. Diese Idee ist mit einer eigenen Spiritualität behaftet - die aber natürlich mehr aus dem Shinto kommt als auch dem Zen.


    Shokunin ist ein japanisches Wort für "Kunsthandwerker" oder "Handwerker", das auch den Stolz auf die eigene Arbeit ausdrückt. Mit den Worten des Shokunin Tashio Odate:


    Zitat

    Shokunin bedeutet nicht nur handwerkliches Geschick, sondern impliziert auch eine Haltung und ein soziales Bewusstsein ... eine soziale Verpflichtung, sein Bestes für das allgemeine Wohl des Volkes zu geben, [eine] Verpflichtung sowohl in materieller als auch in geistiger Hinsicht


    Traditionell ehrten die Shokunin zu Neujahr ihr Handwerkszeug - die geschliffenen und gepflegten Werkzeuge wurden in einen tokonoma (ein Behälter oder eine Kiste, die noch immer in japanischen Häusern und Geschäften zu finden ist) gelegt, und zwei Reiskuchen und eine Mandarine (auf Reispapier) wurden auf jeden Werkzeugkasten gelegt, um die Werkzeuge zu ehren und Dankbarkeit für die Erfüllung ihrer Aufgabe auszudrücken.

    Dies Ehrung des Handwerkszeugs hat damit zu tun, dass im Shintoismus nicht nur Bäume oder Berge als Sitz des Göttlichen gesehen wird sondern eben auch so etwas scheinbar triviales wie Werkzeuge. Und von daher ist ihnen Respekt zu erweisen und Betriebsunfälle werden traditionell auf Arbeitmittel zurückgeführt, die man nicht mit Respekt behandelt hat.


    Neben der Hingabe an die Aufgabe und die Werkzeuge kommt der Respekt vor der Natur - dem Rohmaterial:


    Wer der Natur gehorsam ist, erhält den Segen der Natur. Wenn dem Handwerk diese Unvermeidlichkeit fehlt, fehlt ihm auch die Kraft und die Schönheit. Reiche Qualitäten, die man in der Volkskunst sieht, sind Geschenke der Natur. Wenn wir die Schönheit in ihnen sehen, hören wir die Natur sprechen. -Sōetsu Yanagi


    Die Materialien für das Handwerk kommen aus der Natur. Ein Shokunin ist auf natürliche Energie angewiesen, um Materialien in ein Produkt zu verwandeln, und das fertige Produkt wird unweigerlich von der Umgebung beeinflusst, in der es hergestellt wird.

    Der dritte Punkt ist die Hingabe an das Hier und Jetzt der Fertigung, die ja einerseits unglaublich öd aber gleichzeitig anspruchsvoll ist und volle Aufmerksamkeit erfordert:


    Was die Arbeit eines Shokunin von der eines Künstlers unterscheidet, ist, dass solche einmaligen Kreationen in Wirklichkeit das Ergebnis endloser Wiederholungen des Spaltens, Hobelns und so weiter sind. Es ist nicht nur das Ergebnis meiner eigenen Lebenspraxis, sondern auch der Erfahrung, die mir meine Vorfahren in einer ununterbrochenen Reihe von Weisheiten aus alten Zeiten weitergegeben haben. -Shuji Nakagawa

    Der letzte Punkt, ist die das Arbeit eine Hingabe an die anderen sein kann. Kein individuelles Unterfangen sondern ein gemeinsames Projekt und ein Geschenk.


