Beiträge von Snake_Dance


    ....gut beschrieben, Klasse.

    TMingyur:
    Snake_Dance:


    ...was hat die Verwendung des Wortes "Vollkommenheit" mit Phantasterei zu tun? Verstehe den Zusammenhang nicht. Vielleicht interpretierst du da unnötigerweise was hinein was nicht hinein gehört. Vollkommen bedeutet hier eben ohne ein Rest von jeglicher Identifikation, was z.B. ja noch bei einem Nicht-Wiederkehrer vorhanden sein mag. Deshalb die Verwendung des Wortes Vollkommenheit in Zusammenhang mit Nibbana.


    Nun aus meiner Perspektive verhält es sich so: Von "vollkommen" redet man, wenn man sich was ausdenkt, von dem man denkt, dass es etwas "besseres" sei als das womit man vergleicht. Das womit man vergleicht erachtet man dann notwendigerweise als "verbesserungswürdig". Das bezeichne ich als "Phantasie".
    Aus deiner Perspektive mag es sich anders verhalten. Aber ich hoffe ich konnte klarstellen wie ich das gemeint habe.


    ...von "besseres" kann ja nicht die Rede sein, weil ich schon vorher dazu schrieb dass es "absolut richtig" sei. Habe dann das Wort Vollkommen benutzt um die Bedeutung von Nibbana hervorzuheben. Wie auch immer, ich hab verstanden was du meinst aber so war das ganz sicher nicht gemeint.

    TMingyur:
    Snake_Dance:

    ...das ist absolut richtig oder noch anders ausgedrückt:
    "Dies ist nicht mein, dies bin nicht ich, dies ist nicht mein selbst" mit allem und jedem das da kommen oder gehen mag, unterschiedslos.
    Doch die vollkommene Nicht-Identifikation ist gleichzusetzen mit Nibbana, was zur Erinnerung.....das höchste Glück und Ziel jedes verständigen "Buddhisten" ist.


    "Doch die vollkommene Nicht-Identifikation"
    Nicht-Identifikation ist realisierbar durch Achtsamkeit ... da muss man nicht immer gleich gewohnheitsmäßig von "Vollkommenheit" phantasieren. Auch gegen derartige ich-bedingte Phantasien hilft Achtsamkeit 8)


    ...was hat die Verwendung des Wortes "Vollkommenheit" mit Phantasterei zu tun? Verstehe den Zusammenhang nicht. Vielleicht interpretierst du da unnötigerweise was hinein was nicht hinein gehört. Vollkommen bedeutet hier eben ohne ein Rest von jeglicher Identifikation, was z.B. ja noch bei einem Nicht-Wiederkehrer vorhanden sein mag. Deshalb die Verwendung des Wortes Vollkommenheit in Zusammenhang mit Nibbana.


    ....eine Ab-wertung von GHV ist sicher notwendig um sie erstmal als Unheilsames anzuerkennen. Dieses "niederzwingen, niederdrücken und niederquälen" wird ja auch nicht unbedingt mit derselben Aversion angegangen die man auch letztendlich los werden möchte. Man wird, wenn möglich, mit der Kraft der Liebe kämpfen nämlich der Liebe zum Heilsamen, also das erreichen von Wunschlosigkeit, Wohlwollen und Wissen (Weisheit).

    Roni:

    In der Tat, widersprüchlich. Du zitierst aber eine Passage über den Willen. Also keine Abwehr, sondern der Wille?


    Liebe Grüße Roni


    ...wie geschrieben es klingt anfänglich widersprüchlich, aber letztendlich sollte das kein Problem darstellen wenn man ein wenig darüber nachdenkt. Es dient ja der Versiegung von Gier, Hass und Verblendung. Es ist Zweckgebunden und sollte nach Zweckerfüllung nicht weiter kultiviert werden.
    Abwehr entsteht durch Wille. Niederzwingen, niederdrücken und niederquälen sind eine Form von Abwehr.

    Onyx9:
    darkwave:

    wo willst du denn da die grenze ziehen?


    gruss zenbo


    Kann ich nicht. Ich weiß nur, dass alles einer Quelle entspringt, und Aversion zur Hassseite gehört.
    Gier, Hass, Unwissenheit.



