Beiträge von fotost

    Es gibt ganz zentrale Unterschiede zwischen der Logik Buddhas und der europäischen Logik nach der Aufklärung (als Wiederentdeckung altgriechischer Gedanken).


    Die europäische Logik hat zu früher unvorstellbaren Erfolgen in der Technik und den Naturwissenschaften geführt durch die Einführung des digitalen/dualen Denkens (man könnte auch sagen durch die Reduktion/Konzentration auf das duale Denken). Das, worüber es sich danach lohnt zu denken und zu forschen sind Aussagen, die sich grundsätzlich in die Form bringen lassen 'Die Aussage a ist wahr oder die Aussage a ist nicht wahr'. (Das die gleiche, westliche Denkmethode ihre eigenen Grenzen in den Gedanken Heisenbergs [Technik/Physik] und Gödels [Mathematik/Formallogik] aufgezeigt hat haben die meisten weder wahrgenommen noch verstanden.)


    Die Lehrreden Buddhas enthalten dagegen an mehreren Stellen Sätze in der Form: ich lehre nicht 'a' und ich lehre nicht 'nicht a' oder 'es ist weder 'a' noch 'nicht a' richtig'. Die Übernahme der vor-buddhistischen Meditationsidee als Mittel der Erkenntnisgewinnung ist ein weiterer Unterschied.


    Diese Unterschiede sind nicht trivial.


    Die europäische Logik hat einen unglaublichen Erfolgskatalog vorzuweisen, von der Bekämpfung der übelsten Krankheiten bis zur Weltraumfahrt. Die Ergebnisse der buddhistischen Logik müssen dagegen für uns Europäer nach 2500 Jahren noch klar entwickelt werden. Der Hinweis darauf, daß die Resultate der dualen Logik mit negativen Begleiterscheinungen verbunden sind oder 'sowieso nicht wichtig' wären geht ins Leere. Es springen viel mehr Menschen auf den europäischen Technikzug auf als bereit wären den mittleren Weg zu gehen. Selbst in den Kernländern des Buddhismus folgen immer mehr Menschen der einfacheren und schneller Erfolge versprechenden westlichen Idee ohne sie wirklich verstanden zu haben.

    Jinen:

    ....


    Sicher hat Buddha keinen Alkohol getrunken, aber es gibt im Laufe des Buddhismus viele Meister, die es taten. Im Vajrayana ist Alkohol Teil eines der wichtigen Rituale (wenn auch fast nur in angedeuteter Form). Auch gilt er als Opfergabe.


    Ich würde also aus persönlichen Vorlieben keine allgemeinen Regeln machen wollen.


    Ohne historische Belege dafür zu haben vermute ich trotzdem, daß Buddha wenigstens aus der Zeit vor seiner Erleuchtung Erfahrungen mit Alkohol sammeln konnte. Für seine Phase der Suche werden andere Stoffe eine Rolle gespielt haben. Indische hinduistische Bettelmönche heute akzeptieren eher einen Joint als Alkohol. Wie das in der Vergangenheit vor der Einführung von Tabak (um 1500 in Europa, danach ostwärts wandernd) konsumiert wurde weiß ich nicht.


    Danke für den Hinweis auf die Vajrayana Praktiken, das muss ich nachlesen.


    Bei Betrachtungen dieser Art kann der Kern der Idee außer Acht gelangen. Es geht sicher auch um den Gebrauch von Substanzen (oder heute vermehrt von Verhaltensweisen - Spielsucht/Internetabhängigkeit) aber hauptsächlich geht es um Missbrauch! Es geht um die 'berauschende' Wirkung, um das Ausschalten des klaren Bewusstseins, um das Abweichen vom mittleren Weg unter dem Einfluss..


    Wer ist gefährdeter? Ein normaler Arbeiter, der abends nach seiner 8 Stunden Schicht zum Abendessen ein Bier trinkt oder der abstinente, Kalorien zählende Yuppie-Banker der sich an Aktientransaktionen aufgeilt?

