Beiträge von fotost

    Außerdem laufen die fortschrittlichen Leute ja reihenweise davon. Die Austritte gehen ja nicht zurück durch das was jetzt so versucht wird. Papiere sind noch keine Änderungen im Kirchenrecht.

    Ich bin nicht sicher, ob man den Leuten, die aus den Amtskirchen austreten, immer unterstellen kann, daß sie innerhalb der Kirche eine fortschrittliche Haltung eingenommen hätten. Was auch immer fortschrittlich in diesem Zusammenhang bedeuten mag.


    Die meisten Austritte dürften das Ergebnis einer Kombination von kritischen Überlegungen zu den Berufskirchen in Verbindung mit der Erhebung von Zwangsbeiträgen (der Zehnte) sein.


    Die Verfehlungen der Kirchen werden keinen kleinen Beitrag geleistet haben.


    Frage: Das ganze läuft hier unter der Überschrift 'Buddhismus: Missbrauch im Namen der Erleuchtung' einer TV Sendung im Arte Kanal. Hat jemand die Sendung zum problematischen Umgang der (hauptsächlich katholischen - ja, Arte ist ein halb französischer Sender) Kirche mit dem Gesamtthema Sexualität gesehen? Unmittelbar vor der Sendung zum Missbrauch in buddhistischen Gruppen?


    Also, wäre ich Katholik gewesen, hätte ich nach dieser Sendung eine Menge Fragen gehabt. Wäre ich ein schwankender Katholik, hätte ich inzwischen vielleicht meinen Austritt eingereicht.

    Also, wenn ich eine Schwester hätte, würde ich sie wahrscheinlich lieben.

    Aber wenn ich jemanden 'kleine Schwester' nennen würde, wäre das für mich ganz klar weit weg von amourösen Gedanken. In dieser Richtung solltest Du Dir keine Gedanken machen (sag' ich mal so als 70-jähriger Mann). Zur völligen Absicherung vielleicht ein Foto schicken mit Ehemann an der Seite.


    Was den Austausch von Geschenken angeht, so etwas kann immer daneben gehen, selbst bei besten und unschuldigsten Absichten unter Menschen aus dem gleichen Kulturkreis. Geld dürfte auch für einen tibetischen Mönch nicht unproblematisch sein, gibt es doch die Idee der Besitzlosigkeit.


    Vielleicht könntest Du im Diskurs das Gespräch darauf bringen.. Die Überbetonung des Materiellen hier im Westen und wie er in Nepal damit umgeht.


    Vielleicht solltest Du ganz direkt zum Ausdruck bringen, daß Dir bewusst ist, daß 300 Euro in Nepal oder in Deutschland ganz einfach zwei vollkommen unterschiedliche Dinge sind. Oft sind die Vorstellungen von Menschen in sich entwickelnden Ländern vom Leben im Westen genauso unrealistisch wie umgekehrt.


    Wenn das Geschenk ankommt, gib ihm einen schönen Platz und mach' ein paar Fotos davon. Die kannst Du sogar hier posten :)


    Ich wünsche Dir das beste für Deine Beziehung über tausende Kilometer..

    Die von mir dargelegte Lehre und die von mir erlassene Zucht, Ānanda, ist nach meinem Tode euer Meister.

    Wie kann ein Toter eine ganz normale Person sein?

    Verstehe ich nicht. Weder die dargelegte Lehre noch die Zucht sind tot, geschweige denn ein Toter.

    Es geht darum, daß die Sangha nach dem Tod des Buddha keinen neuen Lehrer braucht.

    Ich vermute, es ging darum, keine Eifersüchteleien, Gier nach Ämtern etc. aufkommen zu lassen und damit Spannungen zu vermeiden.

    [buddhistische Brille - tibetische:] Der Schüler soll den Lehrer als Buddha sehen. Der Lehrer ist aber nur insofern Lehrer als er lehrt, also die Lehre verkündet. D.h. indem der Lehrer die Lehre verkündet ist er Buddha. Hat der die Belehrung beendet, ist er nicht mehr Buddha, sondern eine ganz normale Person. Das verstehen offensichtlich einige Schüler nicht und projizieren "Buddha sein" auf die Person als solche und unterwerfen sich damit der Niedrigkeit der Person als solcher.

