Beiträge von mukti

    Der Erhabene spricht ja oft von "Wesen" (   satta), als konventioneller Ausdruck.


    Der Link führt nicht zu den Worten des Erhaben, das ist nur ein Kommentar. "konventionell" kommt in den Reden (den Übersetzungen) des Buddha nicht vor, so viel ich mich erinnere.

    Meine Frage war: was hat der Buddha auf die Frage geantwortet: wer sind die Wesen, die nach Wiedergeburt suchen?


    Der Buddha spricht in S.12.12 von Nahrungsstoffen, die den Wesen die nach Wiedergeburt suchen zur Förderung dienen.
    Die Frage wer diese Nahrung zu sich nimmt, betrifft ja auch die Frage wer die Wesen sind, die nach Wiedergeburt suchen. Der Erhabene erklärt dass die Frage nicht richtig ist. Denn die Nahrung ist die Ursache für künftige Geburt und Neuerstehung. Was ein so entstandenes Wesen ist, erklärt der Erhabene immer wieder: Es sind fünf Daseinsfaktoren, die aber kein Ich sind, sondern aufgrund von Unwissenheit und Begehren entsteht die Vorstellung: Ich bin dieses Wesen.

    Hier ist eine interessante Erklärung:

    Zitat


    "Diese vier Nahrungsstoffe, ihr Bhikkhus, dienen den Wesen, die (schon) geboren sind, zur Erhaltung, oder den Wesen, die nach Wiedergeburt suchen, zur Förderung.

    Welche vier? Die eßbare Speise, grobe oder feine; die Berührung ist der zweite; die Denktätigkeit des Geistes ist der dritte; das Bewußtsein ist der vierte. Das also sind, ihr Bhikkhus, die vier Nahrungsstoffe, für die Wesen, die (schon) geboren sind, zur Erhaltung, und für die Wesen, die nach Wiedergeburt suchen, zur Förderung."


    Nach diesen Worten sprach der ehrwürdige Moliya-Phagguna zum Erhabenen also: "Wer nimmt denn nun, Herr, den Nahrungsstoff Bewußtsein zu sich?"

    "Die Frage ist nicht richtig," erwiderte der Erhabene. "Ich sage nicht: er nimmt zu sich. Würde ich sagen: er nimmt zu sich, dann wäre die Frage, ,wer nimmt denn nun, Herr, zu sich?' richtig. Aber so sage ich nicht. Da ich nun nicht so sage, so wäre die Frage richtig, wenn man mich fragte: ,wozu dient denn nun, Herr, der Nahrungsstoff Bewußtsein ?' Da wäre dann die richtige Antwort: Der Nahrungsstoff Bewußtsein ist die Ursache für künftige Wiedergeburt und Neuerstehung; wenn diese geworden sind, (entstehen) die sechs Bereiche, aus den sechs Bereichen als Ursache die Berührung."


    "Wer ist's denn nun, Herr, der berührt?"

    "Die Frage ist nicht richtig," erwiderte der Erhabene. "Ich sage nicht: er berührt. Würde ich sagen: er berührt, dann wäre die Frage, ,wer ist's denn nun, Herr, der berührt?' richtig. Aber so sage ich nicht. Da ich nun nicht so sage, so wäre die Frage richtig, wenn man mich fragte: ,aus welcher Ursache, Herr, geht denn nun Berührung hervor?' Da wäre dann die richtige Antwort: Aus den sechs Bereichen als Ursache (geht) die Berührung (hervor), aus der Berührung als Ursache die Empfindung."


    "Wer ist's denn nun, Herr, der empfindet?"

    "Die Frage ist nicht richtig," erwiderte der Erhabene. "Ich sage nicht: er empfindet. Würde ich sagen: er empfindet, dann wäre die Frage, ,wer ist's denn nun, Herr, der empfindet?' richtig. Aber so sage ich nicht. Da ich nun nicht so sage, so wäre die Frage richtig, wenn man mich fragte: ,aus welcher Ursache geht denn nun, Herr, die Empfindung hervor?' Da wäre dann die richtige Antwort: Aus der Berührung als Ursache (geht) die Empfindung (hervor), aus der Empfindung als Ursache der Durst."


    "Wer ist's denn nun, Herr, der dürstet?"

