Beiträge von kongjiazhong

    Frank1:

    Loslassen kann man durch Muskelentspannungstechniken, wie autogenes Training oder progressive Muskelentspannungstechnik oder Atemtechniken, wie z.B. Zazen Meditation lernen.


    Abgesehen davon, dass Zazen keine Atemtechnik ist, abgesehen davon, dass eine Atemtechnik durchaus helfen kann, extreme Stresssituationen besser zu überstehen (Ausatmen und bis vier zählen, Einatmen und bis vier zählen), abgesehen davon, dass die Rezitation des Namens von Amitabha-Buddha oder des Daimoku, oder, oder, abgesehen davon, das "entspannte" Wellness-Buddhisten Monster und/oder Clowns sind, also abgesehen davon, sollten Muskelentspannungstechniken nicht fetischisiert werden. Beim Tod ihres Kindes der Mutter "Techniken" zu empfehlen halte ich für unmenschlich. Der Schmerz ist Teil des Lebens. Das Mitgefühl der Buddhas, Bodhisattvas und der "heiligen Maria, Mutter Gottes" ist unendlich. Der Mensch kann viel aushalten. Jesus Christus hätte weder ein autogenes Training, noch irgendetwas "Progressives" geholfen.


    (Obacht, könnte als "rechtsradikal" gelten) https://www.youtube.com/watch?v=PYHQuayhMeU


    Kongjiazhong

    sati-zen:

    Ich denke bei jedem Atemzug, beim Einatmen an das Leben sowie die positive Entwicklung und beim Ausatmen an den Tod, das Loslassen sowie die Lösung ...


    "Bei jedem" - das glaube ich dir nicht. Du kannst mich nicht für dumm verkaufen.


    Kongjiazhong

    Amdap:

    Das klingt mir jetzt noch in den Ohren, seine Stimme, und dann der Blick dazu.


    Verliebte haben häufig ein ganz und gar unrealistisches Bild vom Objekt ihrer Begierde. Auch den Taten dieser Objekte werden nicht selten tiefgründige Bedeutungen beigemessen, die bei genauerem Blick doch recht banal sind.


    Zitat

    Ich fühle mich also durch die Statue außerordentlich mit dem Lama verbunden. Inzwischen ebenso mit seiner Heimat.


    Falls Du Deutsche/Deutscher sein solltest, fühlst Du dich eigentlich auch mit deiner deutschen Heimat verbunden, oder bist Du bereits in einer Phase der Umorientierung, denn man weiß ja nie?


    Kongjiazhong

    lotusblume:

    Hallo,ich hätte mal eine Frage zum Chanten und zwar chantet man jetzt Namu-myoho-renge-kyo oder Nam-myoho-renge-ko? lg danke lotusblume :)


    Das ist egal - nur zu kurz gekommene Sektierer machen daraus eine Sache.


    Chanten unter (bereits gefressenen) Revolutionären: https://www.youtube.com/watch?…-oNrwT0NfDqh1pcYj&index=3
    (für die Ungeduldigen: 1:40 - 1:59)


    Männer beim Krafttraining: https://www.youtube.com/watch?v=Lb8LEvskBFQ


    Namu myoho renge kyo = Nam myoho renge kyo


    Kongjiazhong

    Axel:

    Was genau 'passt' da?


    Die von mir angesprochenen Organisationen und der Amidatrust passen sozusagen stilistisch, energetisch und geschmacklich zusammen. Manche verstehen das spontan, andere nicht.


    Zitat

    Würdest Du ein einziges Argument bringen, was Dir an Lehre oder Organisation nicht passt


    Mahākāśyapa sah eine weiße Blume und lächelte. Ich sah das (geistes-) kränkliche Lächeln des Chefs (sein Gefasel wäre gar nicht mehr notwendig gewesen) und verstand. Nenne es Dummheit und Ignoranz, ich nenne es Instinkt und Eingebung.


    Zitat

    (…) darf man Dich einen Dummschwätzer nennen?


    Die Antwort überlasse ich Dir.


    Kongjiazhong

    Axel:

    Das Buch ist eine wissenschaftliche Untersuchung von fünf Gruppen aus Großbritannien, die sich dem (sozial) engagierten Buddhismus zurechnen: Amida Trust, dem Network of Engaged Buddhists, der Community of Interbeing, Triratna (dem ehemaligen FWBO) und dem Ropka Trust.


