Auf jeden Fall. Genau das versuche ich die ganze Zeit darzulegen. Da habe ich mich wohl mißverständlich ausgedrückt. Sehe es wie du.
Ich hatte Dich so verstanden, dass Du meinst, mit Stromeintritt wäre moha bereits vollständig und nachhaltig gebannt. Diesen Optimismus würde ich dann jedenfalls/gegebenenfalls nicht teilen.
Danke für die Zitate!
Viele Grüße
Elliot
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Ach so.
Ja, könnte man so lesen.
Ich meinte eher grundsätzlich, unabhängig von moha oder amoha, dass ein Stromeingetretener in der Praxis langfristig gesehen nicht mehr zurückfallen kann. Spätestens in 7 Leben hat er nibbana vollkommen verwirklicht.
Wieviel moha ein Stromeingetretener noch hat, kann ich nicht beurteilen.
Aber er dürfte, meiner Meinung nach, nicht mehr sehr tief in moha zurückfallen. Zumindest kein moha was ihn unterhalb des Menschenbereichs bringt. Weil gesagt wird, dass ein Stromeingetretener nichtmehr unterhalb des menschlichen Bereichs geboren wird.
Sie/Er sind aus dem Gröbsten dauerhaft raus.
Ist natürlich alles theravada-lastige Theorie, soweit verstanden von mir, gepaart mit eigenen Erfahrungen.
Nach meiner Logik ist amoha automatisch da, wenn moha übwerwunden ist. In dem Maße in dem moha weniger wird, wird die Qualität von
amoha mehr. Man kann es auch als stufenweise Übergänge sehen, von grob zu fein, welche dann möglicherweise in einer vollkommenen Überwindung von moha kulminieren. Das würde aber erst für einen Edlen ab Stromeintritt aufwärts gelten. Alle anderen könnten theoretisch noch
zurückfallen.
Und müßte man beim Thema Gefahren noch die zeitweise Dämpfung von moha betrachten. Wo man glaubt moha überwunden zu haben, dabei ist es nur zeitweilig außer Kraft gesetzt und es könnte jederzeit wieder auftauchen.
Liebe Grüße
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So optimistisch sehe ich das nicht. Ich glaube, solange Unwissenheit ( avijja ) nicht überwunden ist, kann auch immer noch etwas Verblendung ( moha ) aufflackern.
...
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Auf jeden Fall. Genau das versuche ich die ganze Zeit darzulegen. Da habe ich mich wohl mißverständlich ausgedrückt. Sehe es wie du.
Noch ein weiterer Gedanke: Die Erkenntnis, dass es lobha-moha, dosa-moha und moha gibt, vermittelt vielleicht den Eindruck, moha sei die Ursache für lobha und dosa. Aber sagt man nicht auch "blind vor Gier" und "blind vor Hass", was doch verdeutlicht, da ist Verblendung verursacht durch starke Erregung und Emotion.
...
Ja genau. Die 3 bedingen sich auch gegenseitig. Deswegen gehört es zur Übung auf dem Pfad, Gier (lobha) und Hass (dosa) zu vermindern, um damit auch moha zu vermindern, wodurch man einen besseren Durchblick erhält (amoha nimmt zu).
Und gleichzeitig erhöht weniger moha, also mehr Durchblick (mehr amoha), die Chance die Sinnhaftigkeit der Verminderung von Hass (dosa) und Gier (lobha) noch besser zu verstehen und sich dieser Verminderung mehr zu widmen, was wieder noch weniger moha zur Folge hat.
Bei Erfolg also noch mehr Durchblick (amoha), wodurch wieder noch mehr Anstrengungen unternommen werden und geeignete Vorgehensweisen etabliert werden, eine weitere Verminderung von Gier (lobha) und Hass (dosa) zu erreichen.
Ganz vereinfacht gesagt und im allergünstigsten, idealisierten Fall.
Also ein sich selbst verstärkender Mechanismus. Im Heilsamen, wie auch umgekehrt im Unheilsamen.
Gern würde ich dies nun verwenden, um wiederum moha von avijja zu unterscheiden, da avijja nicht wie moha eine Verursachung haben kann, sondern am Anfang aller Ursachen steht. Aber das wäre natürlich zu einfach. avijja gründet sich auf drei "Triebe" (Einflüsse): kāmāsavo, bhavāsavo, avijjāsavo. Und diese drei wiederum gründen sich auf: avijja.
Viele Grüße
Elliot
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Eben.
Wie du sicher weißt, wird in MN9 ja eine interessante 13er Version der 12er Kette dargestellt. Also mit einem Faktor mehr.
Wo sich, wie du sagst, die 3 Triebe (asava) und Unwissenheit (avijja) gegenseitig bedingen.
Und es kann nicht anders sein, denn aufgrund der Bedingtheit und Kernlosigkeit von allem, kann es keine einzelne, getrennte Ur-Ursache in der bedingten Welt geben. Es ist immer ein Zusammenspiel.
Und das wird in MN9 am Ende schön deutlich. Das Zusammenspiel Unwissenheit (avijja) und Triebe (asava). Woraus sich die weitere Kette ausbreitet.
Damit ist auch angedeutet, warum ab Stromeintritt ein Zurückfallen unmöglich ist. Weil da der Ansichtentrieb überwunden ist, laut Wörterbuch vom ehrwürdigen Nyanatiloka (der sich da wohl auf den Abidhamma bezieht, möglicherweise Vibhanga, bin mit den Abkürzungen nicht so vertraut).
Also der erste wichtige tragende Pfeiler der 3 bzw. 4 Triebe (asava) wurde entfernt und damit auch ein wichtiger Pfeiler der Unwissenheit (avijja).
Und im weiteren Verlauf der überweltlichen Pfade sind dann auch die anderen 3 Triebe (asava) an der Reihe.
64. Mit den Worten "Gut, Freund", waren die Bhikkhus entzückt und erfreut über die Worte des ehrwürdigen Sāriputta. Dann stellten sie ihm eine weitere Frage: "Aber, Freund, könnte es noch eine andere Möglichkeit geben, als edler Schüler einer mit Richtiger Ansicht zu sein, dessen Ansicht geradlinig ist, der vollkommene Zuversicht in Bezug auf das Dhamma hat und bei diesem wahren Dhamma angelangt ist?"
"Die könnte es geben, Freunde."
65. "Freunde, wenn ein edler Schüler Unwissenheit versteht, den Ursprung von Unwissenheit, das Aufhören von Unwissenheit, und den Weg, der zum Aufhören von Unwissenheit führt, dann ist er auf jene Weise einer mit Richtiger Ansicht, dessen Ansicht geradlinig ist, der vollkommene Zuversicht in Bezug auf das Dhamma hat und bei diesem wahren Dhamma angelangt ist."
66. "Und was ist Unwissenheit, was ist der Ursprung von Unwissenheit, was ist das Aufhören von Unwissenheit, was ist der Weg, der zum Aufhören von Unwissenheit führt? Dukkha nicht zu kennen, den Ursprung von Dukkha nicht zu kennen, das Aufhören von Dukkha nicht zu kennen, und den Weg, der zum Aufhören von Dukkha führt nicht zu kennen - dies wird Unwissenheit genannt [9]. Mit dem Ursprung der Triebe ist der Ursprung von Unwissenheit. Mit dem Aufhören der Triebe ist das Aufhören von Unwissenheit. Der Weg, der zum Aufhören von Unwissenheit führt, ist eben dieser Edle Achtfache Pfad; nämlich Richtige Ansicht, Richtige Absicht, Richtige Rede, Richtiges Handeln, Richtige Lebensweise, Richtige Anstrengung, Richtige Achtsamkeit, Richtige Konzentration."
67. "Wenn ein edler Schüler so Unwissenheit verstanden hat, den Ursprung von Unwissenheit, das Aufhören von Unwissenheit, und den Weg, der zum Aufhören von Unwissenheit führt, dann gibt er die Neigung zur Begierde vollständig auf, er vernichtet die Neigung zur Abneigung, er rottet die Neigung zur Ansicht und zum Dünkel 'Ich bin' aus, und indem er Unwissenheit aufgibt und wahres Wissen erweckt, macht er Dukkha hier und jetzt ein Ende. Auch auf jene Weise ist ein edler Schüler einer mit Richtiger Ansicht, dessen Ansicht geradlinig ist, der vollkommene Zuversicht in Bezug auf das Dhamma hat und bei diesem wahren Dhamma angelangt ist."
(Triebe)
68. Mit den Worten "Gut, Freund", waren die Bhikkhus entzückt und erfreut über die Worte des ehrwürdigen Sāriputta. Dann stellten sie ihm eine weitere Frage: "Aber, Freund, könnte es noch eine andere Möglichkeit geben, als edler Schüler einer mit Richtiger Ansicht zu sein, dessen Ansicht geradlinig ist, der vollkommene Zuversicht in Bezug auf das Dhamma hat und bei diesem wahren Dhamma angelangt ist?"
"Die könnte es geben, Freunde."
69. "Freunde, wenn ein edler Schüler die Triebe versteht, den Ursprung der Triebe, das Aufhören der Triebe, und den Weg, der zum Aufhören der Triebe führt, dann ist er auf jene Weise einer mit Richtiger Ansicht, dessen Ansicht geradlinig ist, der vollkommene Zuversicht in Bezug auf das Dhamma hat und bei diesem wahren Dhamma angelangt ist."
70. "Und was sind die Triebe, was ist der Ursprung der Triebe, was ist das Aufhören der Triebe, was ist der Weg, der zum Aufhören der Triebe führt? Es gibt drei Triebe: den Sinnestrieb, den Werdenstrieb und den Unwissenheitstrieb
[10]. Mit dem Ursprung von Unwissenheit ist der Ursprung der Triebe. Mit dem Aufhören von Unwissenheit ist das Aufhören der Triebe. Der Weg, der zum Aufhören der Triebe führt, ist eben dieser Edle Achtfache Pfad; nämlich Richtige Ansicht, Richtige Absicht, Richtige Rede, Richtiges Handeln, Richtige Lebensweise, Richtige Anstrengung, Richtige Achtsamkeit, Richtige Konzentration."