    Patita Dikshita:

    Ist eigentlich einfach-----wer den Weg des Buddha gehen möchte und Nirvana erlangen möchte,der wird automatisch vom Fleisch + Alkoholgenuß lassen...
    das sind Verlangenszustände in den Shandhas gespeichert-die dann abgelegt werden.
    So hat man 2 Möglichkeiten---den mittleren oder radikalen Weg.Beim mittleren weg ht man einige Leben Zeit und kann sich peu a peu vom Fleisch + alkohol und allen anderen Anhaftungen und verlangenszuständen lösen.Beim radikalen entsagt derjenige sofort.nicht jedermanns Sache.....


    Om
    Patita


    Ich hatte eigentlich lange gedacht, daß der Weg des Buddha der mittlere Weg ist.. :D

    Grüße Advaita,


    gut, daß durch Deinen Beitrag dieser Thread wieder nach oben kommt. Die Idee, auf Alkohol und Fleisch zu verzichten geht von Zeit zu Zeit immer wieder auch durch meinen Kopf.


    Alkohol - heißt es in der Lehre auf Alkohol verzichten oder auf eine berauschende Wirkung von Alkohol zu verzichten? Alkohol ist ein normaler Zwischenschritt in unserem Stoffwechsel. Auch wenn jeder Alkoholiker damit Probleme haben mag, er kann es nicht verhindern. Unsere Darmflora / unsere Verdauung produziert Alkohol. Jeden Tag. In Dir, in mir, im Körper des Dalai Lama... :lol: Sind heute nicht eine Menge andere Stoffe oder Vorstellungen viel gefährlicher als Alkohol? Ganz zynisch betrachtet stoffliche Dinge wie Zucker oder billige Fette? In der realen Welt die Sucht nach Geld und Macht oder die berühmten 15 Minuten?


    Fleisch - ich selbst esse immer weniger Fleisch. Weil ich es immer weniger gut vertrage und weil es einfach aus ökologischen Gründen unvernünftig ist (1kg Schweinefleisch = 5-6kg Getreide). Ich unterstütze ganz eindeutig Deine Gründe/Motive. Aber bedeutet das Verzichten auf Fleisch aus ideologischen Gründen nicht auch eine Herabsetzung des Menschen? Du sollst nicht töten = Du sollst nicht schlachten? Du sollst nicht töten = Du sollst Dich nicht bewegen, weil jede Deiner Bewegungen den Tod einer Darmbakterie oder eines Lebewesens in Deiner Umgebung bedeuten kann) ?


    Ist das Schlachten einer Ziege wirklich das Gleiche wie das Morden eines Menschen? Du schleppst in Deinem Darm 1-2kg Biomasse mit Dir herum. Nur damit Du leben kannst werden jeden Tag Millionen Bakterien, Einzeller, Würmer davon sterben :D


    Ich bewundere, wie modern die 2500 Jahre alten Ideen Buddhas zu diesem Thema immer wieder sind. Mönche sollen (oder müssen sogar) Fleisch akzeptieren, solange die Lebewesen nicht extra als Gabe/Geschenk für sie geschlachtet wurden. Das ist weniger eine Speisevorschrift, die gilt nämlich nur für die Minderheit der Mönche sondern viel mehr eine soziale Vorschrift. Die Spendeten sollen nicht extra für ein Dana an Mönche ein Tier schlachten.

    Der Name Buddha ist ein Ehrentitel, der übersetzt 'der Erwachte' oder 'der Erleuchtete' bedeutet und kein Eigenname.


    Es hat vor der historischen Person Siddharta Gautama Menschen gegeben, die Buddha-Natur erlangt haben und auch danach. Jeder hat die Möglichkeit dazu. Wegen der besonderen Stellung Siddhartas in der Formulierung und Verbreitung der Lehre ist es üblich (auch bei nicht-Buddhisten) ihn einfach nur Buddha zu nennen.


    Bei anderen Menschen, die den Buddha Zustand erreicht haben wird oft zur Klarheit ein Zusatz zum Titel verwendet - XYZ-Buddha.


    In einigen buddhistischen Richtungen wird der Begriff Buddha auch losgelöst von einer realen Person verwendet um einzelne Aspekte der Erleuchtung zu betonen und herauszuarbeiten, die für viele Menschen eine besondere Bedeutung besitzen. Auch hier ist es üblich, die Bezeichnung Buddha durch einen Zusatz zu ergänzen.