    Der Schüler soll den Lehrer als Buddha sehen, steht mE im direkten Widerspruch zu Lehre.

    Zitat

    »Das Reich der Wahrheitslehre,

    wie er's selbst erkannt,

    hat, als ein Lehrer ohnegleichen,

    der Buddha dieser Welt gekündet:

    A.IV.33 Der Löwe


    Zitat

    Ich habe keinen Lehrer, Meinesgleichen

    Ist nirgends auf der ganzen Welt zu finden

    Mit allen ihren Göttern, denn ich habe

    Als Ebenbild nicht mal ein einz'ges Wesen.

    Majjhima Nikāya 26


    Zitat

    Dann sprach der Erhabene den ehrwürdigen Ānanda an: "Es könnte sein, dass euch einfallen würde: 'Der Meister dieser Lehre ist vergangen, nicht gibt es für uns einen Meister.' So sollt ihr das, Ānanda, aber nicht sehen. Die von mir dargelegte Lehre und die von mir erlassene Zucht, Ānanda, ist nach meinem Tode euer Meister.

    Dīgha-Nikāya 16.6 Vers 1


    Hat der die Belehrung beendet, ist er nicht mehr Buddha, sondern eine ganz normale Person.


    Dieses etwas gruselige Dr. Jekyll und Mr. Hyde Bild ist doch fast genau das, was in der Doku als entschuldigende Erklärung für die Untaten selbst von einigen Opfern genannt und entlarvt wurde.

    Hat die Doku eure Wahrnehmung über den Buddhismus irgendwie geändert?

    Die Doku ist ja in einem Abendprogramm eingebunden gewesen, bei dem es um 'Macht und Religion' in einigen Zusammenhängen ging. Ich habe mir die Sendung zum Thema Zölibat davor angesehen und ganz ehrlich, die ist in jeder Beziehung besser gemacht gewesen. Persönlicher, mit mehr Information und einfach technisch besser!


    Mit der Sendung Missbrauch im Namen der Erleuchtung war das dann 3 Stunden Fernsehen und das war weit mehr als ich vertragen kann, so daß ich die folgende Sendung, obwohl auch interessant anmutend abgeschaltet habe.


    Es braucht mehr, um meine Wahrnehmung der Lehre oder der Praxis zu verändern als eine Fernsehsendung. Trotzdem bin ich für einige neue Informationen dankbar.


    Daß es überall, wo es Macht direkt neben Ohnmacht gibt, Übergriffe gibt und daß Buddhisten keine Übermenschen sind, war mir vorher klar. Was mich irritiert hat, war (genau wie bei der Sendung davor zu dem katholischen Thema) das Ausmaß des gezielten Wegsehens der 'übergeordneten Dienststellen'.

    Abgrenzungsenergien? Sicher, ich möchte mit solchen Leuten so wenig wie möglich zu tun haben. Oder um ausnahmsweise mal was aus der Bibel zu zitieren -

    Zitat

    Laß die Toten ihre Toten begraben

    (Lk 9, 60)


    Daß solche (sehr gelegentlichen) direkten Beobachtungen auch meine restliche EInstellung zu Kirche und Religion mitprägen, ist logisch. Genau wie die regelmäßigen Missbrauchsskandale an Kindern und Jugendlichen und die ewigen Geldgeschichten der Kirchen.


    Hass? Ich bin wahrscheinlich einer der Hass freiesten Menschen, mit denen Du je Kontakt haben wirst. Ich habe nur kein Problem damit, meine Meinung zu äußern und ich lasse es mir auch nicht von anderen schlechtreden.


    Falls es Dir Unwohlsein verursachen sollte - es gibt im Bereich Kontrollzentrum - Einstellungen die Möglichkeit Benutzer des Forums für Dich zu sperren. Bei mir ist da niemand drin...


    Dir ein gutes Wochenende

    Sicher wird jeder Buddhist Elemente jeder fremden Lehre, die teilweise zur Auflösung des Ego-Gedanken beiträgt, begrüßen.