    ...eine gewisse Aversion ist aber aufzubringen, klingt vielleicht zuerst widersprüchlich aber anders ist es anfänglich nicht möglich von den unheilsamen Dingen loszukommen. So steht in M25 z.B. :



    Zitat

    "Wenn einem solchen, ihr Mönche, während er jene Erwägungen der Reihe nach einzeln eingehen läßt, noch böse, unwürdige Erwägungen aufsteigen, Bilder der Gier, des Hasses und der Verblendung, so soll er, ihr Mönche, mit aufeinandergepreßten Zähnen und an den Gaumen gehefteter Zunge durch den Willen das Gemüt niederzwingen, niederdrücken, niederquälen.


    ....manche brauchen karmisch bedingt vielleicht nicht soviel Aversion oder Kraft aufbringen wie andere aber legitim ist diese Kraft aufjedenfall. Natürlich immer in Eingedenk dass sie nur für einen heilsamen Zweck aufzubringen ist und nicht immerdar gehegt und gepflegt wird.

    Zitat

    Da steht nichts von Ekel . Oder hab ich was übersehen?



    ....dort steht es nicht direkt aber es steht:


    Zitat

    Wenn der Nahrungsstoff Berührung richtig erkannt ist, ihr Bhikkhus, sind auch die drei Formen der Empfindung richtig erkannt. Wenn die drei Formen der Empfindung richtig erkannt sind, dann, behaupte ich, gibt es für den frommen Jünger fürderhin nichts mehr zu tun.


    ... ableiten kann man aus "wenn der Nahrungsstoff Berührung richtig erkannt ist" nämlich z.B. die Sutta A.V. 122, denn dort heißt es:


    TMingyur:


    Denn effektives Nichts-tun ist nicht einfach. Es setzt Nicht-Identifikation voraus, aber Identifikation ist gewohnheitsmäßig tief verwurzelt. Nicht-Identifikation mit allem und jedem das da kommen oder gehen mag, unterschiedslos.


    ...das ist absolut richtig oder noch anders ausgedrückt:
    "Dies ist nicht mein, dies bin nicht ich, dies ist nicht mein selbst" mit allem und jedem das da kommen oder gehen mag, unterschiedslos.
    Doch die vollkommene Nicht-Identifikation ist gleichzusetzen mit Nibbana, was zur Erinnerung.....das höchste Glück und Ziel jedes verständigen "Buddhisten" ist.


    ....so ist es und eindeutig beschreibt es wohl M1 was der Buddha von "Denken über 8 Ecken" hielt. Aussagen die unnötigerweise Raum für mehrere Interpretationen bieten, schaffen nur Ballaststoff für den Geist. Eines der wichtigsten Ziele der Lehre ist doch den Geist zur Ruhe zu bringen....Wobei natürlich letztendlich der Geist entscheidet ob es sich "verwirren" läßt und nicht die Aussage selbst.

    ....war 2009/2010 u.a. bei den "vier verehrungswürdigen Orten". Insgesamt habe ich zu Fuß 967 km und knapp drei Monate dafür gebraucht. Falls jemand eine Pilgerreise solcher Art machen möchte kann ich mit persönlichen Infos behilflich sein.

    Erdmaus:
    Zitat

    Zu einer Zeit, Nāgita, wo ich auf der Straße wandere und niemanden vor mir und hinter mir sehe, zu einer solchen Zeit, Nāgita, fühle ich mich wohl, und sei es bloß beim Verrichten der Notdurft."


    diese Zeilen könnten auf eine Sozialphobie hinweisen. Denkbar, dass der Buddha unter psychischen Problemen litt. :(


    A.VIII.86 Das Glück der Loslösung


    Zitat

    "Möge ich nichts zu tun haben mit dem Ruhme, Nāgita! Möge mir nur kein Ruhm beschieden sein! Wer da nicht, wie ich, dieses Glückes der Entsagung, des Glückes der Loslösung, des Friedensglückes und des Erleuchtungsglückes nach Wunsch, ohne Mühe und Schwierigkeit teilhaftig wird, den freilich mag es nach jenem kotigen, trägen Glücke, nach der Freude an Besitz, Ehre und Ruhm gelüsten.



    ....nach diesen und dergleichen Zeilen ganz sicher nicht. Wozu sollte er die Gesellschaft suchen? Er unterrichtete aus Mitleid und Mitgefühl, jemand der sich von allem losgelöst hat "braucht" keine Gesellschaft, wohl eher andersherum. Die Ruhe und die Stille zu suchen gehören nun mal auf dem Weg zum Ziel dazu.