    Das passt, Ex- FWBO https://en.wikipedia.org/wiki/…ntroversies_and_criticism, in der deutschen Wiki-Ausgabe gibt es dazu natürlich nichts, außer zwei Links, s.a. http://www.ex-cult.org/fwbo/ und Community of Interbeing des sehr bekannten Zen-Meisters Thích Nhất Hạnh.


    Kongjiazhong

    Anandasa:

    Buddha und Ananda


    Buddha war ein Mönch. Ananda war ein Mönch. Buddadasa war ein Mönch. Hauslosigkeit. Sie waren keine Mütter.


    Zitat

    Bei jedem Atemzug sollten wir an den Tod denken.


    Findest Du das für die Situation einer Mutter angemessen? Findest Du, eine Mutter sollte diesem Ratschlag folgen? Machst Du das? Könnte man nicht einen Augenblick auch für das Leben verschwenden?


    Zitat

    Das ist das was mir momentan dazu einfällt.


    Ist nicht viel.


    Klar, das Leben vergeht: https://www.youtube.com/watch?v=sGVy08T_pOM


    Kongjiazhong

    MissMuffin:

    Ich habe inzwischen bereits einiges erfahren und verstanden bezüglich des Anhaftens.


    So zu denken ist eine (gefährliche) Illusion.


    Zitat

    Ich halte das Loslassen und das Einfach-So-Sein-Lassen für einen guten Weg.


    Wer ("ich") hat denn schon "losgelassen" und einfach "So-Sein" gelassen?


    Zitat

    Es ist ein Weg, der mir Gelassenheit schenkt.


    Dann hast du etwas falsch gemacht. Die wahre Aufgabe der wahren Anhaftung ist ein schmerzhafter Körper und Geist durchdringender Prozess, krank, d.h. verblendet wie wir sind. Mit ausgeschlagenen Zähnen, mit gebrochener Nase, mit gequetschten Ohren, mit gemeinem Gesicht durch Schlamm und Schlimmeres kriechen. Wellnessfrei.


    Gelassen sein, schön locker sein, cool sein, glücklich glotzen - das kann jeder. Die Beendigung der Anhaftung (man müsste, ganz am Rande gesagt, sich überhaupt erstmal sinnvolle Gedanken darüber machen, wer überhaupt welche Anhaftung an was aufgeben soll und warum) kann kaum einer unter den gegenwärtigen Umständen und in der aktuellen je eigenen Situation bewerkstelligen.


    Zitat

    Allerdings gibt es eine Ausnahme/Problem: Ich bin 'mit Leib und Seele' Mutter und liebe meine Kinder über alles.


    Gibt es zu den Kindern auch einen Vater, mit der Aufgabe der Anhaftung an ihn gibt es keine "Probleme"? Gut, die Sache mit der Anhaftung ist da kein Problem, nur hinsichtlich der lieben Kinder. Man hat dir ja schon ein paar Tipps zur korrekten Kindererziehung gegeben (dürfte für eine Mutter nichts Neues dabei gewesen sein), das will ich nicht wiederholen. Alles schön und gut, aber mit Anhaftung und der wahren Aufhebung der Anhaftung hat das nichts zu tun. Darüber kann man ohnehin nicht in Internetforen "sprechen".


    Zitat

    Also: ich hafte an?


    Darüber würde ich mir jetzt keine Gedanken machen, an solchen Fragen sollte man nicht leichtfertig anhaften. Ich rate dir, dich an deinen Kindern einfach zu erfreuen und sie zu erfreuen.


    Du wirst sterben und deine Kinder niemals wiedersehen, deine Kinder werden sterben, und sie werden ihre Geschwister und Eltern niemals wiedersehen. Im traditionellen Christentum oder bei Swedenborg wird es anders, sozusagen rücksichtsvoller gelehrt, aber im Buddhismus ist man recht brutal und endgültig hinsichtlich der Trennungen von Personen. Heute sind die lieben Kinder da, morgen sind sie weg oder du bist weg, Anhaftung hin oder her, auf Nimmerwiedersehen.


    Zitat

    Und dazu fällt mir noch auf: Mir scheint, die meisten 'wunderbaren', 'erwachten' und wirklich 'liebevollen' Menschen haben keine Kinder. Warum ist das so?