    Die Shokunin existieren als Shokunin, weil andere mit ihnen in Gemeinschaft leben. Bei Asahi-yaki, zu dem ich gehöre, gibt es sechs weitere Shokunin. Obwohl ich meine Arbeit ganz allein machen kann, ist es doch die Asahi-yaki-Töpferei als Ganzes, die die Techniken und die Weisheit der Vergangenheit weitergibt. Ich denke, Shokunin sind Leute, die sich darum kümmern, was "WIR" machen, und nicht, was "ich" mache. - Hōsai Matsubayashi


    Was ich da in der Arbeit sehe, ist dass sie voller Verbeugungen ist. Verbeugungen vor der Arbeit, vor dem Material, vor den Werkzeugen, vor den Kollegen und vor dem Kunden. ( Dies muß alles nicht sichtbar sein)


    Und man kann sich vorstellen, das das in vielen Arbeiten geht. Man muß keine abgedrehten japanische Töpferwaren herstellt, sondern es geht bestimmt genauso wenn man Handies repariert. Oder als Müllmann der sich innerlich vor jeder Tonne ( und den zugehörigen Menschen und Haustieren) verbeugt.


    Wo es nicht geht ist, dort wo man sich nicht verbeugen darf sondern verbiegen muß. Als Handwerker der von seinem Chef zum Pfusch gezwungen wird. Oder als jemand der wen anderes bei Verträgen über den Tisch ziehen soll.

    Leider nur auf Englisch gibt es da Buch "Zen or the Art of Making a Living" von Laurence G. Boldt...

    Danke für den Tipp, könnte ich mir schon mal anschauen - aber ob ichs rechtzeitig genug merke, wenn was nicht so astreines drinsteht weis ich auch nicht. Ich mein ja tendenziell schon immer, alles was in einem Buch steht, ist automatisch richtig :/ Ein Zen Buch, das einem - ausser, dass man sitzen soll - sagt, was man tun soll, ist ja schon fast kein Zen Buch mehr. Meinst du den Punkt, dass es nicht ganz unproblematisch ist?

    Ich weiß nicht so. Im Zen gibt es ja die Idee, dass Leben und Praxis nichts Getrenntes sein soll und von daher die Idee, dass sich Zen in Alltäglichen manifestiert. In der Art wie man Tee einschenkt oder wie man schreibt. Aber das würde dann schnell zu so Zen-Künsten wie Ikebana oder der Tee-Zeremonie die dann in den Siebzigern so einen Hype ( "Zen in der Kunst des Bigenschießen", "Zen und die Kunst ein Motorrad zu warten") auslöste, wo "Zen" das ganz inflationär gebraucht wurde. Und am Ende stand dann Steve Jobs mit seinem "zennigen" Smartphone.


    Es ist so ein zweischneidiges Schwert. Wo sich das weltliche mit dem heilsamen auflädt aber dann umgekehrt das Heilsame mit Weltlichen.


    Aber was richtiges ist auch dran. Zen sollte nicht auf dem Kissen bleiben sondern rumlaufen, Gemüse schneiden, mit Menschen reden. Und eben auch in den Job reinreichen.


    "Zen or the Art of Making a Living" ist sicher kein Zen Buch in engeren Sinne, sondern eher ein Karrierratgeber mit einem "spirituellen Touch".


    Der eben nicht so sehr vom Nutzlichkeitsdenken ausgeht, sondern

    Fragen stellt, bei denen man in such reinhorcht.


    Zum Beispiel in was für Tätigkeiten man als Kind - ohne es jetzt für jemand anderen zu tun - ganz aufgegangen ist. War es beim Kinderflohmarkt oder beim Malen oder ganz was anderes? . So das man vielleicht auf auf Tätigkeiten stößt die einen erfüllen können. Das kann ganz brauchbar sein um was zu finden, wo man gut damit leben kann.


    Was dann im besten Fall dazu führt, das man was findet, wo man seine Praxis mit reinbringt. Aber im schlechtesten Fall betreibt man Etikettenschwindel wo man seiner Selbstverwirklichung ein spirituelles Männtelchen umhängt.


    Was jeweils der Fall ist ist schwer zu sagen. Es gibt ja wirklich Leute die Ikebana machen und darin ihr Ich aufgeben und solche die da einfach ein Lifestyle-Hobby haben. Bei Kampsport kann auch beides der Fall sein.


    Die Gefahr liegt nicht so sehr in der Sache selber sondern in der eigenen Herangehensweise.