    Beispiel: Wenn sich jemand eine Medizin-Buddha Statue zu hause hinstellt und in seine Meditation aufnimmt, kann man dies so interpretieren, daß für diesen Übenden der Aspekt der praktischen Hilfe für die Gesundheit anderer, eine sehr konkrete Form von Metta eine wichtige Rolle spielt. Dieses Element ist sicher auch in einer Gesamtbetrachtung Buddhas (Siddharta-Buddhas) enthalten, wird aber in einer Medizin-Buddha Vorstellung konzentriert.


    Dies ist nicht meine Vorstellung, wenn ich deshalb bei dem Beispiel einen Fehler machte bitte ich um Korrektur.

    Nomad:

    ..
    Der ohne Mitte, anfangs und endlose ungeborene gestaltlose "Geist" hat sich unpersönlich (so oder so auf die eine oder andere Art und Weise) inkarniert :idea::?:


    Bei solchen Sätzen kommt bei mir manchmal die Frage auf, ob es möglich ist, daraus irgendetwas Sinnvolles abzuleiten. Das ist jetzt bitte nicht persönlich gemeint sondern bezieht sich nur auf die Inhaltsleere. Vielleicht ist das noch nicht einmal ein Satz.



    Das Leben im Daseinskreislauf ist letztlich leidvoll.
    Ursachen des Leidens sind Gier, Hass und Verblendung.
    Erlöschen die Ursachen, erlischt das Leiden.
    Zum Erlöschen des Leidens führt der Edle Achtfache Pfad.


    Dies ist zu verstehen.

    Freundliche Grüße Rassmus,


    was bringt Dich zu Deiner Frage (außer allgemeinem Interesse an der Lehre)?


    Ist es nicht schon schwer genug, hier und jetzt ein gutes und hoffentlich leidfreies Leben zu führen? :D

    darkwave:


    das sind doch ausreden, was ist mit allianzen? tibet ist voll von bodenschätzen, da wäre einiges zu machen gewesen, die rinpoches waren völlig weggetreten, das war das problem.


    Tibet wurde 1950 'eingegliedert'. Vermutlich war damals intensiver Bergbau in diesen Gegenden utopisch und fast alle Bodenschätze unbekannt.


    Allianz mit Indien - Indien ist erst 3 Jahre davor unabhängig geworden und hatte gerade eine riesige Völkerwanderung durch die Aufteilung der britischen Kolonie und einen blutigen Krieg mit Pakistan hinter sich. Absolut kein Gesprächspartner zu dieser Zeit für eine Allianz, egal welcher Art.


    Die USA waren (zusammen mit der damals noch westlich dominierten UNO) gerade im Koreakrieg engagiert und hatten garantiert kein Interesse an einer Auseinandersetzung mit China an dieser Front. Insgesamt war der Zeitpunkt der Annektion aus chinesischer Sicht optimal gewählt.

    2dA:
    fotost:

    Es ist möglich, für den Menschen Mitgefühl zu entwickeln und trotzdem seine Taten abzulehnen und seiner Ideologie negativ gegenüber zu stehen.


    Nicht einmal Ablehnung muss sein.
    Buddha lehrte nicht das Leid abzulehnen...


    ...


    ?? "Buddha lehrte nicht das Leid abzulehnen..."


    Für mich ist der zentrale Inhalt der buddhistischen Lehre die Überwindung des Leid(en)s. Kann man etwas entschiedener ablehnen, als es zu überwinden? Die Taten des Mörders sind für mich auf jeden Fall abzulehnen.

    Wenn man erkennt, daß dieser Mensch eben nicht nur ein Mörder ist und mit seinen Taten nicht nur anderen geschadet hat, sondern auch sich selbst hat man einen Einstieg dazu gefunden. Besonders für Buddhisten sollte es klar sein, daß eine derartige tiefe Verstrickung in Hass und Wut zu tiefem existentiellen Leiden führt. Bevor sich jemand aufregt - selbstverständlich ist eigenes Leiden keine denkbare Erklärung dafür, anderen Leid zuzufügen.