    Die einzig echte buddhistische Antwort ist und bleibt dabei aber die Anatta Lehre


    Zitat

    16. "Daher, ihr Bhikkhus, sollte jegliche Art von Form, ob vergangen, zukünftig oder gegenwärtig, innerlich oder äußerlich, grob oder subtil, niedrig oder hoch, entfernt oder nah, sollte alle Form mit angemessener Weisheit der Wirklichkeit entsprechend gesehen werden: 'Dies ist nicht mein, dies bin ich nicht, dies ist nicht mein Selbst.' Jegliche Art von Gefühl, ob vergangen, zukünftig oder gegenwärtig, innerlich oder äußerlich, grob oder subtil, niedrig oder hoch, entfernt oder nah, alles Gefühl sollte mit angemessener Weisheit der Wirklichkeit entsprechend gesehen werden: 'Dies ist nicht mein, dies bin ich nicht, dies ist nicht mein Selbst.' Jegliche Art von Wahrnehmung, ob vergangen, zukünftig oder gegenwärtig, innerlich oder äußerlich, grob oder subtil, niedrig oder hoch, entfernt oder nah, alle Wahrnehmung sollte mit angemessener Weisheit der Wirklichkeit entsprechend gesehen werden: 'Dies ist nicht mein, dies bin ich nicht, dies ist nicht mein Selbst.' Jegliche Art von Gestaltungen, ob vergangen, zukünftig oder gegenwärtig, innerlich oder äußerlich, grob oder subtil, niedrig oder hoch, entfernt oder nah, alle Gestaltungen sollten mit angemessener Weisheit der Wirklichkeit entsprechend gesehen werden: 'Dies ist nicht mein, dies bin ich nicht, dies ist nicht mein Selbst.' Jegliche Art von Bewußtsein, ob vergangen, zukünftig oder gegenwärtig, innerlich oder äußerlich, grob oder subtil, niedrig oder hoch, entfernt oder nah, alles Bewußtsein sollte mit angemessener Weisheit der Wirklichkeit entsprechend gesehen werden: 'Dies ist nicht mein, dies bin ich nicht, dies ist nicht mein Selbst.'" [3]

    17. "Indem er so sieht, wird ein wohlunterrichteter edler Schüler ernüchtert der Form gegenüber, ernüchtert gegenüber dem Gefühl gegenüber, ernüchtert der Wahrnehmung gegenüber, ernüchtert den Gestaltungen gegenüber, ernüchtert dem Bewußtsein gegenüber."

    18. "Wenn er ernüchtert wird, wird er begierdelos. Durch Begierdelosigkeit ist (sein Geist) befreit. Wenn er befreit ist, kommt das Wissen: 'Er ist befreit.' Er versteht: 'Geburt ist zu Ende gebracht, das heilige Leben ist gelebt, es ist getan, was getan werden mußte, darüber hinaus gibt es nichts mehr.'"

    Majjhima Nikāya 109


    (So oder sinngemäß in Dutzenden anderer Texte)


    Das vollständige Verstehen diese Lehre ist Voraussetzung für alles Weitere


    Zitat

    Wenn da, ihr Mönche, ein Mönch irgend etwas (kañci dhammam) als ein Ich (*1) betrachtet, so ist es unmöglich, daß er lehrgemäße Überzeugung besitzt. Besitzt er aber keine lehrgemäße Überzeugung, so ist es unmöglich, daß er den vollkommenen Pfad der Gewißheit betreten kann. Hat er aber nicht den vollkommenen Pfad der Gewißheit betreten, so ist es unmöglich, daß er die Frucht des Stromeintritts, der Einmalwiederkehr, der Nichtwiederkehr oder der Heiligkeit verwirklichen wird.

    Wenn aber, ihr Mönche, ein Mönch jegliche Erscheinung als Nicht-Ich betrachtet, so ist es wohl möglich, daß er lehrgemäße Überzeugung besitzt. Besitzt er aber lehrgemäße Überzeugung, so ist es wohl möglich, daß er den vollkommenen Pfad der Gewißheit betreten wird. Hat er aber den vollkommenen Pfad der Gewißheit betreten, so ist es wohl möglich, daß er die Frucht des Stromeintritts, der Einmalwiederkehr, der Nichtwiederkehr oder der Heiligkeit verwirklichen wird.