    Es gibt sicherlich viele "wunderbare" usw. Menschen, die Kinder haben. Kinderlosigkeit ist weder ein Zeichen für besonders große und volle Liebe noch eine Ursache dafür.


    https://www.youtube.com/watch?…oV-MNHMpYxcNRuyBlY3I5_R2I


    Kongjiazhong

    Axel:

    Ich hab' mir jetzt lange überlegt, ob ich zu den gehässigen Kommentaren von Aiko in ihrer (gefühlt) siebzehntausendsten Reinkarnation und Kongjiazhong etwas sagen soll. Ist wahrscheinlich sinnlos (…)


    Bezogen auf mich ist es sinnlos, denn was soll ich damit anfangen?


    Zitat

    mit Dreck wirft


    Zitat

    Butterland


    Zitat

    Wie dramatisch Zugriffe auf die Seite zurückgegangen sind


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    der Beitrag gezielt kaputt gemacht wird


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    von Leuten, die einfach nur Häufchen machen wollen.


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    Was wirklich nervt


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    Ich diskutiere jetzt seit einiger Zeit mit Leuten von Amida-shu


    Ich dachte es geht um den Amida-Trust, heißen die jetzt auch Shu, 宗, wie Tendai shu, wie Shingon shu ...?


    Zitat

    ein beliebtes Spiel, dass mir am A.... vorbeiging.


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    'spirituelle' Hochmut


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    den Champions des Buddhismus (und davon ist Butterland voll!)


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    immer (..) abgestoßen hat


    Zitat

    Man erlaube mir also, ihrer Meinung (...), ob es sich lohnt, die Organisation eines 'geisteskrank Lachenden' zu unterstützen, etwas mehr Gewicht beimesse, als Aiko, Kongjiazhong oder stero.


    "Eine (Geistes-) kränkliche Lache" (wie ich versuchte, meinen deprimierenden Eindruck in provisorische Worte zu fassen) ist nicht das gleiche wie ein "geisteskrank Lachender".


    Ich habe einen gewissen "Instinkt" (dies ist ein sicherlich karmisch erworbenes Pfund), der mich bislang immerhin vor spirituellen Unfällen bewahrte.


    Sicherlich kann jeder alles anders sehen, als ich, wenn du dich angezogen fühlst, dann ist es doch deine Sache, ich will mich nicht einmischen, auch keine (unverlangten) Ratschläge geben, aber ich darf sicherlich meinen Eindruck von einer Sache schildern - gerade wenn diese Sache ein spiritueller Meister ist, der Anhängerinnen und Anhänger hat, der auf Youtube aktiv ist, der also dadurch zu einer Art öffentlichen Sache geworden ist.


    Menschen sind an der Befreiung des Bewusstseins interessiert
    https://www.youtube.com/watch?…gxpylCVbp2GZkBDzeHLMsF6zn
    und ein grundloses Hier-Sein kann nicht verstanden werden
    https://www.youtube.com/watch?…2GZkBDzeHLMsF6zn&index=33


    Die beiden sind auch beliebt.


    Kongjiazhong

    Bakram:

    Man muss akzeptieren, dass "Wiedergeburt" im Buddhismus vorausgesetzt wird und deshalb nicht Gegenstand von Debatten sein kann.


    Sehe ich auch so.

    Zitat

    Man kann innerhalb des Buddhismus wohl diskutieren wie man mit Wiedergeburt umgehen soll, welche Vorstellung man davon haben kann, ob Wiedergeburt für dieses Leben eine Rolle spielt, oder ähnliches.


    Wenn ich das richtig verstehe, dann wird dies hier gerade getan.


    Die "Wiedergeburt" (es ist immer gut, dieses Wort in Anführungszeichen zu schreiben) findet unter den durch Anatta "und" Bedingtes Entstehen bestimmten Bedingungen statt. So verstehe ich die Lehre.


    Was das genau bedeutet und wie es sich damit "wirklich" verhält, darüber wurde bereits in den letzten 2.500 Jahren gestritten, darüber kann man weiter streiten, was entweder sinnlos ist oder insofern sinnvoll sein kann, als dass durch solch eine Debatte einem verschiedene Blickwinkel, die einem sonst verborgen geblieben wären, erschlossen werden, was wiederum nützlich sein kann.