    Wie bist du denn von Müllabfuhr auf Mathematik gekommen? :D

    Genau mit der Frage bin ich auf sie zugegangen, ob sie da einen Zusammenhang sehen :)

    Eine große Gemeinsamkeit ist, dass man Ordnung schafft, indem man sich der Unordnung annimmt. Man braucht Leute die sich der Sauberkeit erfreuen


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    in Pali ist ja "Kataññu" die Dankbarkeit und im "Kataññu Sutta" geht es angesichts der Dankbarkeit auch gerade um die Dankbarkeit gegenüber Mutter und Vater. " Mutter und Vater tun viel für ihre Kinder. Sie kümmern sich um sie, sie ernähren sie, sie führen sie in diese Welt ein"


    Wobei ja Eltern nicht eine biologische Gegebenheit sind sondern eben, dass man für ein Kind da ist. Was aber wenn niemand für einen da ist oder einem sogar Steine in den Weg legt wie bei Qualia ?


    Dann muß man ja quasi sein eigenes Elter sein und sich wie Münchhausen selber aus dem Sumpf ziehen.


    Dann hat man sich selber viel Dankbarkeit verdient - man sollte sich am Muttertag Pralinen schenken oder so. Weil das ja eine riesige Leistung ist.


    Wenn schon Alleinerziehenden viel Respekt gebührt wie viel mehr dann Selbsterziehenden. Weil es aber dann als Anerkennung der Unabhängigkeit rüberkommt statt als Anerkennung der Abhängigkeit scheint es paradox als sein eigenes Gegenteil auf.

    Ich hatte mal einen Roman gelesen, in dem jemand vorkam, der bei Wohnungsauflösungen entrümpelt. Genau wie als Bestatter ist man da sehr mit der Vergänglichkeit konfrontiert.


    So eine Wohnung erzählt ja sehr davon, wie sich eine Person im Leben eingerichtet hat, was sie angehäuft und geschätzt hat. Und es ist ein tragischer Moment, wenn dann so das Scheckenhaus ohne Schecke da ist.

    Aber vielleicht ist das alles auch zu morbid und zieht einen runter, weil man nichts positives bewirken kann.


    Ich finde es super, wenn Leute dorthin gehen wo Leid ist, um direkt zu helfen. Zum Beispiel Klinikclowns die Leute die wenig zu Lachen haben eines schenken.


    Oder bei uns im Einkaufszentrum ist jetzt ein nerdiger junger Mann, der ein Handydoktor ist, der die reparieren kann, so dass sie eben kein Müll werden. Es gibt viele ehrenhafte Jobs.

    Leider nur auf Englisch gibt es da Buch "Zen or the Art of Making a Living" von Laurence G. Boldt.


    Klar ist vieles was Business und Zen zusammenbringt leicht ein wenig schräg und wenn es mit Coaching zu tun hat gleich dreimal. Von daher ist auch dieser Karriereratgeber nicht unproblematisch.


    Für viele, die sich an mich wandten, um sich beruflich beraten zu lassen, war ein besserer Arbeitsplatz (definiert durch Gehalt und Sozialleistungen allein) nicht genug. Sie wünschten sich eine umfassendere Auffassung von Arbeit - eine, die sowohl das geistige als auch das materielle Leben des Menschen widerspiegelt. Meine Suche nach einer solchen Vision von Arbeit führte mich schließlich zu der Vorstellung von Arbeit als Kunst, dem einzigartigen kreativen Ausdruck des Einzelnen.

    Einerseits nimmt es die Idee erst, dass man eine Arbeit möchte, in der man anderen nützlich sein kann und für andere da sein kann, andererseits rückt er das - so 70zuger Jahre Hippie-Zen sehr nahe an den Begriff der "Selbstverwirklichung".


    Aber trotzdem ist die Herangehensweise nicht ganz verkehrt. Wenn man eine Arbeit will, wo man sich damit identifizieren kann, macht es ja Sinn sich mal mit sich selber zu beschäftigen und zu schauen, was so in einem steckt. Dabei hilft das Buch.