    A.VI.100 Lehrgemäße Überzeugung III - 5. Anatta Sutta


    Zu Deiner Anmerkung zum Thema Nächstenliebe - wenn ich gelegentlich beim Spazierengehen an einer Kirche vorbeikomme und dabei Leute sehe, die von einem Gottesdienst herauskommen, kommt bei mir beim Anblick dieser traurigen, verkniffenen Gesichter jedes Mal der Gedanke auf: Bitte, bitte, bitte -- liebt mich nicht so, wie ihr euch selber liebt!!! Geht lieber in einen Park oder eine Kneipe als in eure kalte, dunkle Kirche.


    Natürlich gibt es auch in Gemeinschaften, in denen der Großteil der Menschen Buddhisten sind Probleme, das dürfen wir aber in keinem Fall zu einer qualitativen oder quantitativen Gleichsetzung mit anderen Religionen ausarten lassen. Ganz konkret, im Moment gibt es einen Krieg in Europa - die einzigen Waffen, die dort benutzt werden, die nicht von einem Pfaffen oder Popen gesegnet wurden, dürften aus den Niederlanden und aus Deutschland stammen.


    Und zum Thema Myanmar - die Probleme dort sind zu 100% auf den britischen (englischen) Imperialismus zurückzuführen, der zu jedem Zeitpunkt die volle Unterstützung der britischen (englischen) Staatskirche hatte - die perverseste Form organisierter Religion - die Staatskirche!

    Wenn ich nicht genau wüßte, daß Dir klar ist, daß diese Art der Betrachtung nicht nur nicht-buddhistisch, sondern ausgesprochen anti-buddhistisch ist, würde ich den Dialog jetzt abbrechen. Ich nehme aber einmal an, daß es Dir darum geht ein wichtiges Thema weiterzuführen und daß Du deshalb zu einer kleinen Provokation bereit bist.


    Ich antworte mit den Worten des Buddha


    Zitat

    »Aus diesem Grunde eben, Kālāmer, haben wir es gesagt: Geht, Kālāmer, nicht nach Hörensagen, nicht nach Überlieferungen, nicht nach Tagesmeinungen, nicht nach der Autorität heiliger Schriften, nicht nach bloßen Vernunftgründen und logischen Schlüssen, nicht nach erdachten Theorien und bevorzugten Meinungen, nicht nach dem Eindruck persönlicher Vorzüge, nicht nach der Autorität eines Meisters! Wenn ihr aber, Kālāmer, selber erkennt: 'Diese Dinge sind heilsam, sind untadelig, werden von Verständigen gepriesen, und, wenn ausgeführt und unternommen, führen sie zu Segen und Wohl', dann, o Kālāmer, möget ihr sie euch zu eigen machen. Was ich so gesagt habe, wurde eben mit Bezug hierauf gesagt.

    A.III. 66 Die Rede an die Kālāmer


    Dies zum Thema, etwas Glauben zum Wohlgefallen (dem eigenen und dem der anderen)


    Ich denke, es gibt einen weiteren zentralen Fehler in Deiner Ausführung - der angemessene buddhistische Umgang mit anderen. Die Lehre ist auf persönliches Wachstum ausgelegt. Die oft verwendeten Gleichnisse von Lotuspflanzen, die zuerst Schlammschichten und dann schmutziges Wasser durchdringen müssen, um danach in der Sonne sich frei entfalten zu können, sind ein schönes Beispiel.


    Das in Deinem Text genannte wohlige Vertrauen auf eine Vatergestalt als fadenscheiniger Erklärer für Erklärungsbedürftiges steht im Gegensatz zu einer buddhistischen Betrachtung, wo es um gegenseitige Hilfe, gegenseitigen Respekt und gemeinsame Weiterentwicklung geht.


    Kalyanamitta


    Das schönste mir bekannte Beispiel wird in der Khaggavisāna-Sutta beschrieben


    Zitat

    Spiel und Vergnügen gibt's im Kreise von Gefährten, Und zu den Kindern hegt man innige Liebe. Doch Abscheu fühlend, ob der Trennung von Geliebtem. Allein mag wandern man, dem Nashorn gleich.