    Ich habe zur genauen Relation zwischen Wiedergeburt, Bewußtseinskontinuum, Leerheit, Anatta, Bedingtes Entstehen frühere und künftige Leben ein entspannt agnostisches Verhältnis, mit dem ich gut fahre und vorankomme.


    Auf keinen Fall würde ich die Anführungszeichenwiedergeburten und die verschiedenen zusammenhängenden vorherigen und künftigen Leben aus meinem Verständnis des Buddhismus streichen wollen (der ja ein weites Feld ist, wenn man nicht sagen will, ein weiter und tiefer Ozean, dessen Wasser nach Befreiung schmeckt).


    Die buddhistische Form, der ich zugeneigt bin, verbindet Leerheit sowie Vor- und Weiterexistenz selbstverständlich und auf eine unaufgeregte (weitherzige) Weise miteinander. Reines Land, Chan, Gebete für Verstorbene, Herzsutra und Diamantsutra und das große und kleine Amitabhasutra, Sorge um und Vorkehrungen für die "Wiedergeburt" alles wird miteinander verwoben. Die Verehrung der Buddhas und Boddhisattvas, nicht zu letzt von Amitabhabuddha, ist selbstverständlich, die eigene Kraft und die ziehende Kraft Amitabhas gemeinsam zusammen.


    Leerheit (Kong) und konventionelle Existenz (Jia) bestehen in Harmonie gleichzeitig, das wird Mitte (Zhong) genannt Ich finde das großartig und dem Buddhadharma angemessen.


    Kongjiazhong

    verrückter-narr:

    Herrn "Tenzin Peljor" aus dem Forum des Tibetischen Zentrums zu Worte kommen lassen:

    Zitat

    " Wer die Parteilinie vertritt, trägt zur Harmonie bei, wer nicht zur Disharmonie. Das ist ein typisches Verhalten innerhalb chinesischer Politik …


    Das ist ein an den Haaren herbeigezogener unnötiger Hinweis (vom "anti-chinesischen" Ressentiment mal abgesehen), der vielleicht nur zum Zweck der Denunziation abweichender Sichtweisen und der damit zusammenhängen Praxis erfolgt. Mir ist schon klar, dass dem Mönch Tenzin Peljor, dem buddhistischen Sektenjäger, der auch was Gutes hat, die Entwicklung des TZ nicht gefällt.


    Ohne darauf weiter einzugehen und darauf, ob es im TZ mit rechten oder unrechten Dingen zugeht, meine ich, dass die Entwicklung von Christof Spitz, der viele, sehr viele Verdienste hat, von oben nach unten führt.


    Sich vom Mönch zu einem ominösen "Ethikberater" (die Welt braucht vieles, aber keine Ethikberater) zu entwickeln, das Dharma mit "Coaching" und "Ethik" einzutauschen, ist keine gute Entwicklung. Erstaunlich ist übrigens, dass zwar alle Nonnen des TZ ihre Ordination behielten, alle (nicht-tibetischen) Mönche sie aber wieder aufgaben.


    Als ich die Entwicklung, wie sie im Forum der TZ bekannt gegeben wurde, nachvollzog, frage ich mich nur eines (das "Demokratiethema" im Zusammenhang mit dem tibetischen Buddhismus halte ich für irrelevant): Christof Spitz hat sicherlich viele tantrische Einweihungen erhalten, die mit der Verpflichtung einhergehen, sich täglich und faktisch "stundenlang" mit der damit jeweils verbundenen "Praxis" zu befassen.


    Geben Menschen dies dann wieder auf, wenn sie sich stärker säkular orientieren, obwohl die Aufgabe mit erheblichen negativen karmischen Wirkungen einhergehen soll, oder wie läuft das?


    Zwar können solche mit Einweihungen zusammenhängenden Gelübde wieder zurückgegeben werden, aber, so hörte ich, nur dann, wenn nachträglich festgestellt wird, dass man gar nicht in der (geistigen) Lage war, sie überhaupt zu nehmen, was mich an die Ungültigkeit der Eheschließung in der katholischen Kirche erinnert. Bei gut gebildeten und erfahrenen Mönchen (und Laien), wie bei CS, dürfte dies aber kaum angenommen werden können.