71. "Wenn ein edler Schüler so die Triebe verstanden hat, den Ursprung der Triebe, das Aufhören der Triebe, und den Weg, der zum Aufhören der Triebe führt, dann gibt er die Neigung zur Begierde vollständig auf, er vernichtet die Neigung zur Abneigung, er rottet die Neigung zur Ansicht und zum Dünkel 'Ich bin' aus, und indem er die Triebe aufgibt und wahres Wissen erweckt, macht er Dukkha hier und jetzt ein Ende. Auch auf jene Weise ist ein edler Schüler einer mit Richtiger Ansicht, dessen Ansicht geradlinig ist, der vollkommene Zuversicht in Bezug auf das Dhamma hat und bei diesem wahren Dhamma angelangt ist."
Das ist es, was der ehrwürdige Sāriputta sagte. Die Bhikkhus waren zufrieden und entzückt über die Worte des ehrwürdigen Sāriputta.
Das Unvermögen des Menschen, das Universum zu begrei-fen, kommt vom Nichtwissen (avijjā), das mehr oder weni-ger alles begriffliche Denken beherrscht. Da avijjā mit taṇhā verbunden ist, vertieft es sich, wenn die durch das Verlan-gen verursachten mentalen Befleckungen zunehmen, und es verringert sich, je geringer diese sind. Es ist eine unver-
änderliche Regel im buddhistischen System der Kausalbe-ziehungen, dass zwei oder mehr Faktoren erforderlich sind, um ein bestimmtes Ergebnis hervorzurufen.
Francis Story.
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Man sollte also mehr auf das Zusammenspiel der einzelnen Faktoren, zum Beispiel von avijja und tanha achten?
Es gibt den 7 Jahresplan, bei hartnäckigem Fleischkonsum.
Also "7 vs Wild" mal anders.
Unser Körper-Geist-System braucht einfach Zeit um sich an das Neue zu gewöhnen und sich umzubauen.
Der Plan:
In sieben Jahren fleischfrei leben.
Durchführung:
Jedes Jahr einen Tag mehr in der Woche kein Fleisch essen.
Details:
Im 1. Jahr arbeitet man daran an einem Tag in der Woche kein Fleisch zu essen. Am besten ist vermutlich ein fester Wochentag, man könnte das aber wohl auch frei machen. Hauptsache ein Tag die Woche fleischfrei.
Das versucht man dann in dem einen Jahr zu schaffen und zu festigen.
Im 2. Jahr das gleiche mit 2 fleischfreien Tagen die Woche.
Im 3. Jahr das gleiche mit 3 fleischfreien Tagen die Woche.
Und so weiter.
Im 7. Jahr würde man dann auf den letzten verbliebenen Fleisch-Tag die Woche verzichten und daran arbeiten und es festigen.
Nach spätestens 7 Jahren lebt man dann fleischfrei. Es sei denn man wird später wieder schwach und gewöhnt sich den Fleischkonsum wieder an.
Oder man hatte von vornherein nur eine Fleischreduzierung im Sinn. In dem Fall bleibt man auf der Stufe die man angestrebt hat. Zum Beispiel nur einmal die Woche Fleich zu essen oder einmal im Monat.
Schwierigkeiten:
Natürlich wird das alles nicht so glattgehen. Es wird gute und schlechte Zeiten geben.
Schwache Wochen und Rückfälle. Das gehört dazu und ist normal.
Das Wichtigste ist: Nicht aufgeben!
Ich habe es diese Woche nicht geschafft. OK. Dann versuchen nächste Woche wieder an den
Plan zu halten.
Und bitte keine Selbstvorwürfe, Selbstmitleid oder ähnliches bei Versagen. Es ist nichts
Ernstes dabei. Sehe es sportlich, es ist eine Übung.
Und selbst wenn man aufgibt, kein Problem. Dann fängt man wieder an, wenn man will und die Kraft dazu hat.
Ihr hemmt euch selber mit ungesunden Selbstvorwürfen.
Oder man beobachtet die Selbstvorwürfe nur, ohne sich damit zu identifizeren als ich und mein.
Breite Stufen:
Dieser 7 Jahresplan ist natürlich langsam, aber das ist auch seine Stärke. Wenn man zum Beipiel
im 3. Jahr dabei ist 3 Tage die Woche kein Fleisch essen zu etablieren, hat man vorher schon
ein Jahr mit 2 Tagen die Woche kein Fleisch essen Erfahrung und 1 Jahr nur einen Tag die
Woche Fleisch essen Erfahrung.
Also selbst wenn man im 3. Jahr mal total scheitert, ist die Chance groß dass man zumindest die
vorher etablierten 2 Tage die Woche noch schafft und nicht total zurückfällt.
Vielleicht schafft man die 2 fleischfreien Tage sogar mittlereile mühelos.
Bildlich gesprochen: Man fällt vielleicht mal eine Stufe hinunter, aber nicht gleich die ganze
Treppe, weil die Stufen breit genug sind.
Kleine Ermutigung:
Es gibt so viele fleischfreie Leckereien, die einen gut über die fleischfreien Tage bringen müßten.
Alleine auf youtube die Rezepte.
Man könnte sich selbst für jeden zusätzlichen Tag den man langfristig etabliert hat, eine Gürtelfarbe geben, wie in manchen Kampfkünsten:
Prüfungsordnung in "Weniger-Fleisch-Kune-Do":
Weißgurt: Du schaffst 1 fleischfreien Tag / die Woche
Gelbgurt: Du schaffst 2 fleischfreie Tage / die Woche
Orangegurt: Du schaffst 3 fleischfreie Tage / die Woche
Grüngurt: Du schaffst 4 fleischfreie Tage / die Woche
Blaugurt: Du schaffst 5 fleischfreie Tage / die Woche
Braungurt: Du schaffst 6 fleischfreie Tage / die Woche
Schwarzgurt: Du schaffst 7 fleischfreie Tage / die Woche
Kürzere und längere Versionen:
Wenn einem 7 Jahre zu lang ist und man sich mehr zutraut, kann man die Zeiträume natürlich auch kürzer wählen.
Also dann schon nach jedem halben Jahr einen Tag mehr die Woche oder vierteljährig oder monatlich.
Oder man fängt gleich mit 2 oder mehr fleischfreien Tagen die Woche an. Und macht dann weiter in Jahresschritten, Halbjahresschritten, oder was für einen passt.
Nur aufpassen sich nicht zuviel zuzumuten. Und beim ersten Scheitern ganz aufzugeben.
Dann lieber langsam und stetig vorwärts.
Man kann statt einem Jahr auch Zweijahresschritte wählen oder noch mehr. Wie man mag.
Es ist auch wahrscheinlich, dass man nicht die kompletten 7 Jahre brauchen wird.
Der Umstieg im 7. Jahr von 6 Tage die Woche kein Fleisch auf 7 Tage kein Fleisch kann auch sehr schnell gehen. Dann wären es nur 6 Jahre.
Es kann auch sein, dass man irgendwann zum Beispiel im zweiten oder dritten Jahr so auf den Geschmack kommt und die positiven Auswirkungen des Fleischverzichts auf Körper und Geist bemerkt, dass man es schneller durchzieht.
Das ist alles sehr individuell. Jedes Körper-Geist-System ist anders.
Lasst euch nicht zu sehr unter Druck setzen.
Der Jahreszeitraum mit den sieben Jahren ist überschaubar und gleichzeitig langsam genug zu einer Gewöhnung ohne viel Streß.
Gesundheitliche Risiken:
Bei Allem sollte man natürlich auf sich und seinen Körper hören. Also wenn man zu starke negative Auswirkungen spürt aufhören und/oder zum Arzt gehen und sich über die weiteren Schritte beraten.
Wer sich unsicher ist, kann es auch vorher mit einem Arzt absprechen.
Deswegen diese Jahresschritte, damit der Körper und Geist Zeit haben sich daran zu gewöhnen.
Und alles natürlich auf eigene Verantwortung.
Wer nicht will oder Bedenken hat, läßt es natürlich sein.
Ich selbst habe den Fleischkonsum nicht mit diesem Plan aufgegeben, sondern bei mir passierte das ungeordnet über ca 3 bis 4 Jahre. Weiß nichtmehr genau.
Aber bei anderen Dingen kommt mir dieses langsame stufenweise Vorgehen sehr zugute. Deswegen müßte es auch beim Thema Fleischkonsumreduzierung gut funktionieren.
Wenn man das Prinzip des langsamen stufenweisen Vorgehens grundsätzlich verstanden hat, kann man es auf alles übertragen, wo man besser werden möchte.
Mein tägliches sitzen übe ich auch so, dass ich mit einer Minute anfange und mich über die Monate und Jahre um jeweils eine Minute steigere.
Man fängt also mit etwas sehr einfachem, einem problemlos zu schaffenden niedrigen Niveau an, etabliert es als Gewohnheit über einen langen Zeitraum und im dritten Schritt des Zyklus steigert man sich langsam.
Dann fängt der nächste Zyklus an, dass man die langsame Steigerung etabliert als Gewohnheit über einen langen Zeitraum, bis man sich wieder leicht steigert.
Was dann den nächsten Zyklus einläutet. Und so weiter.
Den genauen Rahmen/Zeiten muß man dabei selbst herausfinden.
Hier noch ein Video was größtenteils auch meine Erfahrung wiedergibt und in dem Sinne stufenweiser und streßarmer Fortschritt möglicherweise hilfreich sein könnte:
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So gesehen könnte es die Kombination amoha-avijja geben, nämlich wenn jemand auf dem Pfad die grobe Unwissenheit schon überwunden hat, also moha überwunden hat.
Beziehungsweise durch amoha ersetzt hat, also Nicht-Verblendung erreicht zumindest bzgl. ethischer Fragen, was richtig (heilsam) ist und was falsch (unheilsam).