    42

    In Himmelsrichtung vierfach wenn man heimisch [5], Abneigungsfrei [6], mit allem stets zufrieden, Und unverzagt ertragend jede Widrigkeit [7], Allein mag wandern man, dem Nashorn gleich.

    43

    Schwer zu befriedigen sind auch manche der Asketen Und gar noch Hausner, die im Hause leben. Nicht sich bekümmernd um die Kinder anderer, Allein mag wandern man, dem Nashorn gleich.

    44

    Der Kennmale des Weltlings sich entäußernd, Wie blattentblößter Kovilāra-Baum [8], Weltliche Bande heldenhaft durchbrechend, Allein mag wandern man, dem Nashorn gleich.

    45

    Wenn einen weisen Freund man findet, Als Weg-Gefährten, edel lebend, kraftvoll, Jedwede Widrigkeiten überwindend, Mag wandern man mit ihm, beglückt und achtsam. [9]

    46

    Wenn keinen weisen Freund man findet, Als Weg-Gefährten, edel lebend, kraftvoll, Gleich einem König, der besiegtes Land verläßt
    [10]
    , Allein mag wandern man, dem Nashorn gleich.


    Sutta Nipata I.3 35-75


    Also statt Ein- und Unterordnung in einem auf Autorität und letztlich Angst und Bedrohung geprägten Modell ein gleichberechtigtes Miteinander.

    Wo sich dieses Miteinander nicht möglich ist, sollte man eher allein bleiben, statt um ein wohliges Miteinander zu erreichen die Wahrheit zu verleugnen.

    Aber bitte antworte auf meine Frage. Was meinst du damit, dass religiöse Inhalte von Antworten wegführen?

    Gern. Wenn Du eine Frage dadurch beantwortest, daß Du eine neue unbewiesene (und häufig unbeweisbare) neue Einheit einführst, hast Du nicht nur die erste Frage, sondern auch noch die Fragen, die sich auf die neue eingeführte Einheit beziehen.


    Konkretes Beispiel, wenn jemand behauptet 'alles' (das Universum) wurde von einer Gottheit erschaffen, dann muß sich diese Person der Frage stellen, woher diese Gottheit kommt, nach welchen Regeln sie funktioniert etc. etc.


    Special pleading bringt keine Antwort, sondern ist ganz einfach unehrlich.


    Wissenschaft arbeitet daran, unnötige Hypothesen aus Erklärungsmodellen zu entfernen.

    Religion fängt ja nicht als Spekulation an, sondern als Verehrung von Übernatürlichen und da insbesondere übernatürlichen Wesen.

    Ich hätte da schon Probleme! Religion hatte oft zuerst die Funktion einer Welterklärung, die dann in einer Zuordnung der Erklärung zu übernatürlichen Wesen führte.

    Und wenn wir schon einmal bei übernatürlichen Wesen sind, warum sollten diese keine Familienstruktur haben wie wir? Lass uns einen Gottvater erschaffen, mit Ehefrau und einigen Kindern und sonstigen Verwandten. Und lass' sie bitte ein paar menschliche Makel haben wie Geilheit oder Machtversessenheit, damit wir sie besser akzeptieren können...

    Auch Religion unterliegt der Evolution von Gedanken. Am Anfang diese Linie standen keine Gottheiten oder so etwas, sondern die Verehrung von Naturkräften. Es lohnt sich Fromm 'Die Kunst des Liebens' mal wieder hervorzukramen.


    Die Idee, irgendwelche tiefsinnigen Grundfragen 'Weshalb gibt es etwas? Warum ist nicht einfach nichts?' mit religiösen Inhalten zu füllen führt zwangsläufig immer weiter von Antworten weg, weil es eine weitere Ebene dazwischenschiebt, die dann selbst wieder erklärt werden muß!


    God's God - YouTube

    Ja, was ist da los? Warum gibts die XR Buddhists? Irgend eine Idee?

    Gibt es die überhaupt? Jedenfalls in einer Größenordnung, die irgendeinen Einfluss haben könnte?