    Kongjiazhong

    verrückter-narr:

    Hier findet der interessierte Leser mehr Infos über den Hintergrund der Diskussion:
    http://www.tibethaus.com/foerd…as-kulturerbe-tibets.html
    „Ein Haus für das Kulturerbe Tibets“
    Wir haben es endlich gefunden; jetzt ist Ihre Unterstützung wichtig!


    Für interessierte Leser gibt es hier, bei der Los Angeles Times, Infos über den historischen Hintergrund der "Tibet Houses" in New York und Genf. Damals konnte man sich als Tibet House bei Geldsorgen noch direkt, das waren noch Zeiten, an die CIA wenden. http://articles.latimes.com/1998/sep/15/news/mn-22993


    Die neoklassizistische Villa für das Tibet Haus gehört der Stadt Frankfurt, bzw. der städtischen Wohnungsgesellschaft ABG, die für den fairen Preis verantwortlich ist.


    Vor ein paar Monaten, bevor der Welcomehype losbrach, gab es noch die rührend naive Idee eines Roma-Fördervereins, in dieser Villa (oder in diesen Villen), ein Wohnprojekt für Roma einzurichten, die Fairen gaben aber wohl dem Tibet Haus den Vorzug. Wäre auch zu komisch, wenn´s anders gelaufen wäre.
    http://www.fr-online.de/frankf…pus,1472798,26106564.html


    Kongjiazhong

    Sherab Yönten:
    kongjiazhong:

    Um als Tulku erscheinen zu können, müssen doch bestimmte Qualifikationen, d.h. karmische Voraussetzungen vorliegen (das habe ich als "Macht" bezeichnet). Ich selbst verfüge nicht über solche, aber der Rinpoche, sonst wäre er keiner.


    Von diesen "karmischen Voraussetzungen" weiß ich nichts. Ich kenne es so, dass sich nach dem Tod eines Tulkus eine "Findungskommission" zusammensetzt. Die Personen dieser Kommission haben dann die Macht zu entscheiden ob dies oder jener der Nachfolger eines Tulku ist.


    Klar, es gibt Findungskommissionen, aber es kann ja nur derjenige gefunden werden, der schon früher da war, und der wieder da ist, weil er da sein will. Und ob man da sein kann, wo man da sein will, ist nunmal von karmischen Voraussetzungen abhängig, wenn man nicht annehmen will, dass das Da-Sein des Reinkarnierten (der Begriff stammt nicht von mir) ursachenlos sei.


    "Tulkus gelten als die irdische Manifestation des Buddha, als Nirmånakåya, und es gibt Reinkarnationen von Buddhas, Bodhisattvas und verwirklichten Meistern, die eine völlige Kontrolle über Zeit, Ort und Form ihrer Wiedergeburt erlangt haben."


    Dies zitiere ich aus einer Veröffentlichung des Tibetischen Zentrums, die interessant und aufschlussreich ist, wenn auch die sozio-ökonomisch-historische Sicht im Vordergrund steht, und nicht die "spirituelle":
    https://www.tibet.de/zeitschri…2bc958e2b7343128cc0d002c3


    Die "Reinkarnationskette" des jetzigen 9. Kyabgöns von Dagyab, des einzigen, man legt darauf Wert, Hothogthu Nomonhans im Westen, also Seiner Eminenz Loden Sherab Dagyab Kyabgön Rinpoches ist hier beschrieben:


    http://www.dagyab-rinpoche.com…inie-der-dagyab-kyabgoen/


    Kogjiazhong

    Sherab Yönten:

    Es ist sein Wunsch, die Linie zu beenden, aber er hat dafür nicht die Macht:


    Um als Tulku erscheinen zu können, müssen doch bestimmte Qualifikationen, d.h. karmische Voraussetzungen vorliegen (das habe ich als "Macht" bezeichnet). Ich selbst verfüge nicht über solche, aber der Rinpoche, sonst wäre er keiner.


    Sherab Yönten:

    "Was die Leute daraus machen, darauf habe ich keinen Einfluss."


    Die Leute können doch lediglich, wenn überhaupt, zu den Umständen gezählt werden, unter denen ein Rinpoche erscheint, aber sie sind nicht die Ursache für seine Wiedergeburt. Natürlich können die Leute irgendjemanden auswählen und als Rinpoche verehren, aber das ist ein ganz anderes Thema. Sie können auch für das baldige Wiedererscheinen Gebete verrichten.