Und es bei dieser Nicht-Verblendung zusammen mit Nicht-Gier (Mäßigung) und Nicht-Hass (Toleranz) belässt, womöglich glaubend, damit auch die Unwissenheit hinter sich gelassen zu haben. Und das wäre halt ein Irrtum.
"Was sind heilsame Angewohnheiten? Es sind heilsame körperliche Handlungen, heilsame sprachliche Handlungen und die Läuterung der Lebensweise. Diese werden heilsame Angewohnheiten genannt."
"Und wo entspringen diese heilsamen Angewohnheiten? Ihr Entspringen ist dargelegt: man sollte sagen, sie entspringen im Geist. In welchem Geist? Obwohl der Geist vielfältig ist, verschiedenartig und mit unterschiedlichen Aspekten, gibt es Geist, der nicht von Begierde beeinflußt ist, nicht von Haß oder Verblendung ( moha ). Heilsame Angewohnheiten haben ihren Ursprung in diesem."
"Und wo hören diese heilsamen Angewohnheiten ohne Überbleibsel auf? Ihr Aufhören ist dargelegt: da ist ein Bhikkhu sittsam, aber er identifiziert sich nicht mit seiner Sittlichkeit, und er versteht jene Herzensbefreiung, die Befreiung durch Weisheit, in der jene heilsamen Angewohnheiten ohne Überbleibsel aufhören, der Wirklichkeit entsprechend."
Nach meiner Logik ist amoha automatisch da, wenn moha übwerwunden ist. In dem Maße in dem moha weniger wird, wird die Qualität von
amoha mehr. Man kann es auch als stufenweise Übergänge sehen, von grob zu fein, welche dann möglicherweise in einer vollkommenen Überwindung von moha kulminieren. Das würde aber erst für einen Edlen ab Stromeintritt aufwärts gelten. Alle anderen könnten theoretisch noch
zurückfallen.
Und müßte man beim Thema Gefahren noch die zeitweise Dämpfung von moha betrachten. Wo man glaubt moha überwunden zu haben, dabei ist es nur zeitweilig außer Kraft gesetzt und es könnte jederzeit wieder auftauchen.
In der traditionellen tibetischen Darstellung stehen 3 verschiedene Tiere jeweils für moha, dosa und lobha.
Das Schwein steht für moha. Aus dem Maul des Schweines kommen die anderen beiden Tiere. Was symbolisieren soll, dass die 3 nicht gleichberechtigt sind, wie andere auch geschrieben haben, sondern moha ist die Wurzel aus der dosa und lobha entspringen.
Ohne Verblendung gäbe es auch keinen Hass und keine Gier.
Quelle:
Vortrag von Ajahn Akincano. Allgemein ab Minute 9:15 bzw. speziell "Maul des Schweins" 10:20:
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Er verwendet die Begriffe moha und avijja synonym. Er setzt zum Beispiel moha aus den 3 unheilsamen Wurzeln mit avijja aus der 12er Kette des bedingten Enstehens gleich.
Ab Minute 25:39
So wie es auch der ehrwürdige Nyanatiloka in seinem buddhistischen Wörterbuch schreibt:
Lobha ist eine grobe Form von tanha als Begehren etwas haben zu wollen.
Dosa ist eine grobe Form von tanha als Begehren etwas weg haben zu wollen.
Eine mittelgrobe Form von tanha/lobha/dosa für mein Sprachgefühl wäre Zuneigung und Abneigung. Für moha/avijja fällt mir gerade nichts ein.
Tanha und Moha sind also auf der einen Seite Synonyme, auf der anderen Seite bezeichnen sie im fachlichen Austausch verschiedene Grobheitsgrade.
Mir gefällt aber auch die Idee von euch, beide Begriffe zu benutzen, um das breite Bedeutungsspektrum von avijja deutlich zu machen.
Wenn ich von den grundlegensten Dingen spräche, würde ich avijja und tanha als das Grundlegenste und Feinste bezeichnen.
Während moha, lobha und dosa gröbere Ausformungen sind, wo nicht nur einzelne Teile der 12er Kette des bedingten Enstehens angeprochen sind (avijja, tanha), sondern wo das bedingte Entstehen schon in seiner Gesamtheit wirkt.
Und auch das ist nicht ganz richtig, weil es avijja und tanha als getrenntes, festes Etwas mit festem Kern sowieso nicht gibt. Also die einzelnen Teile des bedingten Entstehens sind eigentlich keine festen greifbaren Teile und werden "nur" durch Zusammenspiel von anderem so bezeichnet.
Diese Leerheit, Kernlosigkeit wird ja im Palikanon auf die 5 Khandha bezogen und ich gehe davon aus, dass das auch auf die 12er Kette zutrifft.
Ich hätte kein Problem damit avijja und moha als Synonyme zu betrachten. Gleichzeitig bezeichnen sie aber schon verschiedene Nuancen.
So wie die Wurzel und Blätter zu einem Baum gehören, aber trotzdem unterschieden werden können.
Also nicht nur entweder oder, sondern auch ein sowohl als auch.
Das scheint sowieso eine Eigenschaft der Welt zu sein, dass man diese 4 Prinzipien erkennen kann:
1. Etwas ist.
2. Etwas ist nicht.
3. Etwas ist und ist nicht.
4. Etwas ist weder, noch ist es nicht.
Also für eine scheinbare Sache kann man immer die 4 Prinzipien anwenden. Entweder durcheinander oder der Reihe nach als Stufenfolge von 1. bis 4.. Also auch hier kein entweder oder.
So gesehen könnte es die Kombination amoha-avijja geben, nämlich wenn jemand auf dem Pfad die grobe Unwissenheit schon überwunden hat, also moha überwunden hat. Aber solange die grundlegende Unwissenheit avijja nicht überwunden ist, könnte es auch wieder Rückfälle in moha geben. Da moha aus meiner Sicht ja grobe avijja ist. Wenn sich avijja vergröbert, dann wird sie immer mehr moha-mäßig oder avijja wird immer mehr von moha überlagert.
Das vierte Geistesgift wäre tanha. Was aber natürlich kein viertes wäre, sondern tanha ist meiner Meinung nach eine feinere Ausprägung von lobha und dosa. Oder umgekehrt lobha und dosa ist eine gröbere Ausprägung von tanha. So wie weiter oben schon besprochen. Also wenn die 3 unheilsamen Wurzeln beseitigt, überwunden oder verfeinert wurden, gibt es ja immer noch das feinere avijja und die zweifache Einteilung von dem feineren tanha (von etwas weg, zu etwas hin).
Oder auch eine mittelgrobe Stufe dazwischen - Abneigung und Zuneigung, in meinem Sprachgefühl.
Ist auch die Frage wie exakt man diese Prinzipien wirklich formulieren kann oder ob es immer nur eine Annäherung ist.
Oder dann im nächsten Schritt, wie sehr es zu Anhaftung an Konzepten ausufern kann:
13. "Ihr Bhikkhus, habt ihr mit angemessener Weisheit der Wirklichkeit entsprechend richtig gesehen: 'Dies ist in Erscheinung getreten'?" - "Ja, ehrwürdiger Herr." - "Ihr Bhikkhus, habt ihr mit angemessener Weisheit der Wirklichkeit entsprechend richtig gesehen: 'Seine Entstehung findet mit jenem als Nahrung statt'?" - "Ja, ehrwürdiger Herr." - "Ihr Bhikkhus, habt ihr mit angemessener Weisheit der Wirklichkeit entsprechend richtig gesehen: 'Das in Erscheinung getretene ist mit dem Aufhören jener Nahrung dem Aufhören unterworfen'?" - "Ja, ehrwürdiger Herr."
14. "Ihr Bhikkhus, so geläutert und klar diese Ansicht auch ist, wenn ihr euch daran klammert, sie festhaltet, sie auf ein Podest stellt und wie einen Besitz behandelt, würdet ihr dann das Dhamma verstehen, von dem gelehrt wird, daß es einem Floß gleiche, das zum Übersetzen, nicht zum Festhalten da ist
[3]?" - "Nein, ehrwürdiger Herr." - "Ihr Bhikkhus, so geläutert und klar diese Ansicht auch ist, wenn ihr euch nicht daran klammert, sie nicht festhaltet, sie nicht auf ein Podest stellt und nicht wie einen Besitz behandelt, würdet ihr dann das Dhamma verstehen, von dem gelehrt wird, daß es einem Floß gleiche, das zum Übersetzen, nicht zum Festhalten da ist? - "Ja, ehrwürdiger Herr."
Hat es einen Grund warum du das gerade hier bearbeiten willst?
Oder auch wie ich übersehen, dass es hier Theravada ist?
Also mich hat der Unterschied von Anapanasati- Praxis und Satipathana- Praxis interessiert, wonach hier ja gefragt wurde.
Aber ich bin auch durch Zufall auf das Zitat von xyz gestoßen und da fiel mir auf, dass ein oder zwei Wörter anders übersetzt
einen ganz anderen Sinn ergeben. Und das wollte ich erwähnen. Es passte besser hier rein, fand ich. Da es sich dabei um A. und um Satipa. handelt.
Wieso ich überhaupt wieder in den alten Faden " Haben verschiedene Atembetrachtungen... "
gestern rein gelesen habe, weiß ich nicht mehr.
Ich glaube der Grund war, dass ich erwähnen wollte, das mir die Interpretation von Thich Nath Hanh so gut gefällt. Und dann fand ich das Zitat von xyz und habe beides hier eingefügt.
Die Aussagen die in dem Buch zu den 16 Übungen gemacht werden, sind nicht als allgemeingültig zu betrachten. Es gibt viele verschiedene Herangehensweisen an Anapanasati. Auch berühmte Lehrer können sich irren. Schau was du für dich Nützliches aus dem Buch mitnehmen kannst, falls du darin lesen solltest.
Hallo Ralphy ich habe in das Buch nicht rein gelesen..... Mir gefällt die Interpretation von Anapanasati von Thich Nath Hanh so gut, dass ich keine andere mehr brauche. ( Habe von seiner Interpretation durch das Lern- Video, was ich mal in einem anderen Faden eingestellt habe, erfahren ). Möchte mir bald irgendein Buch von ihm bestellen. muss ich noch mal nachlesen, welche in Frage kommen.