    Falls es sie gibt - die buddhistische Lehre würde sie unterstützen! Beendigung des Leidens kann nicht Ausrottung ganzer Spezies bedeuten, selbst wenn die danach nicht mehr leiden würden. Und die meisten von uns dürften unterstützen, daß der buddhistische Leidensbegriff nicht ausschließlich auf Menschen bezogen ist.

    Es handelt sich um einen TV -Tipp!

    Die meisten Menschen, die sich diese Sendung ansehen werden, werden höchstwahrscheinlich keine Buddhisten sein.


    Falls Du nach der Sendung Probleme mit Inhalten haben solltest, kannst Du Dich im Arte Forum gern mit besseren Informationen zu Wort melden.

    Falls Du der Meinung sein solltest, daß bewusst Verleumdung getrieben wurde, geh zur Staatsanwaltschaft - aber bitte nach der Sendung.


    Die katholische Kirche mit ihren Schuldeingeständnissen und Strafzahlungen in -zig Milliarden Höhe zeigt zum Teil den Weg.


    Zitat

    Warum sollte ausgerechnet der Buddhismus da eine Ausnahme machen


    Warum nicht??

    Naja, der achtfache Pfad ist ja nicht so wirklich ein Stufenweg. Oder meinst Du, man muss erst rechte Rede perfektioniert haben, bevor man sich mit rechtem Handeln beschäftigen sollte? (usw)


    Liebe Grüße, Aravind.

    Nein, der achtfache edle Pfad ist keine lineare moderne Selbstoptimierungslehre.

    Ich sehe das so, daß sich die einzelnen Elemente durchaus überlappen und nicht unbedingt und immer die Durchdringung der früher genannte Einheit die Voraussetzung für die nächsten sind.

    Andererseits sehe ich aber durchaus einen Aufbau in der Wertigkeit und vielleicht auch in der Schwierigkeit der Schritte. 'Rechte Anschauung' oder 'rechtes Verstehen' ist die grundlegende Kenntnis der elementaren Zusammenhänge der Lehre und damit Voraussetzung für alles Weitere.


    Zitat

    Drei Übungen gibt es, ihr Mönche. Welche drei? Die hohe Sittlichkeitsübung, die hohe Geistesübung und die hohe Weisheitsübung.

    Was aber, ihr Mönche, ist die hohe Sittlichkeitsübung? Da ist ein Mönch sittenrein, er befolgt die Ordenssatzung, ist vollkommen in Wandel und Umgang, und, vor dem kleinsten Vergehen zurückschreckend, übt er sich in der Befolgung der Übungsregeln, die er auf sich genommen. Das nennt man die hohe Sittlichkeitsübung.

    Was aber ist die hohe Geistesübung? Da gewinnt ein Mönch, ganz abgeschieden von Sinnegdingen... die erste Vertiefung... die zweite Vertiefung... die dritte Vertiefung... die vierte Vertiefung und weilt in ihr. Das nennt man die hohe Geistesübung.

    Was aber ist die hohe Weisheitsübung?

    (90:) Da weiß ein Mönch der Wirklichkeit gemäß, was Leiden ist; weiß der Wirklichkeit gemäß, was die Enstehung des Leidens ist; weiß der Wirklichkeit gemäß, was die Erlöschung des Leidens ist; weiß der Wirklichkeit gemäß, was der Pfad ist, der zur Erlöschung des Leidens führt. Das nennt man die hohe Weisheitsübung.

    A.III.88 Die drei hohen Übungen


    Selbst der PK nennt einige der Schritte 'hoch', wobei dann die logische Auslegung wäre, daß andere nicht so hoch sind.

    Dazu ein bisschen Kontext, dass Meditation eigentlich nicht am Anfang der Schulung steht (oder stand oder nicht bei allen steht), sondern erst ethisch durchdachteres Verhalten kommt, dann die Reflexion über die eigene Güte und dann erst die Meditation, was aber im Westen bisweilen oder häufig so nicht gelehrt wird.


    rechte Sammlung/KonzentrationVersenkung ist ja auch das letzte der Glieder des edlen achtfachen Pfades.

