Posts by Merkur-Uranus

    Quote from Buddhaghosa
    Quote from Merkur-Uranus

    Die Bhagavad Gita ist ja ca. 200 v. Chr. entstanden. In ihr sind wesentliche Lehren enthalten, die auch Buddha später lehrte.


    Da passt ja etwas nicht zusammen. Der Buddha ist ungefähr 400 v. Chr. verloschen, wie kann er dann später ähnliches gelehrt haben, wie die jüngere Bhagavad Gita?


    Gruß
    Florian


    Stimmt. Danke für den Hinweis, hab es verwechselt.

    Hallo.


    Die Bhagavad Gita ist ja ca. 200 v. Chr. entstanden. In ihr sind wesentliche Lehren enthalten, die auch Buddha später lehrte.
    Auch die Götterwelt des tibetischen Buddhismus ist erfüllt von Abwandlungen hinduistischer Götter.


    Meine Frage: Ich bin auf der Suche nach Informationen/ Links usw. die sich mit dem Einfluss des Hinduismus auf die Lehre des Buddha und auch des späteren Buddhismus auseinander setzen.


    Vielen Dank!!


    MfG merkur

    Quote from Zorița Câmpeanu
    Quote from Merkur-Uranus

    Zumindest gibt es die Gewohnheit Recht haben zu wollen, koste es, was es wolle. Und die interessante Frage, die sich an dieser Beobachtung anschließt ist: wer möchte hier Recht haben? Ist es ein Wesen, eine Seele? Oder sind es Strukturen/ Gewohnheiten, die einfach ablaufen und "passieren"?


    was meinst du?


    _()_
    .


    Meiner Ansicht nach kann die Gehirnforschung (auch wenn sie lange nicht so weit ist, wie sie gerne vorgibt zu sein), ein modernes Bild von dem Phänomen "Mensch" und "Ego" liefern. So kann beobachtet werden, wie Reize im Gehirn des Menschen Reaktionen auslösen, die wiederum Gedanken/ Gefühle/ Handlungen auslösen. In gewisser Weise ist es tatsächlich ein unpersönlicher Vorgang. Es passiert einfach. Karma in action.


    Das Bedürfnis "Recht zu haben" ist so betrachtet einfach ein innerer Vorgang, ausgelöst durch einen äußeren Reiz, der eine Kettenreaktion an inneren Reaktionen auslöst.


    Erwachen bedeutet in diesem Sinne, sich nicht mehr in dieses Reiz-Reaktions-Schema eingebunden zu sein.

    Zumindest gibt es die Gewohnheit Recht haben zu wollen, koste es, was es wolle. Und die interessante Frage, die sich an dieser Beobachtung anschließt ist: wer möchte hier Recht haben? Ist es ein Wesen, eine Seele? Oder sind es Strukturen/ Gewohnheiten, die einfach ablaufen und "passieren"?

    Quote from Verrückter
    Quote from Merkur-Uranus

    Ego lässt sich auch ganz simpel als "Gewohnheiten" definieren.

    Ich glaube das trifft es nicht so richtig. Man kann Gewohnheiten m.E. auch unabhängig von Ego haben.


    Was an der Definition von Ego als Gewohnheiten hilfreich ist: Man kommt ab von der Vorstellung, etwas zu sein, oder etwas in sich zu haben (mein Ego; ich egoistischer Mensch). Stattdessen kann man sich als ein Bündel karmisch bedingter Gewohnheiten sehen, die einfach nur ihr Ding machen wollen. Und sobald die Gewohnheiten überwunden sind, durchschaut und abgelegt, entsteht Befreiung; das Ende des Durstes.

    Ego lässt sich auch ganz simpel als "Gewohnheiten" definieren. Und die Ursachen dieser Gewohnheiten - die keine eigene Identität besitzen, sondern aus unzähligen Bedingungen heraus entstanden sind - kann man bis zur Geburt (und für die Wiedergeburtsanhänger) bis an den Anfang aller Welten zurück verfolgen.

    Quote from Kusala

    Zum dritten Mal sagte Brahma Sahampati dem Erhabenen folgendes: „Möge der Erhabene die Lehre verkünden, ... es werden Verstehende da sein.“


    Da erkannte der Erhabene den Wunsch des Brahma, und aufgrund des Mitgefühls mit den Wesen betrachtete der Erhabene mit dem Buddha-Auge die Welt. Und als der Erhabene mit dem Buddha-Auge die Welt betrachtete sah er: ‛Es gibt Wesen mit wenig beschränktem Geist, mit stark beschränk-tem Geist, mit vielen Fähigkeiten, mit wenigen Fähigkeiten, mit guten Veranlagungen, mit schlechten Veranlagungen, den Belehrungen gut zugänglich, den Belehrungen schlecht zugänglich. Einige wenige sehen die Gefahren und das, was für die andere Welt zu meiden ist

    [/quote]


    Diese - leicht märchenhaft anmutende - Geschichte verdeutlicht doch auch eines: Auch wenn man ein Buddha ist, bedeutet das nicht, immer und überall die richtigen Entscheidungen treffen zu können. Beispielsweise brauchte es das ernsthafte Drängen von Ananda, um den Buddha bewegen zu können, den Frauenorden zuzulasen - von alleine wäre er vermutlich nicht entstanden.