Ich selbst bin mit der Betrachtung des Atems nie warm geworden. Und habe es nicht lange praktiziert.
Als meine Hauptpraxis hat sich das (möglichst) tägliche Sitzen herausgestellt, ähnlich wie es meist im Soto-Zen praktiziert wird.
Also einfach hinsetzen und mit dem sein was hier ist. Kein spezielles Objekt, einfach sitzen, einfach hier sein.
Das kann dann in der Wirkung Richtung Geistesruhe/Herzensruhe und Jhana/Samadhi gehen.
Man wird sich aber auch viel mit den 4 Feldern der Achtsamkeit auseinandersetzen. Also Einsicht.
Aber nicht als formale Übung, sondern Geistesruhe passiert automatisch irgendwann und bevor das passiert, ist man gezwungen sich mit den 4 Feldern der Achtsamkeit zu beschäftigen. Wenn Gedanken (citta/dhammas), Fühlen (vedana) hochkommt.
Oder wenn der Körper gespürt wird (rupa).
Wenn mir danach ist, kann es aber auch sein, dass ich formale Atembetrachtung mache oder andere formale Satipaṭṭhāna-Übungen.
Deswegen sage ich nicht, dass ich Soto-Zen praktiziere, aber es gibt in meiner Übung schon viele Ähnlichkeiten dazu.
Hier im Forum hat sich Schmu die Mühe gemacht und eine Anleitung dazu erstellt, falls dich dieser Soto-Zen Ansatz interessiert.
Der Zweite Beitrag dort ist von Himmelsbaum, allerdings schreibt er, dass es weniger ein Einführungstext für Anfänger ist, sondern Ausdruck seiner Freude.
Vier unerfaßbare Dinge gibt es, ihr Mönche, über die man nicht nachdenken sollte, über welche nachdenkend man dem Wahnsinn oder der Verstörung anheimfallen möchte. Welches sind diese vier Dinge?
Der Machtbereich der Buddhas, ihr Mönche, ist etwas Unerfaßbares, über das man nicht nachdenken sollte und über das nachdenkend man dem Wahnsinn oder der Verstörung anheimfallen möchte.
das Grübeln über die Weltist etwas Unerfaßbares,worüber man nicht nachdenken sollte, und worüber nachdenkend, man dem Wahnsinn oder der Verstörung anheimfallen möchte.
(*1) Die durch die 4. Vertiefung bedingten höheren Geisteskräfte (abhiññā).
Aha, danke Raphy. Ich habe ja hier neulich auch gefragt, ob und wenn ja, wo ich diese 16 Übungen noch finden könnte ( nur diese Übungen ohne Anhang oder Vorwort ). Also sie stehen nur dort. Danke.
...
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Im Samyutta Nikaya - Gruppierte Sammlung sind die Lehrreden nach Themen geordnet. Und da gibt es neben dem Thema "34. Jhana" und "47. Satipatthana", auch Lehrreden zu "54. Ānāpāna - Ein- und Ausatmung".
Die Erste ist wohl das was du suchst. Die Übersetzungen können sich immer auch etwas (mehr oder weniger) unterscheiden:
Aha, danke Raphy. Ich habe ja hier neulich auch gefragt, ob und wenn ja, wo ich diese 16 Übungen noch finden könnte ( nur diese Übungen ohne Anhang oder Vorwort ). Also sie stehen nur dort. Danke.
...
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In "Majjhima Nikaya 62 - Die längere Lehrrede vom Rat an Rāhula - Mahārāhulovāda Sutta" gibt es diese 16 Übungen auch, ganz am Ende, ab Punkt 25:
Möglicherweise gibt es noch weitere Suttas wo die Übungen vorkommen.
Eine Sutta nur mit diesen, ohne etwas anderes, kenne ich nicht.
Das muss aber nichts heißen, da ich nicht den gesamten Palikanon kenne.
Du kannst die 16 Übungen auch aus dem Text kopieren und zum Beispiel in einen Text-Editor einfügen.
Oder du lernst sie auswendig.
Folgende Betrachtung läßt sich auch schön mit der Betrachtung des Atems verbinden oder wenn man in der Vergangenheit viel Atembetrachtung gemacht hat und einem der Atem sehr vertraut ist. Denn der Atem ist vor allem Windelement:
16. "Rāhula, entwickle Meditation, die gelassen wie Wind ist; denn wenn du Meditation entwickelst, die gelassen wie Wind ist, werden erschienene angenehme und unangenehme Kontakte nicht in deinen Geist eindringen und dort bleiben. Gerade so wie der Wind über saubere Dinge und schmutzige Dinge, Kot, Urin, Speichel, Eiter und Blut streicht, und der Wind deswegen nicht entsetzt, gedemütigt und angewidert ist, genauso, Rāhula, entwickle Meditation, die gelassen wie Wind ist; denn wenn du Meditation entwickelst, die gelassen wie Wind ist, werden erschienene angenehme und unangenehme Kontakte nicht in deinen Geist eindringen und dort bleiben."
Mil. 2.3.4. Der Gebilde Entstehung - 2.3.4. Saṅkhārajāyamānapañho
Der König sprach: «Gibt es wohl, ehrwürdiger Nāgasena, Gebilde, die eine Entstehung haben?»
«Gewiß, o König. Es gibt Gebilde, die eine Entstehung haben.»
(Richtig wäre es gewesen, zu sagen, daß alle Gebilde eine Entstehung haben)
«Welche aber sind dies, o Herr?»
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Die in Klammern gesetzte Einfügung ist nicht Bestandteil des Originalübersetzung von Nyanatiloka, sondern eine Einfügung des Herausgebers und Bearbeiters Nyanaponika. In der Druckausgabe (O.W.Barth Verlag 1998) ist dieser Einschub eine Fußnote.
Der Einschub ist unangemessen, weil der König Milindapanha fragt, ob es Gebilde gibt, die eine Entstehung haben und nicht, ob alle Gebilde eine Entstehung haben.
Der Einschub ist aber auch inhaltlich falsch, weil nicht alle Phänomene eine Entstehung haben. Alle beständigen Phänomene haben keine Entstehung, weil sie nicht kausal entstanden sind.
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Und dann wäre der Einschub des Herausgebers auch richtig in Bezug auf Theravada-Sicht.
Weil von Sankhara, die immer bedingt sind, gesprochen wird in dem Zitat.
Davon gehe ich aus, weil in der Überschrift Sankhara enthalten ist und das Wort Gebilde üblicherweise für Sankhara benutzt wird.
Die Selbstlosigkeit der Person ist ein beständiges Phänomen, weil sie sich nicht von Moment zu Moment verändert; egal lang man einen Moment zeitlich auffasst. Die Selbstlosigkeit einer Person ist heute nicht anders als gestern und wird morgen auch nicht anders sein als heute. Die Selbstlosigkeit der Person unterscheidet sich zum Zeitpunkt des Todes nicht von der Selbstlosigkeit zum Zeitpunkt der Geburt. Es ist immer dieselbe Selbstlosigkeit.
Weil die Selbstlosigkeit der Person nicht die vier Merkmale eines Produktes aufweist, ist sie nicht kausal entstanden. Weil sie diese Merkmale nicht aufweist, ist die Selbstlosigkeit der Person beständig.
Hallo ihr Lieben.
Was Helmut schreibt, müßte mit dem Theravada übereinstimmen, soweit ich es verstanden habe und falls er es auch so meint:
ist von den zusammengesetzten/bedingtenGebilden, den Sankhara, die Rede.
Die sind ausnahmslos vergänglich (anicca), leidhaft, unbefriedigend, unvollkommen (dukkha) und Nicht-Selbst (anatta).
Sankhara sind bedingt und zusammengesetzt und deswegen immer anicca und dukkha, neben der universellen Eigenschaft anatta.
Dann gibt es noch die Oberkategorie Ding(Dhamma), wo die bedingtenSankhara dazuzählen, aber auch unbedingte Phänomene. Und diese unbedingten Phänomene sind nichtanicca und dukkha. Aber anatta trifft auf sie zu, wie auf alle Dinge(Dhammas)
Das könnte dann auf das unbedingtePhänomen der Selbstlosigkeit der Person zutreffen.
Das bekannteste unbedingtePhänomen wäre Nibbana/Nirvana, worauf die zwei Daseinsmerkmale anicca und dukkha nicht zutreffen.
Deswegen heißt es:
Sabbe Sankhara Anicca
Alle zusammengesetzten/bedingtenGebilde/Gestaltungen sind vergänglich.
Eng mit den Edlen Wahrheiten ist die Betrachtung der Daseinsmerkmale verbunden:alle Gestaltungen (Phänomene, die andere Phänomene determinieren)sind vergänglich, alle Gestaltungensind Dukkha, alle Phänomene sind nicht Selbst. Die Vergänglichkeit reicht von kosmischen Dimensionen, der zyklischen Expansion und Kontraktion des Universums, über die mittlere Ebene, den Zyklus von Geburt und Tod, bis hinab zum Mikrokosmos körperlicher und geistiger Zustände, die nach kurzer Verweildauer vergehen, kaum daß sie entstanden sind.
4. saṅkhāra, im Sinne von 'Gestaltetem' (sankhata), oder Gebilde, umfaßt alle entstandenen Daseinsgebilde überhaupt. Dieser Begriff ist aber immerhin noch in dem weiteren Begriff 'dhamma' (Ding, Denkobjekt) eingeschlossen, denn dhamma umfaßt selbst das Unentstandene (Nirwahn).
Dieses Buch ist keine Empfehlung von mir, nachdem ich nach Jahren gerade nochmal reingeschaut habe.
Danke für diesen offen und "ehrlichen" Rückzieher. Das illustriert ein wenig meine Aussage, dass unterschiedliche 'spirituelle' Übungen bzw. Übungswege nicht notwendig in unterschiedliche Richtungen führen - wenn auch manchmal über Umwege.