    Lebewesen schützen ihr Dasein, doch glaube ich nicht das sich alle Lebewesen bewusst sind das sie überhaupt leben, sie sind sich ihrer Gefühle, Wahrnehmungen, Verhaltenserinnerungen, bewusst und diese steuern ihre Tätigkeit.


    Das sich bewusstwerden von lebend sein ist nach meinem Verstehen schon die „Ich“ Bildung, „Ich lebe“ hat Folgen für die Organisation eines Lebewesens, damit es lebend bleibt. Es erzeugt aus den gegebenen erinnerten Verhaltensweisen Absichten und Verlangen nach bestimmten Bedingungen. Hier besteht die Notwendigkeit zu Überweltlichem.

    Ok, die Gazelle flüchtet, wenn ein Löwe sie fressen will, sebst Hunde sollen weglaufen, wenn sie zu häufig geschlagen werden. Wieweit das eine reine automatisierte Instinkthandlung ist, darüber kann man streiten. Was sicher ist, es gibt einige Tierarten, die eine Vorstellung von 'Ich' oder 'Selbst' haben. Krähen etwa zeigen in Experimenten, daß sie so etwas wie ein Selbstbild haben. Ob man daraus ableiten mag, daß es Krähengötter gibt, liegt beim Einzelnen.


    Manchmal denke ich ja, daß ich ein Krähengott bin, der ihnen gnädig ein paar Brotstücke zuwirft, wenn sie vor meinem Balkon genügend Krach machen (mich anbeten). Vielleicht bin ich für sie aber auch einfach nur ein gut dressiertes träges Haustier, das auf Gesang manchmal mit Futter reagiert :grinsen:.

    Für mich ist der wichtigste Vertreter eines säkularen Buddhismus der Buddha selbst. Ich halte eine rein säkulare Interpretation der Lehre für angebracht und möglich.

    Willkommen Cla im Forum.


    Sicher enthalten frühe Texte der Lehre Begriffe, die vielleicht wenig säkular klingen (Götter, Geister, Höllen etc.)- Man sollte dabei aber immer die Zeit überdenken, in der Buddha gelehrt hat. Ich denke, es wurde von ihm einfach erwartet, daß er bestimmte vorhandene Gedanken und Begriffe aufgreift, um überhaupt verstanden werden zu können. Genau wie heute von einem Politiker einfach erwartet wird, daß er/sie sich zu Umweltschutz und vergleichbaren Themen äußert.


    Wenn solche wenig säkularen Ideen in frühen Texten auftauchen, ist es für mich viel wichtiger, die Funktion der Texte zu sehen als irgendetwas blind zu glauben. An Batchelor stört mich, daß er gelegentlich das Kind mit dem Bade auskippt. Wo ihn etwas stört, verkürzt er die Linien gern.

    Zitat

    obwohl er wegen des guten Lebens gutes Karma verdient hätte und nicht den Tod


    Wo steht im PK, daß 'das Leben' in der Bilanz irgendwie gerecht sein sollte und daß sich dieses Gerechtigkeitsempfinden dann noch in Übereinstimmung mit Deinen Vorstellungen befinden muß?


    Ich akzeptiere schon, daß positive Handlungen meist zu einem guten Karma führen und umgekehrt, aber das sind eben keine 1:1 Beziehungen, sondern es entspricht mehr Deinen 60-70%

    Danke für das Willkommen, was ich nicht so ganz verstehe (und das gilt bei mir für einige der betont Säkularen) - was gibt es bei Karma zu glauben? Karma ist für mich eine Tatsache, eine der Kernaussagen der Lehre.

    Habe ich auch nie verstanden. Aber das ist eine der Kernaussagen von säkularen Buddhisten wie Stephen Batchelor dass Karma eine rein religiöse Sache sei. Zum Glück bin ich eigenständig und überlege mir selbst wie ich das sehe. Argumente anderer werden gerne angenommen, aber wenn sie für mich nicht stichhaltig sind, werden sie nicht berücksichtigt ;-).

    Genau der Grund für mich, weshalb ich mich von einigen der Vorredner der säkularen Bewegung trenne. Herr Batchelor mag ein hochgebildeter Ex-Mönch sein, er ist für mich kein Vordenker einer angepassten Interpretation der Lehre. Zentrale Ideen einfach auszublenden, weil es die eigene Position einfacher macht, ist für mich nicht akzeptabel. Karma und etwa Wiedergeburt sind für mich einfach wichtige Ideen der Lehre, die man nicht einfach ausblenden kann.

