Beiträge von kanshiketsu

    Die Trennung von Staat und Religion - was als Säkularisierung üblicherweise bezeichnet wird - wird heutzutage Stück für Stück zurück gebaut, durch Ideologen, schließlich ist Religion nichts anderes als eine Ideologie, die auf der Idee eines "Gottes" beruht.

    Aktuelles Beispiel:

    „Und die, die hier mit Friedenstauben rumlaufen, sind deshalb vielleicht gefallene Engel, die aus der Hölle kommen, weil sie letztendlich einem Kriegstreiber das Wort reden.“

    Olaf Scholz - offenbar mit Gott im Bunde - auf einer Wahlkampfrede in München am 18.08.2023

    Das Auge mit dem ich Gott sehe, ist das gleiche mit dem mich Gott sieht.

    Der Text stammt aus einer Predigt (Qui audit me, non confundetur) von Meister Eckhart (1260-1328)

    Zitat

    „Soll mein Auge die Farbe sehen, so muss es ledig sein aller Farbe. Sehe ich blaue oder weiße Farbe, so ist das Sehen meines Auges, das die Farbe sieht - ist eben das, was da sieht, dasselbe wie das, was da gesehen wird mit dem Auge. Das Auge, in dem ich Gott sehe, das ist dasselbe Auge, darin mich Gott sieht; mein Auge und Gottes Auge, das ist ein Auge und ein Sehen und ein Erkennen und ein Lieben.“

    Gibt es eine buddhistische Richtung, die zwar das bejaht, was als Buddhanatur im Menschen bezeichnet wird, aber daraus keine Rückschlüsse zieht, wie andere Lebewesen zu sehen sind? Und die daraus auch nicht ableitet, dass das etwas ist, was die "armen, bedauerns- aber liebenswerten" anderen Lebewesen leider nicht erreichen können, es sei denn, wenn sie dann hoffentlich irgendwann als Mensch wiedergeboren werden?

    Wie wäre es denn mit dem Diamantsutra:

    Zitat

    Der Buddha sagte zu Subhuti: Alle Bodhisattva-Mahasattvas sollten so ihren Geist bezwingen.

    Alle Arten und Gattungen von existierenden fühlenden Wesen – aus Eiern geschlüpft, aus dem Schoß geboren, aus Feuchtigkeit geboren oder durch Verwandlung entstanden; mit Form oder ohne Form, mit Wahrnehmung oder ohne Wahrnehmung, mit weder Wahrnehmung noch Nicht-Wahrnehmung, – all diese muss ich in das Nirvana ohne Rest führen und sie (von allen Leiden) befreien. Und dennoch ist nun, selbst wenn unermesslich, unzählbar und unbegrenzt viele fühlende Wesen so befreit worden sind, tatsächlich kein fühlendes Wesen befreit worden.

    Und warum? Subhuti, weil ein Bodhisattva, der die Vorstellung von einem Selbst, die Vorstellung von einer Person, die Vorstellung von einem fühlenden Wesen oder die Vorstellung von einer Lebensspanne hat, kein Bodhisattva ist.

    gibt es eigentlich einen Bericht ob und wann Larzarus gestorben ist?

    Zitat

    Einige Legenden lassen den auferweckten Lazarus unter Kaiser Claudius, der das römische Reich von 41 bis 54 n. Chr. regierte, friedlich entschlafen, während andere Legenden erzählen, dass Lazarus unter Domitian, der von 81 bis 96 n. Chr. regierte, bedroht wurde. Dieser soll ihn vergeblich zum heidnischen Opfer aufgefordert haben. Nach Lazarus Widersetzung ließ Domitian ihn demnach in den Kerker werfen. Dort sei ihm Christus erschienen und habe ihn ermutigt. Danach sei Lazarus enthauptet worden.