    Es ist möglich, für den Menschen Mitgefühl zu entwickeln und trotzdem seine Taten abzulehnen und seiner Ideologie negativ gegenüber zu stehen.

    monikamarie:

    Hi stern,
    was ist denn auch dagegen einzuwenden, wenn Du gemeinsam mit Deiner Familie bei Tisch den Kopf senkst und Dich bedankst?
    Ich sehe da keinen Widerspruch.
    _()_ Monika


    Ist doch eine schöne Geste und gute Übung in Metta


    Bedanke Dich bei den Bauern, die bei Wind und Wetter Deine Nahrung produziert haben.
    Bei den vielen Menschen die in der Verarbeitung und Verteilung harte Arbeit geleistet haben
    und bedanke Dich bei dem Menschen, der aus den Zutaten eine (hoffentlich leckere) Mahlzeit zubereitet hat.

    Liebe Grüße Marcel,


    neben Tante Google bietet sich da der Gruppenkatalog der BDU zur Suche an. Du kannst nach Orten oder Postleitzahlen(bereichen) suchen.


    http://www.dharma.de/dbu/frameset.php [Reiter: Gruppen --> Gruppensuche ]


    Zu den meisten Gruppen gibt es eine kurze Beschreibung und Kontaktdaten. So eine Übersicht ist vielleicht nützlicher als einzelne Empfehlungen einzelner Mitglieder ;)

    Zitat

    Asalha Puja ("Dhamma Tag") 15. Juli 2011
    erinnert an den Tag, an dem der Buddha zum ersten Mal nach seiner Erleuchtung eine Lehrrede an 5 Wandermönche gehalten und damit de fakto das Rad des Dhamma, der Lehre, in Bewegung gesetzt hat


    Kennt zufällig jemand einen Termin in/nahe Hamburg zu dem dieses wichtigen Ereignisses in einer kleinen Zusammenkunft gedacht wird?
    Ich konnte nichts dazu finden. Schade eigentlich, ist das doch eigentlich der Ausgangspunkt der Verbreitung der Lehre.


    Kleine Bitte an den zuständigen Moderator - falls es Antworten mit konkreten Terminen geben sollte, kannst Du den Thread dann bitte in den Bereich Termine verschieben? Danke 8)

    robozo:

    ...
    wussten die leute im 18 bzw. 19 jahrhundert also schon wie man meditiert?


    Liebe Grüße robo,


    Meditation kann man nicht nur auf buddhistische Techniken beschränken. Meditation hat etwa in christlichen Klöstern im Mittelalter eine Rolle gespielt. Auch wenn äußere Form und Inhalt unterschiedlich gewesen sind, ist die Grundidee doch die gleiche gewesen.


    Meditation ist älter als der Buddhismus und geht über den Wirkungskreis der buddhistischen Lehre hinaus.

    Grüße Bouley und willkommen im Forum,


    man kann ja zu Deutschland denken und sagen was man möchte, aber es lebt sich hier auf jeden Fall ganz angenehm...


    Probleme mit Religion/Weltanschauung irgendwo haben hier wohl am ehesten die Anhänger selbst intoleranter oder aggressiver Religionen. Nach meiner Erfahrung gehört Buddhismus im Moment eher zu den 'Mega-Trends' selbst bei denjenigen, die nichts davon verstanden haben :D

    Liebe Grüße Beth und willkommen im Forum,


    ich halte es für problematisch, Begriffe, die einen bestimmten Kontext in einer Religion haben auf andere Religionen zu übertragen oder im Zusammenhang einer anderen Religion zu betrachten.


    Vielleicht wäre es sinnvoll, wenn Du zuerst definieren würdest, was genau Du unter Demut verstehst und vielleicht ein Beispiel für praktizierte Demut geben würdest. Jeder könnte dann einfacher prüfen, ob diese Haltung mit seinem Verständnis von Buddhismus zu vereinbaren ist.