    Hendrik hat diese Beiträge aus fotost Thema "Abschied Ende (fürs Erste) herausgelöst und in den Bereich Buddhismus kontrovers verschoben, aus welche Gründen auch immer. Er nennt ja keine. Ist diese Verschiebung mit Zustimmung von fotost erfolgt?

    Nein, niemand hat gefragt! Solche Geschichten waren der Grund, weshalb ich mich zuletzt über Jahre vom Forum zurückgezogen habe.

    Schlechter Stil für mich.


    Egal, ob es möglicherweise inhaltlich sogar passt!

    Willkommen zurück, fotost. Kann mich gut an dich erinnern ;-). Ich bin auch einer von den Theravada-Säkularen. Ich glaube aber auch an Karma, weil es evident ist, dass Gedanken und Taten Folgen haben. Ich glaube nur nicht 100% an Karma, sondern nur so 60% - 70%.

    Danke für das Willkommen, was ich nicht so ganz verstehe (und das gilt bei mir für einige der betont Säkularen) - was gibt es bei Karma zu glauben? Karma ist für mich eine Tatsache, eine der Kernaussagen der Lehre.


    Grundhaltungen (wie etwa eine buddhistische) bewirken Gedanken, Gedanken bewirken Absichten, Absichten bewirken Handlungen, Handlungen haben Konsequenzen, haben Wirkungen.


    Ich bin nur gegen eine Vorstellung von Karma, die so etwas wie ein wandelnder Rachegedanke ist. Also genau gegen die Weise, wie der Begriff sehr häufig verwendet wird. Karma als eine Art übernatürlicher Ausgleich für unrechte Handlungen (meist anderer ;))


    Wem meine Beschreibung: Grundhaltungen (wie etwa eine buddhistische) bewirken Gedanken,.... als zu trivial oder mechanistisch erscheint, den möchte ich darauf hinweisen, daß die Wirkungen unserer Handlungen natürlich auch soziale Konsequenzen haben. Übernehmen wir Verantwortung, auch für andere, aufbauend auf der Lehre!

    (Mir scheint, ein bisschen vom Schatz ginge verloren. Aber vielleicht stehe ich mir hier auch selbst im Weg, Dinge nicht zusammen zu kriegen, die zusammenpassen.)

    Was ist denn 'der Schatz' für Dich in diesem Zusammenhang? Für mich klingt das zusammen mit der Grundhaltung "eine starke wissenschaftliche Prägung im Hirn" ein wenig wie, eigentlich wäre ich lieber nicht so wissenschaftlich orientiert!


    "Mein Schatz! Mein Schatz!" Gollum aus der Herr der Ringe. Schätze können bereichern oder einen besitzen.

    :? ich weiß ja nicht, welche Gefühle für Dich eine Person interessant machen,?

    ich auch nicht so 100%, aber für mich war dann bisher am Ende das Ergebnis immer irgendwie ähnlich :grinsen:.

    Es ist für mich nicht schade, daß ich Frauen liebe, es ist eher traurig, daß ich Männer so häufig als langweilig, einseitig oder aggressiv erlebe,,,



    :?Da sehe ich noch keinen Unterschied und denke, wenn man diesen geschlechtlichen Unterschied wahrnimmt, dass doch noch etwas anderes eine Rolle spielen könnte:grinsen:

    Nö... 8)

    Kopfkratz. Geht's Dir gut, Helmut? :rofl:

    LOL.. Helmut, ich halte Dich am Ende für einen ziemlich geerdeten, nüchtern-vernünftigen Zeitgenossen.


    Ein Koch = "jemand, der die Grundelemente vermischen und mit Feuerkraft transformieren darf..." hat gewisse Sondervorgaben.


    Ich mache mir etwas Sorgen wegen des Verfalls Deiner Sprache zur absoluten Unverständlichkeit in einigen Beiträgen.


    Monikadie4. Ich schließe mich der Frage an. Geht's Dir gut, Helmut?