    "Die Frage ist nicht richtig," erwiderte der Erhabene. "Ich sage nicht: er dürstet. Würde ich sagen: er dürstet, dann wäre die Frage, ,wer ist's denn nun, Herr, der dürstet?' richtig. Aber so sage ich nicht. Da ich nun nicht so sage, so wäre die Frage richtig, wenn man mich fragte: ,aus welcher Ursache geht denn nun, Herr, der Durst hervor?' Da wäre dann die richtige Antwort: Aus der Empfindung als Ursache (geht) der Durst (hervor), aus dem Durst als Ursache das Erfassen


    "Wer ist's denn nun, Herr, der erfaßt?"

    "Die Frage ist nicht richtig," erwiderte der Erhabene. "Ich sage nicht: er erfaßt. Würde ich sagen: er erfaßt, dann wäre die Frage ,wer ist's denn nun, Herr, der erfaßt?' richtig. Aber so sage ich nicht. Da ich nun nicht so sage, so wäre die Frage richtig, wenn man mich fragte: ,aus welcher Ursache geht denn nun, Herr, das Erfassen hervor?' Da wäre dann die richtige Antwort: Aus dem Durst als Ursache (geht) das Erfassen (hervor), aus dem Erfassen als Ursache das Werden.

    Also kommt die Entstehung der ganzen Masse des Leidens zustande. S.12.12

    Du sprichst von "Sinnesfreuden aller Art". Ich halte das für zu undifferenziert. Nach meiner Erfahrung gibt es wesentliche Unterschiede bei den Sinnesfreuden. Da gibt es diejenigen, die du beschreibst: die letztlich erdrückend und belastend sind. So wie eine Schlingpflanze, die erst harmlos und angenehm erscheint, aber dennoch unheilsam ist.

    Daneben gibt es aber auch Sinnesfreuden, die eine nützliche Wirkung entfalten und sogar förderlich sind für die Praxis: beispielsweise ein Spaziergang in der Natur oder eine produktive künstlerische Tätigkeit.

    Sogar das Tee trinken im Rahmen einer entsprechenden Meditation kann dazu gehören.

    "Sinnesfreuden aller Art" war in meinen Text wohl etwas zu hoch gegriffen. Wenn man an überhaupt gar nichts mehr hängt, ist das wohl die Erleuchtung. Dass es dann noch anhanglose sinnliche Freude gibt, etwa bei so harmlosen Dingen wie Naturschönheit, kann ich mir schon vorstellen, der Buddha spricht manchmal vom "lieblichen Gosingawald" usw.

    Gegen Sublimierung will ich auch nichts sagen, durch eine höhere Freude von gröberen Genüssen loszukommen, etwa durch Kunst. So Schritt für Schritt, man kann ja nicht alles auf einmal aufgeben, hab ich jedenfalls selber gemerkt.

    Nachdem ihr das vielleicht auch kennt oder auch nicht, würde mich interessieren, wie steht denn der Buddhismus dazu? Gibt es da etwas, sprich sind "wir" nicht alleine? Oder sieht der Buddhismus das pragmatisch und sagt Schwachsinn, reine Einbildung. Wobei ich Menschen kenne, die jahrelang intensiv meditierten und meditieren und behaupten sie könnten an jeden beliebigen Platz der Welt sich befördern, wie das gehen soll, weiß ich allerdings auch nicht.

    Da sind die tollsten Sachen überliefert, etwa dass Buddha und einige Mönche allerhand Wesen begegnet sind, vom Baumgeist bis zu Brahma, oder höhere Geisteskräfte (abhiññā).

    Bei merkwürdigen Wahrnehmungen von mir selber oder anderen Zeitgenossen bin ich trotzdem sehr skeptisch, gewöhnlich ist nicht mehr dahinter als Sinnestäuschung oder irgendwas natürliches.


    Zitat

    Zusammenfassend die Frage: Glaube ich nur was ich sehe oder sehe ich nur was ich glaube?


    Das kannst du dir wohl nur selber beantworten. Glaube ist jedenfalls eine unsichere Angelegenheit, mir stellt sich bei sowas eher die Frage ob es prinzipiell möglich ist.