    Wenn ich einen Artikel wie http://de.wikipedia.org/wiki/Demut ansehe würde ich die darin angestellten Überlegungen für eine buddhistische Grundhaltung ablehnen. Für mich sind letztlich Buddhismus und Christentum nicht zur Deckung zu bringen. Der zentrale Unterschied, neben der theistischen Struktur des Christentums ist für mich die grundsätzlich unterschiedliche Haltung gegenüber dem Ausgangspunkt der Religion. Christ/Christengott (es gibt ja noch ein paar Millionen andere) vs. Buddhist/Buddha sind zwei nie zur Deckung zu bringende Verhältnisse, ja beinahe Widersprüche.


    Lass' mich einen Text zitieren, der kein bisschen Demut ausstrahlt... :D
    (M. 26. (III,6))


    "Allüberwinder, Allerkenner bin ich,
    Von allen Dingen ewig abgeschieden,
    Verlassend alles, lebenswahngeläutert,
    Durch mich allein belehrt, wen kann ich nennen ?
    "Kein Lehrer hat mich aufgeklärt,
    Kein Wesen gibt es, das mir gleicht,
    Die Welt mit ihren Göttern hat
    Nicht Einen Ebenbürtigen.
    "Denn ich bin ja der Herr der Welt,
    Der höchste Meister, der bin ich,
    Ein einzig Allvollendeter,
    Vollkommen Wahnerloschener.
    "Der Wahrheit Reich erricht' ich nun
    Und wandre zur Benaresstadt:
    Erdröhnen soll in finstrer Welt
    Die Trommel der Unsterblichkeit."

    Zitat

    "Da nun weder das 'Ich' noch das 'Eigen', ihr Mönche, wahrhaft und wirklich erlangt werden kann, wie steht's um das Dogma, welches da lehrt: 'Das ist die Welt, das ist die Seele, das werd' ich nach meinem Tode werden, unvergänglich, beharrend, ewig, unwandelbar, ewig gleich, ja, werde ich so verbleiben'?


    Ist das nicht, ihr Mönche, eine völlig ausgereifte Narrenlehre?"


    http://www.palikanon.com/majjhima/m022n.htm


    Guter Text zum Thread Thema.


    Euch allen ein gutes Wochenende 8)


    Dieses subjektiv gefühlte Selbst ist doch im Buddhismus nichts Unbekanntes. Die Vorstellung, daß es dieses Selbst als eine reale Einheit gibt und das Festhalten (Anhaften) an diese Vorstellung wird als eine der Hauptquellen von Leiden angesehen und sollte daher abgelegt werden. Das bin ich nicht...


    Das Bild eines im ständigen Wechsel und Wechselspiel begriffenen Bündels von Komponenten entspricht ganz nebenbei sehr viel besser unserem heutigen naturwissenschaftlichen Weltbild als die Idee eines unveränderlichen Wesenskerns oder einer Seele.

    sumedhâ:
    fotost:

    Die Bemühungen der BU zur staatlichen Anerkennung des Buddhismus scheinen völlig eingeschlafen zu sein.


    ich denke hier ging es weniger um staatliche annerkennung des budhismus, als um die individuelle "öffentliche" bekentniss zum buddhismus, sich sozusagen als praktizierender buddhist "zu outen". so habe ich es verstanden.


    Kein Problem damit, ich sehe auch keinen Widerspruch zu meinem Text. Ich empfinde den frühen Verzicht auf eine buddhistische Mission als einen der ansprechenden Punkte der Lehre und verzichte meinerseits auf eine offensive Stellungnahme zu meinen Überzeugungen.


    Es ging mir um die Frage des Stehens zum Buddhismus gegenüber staatlichen Stellen um Vorteile für die Gemeinschaft zu erlangen, die anderen halbwegs vergleichbaren Gruppen automatisch zuerkannt werden.

    Losang Lamo:

    Allerdings: bei der Volkszählung wäre ich mir jetzt auch nicht sicher, was ich angeben sollte. In meinem Personalausweis habe ich es auch nicht angegeben.


    Was für einen Personalausweis hast Du..? Da darf in D überhaupt nichts von Religion drinstehen.


    Und wenn irgendwo in amtlichen Papieren Angaben zu Religionszugehörigkeit gemacht werden können/dürfen/müssen beschränkt sich das auf Religionen/Anschauungen, die sozusagen staatlich anerkannt sind (etwa zum Zweck der Kirchensteuer [schönes Beispiel der Trennung zwischen Kirche und Staat nebenbei] oder der steuerlichen Abzugsfähigkeit von bestimmten Beiträgen). Die Bemühungen der BU zur staatlichen Anerkennung des Buddhismus scheinen völlig eingeschlafen zu sein.