...
He he.
Ich rate allerdings auch nicht von dem Buch ab.
Als ich damals ca. 2008 damit arbeitete, hat es mich sehr zur Praxis und Meditation motiviert und ich hatte auch gute Ergebnisse.
Danke für deine Rückmeldung.
Zum Thema "offen und "ehrlich"":
Durch den Thread hier habe ich gestern Nacht nochmal etwas in dem Buch gelesen und fand es garnicht mehr so schlimm.
Wie vergänglich (anicca) doch die Gestaltungen (sankhara) sind. Heute so, morgen wieder anders. Lohnt sich eigentlich nicht sie zu ergreifen und daran zu haften (upadana) als "Ich" oder "Mein" (anatta).
Das würde doch nur Streß, Leid und Unbefriedigtsein (dukkha) bringen.
Zum Glück kann ich gelegentlich über mich selbst lachen.
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Oder es liegt daran, dass gerade chinesisches Neujahr ist.
14. "Rāhula, entwickle Meditation, die gelassen wie Wasser ist; denn wenn du Meditation entwickelst, die gelassen wie Wasser ist, werden erschienene angenehme und unangenehme Kontakte nicht in deinen Geist eindringen und dort bleiben. Gerade so wie die Leute saubere Dinge und schmutzige Dinge, Kot, Urin, Speichel, Eiter und Blut im Wasser waschen, und das Wasser deswegen nicht entsetzt, gedemütigt und angewidert ist, genauso, Rāhula, entwickle Meditation, die gelassen wie Wasser ist; denn wenn du Meditation entwickelst, die gelassen wie Wasser ist, werden erschienene angenehme und unangenehme Kontakte nicht in deinen Geist eindringen und dort bleiben."
Darin wird ausführlichst auf diese 16 Übungen eingegangen. Außerdem gibt es auch Hinweise zu Meditation und Leben allgemein.
Die Aussagen die in dem Buch zu den 16 Übungen gemacht werden, sind nicht als allgemeingültig zu betrachten. Es gibt viele verschiedene Herangehensweisen an Anapanasati. Auch berühmte Lehrer können sich irren. Schau was du für dich Nützliches aus dem Buch mitnehmen kannst, falls du darin lesen solltest.
...
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Ergänzung:
Dieses Buch ist keine Empfehlung von mir, nachdem ich nach Jahren gerade nochmal reingeschaut habe.
Es ist so ziemlich das Gegenteil von meiner heutigen Herangehensweise.
So lehrte der Buddha, wie man durch die sechzehn Methoden des bewussten Atmens den Körper, die Empfindungen, den Geist und die Geistesobjekte umfassend wahrnehmen kann.
Also müsstet ihr ja ( oder viele hier ) diese 16 Methoden gekannt haben. Thich Nhat Hanh ist also nicht der Erfinder.
Eigentlich ist mir mit diesen 16 Übungen schon genug geholfen. Wer weiß, ich bekomme es mit der Zeit heraus, ob Beobachtung und sich rein fallen lassen zwei verschiedene Wirkungen haben. Werde das wohl mitbekommen im Laufe der Zeit. Ich möchte an diesen 16 Übungen dran bleiben.
( Andere Atemübungen gibt es wohl auch nicht ?)
Zitat
Achtsamkeit und Konzentration während des gesamten Ein und Ausatmens ( Gedanken still lassen ) , wird dem Einatmen und Ausatmen folgen genannt. Durch unser Gewahrsein für den Atemprozess, wird er sich von alleine vertiefen. (.. ) Unsere Aufmerksamkeit erhöht die Qualität unseres Atmens.
Aus : Video, "Übungen der Heilung : die 16 .... von Thich Nhat Hanh " Auf Youtube
Da wollte ich noch was zu ergänzen. Ich schrieb eben von meiner Unsicherheit zu Atmung beobachten. Ich denke, Beobachten empfinde ich als das Gegenteil von Wahrnehmen bzw ich kann mich erinnern, dass ich einmal bei einer geführten Mediation meinen Atem eher kopfmäßig beobachtete. Es mag sein, dass der Lehrer sagte " wahrnehmen " und ich ein Beobachten mit dem Verstand draus gemacht habe. Oder es gibt tatsächlich Übungen wo es um das Beobachten geht, weniger um ein rein fühlen / rein fallen lassen. Beobachten und Wahrnehmen meint wohl auch das selbe.
Wegen meiner Frage vorhin ( oder meiner Unsicherheit ) ist mir nun aufgefallen, dass ich meinen Atem wahrnehme und mich gleichzeitig fallen lassen kann.
Das beides schließt sich nicht aus. Was da am Ende bei heraus kommen wird, werde ich ja sehen. Diese geleitete Meditation hilft enorm. Es ist eine Stütze, dass man weiß, worauf man sich konzentrieren soll. Es ist Wahrnehmen, Achtsamkeit und Konzentration und auch ein sich fallen Wahrnehmen / Beobachten meint wohl Achtsamkeit.
Wollte sagen, das ich ja das Gefühl habe, es handelt sich bei allen 16 im Endeffekt um die sogenannte Ruhemeditation oder liege ich damit total falsch ?
Oder beinhalten diese 16 Übungen beides ? Ruhe und Einsichtsübungen ? Kann man beides auch gleichzeitig machen ? Ruhe und Einsichtsmeditation ? Oder sagen wir mal Erforschungsmeditation ? Was noch keine Einsichten zu kriegen meint.
gibt ja mindestens zwei verschiedene Vipassana Techniken. Ach jetzt reicht es auch. Einfach machen und kucken was bei raus kommt.
15. „Ihr Bhikkhus, wenn die Achtsamkeit auf den Atem entfaltet und geübt wird, ist
sie von großer Frucht und großem Nutzen. Wenn die Achtsamkeit auf den Atem
entfaltet und geübt wird, vervollkommnet sie die vier Grundlagen der Achtsamkeit.
Wenn die vier Grundlagen der Achtsamkeit entfaltet und geübt werden, vervollkommnen
sie die sieben Erleuchtungsglieder. Wenn die sieben Erleuchtungsglieder
entfaltet und geübt werden, vervollkommnen sie wahres Wissen und Befreiung.“
16. „Und wie, ihr Bhikkhus, wird die Achtsamkeit auf den Atem entfaltet und
geübt, so daß sie von großer Frucht und großem Nutzen ist?“
17. „Da setzt sich ein Bhikkhu nieder, nachdem er in den Wald oder zum Fuße
eines Baumes oder in eine leere Hütte gegangen ist; nachdem er die Beine gekreuzt,
den Oberkörper aufgerichtet und die Achtsamkeit vor sich gegenwärtig
gehalten hat, atmet er völlig achtsam ein, achtsam atmet er aus
[3].“
18. „Wenn er lang einatmet, versteht er: ,Ich atme lang ein‘; oder wenn er lang
ausatmet, versteht er: ,Ich atme lang aus.‘ Wenn er kurz einatmet, versteht er:
,Ich atme kurz ein‘; oder wenn er kurz ausatmet, versteht er: ,Ich atme kurz aus.‘
Er übt sich so: ,Ich werde einatmen und dabei den ganzen Atemkörper erleben‘;
er übt sich so: ,Ich werde ausatmen und dabei den ganzen Atemkörper erleben.‘
Er übt sich so: ,Ich werde einatmen und dabei die Gestaltung des Körpers beruhigen‘;
er übt sich so: ,Ich werde ausatmen und dabei die Gestaltung des Körpers
beruhigen.‘“
19. „Er übt sich so: ,Ich werde einatmen und dabei Verzückung erleben‘; er
übt sich so: ,Ich werde ausatmen und dabei Verzückung erleben.‘ Er übt sich so:
,Ich werde einatmen und dabei Glückseligkeit erleben‘; er übt sich so: ,Ich werde
ausatmen und dabei Glückseligkeit erleben.‘ Er übt sich so: ,Ich werde einatmen
und dabei die Gestaltung des Geistes erleben‘; er übt sich so: ,Ich werde ausatmen
und dabei die Gestaltung des Geistes erleben.‘ Er übt sich so: ,Ich werde
einatmen und dabei die Gestaltung des Geistes beruhigen‘; er übt sich so: ,Ich
werde ausatmen und dabei die Gestaltung des Geistes beruhigen.‘“
20. „Er übt sich so: ,Ich werde einatmen und dabei den Geist erleben‘; er übt
sich so: ,Ich werde ausatmen und dabei den Geist erleben.‘ Er übt sich so: ,Ich
werde einatmen und dabei den Geist erfreuen‘; er übt sich so: ,Ich werde ausatmen
und dabei den Geist erfreuen.‘ Er übt sich so: ,Ich werde einatmen und dabei
den Geist konzentrieren‘; er übt sich so: ,Ich werde ausatmen und dabei den
Geist konzentrieren.‘ Er übt sich so: ,Ich werde einatmen und dabei den Geist
befreien‘; er übt sich so: ,Ich werde ausatmen und dabei den Geist befreien.‘“
21. „Er übt sich so: ,Ich werde einatmen und dabei die Vergänglichkeit betrachten‘;
er übt sich so: ,Ich werde ausatmen und dabei die Vergänglichkeit betrachten.‘
Er übt sich so: ,Ich werde einatmen und dabei die Lossagung betrachten‘;
er übt sich so: ,Ich werde ausatmen und dabei die Lossagung betrachten.‘ Er übt
sich so: ,Ich werde einatmen und dabei das Aufhören betrachten‘; er übt sich so:
,Ich werde ausatmen und dabei das Aufhören betrachten.‘ Er übt sich so: ,Ich
werde einatmen und dabei das Loslassen betrachten‘; er übt sich so: ,Ich werde
ausatmen und dabei das Loslassen betrachten.‘“
22. „Ihr Bhikkhus, so wird die Achtsamkeit auf den Atem entfaltet und geübt,
so daß sie von großer Frucht und großem Nutzen ist.“
Wollte sagen, das ich ja das Gefühl habe, es handelt sich bei allen 16 im Endeffekt um die sogenannte Ruhemeditation oder liege ich damit total falsch ?