    Ich bin mir allerdings unsicher, ob ich mir eher Pali oder eher Sanskrit vornehmen sollte (ich strebe da nicht nach Perfektion, sondern es geht mir, wie gesagt, um eine Annäherung auf einem weiteren Kanal). Kann mir da jemand einen Rat geben (falls das überhaupt möglich ist), was mehr "Sinn" machen würde?

    Kommt darauf an, mit welcher Richtung man sich mehr beschäftigen möchte. Sanskrit betrifft den Hinduismus und den Mahayana, Pali den Theravada.

    "Aus den Augen aus dem Sinn" hat auch einen Wahrheitsgehalt. Die Bedürfnisse werden durch die Sinneswahrnehmungen teils geweckt und geschürt. Was lange Zeit nicht in die Wahrnehmung tritt, gerät allmählich in Vergessenheit, die körpereigenen Bedürfnisse klingen eher ab wenn sie keine Stimulation erhalten. Im Orden gibt es deshalb auch Geschlechtertrennung.

    Ganz sicher. Andererseits haben auch Menschen in Isolationshaft oder einer einsamen Insel sexuelles Begehren und Sehnsucht nach Gesellschaft. Der Partner ist ja, etwas banal gesprochen, lediglich Anlass des Begehrens, aber nicht Ursache. Die liegt in unserer Natur begründet. Nicht der Partner weckt die Sehnsucht, die Sehnsucht treibt uns zur Partnersuche.


    Weshalb Abgeschiedenheit allein eben noch nicht viel bringt.

    Ja das stimmt auch, die physische Distanz alleine wird das Begehren kaum beenden, wenn sie auch eine gute Hilfe sein kann um sich den Übungen am achtfachen Pfad zu widmen. Aber es ist wohl auch eine Frage der Veranlagung, unter welchen Umständen jemand besser vorankommt.

    Nach dem, was ich so erfahren habe, und nach dem, was ich so lese, ist für mich nicht klar, welcher Weg der einfachere ist: Sich in einer romantischen Beziehung weiter zu entwickeln, oder als Mönch. Wie gesagt, die Bedürfnisse gehen ja nicht weg, nur weil das Subjekt des Begehrens nicht in der Nähe ist.

    "Aus den Augen aus dem Sinn" hat auch einen Wahrheitsgehalt. Die Bedürfnisse werden durch die Sinneswahrnehmungen teils geweckt und geschürt. Was lange Zeit nicht in die Wahrnehmung tritt, gerät allmählich in Vergessenheit, die körpereigenen Bedürfnisse klingen eher ab wenn sie keine Stimulation erhalten. Im Orden gibt es deshalb auch Geschlechtertrennung.

    Hallo zusammen.

    Ich habe das Gefühl gute Fortschritte zu machen, dank der buddhistischen Lehren und der Meditation. Diese haben dafür gesorgt, dass ich mir deutlich ausgeglichener vorkomme und kaum noch das Gefühl des Begehrens verspüre, was mich mit einer tiefen Zufriedenheit erfüllt. Leider wird diese Zufriedenheit recht häufig erschüttert. Ursache hierfür ist ein Verlangen. Ich fühle ein gewissen sehnen nach einer partnerschsftlichen Bindung. Allerdings scheint es mir so, als würde dieser Trieb eine gewisse Leere beinhalten. Das offensichtliche zeigt zwar das Begehren einer Frau, im subtilen denke ich, dass ich mir eher emotionalen Verbundenheit wünsche. Ich denke es ist der Versuch eine innere Leere mit einer weiteren Person zu füllen. Haben ihr Tipps, wie ich diese innere Leere ausgleichen kann, beziehungsweise eigene Erfahrungen?

    Danke im Voraus!:dao:

    Es ist sehr schwierig, alles aufzugeben um einen mönchischen Weg zum Erwachen zu gehen, noch dazu in dieser Zeit und in dieser Weltgegend. Eine partnerschaftliche Beziehung unter ethischen Voraussetzungen ist besser, wenn man nicht eine besondere Berufung verspürt und auch die Fähigkeit hat ihr praktisch nachzukommen. Allenfalls kann man ja mal ausprobieren wie es damit steht, z.B. indem man eine Zeit in einem Kloster verbringt. Jedenfalls nur keinen selbstquälerischen Konflikt entstehen lassen.

    Die anderen Namen haben imho besonders den Sinn einen neuen Lebensabschnitt zu kennzeichnen, in dem man gewohnte Werte und Ansichten hinter sich lässt.