    Meint der Rinpoche, dass er wiederkommen wird, wenn man ihn bittet, wenn man sich sein Wiedererscheinen aber verbittet, dann kommt er nicht - die scheint mir eine etwas merkwürdige Argumentation zu sein. Entweder gibt es Tulkus oder nicht, man sollte nicht zu viel auf die Leute geben.


    kongjiazhong:

    Die Beendigung scheint mit den "finanziellen Interessen, Machtinteressen und politischen Interessen" des Tibethausmilieus zusammenzuhängen.


    Sherab Yönten:

    Diese Behauptung ist an den Haaren herbeigezogen. Ich möchte Dich bitten, solche spekulativen Unterstellungen sachlich zu begründen bevor Du hier so eine These aufstellst.


    Wenn man unverschämterweise allen anderen Linien unterstellt, sie wären Ergebnisse finanzieller Interessen usw. (wenn man dadurch einfach vielleicht von seiner eigenen auf die anderen schließt), dann sollte man sich nicht wundern, wenn diese Annahme auch auf die eigenen Entscheidungen angewandt wird.


    Das Tibethaus soll in eine große "Professorenvilla" im hochpreisigen Areal an der Messe umziehen, so habe ich gehört, "günstig" wird das bei den Immobilienpreisen in Frankfurt nicht (es ist aber immerhin eine gute Geldanlage).


    Sich beim "aufgeklärten" Publikum und potentiellen Mitfinanzieren als traditioneller und unkritischer "Wiedergeburtler" auszugeben, dürfte nicht besonders zielgerichtet sein. Wenn man anderen "Interessen" unterstellt, dann sollte man sich selbst auch "Interessen" unterstellen lassen.


    Zitat

    Wenn Du Rinpoche persönlich kennen würdest und eine Beziehung zum tibetisch buddhistischen Weg hättest


    Ich habe ihn mehrere Male in unterschiedlichen Situationen gesehen und gehört, er war mir niemals besonders sympathisch, was aber nicht an ihm liegt, sondern an mir (es ist Geschmacksache).


    Zitat

    Journal von Tibethaus zu kaufen, denn ich habe lediglich sein persönliches Fazit hier wiedergegeben. Der komplette Text ist aber wesentlich länger.


    Gute Idee, natürlich würde mich interessieren, wie der Rinpoche zur Tulkufrage steht. Gibt es Tulkus oder nicht, wenn ja, was sind die Voraussetzungen, einer zu werden, wie kann das mit den allgemeinen buddhistischen Lehren erklärt werden usw., die sozio-ökonomischen Fragen interessieren mich dagegen weniger.


    Ich selbst habe mit der Vorstellung, dass es "Rinpoches" gibt, die "willentlich" zum Wohle der Wesen erscheinen, die "wiedergeboren" werden, übrigens nicht die geringsten Probleme.


    Kongjiazhong

    Sherab Yönten:

    Dagyab Rinpoche lehnt dies ausdrücklich ab. Es sei sein Wunsch, seine Linie (Dagyab Kyabgön-Linie) zu beenden, da es "beim Tulku System ausschließlich um finanzielle Interessen, Machtinteressen und um politische Interessen ginge".


    Jemand, der "seine Linie" beenden kann (weil er dafür die Macht hat bzw. die karmischen Voraussetzungen mitbringt), hat sie begonnen und kann sie (möglicherweise) wieder anfangen.


    Die Beendigung scheint mit den "finanziellen Interessen, Machtinteressen und politischen Interessen" des Tibethausmilieus zusammenzuhängen. Die Linie zu beenden kann genauso ignorant und arrogant und interessengeleitet sein, wie sie anzufangen und fortzuführen.


    Man kann nicht das Meer auspeitschen, wer es versucht, macht sich lächerlich, genauso wie derjenige, der darauf verzichtet, weil es ihm gerade danach ist oder ihm besser in den Kram passt.


    Kongjiazhong

    Nils:

    Dieses zum indischen Harmonium gesungene Mantra watch?v=WTuB93BUn3s


    Wie krass.


    Da ich mich nach dem Ansehen deiner Darbietung nicht duschen kann, was erforderlich wäre, höre ich das: https://www.youtube.com/watch?v=5577-NZHxgg - das hilft auch.