Oder beinhalten diese 16 Übungen beides ? Ruhe und Einsichtsübungen ? Kann man beides auch gleichzeitig machen ? Ruhe und Einsichtsmeditation ? Oder sagen wir mal Erforschungsmeditation ? Was noch keine Einsichten zu kriegen meint.
gibt ja mindestens zwei verschiedene Vipassana Techniken. Ach jetzt reicht es auch. Einfach machen und kucken was bei raus kommt.
Genau, mit diesen 16 Übungen kann man beides üben. Ruhe und Einsicht.
Die 4 Felder der Achtsamkeit werden in der Sutta auch thematisiert und es wird gezeigt, dass diese 16 Übungen genau auf diese 4 Felder der Achtsamkeit passen. Jeweils 4 Übungen entsprechen einem Feld. Die ersten 4 entsprechen der Betrachtung des Körpers (rupa), die nächsten 4 der Betrachtung des Fühlens (vedana), dann 4 mal Betrachtung des Geistes/Herzens (citta) und schließlich 4 mal Betrachtung der Geistobjekte (dhammas).
Vervollkommnung der vier Grundlagen der Achtsamkeit
23. „Und wie, ihr Bhikkhus, vervollkommnet die entfaltete und geübte Achtsamkeit
auf den Atem die vier Grundlagen der Achtsamkeit?“
24. „Ihr Bhikkhus, wann immer ein Bhikkhu versteht, wenn er lang einatmet,
,Ich atme lang ein‘, oder versteht, wenn er lang ausatmet, ,Ich atme lang aus‘,
oder versteht, wenn er kurz einatmet, ,Ich atme kurz ein‘, oder versteht, wenn er
kurz ausatmet, ,Ich atme kurz aus‘, wenn er sich so übt: ,Ich werde einatmen und
dabei den ganzen Atemkörper erleben‘, wenn er sich so übt: ,Ich werde ausatmen
und dabei den ganzen Atemkörper erleben‘, wenn er sich so übt: ,Ich werde einatmen
und dabei die Gestaltung des Körpers beruhigen‘, wenn er sich so übt:
,Ich werde ausatmen und dabei die Gestaltung des Körpers beruhigen‘ – bei jener
Gelegenheit verweilt ein Bhikkhu, indem er den Körper als einen Körper
betrachtet, eifrig, völlig achtsam und wissensklar, nachdem er Habgier und Trauer
gegenüber der Welt beseitigt hat. Ich sage, daß dies ein bestimmter Körper unter
den Körpern ist [4], nämlich das Ein- und Ausatmen. Aus diesem Grund verweilt
ein Bhikkhu bei jener Gelegenheit, indem er den Körper als einen Körper betrachtet,
eifrig, völlig achtsam und wissensklar, nachdem er Habgier und Trauer
gegenüber der Welt beseitigt hat.“
25. „Ihr Bhikkhus, wann immer ein Bhikkhu sich so übt: ,Ich werde einatmen
und dabei Verzückung erleben‘, wenn er sich so übt: ,Ich werde ausatmen und
dabei Verzückung erleben‘, wenn er sich so übt: ,Ich werde einatmen und dabei
Glückseligkeit erleben‘ wenn er sich so übt: ,Ich werde ausatmen und dabei Glückseligkeit
erleben‘, wenn er sich so übt: ,Ich werde einatmen und dabei die Gestaltung
des Geistes [5] erleben‘, wenn er sich so übt: ,Ich werde ausatmen und
dabei die Gestaltung des Geistes erleben‘, wenn er sich so übt: ,Ich werde einatmen
und dabei die Gestaltung des Geistes beruhigen‘, wenn er sich so übt: ,Ich
werde ausatmen und dabei die Gestaltung des Geistes beruhigen‘ – bei jener
Gelegenheit verweilt ein Bhikkhu, indem er Gefühle als Gefühle betrachtet, eifrig,
völlig achtsam und wissensklar, nachdem er Habgier und Trauer gegenüber
der Welt beseitigt hat. Ich sage, daß dies ein bestimmtes Gefühl unter den Gefühlen
ist, nämlich wenn man das Ein- und Ausatmen genau verfolgt. Aus diesem
Grund verweilt ein Bhikkhu bei jener Gelegenheit, indem er Gefühle als Gefühle
betrachtet, eifrig, völlig achtsam und wissensklar, nachdem er Habgier und Trauer
gegenüber der Welt beseitigt hat.“
26. „Ihr Bhikkhus, wann immer ein Bhikkhu sich so übt: ,Ich werde einatmen
und dabei den Geist erleben‘, wenn er sich so übt: ,Ich werde ausatmen und
dabei den Geist erleben‘, wenn er sich so übt: ,Ich werde einatmen und dabei den
Geist erfreuen‘, wenn er sich so übt: ,Ich werde ausatmen und dabei den Geist
erfreuen‘, wenn er sich so übt: ,Ich werde einatmen und dabei den Geist konzentrieren‘,
wenn er sich so übt: ,Ich werde ausatmen und dabei den Geist konzentrieren‘,
wenn er sich so übt: ,Ich werde einatmen und dabei den Geist befreien‘,
wenn er sich so übt: ,Ich werde ausatmen und dabei den Geist befreien
[6]‘ – bei
jener Gelegenheit verweilt ein Bhikkhu, indem er Geist als Geist betrachtet, eifrig,
völlig achtsam und wissensklar, nachdem er Habgier und Trauer gegenüber
der Welt beseitigt hat. Ich sage nicht, daß die Entfaltung der Achtsamkeit auf den
Atem in einem stattfindet, der das Achtsamsein vergißt, der nicht völlig wissensklar ist. Aus
diesem Grund verweilt ein Bhikkhu bei jener Gelegenheit, indem er Geist als
Geist betrachtet, eifrig, völlig achtsam und wissensklar, nachdem er Habgier und
Trauer gegenüber der Welt beseitigt hat.“
27. „Ihr Bhikkhus, wann immer ein Bhikkhu sich so übt: ,Ich werde einatmen
und dabei die Vergänglichkeit betrachten‘, wenn er sich so übt: ,Ich werde ausatmen
und dabei die Vergänglichkeit betrachten‘, wenn er sich so übt: ,Ich werde
einatmen und dabei die Lossagung betrachten‘, wenn er sich so übt: ,Ich werde
ausatmen und dabei die Lossagung betrachten‘, wenn er sich so übt: ,Ich werde
einatmen und dabei das Aufhören betrachten‘, wenn er sich so übt: ,Ich werde
ausatmen und dabei das Aufhören betrachten‘, wenn er sich so übt: ,Ich werde
einatmen und dabei das Loslassen betrachten‘, wenn er sich so übt: ,Ich werde
ausatmen und dabei das Loslassen betrachten‘ – bei jener Gelegenheit verweilt
ein Bhikkhu, indem er Geistesobjekte als Geistesobjekte betrachtet, eifrig, völlig
achtsam und wissensklar, nachdem er Habgier und Trauer gegenüber der Welt
beseitigt hat. Nachdem er das Überwinden von Habgier und Trauer mit Weisheit
gesehen hat, sieht er mit Gleichmut genau zu. Aus diesem Grund verweilt ein
Bhikkhu bei jener Gelegenheit, indem er Geistesobjekte als Geistesobjekte betrachtet [7],
eifrig, völlig achtsam und wissensklar, nachdem er Habgier und Trauer
gegenüber der Welt beseitigt hat.“
28. „Ihr Bhikkhus, so vervollkommnet die entfaltete und geübte Achtsamkeit
auf den Atem die vier Grundlagen der Achtsamkeit.“
Diese 4 Felder der Achtsamkeit sind ausführlich in der Satipaṭṭhāna Sutta (Majjhima Nikaya 10) und Mahāsatipatthāna Sutta (Digha Nikaya 22) dargestellt.
Darin wird ausführlichst auf diese 16 Übungen eingegangen. Außerdem gibt es auch Hinweise zu Meditation und Leben allgemein.
Die Aussagen die in dem Buch zu den 16 Übungen gemacht werden, sind nicht als allgemeingültig zu betrachten. Es gibt viele verschiedene Herangehensweisen an Anapanasati. Auch berühmte Lehrer können sich irren. Schau was du für dich Nützliches aus dem Buch mitnehmen kannst, falls du darin lesen solltest.
Eine andere noch sanftere Herangehensweise an diese 16 Übungen:
Ich selbst bin mit der Betrachtung des Atems nie warm geworden. Und habe es nicht lange praktiziert.
Als meine Hauptpraxis hat sich das (möglichst) tägliche Sitzen herausgestellt, ähnlich wie es meist im Soto-Zen praktiziert wird.
Also einfach hinsetzen und mit dem sein was hier ist. Kein spezielles Objekt, einfach sitzen, einfach hier sein.
Das kann dann in der Wirkung Richtung Geistesruhe/Herzensruhe und Jhana/Samadhi gehen.
Man wird sich aber auch viel mit den 4 Feldern der Achtsamkeit auseinandersetzen. Also Einsicht.
Aber nicht als formale Übung, sondern Geistesruhe passiert automatisch irgendwann und bevor das passiert, ist man gezwungen sich mit den 4 Feldern der Achtsamkeit zu beschäftigen. Wenn Gedanken (citta/dhammas), Fühlen (vedana) hochkommt.
Oder wenn der Körper gespürt wird (rupa).
Wenn mir danach ist, kann es aber auch sein, dass ich formale Atembetrachtung mache oder andere formale Satipaṭṭhāna-Übungen.
Deswegen sage ich nicht, dass ich Soto-Zen praktiziere, aber es gibt in meiner Übung schon viele Ähnlichkeiten dazu.
Hier im Forum hat sich Schmu die Mühe gemacht und eine Anleitung dazu erstellt, falls dich dieser Soto-Zen Ansatz interessiert.