    Es gibt so einen weltanschaulichen Mainstream, einen weitgehenden und staatstragenden Konsens geltender Meinungen, kommuniziert und festgelegt in Medien, Bildung und der allgemeinen Kultur. Das ist hier seit noch nicht allzulanger Zeit der Materialismus, die Ansicht dass Wissen auf Sinneserfahrung und wissenschaftlicher Nachprüfbarkeit beruhen müsse. Obwohl das einerseits Fantasterei und Aberglauben ein Ende setzt, scheint es doch angebracht nicht das Kind mit dem Bade auszuschütten. Indem die allgemeine Wissenschaft nun mal keine letztgültigen Antworten auf das Wesen der Welt und des Daseins geben kann und auch nicht in der Lage ist, ein Ende von dukkha herbeizuführen, bleiben diese wichtigen Fragen unbeantwortet. Der Sieg über die Leiden bleibt unvollkommen, was die Freuden verdirbt, die man aus den Sinnen zu ziehen bemüht ist. Weshalb der Glaube an ein ewiges Glück auch nach der Aufklärung einfach nicht auszurotten ist.


    Weil der Buddhimus das Ende von Dukkha nicht mit einem Glauben an ein ewiges glückliches Dasein verbindet, ist er im Westen nicht unwillkommen. Dabei ist man oft bemüht, sich nicht wieder einen neuen Glauben einzuhandeln, was im sogenannten säkularen Buddhismus gipfelt, die vermeintlich bereinigte Überlieferung mit Reduzierung auf das unmittelbar Nachvollziehbare, unter dem Motto des Kalamer Sutta. Was nicht sinnlich erfahrbar, und darauf aufbauend, nicht logisch erfassbar ist, wird weggelassen. Strategien zur Beseitigung von Dukkha werden angenommen und angepasst, von Stressreduzierung bis zur Erkenntnis des "Ich" als eine Vorstellung, die mit dem Tod enden soll.


    Dabei fällt auf das Unvermögen eigenes Unwissen einzugestehen. Wenn man nicht weiß was nach dem Tod ist und ob es andere Wesen, Welten und Sphären gibt, kann man sich da auch offenhalten ohne sich auf einen Glauben festzulegen, anstatt von vorn herein alles abzulehnen. Sogar wenn jemand behauptet, er verkehre mit Brahma. Anstatt eines fixierten Glaubens eine Skala von vielleicht möglich bis zu sehr wahrscheinlich anzuwenden. Für mich sind solche Mitteilungen in einem Forum am unteren Ende der Skala angesiedelt. Eine Existenz von Leuchtwesen ein wenig höher, ist ja möglich. Bezüglich einer ewigen Seele entsteht das Problem dass eine solche nicht erfassbar wäre mit zeitgebundenem Bewusstsein, daher ist es müßig, darüber nachzudenken. Wie es unnötig ist einem zu verteidigenden Dogma anzuhängen, sei es ein Wissenschaftliches oder ein Religiöses. Nötig ist es den Weg zum Erwachen zu finden und zu gehen, wie er im achtfachen Pfad so treffend beschrieben ist.

    Hier sind wir ja unter "Allgemeines", da mag jeder schreiben wie es ihm passt.

    Nichts desto trotz halte ich die Nachfrage und Überprüfung von Quellen und die daraus erfolgende Diskussion für einen Teil der Diskussionskultur im Forum. Genau so werden ja auch schwierige Stellen besser verstanden oder gewohntes Denken hinterfragt. Was dann jeder daraus für sich mitnimmt, ist nochmal eine Frage für sich. Also: natürlich kann jeder schreiben, wie es ihm passt, nur sollte man sich damit eigentlich darauf einstellen, dass es sinnigerweise auch gelesen, interpretiert, hinterfragt wird.

    Wenn man etwas dem Buddhismus zurechnet wär's nicht schlecht wenn man auch belegen kann wo man's her hat. Da sieht der Leser, ob die eigene Sichtweise der betreffenden Stelle zu der Vorgetragenen passt. Wobei bestimmte Aussagen, im Geamtzusammenhang der Lehre betrachtet, meiner Meinung nach nicht allzuviel Interpretationsspielraum lassen. Aber so Mancher ist da wesentlich begabter.

    mukti


    Zum wahren Selbst und meiner Vermutung wo das herkommen koennte:

    .......