    Quote from Geronimo
    Quote from Merkur-Uranus

    Es ist ja einfach interessant zu sehen, dass unter dem Namen "Buddhismus" so scheinbar verschiedene Sichtweisen beheimatet sind. Und dennoch bringt jede Linie oder Tradition wirklich weise und mitfühlende Menschen hervor...


    Ja, und wie kommt man nun der Wahrheit auf die Schliche? :D


    Die Frage ist doch, aus welchem Bedürfnis heraus, das Bedürfnis nach der "Wahrheit" entspringt, oder?


    Und das ist für mich der entscheidende Punkt:


    Buddha sprach zu Mönchen und Nonnen in einer anderen Form als zu Menschen, die in der Welt stehen.


    Die "Entsagung des Weltlichen" bedeutet eben auch, in ein Kloster zu gehen. Doch da im Westen die meisten Praktizierenden eben nicht dem Weltlichen entsagen, benötigen sie auch nicht nur die Lehren der Weltentsagung, sondern eben auch jene Lehren des Buddha, die uns darin unterrichten, in dieser Welt zurecht zu kommen.

    Quote from Simo
    Quote from Merkur-Uranus


    Ein Heiliger lebt und handelt dennoch in der Welt. Gerade der Buddha gab viele praktische Beispiele, wie eine gesunde Gesellschaft errichtet werden kann, wie eine soziale Gemeinschaft in Frieden leben kann usw.


    Schau Dir vielleicht noch einmal an, an welches Publikum diese Ratschläge gegeben wurden. :)


    Das verstehe ich jetzt nicht. Wie meinst du das? Buddha war doch das beste Beispiel dafür, sich aktiv in der Welt einzubringen und eben nicht den ganzen Tag in der Versenkungswolke zu verbringen...

    Quote from Kusala

    Ein/e Heilige/r hat keine Neigung mehr sich den weltlichen Sinnes-Dingen hinzugeben.
    Warum auch?


    Ein Heiliger lebt und handelt dennoch in der Welt. Gerade der Buddha gab viele praktische Beispiele, wie eine gesunde Gesellschaft errichtet werden kann, wie eine soziale Gemeinschaft in Frieden leben kann usw.

    Vielleicht gibt ja noch den einen oder anderen Hinweis auf den Vorgang der Wiedergeburt (ohne Wertung). Bislang sind einige interessante Aspekte dabei. Falls noch mehr Beiträge - gerne auch links - kommen, könnte man diese schön zusammen fassen um einmal einen Überblick über die verschiedenen Ansichten der unterschiedlichen Linien und Traditionen zu bekommen...

    Quote from hedin

    @Merkur Uranus ist aber nicht an "Sutten-Geschichten" interessiert, sondern an den biologischen und physikalischen Gesetzmäßigkeiten sowie an präzisen mathematischen Formeln, welche die "buddhistische" Wiedergeburt zu begründen vermögen.


    Säkular eben.................


    hedin


    Es geht mir weniger um säkulare Interpretationen (obwohl diese natürlich auch willkommen sind), als um die traditionelle Sichtweisen und Definitionen bezüglich der Wiedergeburt. Da gibt es ja ganz schöne Unterschiede.


    Ich hab eben im Kopf dass Accinca letztens von einer Seelenwanderung sprach - also von etwas Konkretem das von einem Körper zum anderen wandert. Und im tibetischen Buddhismus gibt es Lehrer, die von der Wanderung des subtilsten Bewusstsein sprechen und definieren dies auch relativ klar.


    Andere Traditionen wiederum lehnen jegliche konkrete Begrifflichkeiten ab, wenn es um Wiedergeburt geht und verweisen auf die Dringlichkeit der Praxis und das wir uns nicht in der Meta-Physik verlieren sollen (brennendes Haus). Andere benutzen Poesie oder nicht-duale Gleichnisse, um eine Ahnung davon zu vermitteln. Das finde ich recht spannend...

    Quote from Simo

    Aber ist das Thema eigentlich so wichtig?


    Kommt halt darauf an für wen? Für manche tibetische Buddhisten ist dies einer der wichtigsten Aspekte ihrer Praxis. Manche Zen-Menschen kommen ihr ganzes Praxisleben damit nicht in Berührung...

    joa, danke Simo. dann hätten wir ja schon mal die 1. Position:


    1. Buddha: Der Buddha erklärt nicht wie Wiedergeburt stattfindet, nur dass sie stattfindet und dass sie vom jetzigen Begehren abhängt.


