Milou:Hallo zusammen, angeregt durch einen anderen Thread, sowie diverse Beiträge in der Vergangenheit, stellt sich mir die Frage:
ZitatDarf ein Buddhist die Welt schön finden?
Der andere Thread: http://www.buddhaland.de/viewtopic.php?f=55&t=11565
Wenn einer behauptet, die Welt sei schön, dann sage ich, sie ist nicht schön.
Wenn einer behauptet, die Welt sei nicht schön, dann sage ich, sie ist schön.
Beides ist Quatsch. Beides ist richtig. Mal so, mal so.
Schönheit und Unschönheit entstehen nicht aus sich selbst heraus, sie entstehen nicht ohne Ursachen und Umstände, sie sind, wie die damit verbunden Empfindungen und die Verbindungen zwischen den Objekten und dem, allgemein gesprochen, Geist einem ständigen Wandel unterworfen, sie sind vergänglich.
Das Diamantsutra sagt dazu: "Alle bedingt entstandenen Dharmas (Phänomene, wozu auch Empfindungen zählen) sind wie Träume, wie Illusionen, wie Seifenblasen, wie Schatten, wie Tau, wie Blitze. Auf diese Weise sollen sie betrachtet werden."
In Abhängigkeit empfinden Menschen ihre Welt als schön und unschön. In diesem Sinne gibt es beides. Die Geschmäcker sind verschieden. Natürlich kann jedermann was auch immer für schön, oder unschön halten (empfinden), das gilt auch für Buddhisten. Bestimmte Ästhetiken sind den meisten Menschen hilfreicher, als andere, es ist kein Wunder, dass die Meisten, in einer angenehmen Umgebung wohnen wollen.
Auch dass die Buddhas und Bodhisattvas (wohl in der Regel) "schön" dargestellt werden (von manchen Darstellungen im tantrischen Buddhismus mal abgesehen, und auch diese Darstellungen haben immerhin ihren Sinn), dass Altäre schön geschmückt werden (wobei man über den Geschmack streiten kann) ist sicherlich kein bloßer Zufall.
Es gilt auch: Das schöne Innere, bei Wellness-Buddhisten der sich selbst als schön wahrnehmende und als schön selbst interpretierende innere Kitsch, sieht und sucht Ähnliches im Äußeren.
Kongjiazhong