    Danke für die Zitate. Wenn man so will lässt sich in dieser PK Stelle vielleicht ein wahres Selbst ableiten, aber das würde nicht in den Gesamtzusammenhang der Überlieferung passen, wo anatta in verschiedener Weise immer wieder betont wird.


    Mir scheint dass es eine starke Neigung zur Verdinglichung im Menschen gibt, etwa wie in der zitierten Mahayana Stelle wo der Dharmakaya "die Repräsentation für die allumfassende Einheit und Leerheit des Geistes" ist, "seiner Natur nach ungeboren und todlos, offen und weit, ohne Zentrum und ohne Begrenzung." Eine solche Repräsentation wird dann wohl auch nicht als ein tatsächlich existierendes wahres Selbst aufgefasst.


    Wie dem auch sei, in so einem frei zugänglichen Buddhismus Forum gibt es eine so bunte Meinungsvielfalt dass man ganz wirr werden könnte. Überhaupt wenn es um metaphysische Dinge geht, worüber man nichts weiß und anhand eigener Erfahrungen und Nachdenken zu allerhand Überzeugungen gelangen mag, die sich dann durch überlieferte Textstellen zu bestätigen scheinen. Da halte ich es mit Old Man Pamokkha - wenigstens in den Konfessionsbereichen sollte schon eine möglichst klare Linie beibehalten werden. Hier sind wir ja unter "Allgemeines", da mag jeder schreiben wie es ihm passt.

    Das ist das Ende der Leuchtwesen, anschließend wird die weitere Wandlung beschrieben. Wenn Kesakambalo meint diese Leuchtwesen seien weiter vorhanden als sowas wie ein inneres Selbst, dann entbehrt das jeder Grundlage.


    Und Mara von dem Kesakambalo auch spricht? Der ist auch ohne jede Grundlage und verschwunden? Oder Brahma (sh. Brahmavihara)?

    Brahma wird als ein Wesen beschrieben das entstanden ist und vergeht, die Brahmavihara können eine Geburt im Brahmahimmel ermöglichen, der aber auch vergeht, wie alles was entstanden ist, das ist ja ein Kernpunkt der Lehre. Mara als Wesen wird wohl auch immer wieder neu erstehen.

    Jedenfalls sind diese Leuchtwesen entstanden:


    Zitat

    Nach langen Zeiten, Vāseṭṭha, kommt eine Zeit wo sich diese Welt zusammenballen wird. Wenn sich die Welt zusammenballt, wird die Mehrzahl der Wesen zu Ābhassara-Göttern [5]. Sie leben dort geistförmig, ernähren sich von Freude, selbststrahlend, wandeln im Himmelsraum, leben in Reinheit und bestehen eine sehr lange Zeit.


    Was entstanden ist, vergeht wieder:

    Zitat

    Wann die Welt sich auseinanderballt, gelangen die Wesen zumeist, dem Reigen der Leuchtenden entschwunden, hienieden zu Dasein.



    Das ist das Ende der Leuchtwesen, anschließend wird die weitere Wandlung beschrieben. Wenn Kesakambalo meint diese Leuchtwesen seien weiter vorhanden als sowas wie ein inneres Selbst, dann entbehrt das jeder Grundlage.

    Ich bin in der HierundJetzt-Haltung ganz entspannt, sie ist eigentlich mein Normalzustand - es ist die Achtsamkeit im Hier und Jetzt. Ich bin ganz da.

    Gut daran erinnert zu werden. Ich habe den Begriff "Hier und Jetzt" in letzter Zeit etwas angezweifelt, weil ja alles im Fluss ist. Ein ständiges "Jetzt" gibt es streng genommen gar nicht, weil jeder Moment sofort vergeht und der Nächste entsteht. Wir reisen sozusagen durch die Zeit, gäbe es eine Möglichkeit anzuhalten, müsste es ein nicht entstandenes, unvergängliches und gleichbleibendes Selbst jenseits davon geben.

    Aber Achtsamkeit auf das was gerade passiert, ganz da sein, das ist möglich und heilsam. Allerdings bin ich da noch am Üben.

    Wie ist das eigentlich zu erklären, dass buddhistische Symbole in unserer Kultur viel stärker als dekorative Konsumprodukte verwendet werden als Symbole anderer spiritueller Richtungen?