    A.VIII.86 Das Glück der Loslösung


    Zitat

    Zu einer Zeit, Nāgita, wo ich auf der Straße wandere und niemanden vor mir und hinter mir sehe, zu einer solchen Zeit, Nāgita, fühle ich mich wohl, und sei es bloß beim Verrichten der Notdurft."


    ...irgendwo gibt es noch eine Stelle aber weiß gerade auch nicht wo.


    ....keine Ursache Monika. Manchmal ist es richtig zu hinterfragen ob man schon "soweit" ist um zu erkennen das es eben noch nicht soweit ist, damit auch weiterhin "Antrieb" in der Praxis und Theorie entstehen.

    sumedhâ:
    Snake_Dance:

    Außerdem ist die Vergänglichkeit oft nicht immer unmittelbar als Leid zu erkennen und entpuppt sich erst später (nach genauem nachdenken) als solche heraus.


    ich mache die erfahrung das nach genauerem berachten vergänglichleit kein leid verursacht.
    deswegen fände ich es hilfreich wenn die beteiligten an der discussion über ihre erfahrung mit der vergänglichkeit berichten.
    alles andere kann jeder nachlesen :)


    ....naja Beispiele kann man viele nennen nur führt das wieder vom hundertsten ins tausendste. Solange du mit deiner Erfahrung so problemlos leben kannst ist es ja gut.


    ....er war "niemand" im Sinne von der Vernichtung des "Ich-Dünkels". So war das im übertragenen Sinne gemeint.


    Auf den ersten Blick scheint es auf diese Dinge nicht zu zutreffen. Doch um so eine Aussage zu erstellen muss man davon ausgehen, dass Vergänglichkeit und Leid entstanden sind. So muss man ja in deinem Beispiel glücklich sein Migräne zu haben, damit man sie nachher auch los wird und froh darüber ist.
    Außerdem ist die Vergänglichkeit oft nicht immer unmittelbar als Leid zu erkennen und entpuppt sich erst später (nach genauem nachdenken) als solche heraus.



    ....auch hier wird angenommen das niemand hinter der Eigenschaft Vergänglichkeit steht, dem ist aber ( außer beim Erlösten) leider nicht so. Solange dies so ist bleibt es eben nicht bei einem "Daseinsmerkmal" oder einer "Eigenschaft".



    ....das ist sehr verständlich und gut erklärt accinca. Deine Postings hier sind eine echte Bereicherung. Das nur mal an dieser Stelle vermerkt.
    Zurück zum Thema möchte ich noch ergänzen:


    Was oft fälschlich bei solchen Aussagen, auch hier im Forum, angenommen wird ist, dass bei Dingen wie "Vergänglichkeit" oder "Wiedergeburt" niemand dahinter stecke, man sozusagen vom Arahant ausgeht. Nur wer befreit ist kann sagen "Vergänglichkeit" oder "Wiedergeburt" tangiere ihn oder sie nicht und sei damit nur eine "Eigenschaft".
    So ist und bleibt u.a. die Vergänglichkeit immer eine Ursache für Leid.

    monikamarie:
    Snake_Dance:

    ....das ist ein kompliziertes Thema. Zuerst sollte man wissen wie das Gefühl entstanden ist und vor allem wodurch. Dabei der Ursache auf den Grund gehen und dafür sorgen das es nicht wieder zustande kommt. Karma bedingt wird es sicher hier und da immer Gefühle entstehen doch mit zunehmender Praxis wird irgendwann eben "nichts" mehr entstehen was dann mit dem hohen Ziel des Nibbana gleichzusetzen ist.