    Diese Ansicht deckt sich wohl mit weiten Teilen der Theravada Gemeinschaft nehme ich an? Andererseits habe ich von Accinca gehört, dass es wohl eine Art Seelenwanderung geben soll. Ist dies eine eigene Interpretation mancher Theravada-Praktizierender?


    Und wie sieht es aus mit dem Zen? Es gibt Zen Meister, die explizit sagen, es gibt Wiedergeburt: sagen diese auch etwas konkreteres dazu? Und dann der Tibetische Buddhismus mit seinem subtilsten Bewusstsein...

    Da es in den verschiedenen buddhistischen Richtungen, Linien und Traditionen unterschiedliche Vorstellungen über Wiedergeburt gibt, freut es mich, wenn die unterschiedlichsten Ansichten und eben auch "technische Details" hier vorgestellt werden könnten.


    Es geht mir nicht um eine Diskussion ob Wiedergeburt möglich ist oder nicht. Mich interessieren hier einfach nur die unterschiedlichen Vorstellungen darüber (gerne auch links).


    Danke.

    Die Geschichte ist auch ein schönes Beispiel um was es beim säkularen Buddhismus geht:


    Der Kern der Geschichte ist absolut lehrenswert: 'Gesehenes gelte dir nur als Gesehenes, Gehörtes nur als Gehörtes, sinnlich Erfah­renes nur als sinnlich Erfahrenes, Erkanntes nur als Er­kanntes.' So kannst du dich üben, Báhiyer. Wenn dir Gese­henes nur als Gesehenes, Gehörtes nur als Gehörtes gelten wird sinnlich Erfahrenes nur als sinnlich Erfahrenes, Erkanntes nur als Erkanntes, dann, bist 'du' nicht 'dort' Báhiyer, dann ist 'das' nicht 'deine' Sache, dann Báhiyer, bist 'du' weder 'hier' noch 'jenseits' noch 'dazwischen': Das eben ist das Ende des Leidens.´


    Das ist die Lehre des Buddha.


    Doch das ganze drumherum, die Lebensgeschichte von Báhiyer, die ja irgend jemand zusammen getragen haben muss (seine Intention, sein Weg zum Buddha usw.) kann vermutlich als kulturelle Beischmückung betrachtet werden. Vielleicht ist es so passiert, vielleicht auch nicht.


    Zudem - der plötzliche Tod Báhiyers nach seinem Erwachen besitzt auch einen strategischen Moment: Denn die Behauptung mancher Theravadins, dass jemand nach seinem Erwachen entweder sofort ordiniert werden muss, sonst stirbt er, wird hier ganz dezent in Szene gesetzt. Diese Geschichte besitzt also durchaus einen machtpolitischen Faktor.


    Der Säkulare Buddhismus versucht demnach, das kulturelle Beiwerk - DIE AUSLEGUNG - abzuschälen und nur mit dem Kern der Lehre zu arbeiten.

    Quote from MonikaMarie1


    Ob Nichtwiederkehrer oder Stromeingetretener - all diese Bezeichnungen sind lediglich Wegweiser. Es ist doch wirklich nicht wichtig, ob jemand den Dalai Lama für erleuchtet hält oder Jesus in das Konzept passt. Ich möchte mich gar nicht (mehr) mit anderen und an anderen messen (müssen). Ich habe vor meinen eigenen Fußen genug zu tun.


    Der Punkt ist meines Erachtens eher der: Menschen sind in der Regel sogenannte "Modell-Lerner". Sie verstehen Dinge am besten dann, wenn sie ein Vorbild sehen, an dem sie sich orientieren können. Darum halte ich es für wichtig zu wissen, an welche "erleuchtete Vorbilder" man sich halten kann.


    Zu Buddhas Zeiten wurde anscheinend sehr offen darüber gesprochen, wer erleuchtet war und wer nicht - schließlich ging es ja genau darum. Heute wird immer mehr so ein Verbots-Schild über diese Frage gelegt, so als ob es anrüchig wäre, darüber zu sprechen.


    Vermutlich liegt das daran, das vielen Praktizierenden im Grunde ihres Herzens mehr die buddhistische Praxis bzw. der Buddhismus am Herzen liegt, als das Erwachen selbst (so zumindest formuliert es Dzogchen Ponlop Rinpoche in seinem Buch "Buddha Rebell).

    Quote from Geronimo
    Quote from Merkur-Uranus

    Und ob Buddha ein Sammasambuddha war und ob er alle Siddhis entfaltet hat - diese Behauptungen lassen sich nicht erfahren, sie lassen sich - ebenso wie der Glaube an Feuerhöllen und himmlische Wesen - nur glauben.


    Wenn du es erfährst wirst du es verstehen.


    So redet auch Osama bin Laden ;)