Der Zweite Beitrag dort ist von Himmelsbaum, allerdings schreibt er, dass es weniger ein Einführungstext für Anfänger ist, sondern Ausdruck seiner Freude.
Das hängt von deinem Charakter und Neigungen ab. Das kann auch von Tag zu Tag oder Lebensphase zu Lebensphase verschieden sein.
Die Menschen sind unterschiedlich.
Mach dir nicht zuviel Streß. Gerade das verhindert Geistesruhe und Jhana.
Geistesruhe und Jhana treten nämlich auf, wenn das Begehren etwas haben zu wollen und das Begehren etwas weg haben zu wollen, weniger werden.
Unbedingt Jhana oder Geistesruhe haben zu wollen, kann ein solches Begehren sein, etwas haben zu wollen.
Je stärker dieses Begehren, umso mehr verhindert es diese guten Zustände.
In meiner Erfahrung ist es wie eine Wellenbewegung.
Es gibt Zeiten da sammelt sich der Geist/das Herz gut und dann wieder gibt es Zeiten wo Einsicht in Mich und die Welt und Handeln in der Welt gefragt ist.
!!!Achtung Folgendes ist keine Buddhalehre!!!:
" ... Yin und Yang steigen und sinken immer abwechselnd. Nach einer Hochphase des Yang folgt zwingend ein Absinken von Yang und ein Ansteigen von Yin und umgekehrt..." Aus Wiki:
Yin und Yang (chinesisch 陰陽 / 阴阳, Pinyinyīn yáng) sind zwei Begriffe der chinesischen Philosophie, insbesondere des Daoismus. Sie stehen für polar einander entgegengesetzte und dennoch aufeinander bezogene duale Kräfte oder Prinzipien, die sich nicht bekämpfen, sondern ergänzen. Ein weit verbreitetes Symbol des kosmischen Prinzips ist das Taijitu, in dem das weiße Yang (hell, hoch, hart, heiß, positiv, aktiv, bewegt, männlich) und das schwarze Yin (dunkel, weich, feucht, kalt, negativ, passiv, ruhig, weiblich) gegenüberstehend dargestellt werden.
...
Yin und Yang als Prinzipien der Wandlung und der Korrelation
Yin und Yang bezeichnen „Gegensätze“ in ihrer wechselseitigen Bezogenheit als eine Gesamtheit, einen ewigen Kreislauf. Daher können sie zur Erklärung von Wandlungsvorgängen und Prozessen und zur Darstellung der gegenseitigen Begrenzung und Wiederkehr von Dingen benutzt werden.
Yin und Yang steigen und sinken immer abwechselnd. Nach einer Hochphase des Yang folgt zwingend ein Absinken von Yang und ein Ansteigen von Yin und umgekehrt
Zitat
„Das Urprinzip bewegt sich und erzeugt Yang. Wenn die Bewegung ihr Ende erreicht, so wird sie still, und diese Stille erzeugt Yin. Wenn diese Stille ihr Ende erreicht, dann geht sie wieder in Bewegung über. So haben wir abwechselnd bald Bewegung, bald Ruhe. Sie beide bilden zusammen die Basis, von der aus durch Abtrennung Yin und Yang entstehen und auf der die beiden Modi ruhen.“
Wenn es Schwierigkeiten beim meditieren/sitzen gibt, kann es auch an der Vernachlässigung dieser 2 Grundprinzipien liegen.
Ohne Dana (Abgeben, Teilen) und Sila (Sittlichkeit) wird es auch schwer sein Geistesruhe oder Jhana oder inneren Frieden zu erreichen und zu halten.
Im Grunde geht in der Buddhalehre garnichts ohne diese. Sie kommen in allen Traditionen vor, auch wenn der Wortlaut manchmal etwas unterschiedlich sein mag.
Denn Dana und Sila sind die Gegenmittel gegen grobe und mittlere Arten von Gier und Hass.
Und damit sind sie sehr wichtig. Allerdings ist es eine langfristige Übung. Man wird das Gute davon nicht unbedingt immer gleich erfahren.
»Die 5 Anhaftungsgruppen(khandha), Bruder Visakha, wurden vom Erhabenen als die 'Seinsgruppe' bezeichnet, nämlich die Anhaftungsgruppen: Körperlichkeit, Gefühl, Wahrnehmung, Geistesformationen, Bewußtsein.«
Hiernach erscheint mir die Übersetzung 'Persönlichkeit' nicht ganz einwandfrei. -
[2] "Persönlichkeit" (sakkāya) ist der Wahn, der durch Anhaften an die Daseinsgruppen zustande kommt, hier gleichgesetzt mit Dukkha; nicht zu verwechseln mit "Person" (puggala), der Individualität, die auch Erleuchtete besitzen.
"Person" (puggala), Individualität sind für mich einfach die Khandha. Man kann an dieser Person, dieser Individualität, diesen Khandha anhaften, dann ist es sakkaya.
Wie habt ihr euch diesen Prozess angenähert, wie habt ihr das bedingte Entstehen kontempliert, wie habt ihr es geschafft diesen Prozess zu erleben und eben nicht nur letztlich die Wirkung?
...
Ich habe es leider noch nicht geschafft diesen Prozess komplett zu erleben. Für mich ist vieles dabei noch Theorie.
Ein praktischer Ansatzpunkt für mich sind die sechsfache Sinnesgrundlage (āyatana),Kontakt/Bewußtseinseindruck (phassa), Fühlen (vedanā), Begehren/Durst (tanhā) und Ergreifen/Anhaften (upādāna).
Das kann ich erleben. Mit Sinneskontakt (āyatana + phassa) kommt es zum Fühlen/Empfinden (vedanā). Darauf wird mit dem Begehren (tanhā) dieses Fühlen haben zu wollen (mögen) reagiert oder dem Begehren dieses Fühlen nicht haben zu wollen, weg haben zu wollen (nicht-mögen) reagiert.
Bis hier hin läuft alles meist automatisch ab. Ob man Fühlen was die Objekte in einem auslösen mag (haben will) oder nicht mag (weg haben will, nicht haben will), darüber hat man kaum eine Wahl.
Wo man aber eine Möglichkeit hat diese Kette zu brechen, ist beim Ergreifen/Anhaften (upādāna).
Indem man beim Mögen/Nicht Mögen - Haben Wollen/Nicht Haben Wollen, verweilt und nicht darauf reagiert, es nicht ergreift.
Das angenehme/unangnehme/neutrale Fühlen beobachten/fühlen oder das Mögen/Nicht Mögen beobachten/fühlen.
Gleichmütig damit umgehen und nicht darauf reagieren. Es nicht ergreifen. Das Begehren/den Durst aushalten der einen zu einer Handlung drängt.
Am besten übt man das natürlich in der täglichen Praxis auf dem Kissen, aber mit der Zeit gelingt es möglicherweise auch immer besser im sogenannten Alltag.
Auf dem Kissen springt man nicht einfach auf, sondern ist gezwungen sich mit dem Fühlen, Begehren und Denken in einem auseinanderzusetzen und damit in Frieden zu kommen oder zumindest die Sitzperiode zu überstehen.
Deswegen ist das tägliche Sitzen so eine gute Übung, weil man zumindest körperlich nicht viel reagieren kann. Und wenn man nur eine Minute täglich sitzt. Nach einem Monat oder einem Jahr täglichem Sitzen, für eine Minute, schafft man vielleicht irgendwann 2 Minuten.
Man wird das Ergreifen/Anhaften vermutlich dadurch nicht gleich völlig und auf tiefster Ebene überwinden, aber zumindest etwas vemindern vielleicht.
Also ein guter Anfang. Geduld ist auch in der Buddhalehre eine Tugend.
In einem ersten Schritt kann man auch einfach seine Achtsamkeit schulen und einfach nur beobachten, wie man ergreift und anhaftet, ohne etwas damit zu machen. Schon allein diese Achtsamkeit und das Bewußtwerden was da passiert, ist sehr wertvoll. Man muß nichteinmal etwas ändern.
Im weiteren Verlauf könnte man vielleicht auch schauen inwieweit das Ergreifen/Anhaften zu den weiteren Schritten im bedingten Entstehen führt, also zu Werden (bhava) zum Beispiel. Ist aber weniger meine Übung zur Zeit.
Quellenarbeit (Theravada) zur Vertiefung für Interessierte:
Vor vielen Jahren fand ich diesen Vortrag von Ajahn Akincano (heute ist er kein Mönch mehr) ganz hilfreich dazu. Vielleicht gibt es noch andere gute Vorträge, aber mir hat er viel Inspiration gebracht.
Den Teil des bedingten Entstehens den ich hier ansprach findet man ab Minute 28:34. Er geht dabei auf Aspekte in der Praxis ein, was vermutlich auch einleuchtender ist, als der kurze Abriß den ich gab.
In dem Vortrag spricht er über Gier/Haß/Verblendung, die buddhistische Kosmologie und das bedingte Entstehen (ab Minute 21:59):
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2. Umgang mit angenehmem, unangenehmem und indifferentem Fühlen
Für Leute die nicht einfach so mit dem Fühlen sein können, ein Hinweis auf Majjhima Nikaya 152 und die Entwicklung von Gleichmut:
4. "Nun, Ānanda, wie kommt die höchste Entfaltung der Sinne in der Disziplin des Edlen zustande? Ānanda, wenn da ein Bhikkhu mit dem Auge eine Form sieht, entsteht in ihm Erfreuliches, es entsteht Unerfreuliches, es entsteht Erfreuliches-und-Unerfreuliches. Er versteht: 'Es ist in mir Erfreuliches entstanden, es ist in mir Unerfreuliches entstanden, es ist in mir Erfreuliches-und-Unerfreuliches entstanden. Aber jenes ist gestaltet, grob, bedingt entstanden; dies hier ist friedvoll, dies ist erhaben, nämlich Gleichmut.' Das entstandene Erfreuliche, das entstandene Unerfreuliche und das entstandene Erfreuliche-und-Unerfreuliche hören in ihm auf, und Gleichmut ist in ihm gegenwärtig [2]. So wie ein Mann mit guter Sehkraft seine geöffneten Augen schließen könnte oder seine geschlossenen Augen öffnen, so hören in jeglicher Hinsicht das entstandene Erfreuliche, das entstandene Unerfreuliche und das entstandene Erfreuliche-und-Unerfreuliche in ihm auf, genauso geschwind, genauso schnell, genauso leicht, und Gleichmut ist in ihm gegenwärtig. Dies nennt man in der Disziplin des Edlen die höchste Entfaltung der Sinne in Bezug auf Formen, die mit dem Auge erfahrbar sind."