    aus Wikipedia

    Zitat

    Es ist wie auf einem steilen, schlimmen Weg,
    Der abgeschnitten und auf dem giftige Tiere zahlreich sind,
    Der auch ohne Wasser und Gras ist und
    Ein Ort ist, der dem Menschen Furcht einflößt.
    Unzählige Tausende von Zehntausenden Menschen
    Wollen diesen steilen Weg gehen.
    Diese Straße erstreckt sich sehr weit hin,
    Eine Strecke von fünfhundert Yojanas.
    Nun gibt es einen Führer,
    Stark im Sinn und voll Wissen und Geisteskraft,
    Von klarem Verstand und im Herzen fest entschlossen,
    Der auf dem steilen Weg vor allen Schwierigkeiten rettet.
    Die Menschen alle, sobald sie erschöpft und am Ende ihrer Kraft,
    Richten sich an den Führer und sagen:
    »Wir alle sind nun äußerst schwach,
    Deshalb wollen wir uns zurückziehen und umkehren.«
    Der Führer bedenkt dies:
    »Man muß diese Schar sehr bedauern.
    Wieso wollen sie sich zurückziehen und umkehren
    Und wollen so das große seltene Juwel verlieren?«
    Schließlich denkt er dann an das geschickte Mittel,
    Und er wendet sofort die überirdisch durchdringende Kraft an.
    Er zaubert eine große Stadt,
    Deren Häuser wunderbar geschmückt sind,
    Umgibt sie mit Gärten und Hainen,
    Kleinen Flüssen und Bädern.
    Starke Tore und hohe Türme gibt es.
    Voll ist sie insgesamt von Männern und Frauen.
    Nachdem er dieses Zauberwerk beendet hat,
    Tröstet er alle und sagt: »Habt keine Furcht!
    Wenn ihr in diese Stadt geht,
    Sollt ihr eurer jeweiligen Freude folgen.«
    Als die Menschen alle nun diese Stadt betreten,
    Freuen sich alle im Herzen sehr,
    Sie alle denken, daß sie nun friedlich leben können.
    Und glauben, daß sie selbst bereits die Befreiung erlangt haben.
    Als der Meister erkennt, daß sie voll ausgeruht sind,
    Ruft er alle zur Versammlung und sagt:
    »Ihr müßt nun weitergehen,
    Dies hier ist nur eine Zauber-Stadt.
    Als ich sah, daß ihr ganz erschöpft wart
    Und daß ihr euch mitten auf der Straße zurückziehen und
    umkehren wolltet,
    Habe ich deshalb mit der Kraft des geschickten Mittels
    Vorübergehend diese Stadt gezaubert.
    Nun müßt ihr klug vorwärtsgehen
    Und zusammen an den Juwelen-Platz gelangen«, so sagt er.




    Quelle: Lotos-Sutra, Übersetzung Margarete von Borsig; Herder, Seiten 187/188

    Daoist


    Wie dem auch immer sei.....


    Unstrittig dürfte wohl sein, dass die alttestamentarische göttliche Schöpfung durch das göttliche Wort geschah, also einem geistig bedingtem Sprechakt. Mehrfach lautet es da: Und Gott sprach....und es wurde....

    Dieses Sprechen mit dem Logos im Johannesevangelium einfach gleichzusetzen, wäre allerdings nicht wirklich seriös.


    Wen das Spannungsverhältnis zwischen Hellenismus und Judentum in diesem Kontext interessiert, dem empfehle ich das erste Kapitel aus Gershom Sholem Über einige Grundbegriffe des Judentums: Das Ringen zwischen dem biblischen Gott und dem Gott Plotins in der alten Kabbala

    Man könnte es also auch mit "Der Atem der Götter schwebte über den Wassern" übersetzen.

    Vorsicht!

    Elohim ist der formal-grammatische Plural zu אֱלוֹהַּ beziehungsweise אֱלֹהַּ Eloah. Bezieht sich diese Bezeichnung auf den Gott Israels, erscheint sie in der Bibel immer mit Verbformen im Singular und wird dann mit „Gott“ übersetzt. Nur wenn von „(anderen) Göttern“ die Rede ist, steht auch das Verb im Plural. (aus Wikipedia)