    Das hängt wohl auch damit zusammen, dass der Buddhismus bei uns keine alte Tradition ist, da ist es der dekorative Reiz des Exotischen. Außerdem wird er im Allgemeinen als friedlich und eher unproblematish wahrgenommen, anders als der Islam oder beim Judentum, da ist man vorsichtiger um nicht beleidigend zu wirken. Und der Buddha ist nicht bekannt für Strenge und erhobenem Zeigefinger, er steht eher für heitere Entspanntheit, das passt überall in dieser stressgebeutelten Zeit.

    Diverse Politiker als Türstopper wäre auch eine Geschäftidee, oder Familienmitglieder, gute Freunde. Die Tochter als Türstopper, die Mutter am Klodeckel abgebildet. Zur Verdeutlichung der Erhabenheit über Formen und Bilder in einem buddhistischen Haushalt. Der Pfarrer kriegt zu Weihnachten Klopapier mit dem Christus drauf. Eine Marktnische für Leute mit speziellem Humor, oder wenn wer jemanden eins auswischen will. :badgrin:

    Denke mal das ist dasselbe wie der sogenannte "Affengeist", also das ständige Herumspringen, mehr Wollen, was anderes Wollen, usw., anstatt ruhig und klar alles so zu sehen wie es ist.

    mukti

    In den indischen Lehre der 2ten Periode (sh. uddālaka) sind Geist und Materie nicht eindeutig getrennt.


    Ich habe grade leider keinen besseren Link: Ātman - Metzler Lexikon Philosophie

    Aha, das gibt es dann also auch. Die klassische Dreiteilung ist Körper, Geist (Denken, Fühlen, Wollen) und Seele (Atman). Die angebliche Einheit dieser drei dürfte ebenfalls achintya, unbegreiflich sein. Wahrscheinlich gibt es zu diesem Thema nichts erdenkbares was in Indien nicht ausgearbeitet wurde. Erinnert mich an eine Bemerkung Schopenhauers - (sinngemäß): Was werden nicht alles für Bücher geschrieben über das, worüber man nichts wissen kann. Man kann aber wohl davon ausgehen dass bei den Rishis der Upanishaden solchen Ausführungen Erfahrungen der Yogapraxis zugrunde lagen. Wobei sich dann die Frage stellt wieweit die an das "vollkommene Erwachen" des Buddha heranreichen. Wie auch immer, mir erscheint es eher müßig darüber nachzudenken, wenn es auch mitunter faszinierend ist.

    Atman hat mit Materie und Geist erstmal nichts zu tun, ist jenseits davon, ewig, nicht entstanden, unvergänglich und unzerstörbar. Dazu gibt es verschiedene Schulen, im Advaita Vedanta ist Atman eins mit allem, dem Brahman, im Dvaita Vedanta eine ewige Individualität, dazwischen gibt es mehrere Abstufungen wie z.B. Vishitadvaita. Shankaracarya, der Begründer des systematischen Advaita Vedanta meint dass es Materie und Geist gar nicht gäbe, es sei Illusion wie bei einer Fata Morgana.


    Einig sind sich alle darin, dass Atman weder mit den fünf Sinnen, noch dem Verstand oder dem Gefühl wahrgenommen oder verstanden werden kann, unbegreiflich, achintya. Eben deshalb sagt der Buddha, wenn es unbegreiflich ist dann braucht es dafür keinen Begriff. Weshalb Nibbana kein positiver Begriff ist, sondern eine Negation - Verlöschen. Das wird manchmal, bei materialistischer Weltanschauung, so aufgefasst als wäre es gleichzusetzen mit dem physischen Tod. Bewusstsein wäre demnach ein Epiphänomen der Materie, welches mit ihrem Zerfall erlischt, etwa sich in Wärme umwandelt. Besonders wenn der Buddhismus mit dem Hintergrund der modernen Wissenschaft aufgefasst wird, entstanden ist er aus dem Hintergrund eines magisch-mystischen Weltbildes.

    Also rein begrifflich kann es "verheiratete Mönche" nicht geben, denn "Mönch" kommt von griech. "monos", was "allein" bedeutet. Verheiratete Geistliche gibt es, aber das sind dann eben keine Mönche.