...
[2] " Das entstandene Erfreuliche usw." ist das Gefühl (vedana), auf das mit Schwelgen, Abneigung und Gleichgültigkeit reagiert wird. Diese Reaktionen werden durch Reflektion und Einsicht überwunden und durch Gleichmut ersetzt. Dies ist die Praxis des Weltlings, so kommt die höchste Entfaltung der Sinne in der Disziplin des Edlen zustande.
In meiner Erfahrung ist es egal wie man an den Gleichmut/inneren Frieden heran kommt, ob durch die Reflexion wie in dieser Sutta oder durch andere Reflexionen oder einfach indem man sich den Gleichmut/inneren Frieden bewußt macht. Man könnte statt Gleichmut auch die anderen 3 Brahmavihara nehmen, wenn einem das mehr liegt und erst später zum reinen Gleichmut kommen.
Es ist auch nicht so, dass sich Erfreuliches, Unerfreuliches und Differentes immer in dem Gleichmut auflösen. Ein erster Schritt wäre mit diesen Arten des Fühlens möglichst gleichmütig zu sein. Ob es sich auflöst oder nicht wird man sehen.
Ein schöner Vortrag dazu von 2010 aus der Mediathek von Muttodaya von Ajahn Cattamalo, der auch gut auf die Praxis eingeht:
„Mönche und Nonnen, bedingte Erscheinungen haben diese drei Kennzeichen. Welche drei? Man sieht ihr Entstehen, man sieht ihr Verschwinden und man sieht, dass sie sich ändern, während sie bestehen. Das sind die drei Kennzeichen bedingter Erscheinungen.
„Unbedingte Erscheinungen haben diese drei Kennzeichen. Welche drei? Man sieht kein Entstehen, man sieht kein Verschwinden und man sieht nicht, dass sie sich ändern, während sie bestehen. Das sind die drei Kennzeichen unbedingter Erscheinungen.“
AN3.47
Scheinbar ist in dieser Lehrrede von etwas unbedingt Entstandenem, welches sich dadurch auszeichnet, nicht zu entstehen, nicht zu vergehen und sich nicht ändern, während es entsteht. Also das genaue Gegenteil, vom bedingt Entstandenem. Aber ich kann nicht erkennen, was das sein könnte. Habt ihr Ideen?
Drei Merkmale des Gestalteten (*1) gibt es, ihr Mönche. Welche drei?
Ein Entstehen zeigt sich;
ein Vergehen zeigt sich; und
eine Veränderung des Bestehenden zeigt sich.
Diese drei Merkmale des Gestalteten gibt es, ihr Mönche.
Drei Merkmale des Ungestalteten gibt es, ihr Mönche. Welche drei?
Kein Entstehen zeigt sich;
kein Vergehen zeigt sich; und
keine Veränderung des Bestehenden zeigt sich.
Diese drei Merkmale des Ungestalteten gibt es, ihr Mönche.
(*1) Als 'gestaltet' (sankhata) gelten sämtliche materiellen und geistigen Daseinsgebilde (sankhāra); 'ungestaltet' (asankhata) ist lediglich das Nibbāna.
40. "Wenn er mit dem Auge eine Form sieht, ist er nicht begierig nach ihr, wenn sie angenehm ist, lehnt sie nicht ab, wenn sie unangenehm ist. Er lebt mit verankerter Achtsamkeit auf den Körper, mit unbegrenztem Herzen und versteht die Herzensbefreiung, die Befreiung durch Weisheit, bei der jene üblen, unheilsamen Geisteszustände restlos aufhören, der Wirklichkeit entsprechend. Nachdem er Zu- und Abneigung aufgegeben hat, ergötzt er sich nicht am Gefühl, welches Gefühl er auch immer fühlen mag - ob angenehm oder schmerzhaft oder weder-schmerzhaft-noch-angenehm - heißt es nicht willkommen und hält sich nicht daran fest. Weil er dies nicht tut, hört Ergötzen in ihm auf. Mit dem Aufhören des Ergötzen ist das Aufhören von Anhaften. Mit dem Aufhören von Anhaften ist das Aufhören von Werden; mit dem Aufhören von Werden ist das Aufhören von Geburt; mit dem Aufhören von Geburt hören Altern und Tod, Sorge, Klagen, Schmerz, Trauer und Verzweiflung auf. So ist das Aufhören dieser ganzen Masse von Dukkha."
Aber dann müsste von derselben Person auch ein unangenehmes Gefühl genauso weder begehrt noch abgelehnt werden.
...
Genau.
Bei den Meisten ist es wohl eher eine Entwicklung von viel Anhaftung/Ablehnung zu immer weniger Anhaftung/Ablehnung. Da wird man sein Leben lang zu tun haben bzw. loszulassen haben.
Man müsste so weit kommen wie der Buddha es im Kakacupama SuttaSutta von der Säge am Ende sagt:
Zitat
"Wenn auch, ihr Mönche, Räuber und Mörder mit einer Baumsäge Gelenke und Glieder abtrennten, so würde wer da in Wut geriete nicht meine Weisung erfüllen. Da habt ihr euch nun, meine Mönche, wohl zu üben: 'Nicht soll unser Gemüt verstört werden, kein böser Laut unserem Munde entfahren, freundlich und mitleidig wollen wir bleiben, liebevollen Gemütes, ohne heimliche Tücke; und jene Person werden wir mit liebevollem Gemüte durchstrahlen: von ihr ausgehend werden wir dann die ganze Welt mit liebevollem Gemüte, mit weitem, tiefem, unbeschränktem, von Grimm und Groll geklärtem, durchstrahlen': also habt ihr euch, meine Mönche, wohl zu üben.
Ja.
Das dürfte eine Weile dauern, bis man soweit ist.
Ich empfehle langsam anzufangen und sich realistische Zwischenziele zu stecken, bis man diese ganz große Perspektive verwirklicht hat.
Wie beim Erlernen einer Sportart fängt man klein und langsam an und spielt nicht gleich in der Bundesliga.
Oder wenn man als Lehrling am ersten Tag in der Ausbildung steht, ist es auch anders, als wenn man nach Jahren den Meisterbrief erhält.
Also zum Beispiel im normalen alltäglichen Leben schauen, wo das Ablehnen von unangenehmem Fühlen einem zusätzliches Leid verschafft.
Zum Beispiel im zwischenmenschlichen Kontakt.
Macht übrigens der Buddha auch in der von dir verlinkten Sutta.
21. "Ihr Bhikkhus, wenn ihr euch diesem Ratschlag vom Gleichnis von der Säge oft zuwendet, seht ihr dann irgendeine Redeweise, unbedeutend oder grob, die ihr nicht ertragen könntet?" - "Nein, ehrwürdiger Herr." - "Daher, ihr Bhikkhus, solltet ihr euch diesem Ratschlag vom Gleichnis von der Säge oft zuwenden. Das wird lange zu eurem Wohlergehen und Glück gereichen."
Und dabei weder überfordern noch unterforden. Achtet gut auf euch. Erzwingt es nicht. Es ist eine langsame, allmähliche Gewöhnung.
So wie man eine/n Erfrierende/n langsam erwärmt und nicht plötzlich, damit sie/er keine Folgeschäden erleidet.
Setzt euch realistische Zwischenziele. Es scheint mir ein Trick der Kilesas/Befleckungen (kilesa) zu sein, auf das große Ziel zu zeigen um dann zu sagen: "Ach das schaffst du doch eh nicht, viel zu schwer."
Falls man dann in den kleinen Dingen eine positive Wirkung bemerkt, wird es eine gute Motivation sein zu schauen was noch so geht mit dieser Lehre.
Acht Weltgesetze, ihr Mönche, folgen dem Weltlauf, und der Weltlauf folgt diesen acht Weltgesetzen. Welches sind sie?
Gewinn und Verlust, Ehre und Verachtung, Lob und Tadel, Freude und Leid (vgl.
A.IV.192).
Gewinn, Verlust, Verehrung und Verachtung,
auch Lob und Tadel, Freude sowie Leid,
gar wandelbar sind diese Weltgesetze,
voll Unbestand, dem Wechsel unterworfen.
Der Weise, der Besonnene durchschaut sie,
erkennt sie als dem Wechsel unterworfen. Erwünschte Dinge quälen ihn nicht mehr und auch bei unerwünschten kommt ihm kein Verdruß.
In ihm sind Hingeneigtsein und auch Widerwille zerstört, vergangen, nicht mehr da. Die sorgenfreie, laut're Stätte kennend, ist zu des Daseins anderem Ufer er gelangt.
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Genießen ohne anhaften verstehe ich nicht als Ermutigung möglichst viel Sinnlichkeit zu genießen und möglichst alles mitzunehmen an Sinnlichkeit was geht, sondern wenn man genießt, dann mit möglichst wenig Anhaftung.
Wer überhaupt keinen Sinnesgenuß mehr braucht, ist natürlich super.
Genuß muß auch nicht immer ein aktives Aufsuchen bestimmter sinnlicher Umstände bedeuten. Sondern allein schon angenehmes Fühlen, das da ist, und das im Idealfall weder begehrt noch abgelehnt wird, reicht für mich aus um als Genuß bezeichnet zu werden.
Unabhängig davon ob das angenehme Fühlen durch Sinnlichkeit ausgelöst wurde oder durch Abkehr von Sinnlichkeit, zum Beispiel bei meditativen Zuständen.
Aber nur (m)eine Meinung.
Liebe Grüße
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