    Ich stelle jetzt mal eine ganz vergängliche, aber leidvolle Frage. Aus welchen Tiefen oder Weiten bist Du jetzt hervorgekommen, um eine Diskussion zu beginnen, ohne zu wissen mit wem?
    Dies ist ja die Wiedergeburt aller schon seit Jahren diskutierten, immer wieder missverstandenen einseitigen Sicht, ohne zu berücksichtigen, dass Dein Gegenüber bereits Deine Erkenntnisse durchdrungen haben mag, und die Freude, von der Sumedha schreibt, vielleicht dieser zunehmenden Praxis entspringt. ;)
    _()_ Monika


    ....die "Tiefen" und "Weiten" sind sicher schwer zu umschreiben und tuen auch bestimmt nichts zur Sache. Ob Sie die Erkenntnisse durchdrungen haben mag oder nicht spielt auch keine Rolle denn ihr persönlich habe ich nichts unterstellt.

    sumedhâ:
    Snake_Dance:


    :D


    klingt für mich (entschuldigung) wie ein Kuchen rezept: man nehme zu erst lauwarme milch butter und eier...wie es schmeckt wissen wir wenn wir ihn essen"
    aber, wenn es dein weg ist dann ist es für dich sicher auch richtig so vorzugehen.
    ich propagiere hier keine neu lehre ich versuche nur zu verstehen :)


    ...sicher klingt das ein wenig so aber da das Thema wie geschrieben zu kompliziert ist wurde es sehr "Allgemein" gehalten.



    ....die Balance ist natürlich zu wahren. Der Widerwille kann stark oder schwach aufgebracht werden....je nach Lage und persönlichem Fortschritt in der Sache.

    sumedhâ:
    Snake_Dance:


    ....wenn du dich mit diesen gelegentlichen "nachtrauern" angefreundet hast ist das ja okay aber wenn die Zeit kommt und du dich nicht mehr damit anfreunden kannst und möchtest dann kannst du dich vielleicht wieder an meine Worte erinnern.


    gestern habe ich meinen mann zum flughafen gebracht, ich werde ihn in 3 monaten erst wieder sehen. nun ich war gestern nicht gerade glücklich und ein leichter "katzenjammer" hatte ich auch. aber ich habe der tatsache das es so ist ins gesicht geschaut und bin in den garten, hier holte ich mir kraft und freute mich an dem was da war. natürlich habe ich meinen mann dadurch nicht hergezaubert aber der "katzenjammer" war weg. wir haben es in "der hand" wie wir mit uns und den dingen umgehen. :)
    hast du schon mal regenblasen bestaunt?


    ....so kann man damit auch umgehen und es ist sicher der bessere Weg als in Depressionen zu verfallen. Das ist klar, nur damit löst man das Problem nicht vom Kern. Auf deine Art wird man nach jedem "down" ein "up" suchen oder gar erfinden um das andere zu überwinden. Erstens kann das auf Dauer Stress verursachen und zweitens sind diese "positiven" Gefühle wieder ein Keim ins Unterbewusste (wie vorhin schon erklärt).


    Regenblasen....nun Schaumblasen kenne ich....was ist damit?

    Zitat

    jetzt bin ich nur noch plat
    wie sieht dieser widerwille gegen das gefühl aus?


    ....das ist ein kompliziertes Thema. Zuerst sollte man wissen wie das Gefühl entstanden ist und vor allem wodurch. Dabei der Ursache auf den Grund gehen und dafür sorgen das es nicht wieder zustande kommt. Karma bedingt wird es sicher hier und da immer Gefühle entstehen doch mit zunehmender Praxis wird irgendwann eben "nichts" mehr entstehen was dann mit dem hohen Ziel des Nibbana gleichzusetzen ist.

    sumedhâ:
    Snake_Dance:

    ...nun ein ständiges beobachten des Geistes, des Körpers usw. (kurz: Khandas). Sobald irgendeine Art von Gefühl gesteht sollte man deren Vergänglichkeit ins Bewusstsein holen eine Art Widerwillen aufbringen und sich auf das speichern des Unterbewusstsein verlassen damit es irgendwann nicht wieder Gefühle hervorbringt....zum Beispiel.


    vielen Dank.
    ich will mein leben nicht in wiederwille leben aber in achtsamkeit.
    diese achtsamkeit ist quelle für freude die vergehen darf ohne das ich ihr nachtrauere, wenn es aber doch mal passiert hilft sie mir zu erkennen das vergänglichkeit mein ständiger begleiter ist, wir gehen sozusagen hand in hand durchs leben, als freunde nicht als feinde.



    ....wenn du dich mit diesen gelegentlichen "nachtrauern" angefreundet hast ist das ja okay aber wenn die Zeit kommt und du dich nicht mehr damit anfreunden kannst und möchtest dann kannst du dich vielleicht wieder an meine Worte erinnern.