    Dieses Buch ist natürlich ein Handbuch für den Übergang und nicht das letzte Wort. Es bietet eine Technik für die Anwendung einer von der Liebe inspirierten Ausrichtung auf die Arbeit innerhalb der bestehenden Wirtschafts-, Bildungs- und Sozialstrukturen. Wir könnten hinzufügen, dass diese Strukturen in den meisten Fällen nicht dazu ermutigen, sich selbst zu sein, um seinen Mitmenschen im Geiste der Liebe und Schönheit zu dienen.

    Von daher ist es natürlich schnell verwirrlich, wenn man "Arbeit als Praxis" und "Arbeit als Selbstverwirklichung" zusammen denkt, die ja leicht in Selbstoptimierungs-Kapitalismus umschlägt.

    Von einer Spezialisierung auf buddhistische Bestattungen muss wohl hierzulande abgeraten werden, wegen zu geringer Nachfrage... :?

    Ich denke bei einer Bestattung geht es ja hauptsächlich um die Wünsche des Verstorbenen und seiner Angehörigen und auch wenn es nicht viele Buddhisten in Deutschland gibt, so gibt es doch sehr viel Buddhismusinteressierte. (22 Prozent der Menschen glauben an Reinkarnation) Viele haben nichts mit der Kirche am Hut haben aber z.B Bücher des Dalai Lama im Schrank und da ist es doch schön, einen flexiblen Bestatter zu haben. Mit Chris Urban MD von

    Samsara Bestattungen in Magdeburg haben wir ja sogar einen buddhistischen Bestatter im Forum.

    Qualia: Noch eine weitere Idee steckt hinter der Forderung, die Ich-Illusion zu überwinden.


    Wenn da nichts ist, was ergreifen kann, dann findet das Ergreifen eigentlich gar nicht statt. Dann hat Dukkha für uns schon aufgehört, sobald uns das klar geworden ist.

    "ich Illusion" ist etwas eher kognitives. Und gerade bei ganz basalen Sachen "nackte Gier", "nackter Hass" , "nackte Panik" ist gar kein kognitives, definierte "Ich Illusion" vorhanden sondern so etwas wie ein "nacktes, archaischen, tierisches Ich" das eben keinerlei Reflexion über Ich und Mein beinhaltet.


    Die Idee, dass man Befreiung erlangt indem man von einer kognitiven Ebene der Gedanken, Konzepte weggeht und auf die basalere Ebene des Hier und Jetzt geht, ist verführerisch aber nicht zutreffen. Das "kognitive Ich" ist nur die äußerste Zwiebelschale.

    Mein Dasein ist kein Geschenk, es ist auch kein Fluch, es ist einfach nur mein Dasein, das immer wieder zu meiner Freude erscheint.

    Ich bin keinem spirituellem oder lebenden Wesen oder der Natur zu Dank verpflichtet.

    Ist die Tastatur vor mir zu Dank verpflichtet, weil ich sie benutze zu dem Zweck, aus dem sie erscheint, gerade Jetzt, Jetzt, ...?

    Hat meine Mutter jede ihr bekannte Möglichkeit genutzt, meine Geburt zu verhindern: eindeutig Ja. Ändert das etwas an meinem Dasein: Nein. Gibt es einen Unterschied zu allen anderen geborenen Wesen und mir: Nein. Das Dasein verlangt niemals Dankbarkeit, das tun nur Wesen, die die Vergänglichkeit erkennen und sagen: Undank ist der Weltenlohn.

    Dankbarkeit ist eine Haltung, die anerkennt, dass man von anderen Menschen und Tieren , und das was sie für einen getan haben, abhängig ist.


    Wenn eine Tastatur kaputt geht ist man ja genervt, und von daher macht es doch umgekehrt Sinn sich an ihrem Funktionieren zu freuen, wenn, sie geht.


    Das Wort "Dank" kommt ja von "denken".


    Während der Begriff "zu Dank verpflichtet" in eine andere Richtung geht, und nach "Pflicht" und "Schuld" fragt, also so soziale Zwänge.