Es gibt ganz zentrale Unterschiede zwischen der Logik Buddhas und der europäischen Logik nach der Aufklärung (als Wiederentdeckung altgriechischer Gedanken).
Die europäische Logik hat zu früher unvorstellbaren Erfolgen in der Technik und den Naturwissenschaften geführt durch die Einführung des digitalen/dualen Denkens (man könnte auch sagen durch die Reduktion/Konzentration auf das duale Denken). Das, worüber es sich danach lohnt zu denken und zu forschen sind Aussagen, die sich grundsätzlich in die Form bringen lassen 'Die Aussage a ist wahr oder die Aussage a ist nicht wahr'. (Das die gleiche, westliche Denkmethode ihre eigenen Grenzen in den Gedanken Heisenbergs [Technik/Physik] und Gödels [Mathematik/Formallogik] aufgezeigt hat haben die meisten weder wahrgenommen noch verstanden.)
Die Lehrreden Buddhas enthalten dagegen an mehreren Stellen Sätze in der Form: ich lehre nicht 'a' und ich lehre nicht 'nicht a' oder 'es ist weder 'a' noch 'nicht a' richtig'. Die Übernahme der vor-buddhistischen Meditationsidee als Mittel der Erkenntnisgewinnung ist ein weiterer Unterschied.
Diese Unterschiede sind nicht trivial.
Die europäische Logik hat einen unglaublichen Erfolgskatalog vorzuweisen, von der Bekämpfung der übelsten Krankheiten bis zur Weltraumfahrt. Die Ergebnisse der buddhistischen Logik müssen dagegen für uns Europäer nach 2500 Jahren noch klar entwickelt werden. Der Hinweis darauf, daß die Resultate der dualen Logik mit negativen Begleiterscheinungen verbunden sind oder 'sowieso nicht wichtig' wären geht ins Leere. Es springen viel mehr Menschen auf den europäischen Technikzug auf als bereit wären den mittleren Weg zu gehen. Selbst in den Kernländern des Buddhismus folgen immer mehr Menschen der einfacheren und schneller Erfolge versprechenden westlichen Idee ohne sie wirklich verstanden zu haben.