    Grundsätzlich bin ich auch dafür, daß Religion von staatlichen Aktivitäten zu trennen ist, aber gerade der letzte Punkt zeigt doch die Vorteile, die es hätte, wenn beim laufenden Zensus möglichst viele Menschen sich zu einer buddhistischen Anschauung bekennen würden.

    Carla:

    Ich selbst empfinde mich gar nicht als Buddhist. Es ist für mich einfach eine Lebenseinstellung. Würde sie eher "Realismus" nennen. Da eh kaum jemand weiss, (nur notgedrungen wissen es welche) dass ich Zen praktiziere, komme ich gar nicht dazu mich mit anderen Ismen zu vergleichen. Im Zensus, Volksbefragung habe ich keine Religion angegeben, weil ich dass sehr irreführend finde. - Ich kann eher sagen, was ich nicht bin ;)


    Gruß Carla


    Liebe Grüße Carla,


    gefällt mir 8) nur der Teil mit der Volkszählung ist mE etwas problematisch.


    Der Anteil von Buddhisten in der Bevölkerung wird schon irgendwann einen Einfluss haben auf den politisch gestalteten Bereich unserer Gesellschaft. Mir fallen da ganz spontan Sachen ein wie Lehrpläne an Schulen, Kapazitäten an Universitäten, Vorgaben für die Betreuung in Krankenhäusern... Die Liste lässt sich bestimmt ausbauen.

    Danke für die vielen konstruktiven Beiträge. Für mich als Threadstarter ist das Thema damit weitgehend abgeschlossen. Meine Frage ist mit genug Ideen zum Weiter-Denken abgeschlossen.



    offtopic:


    Hi Yoni,


    wenn man mal anfängt darauf zu achten ist es wirklich verblüffend, in wie vielen Produkten Kuh-Milch und Produkte davon enthalten sind. Gleiches gilt für Alkohol.
    Ich bin zwar kein Hallal Förderer, aber wenn ich sehe, daß im Supermarkt Produkte als 'Geflügelwürstchen' angeboten werden, die zum großen Anteil Schweinefleisch enthalten, finde ich das absolut nicht ok.


    Das ist so ähnlich wie die Werbung für vegetarische Produkte, die nur 20% Hähnchenfleisch enthalten....


    Jeder sollte das Recht haben, nach seinen religiösen (oder im mindesten Fall gesundheitlichen) Anforderungen geeignete Nahrung zu finden...

    Ich habe mich vor ungefähr 1.5 Jahren hier angemeldet, dann aus gesundheitlichen Gründen ein längere Pause eingelegt und mache jetzt wieder mit.. :D


    Es gibt so viel Interessantes in diesem merkwürdigen Forum zu entdecken. Viele gute Fragen, viel zum Auf- oder Anregen und besonders viel zum Weiter-Denken.


    Wie macht ihr das? Es gibt Beiträge/Threads, die schon einige Zeit laufen. Zum Teil mit 10, 20 oder mehr Seiten und Hunderten von Beiträgen. Manche Mitglieder machen sich sehr viel Mühe und suchen zum Thema passende Zitate raus oder Links. Bevor ihr selbst etwas an so einen Thread anhängt, bevor ihr euch in eine Diskussion einklingt - lest ihr da alle Beiträge, die älter sind in diesem Thread durch? Seht ihr euch alle relevanten Links an?


    Ich schätze und nutze die Zeit und Mühe, die Erfahrenere in ihre Antworten stecken und versuche, für mich das Beste daraus zu machen.


    Auf der anderen Seite ist es aber auch oft eine Frage der Zeit.

    Zitat

    lest ihr da alle Beiträge, die älter sind in diesem Thread durch? Seht ihr euch alle relevanten Links an?


    Achtsamkeit ist eine b. Grunderfordernis, aber wo endet der Anspruch auf Achtsamkeit? Respekt anderen gegenüber ist für mich eine buddhistische Grunderfordernis, aber wo endet das wirklich?