    In Ergänzung zu dem, was Benkei schon schrieb, kann ich noch hinzufügen, dass auch im chinesischen Buddhismus niemand im Zusammenhang mit Amitabha auf die Idee kommt, sich selbst oder irgendeine Meera "anzurufen".


    Im chinesischen Buddhismus wird hinsichtlich Amitabha übrigens das gelernt, was wir auch von der Jodo Shu, nicht aber das, was wir von der Jodo Shinshu kennen (einfach gesagt).


    Kongjiazhong

    Elke:

    Wenn mir einer an die Gurgel will, werde ich mit allen möglichen Mitteln und mit all meiner Kraft mein Leben verteidigen - geht der andere dabei drauf, war es Notwehr. Trotzdem: Scheiße.


    Komisch, dass du es "Scheiße" fändest, dein Leben erfolgreich zu verteidigen. Ich wäre hochgestimmt, wenn mir dies gelungen wäre.


    Ein ungutes Gefühl zu bekommen, weil man sein Leben verteidigt (berechtigterweise und auf angemessene Art und Weise, dies vorausgesetzt) halte ich für dekadenten Hass auf das Eigne.


    Freilich: Größere Liebe hat niemand als die, dass er sein Leben hingibt für seine Freunde.


    Kongjiazhong

    keks:

    Ich mache keinen Unterschieed wer wen tötet weil alle Seiten einen an der Waffel haben


    Keks, du magst Backwarenbilder.


    Man sollte andere Gründe haben, um zu töten, als die Annahme, dass es sich bei seinen Feinden um Leute handelt, die einen an der Waffel haben oder die bloße Idioten sind.


    Wenn man gute (richtige) Gründe hat, dann ist gegen das Töten nichts einzuwenden.


    Es ist so, dass dort, wo der Buddhismus als institutionalisierte Religion Fuß gefasst hat, er sich davor hütete, einem grundsätzlichen (also falschem) Pazifismus, einer abstrakten Gewaltlosigkeit zu huldigen. Es gibt hier (historische) Ähnlichkeiten zu anderen Religionen, zum Beispiel zum Christentum oder zum Sikkhismus.


    Für mich widersprechen sich (tödliche) Wehrhaftigkeit und Buddhismus nicht, sofern er Übertreibungen abzumildern hilft, dürfte er umso schätzenswerter sein.


    Es kommt einzig und allein darauf an, dass die Richtigen die Richtigen aus den richtigen Gründen töten. Das Schlimmste ist, wenn die Falschen die Falschen aus falschen Gründen töten. Dazwischen gibt es Abstufungen.


    Man muss die Richtigen und die Falschen identifizieren, dann kann das Schlachten beginnen. Schlacht und Schlachten haben etwas miteinander zu tun, insofern möge sich niemand über die Wortwahl aufregen.


    Kongjiazhong

    Zitat

    Welche politische Ordnung schlägt der Buddhismus vor?


    Das ist schwer zu beantworten, denn "der Buddhismus" ist hinsichtlich seiner Lehren, der Geschichte und unterschiedlicher geographischer, ethnischer und kultureller Prägungen sehr heterogen - er ist kein monolithischer Block. In jedem Fall ist der Buddhismus sehr anpassungsfähig.


    Auch aktuell ist der Buddhismus politisch wirksam, ich meine als staatstragende Ideologie (von wegen "Anarchismus"), insbesondere in Bhutan, Sri Lanka und Thailand.


    Es gab und gibt verschiedene Entartungen des Buddhismus, gemeint als Abweichungen vom Zuträglichen, zum Beispiel die tibetische "Lamakratie" und der westliche Gutmenschenbuddhismus.


    Ich würde darauf verzichten, den Buddhismus in die politische Sphäre hineinzubringen, das schafft nur unnötige Probleme und Verbiegungen.


    Kongjiazhong

    nyalaana:

    In Tibet herrscht gerade eine Mischung von Ein-Parteien-System, Kapitalismus und Kommunismus. Ausgeübt von der Kommunistischen Partei Chinas.


    Offensichtlich kennst du dich mit Tibet, dem chinesischen Parteiensystem, dem Kapitalismus, dem Kommunismus, der Kommunistischen Partei und mit China nicht aus.


    Kongjiazhong