Beiträge von mombour

    accinca:
    mombour:

    Natürlich habe ich mich auch gefragt, warum glaube ich an meine Buddhanatur. Interessanterweise glaube ich daran, seitdem ich meditiere.


    Das ist durch Unwissen bedingt. Genau wie der Glaube an einen
    ewigen Schöpfergott. Dazu brauch man keine "Neurobioligie".


    Für einen Glauben, brauche ich auch keine Neurobiologie, aber mich interessiert dieses Wissensgebiet. So einfach ist das. :D

    Matthias65:

    Oooooooooch - schade mombour !!! Warum jetzt aufhören ?
    Deine Aussage bzgl. der Entstehung von religiösen Gefühlen finde ich sehr spannend :idea:
    Allerdings: Welche Gefühle entstehen nicht im Gehirn ?


    OK. Weiter geht es. :grinsen: In eine Suchmaschine braucht ihr nur mal "Neurobiologie, Gott" eingeben, dann kommt ihr zu interessanten Seiten. Die Neurobiologie ist auf der Suche nach Gott. Das ist natürlich kurios, weil die Wissenschaft immaterielles ablehnt. Aber, so glauben div. Neurobiologen, Gott sei eine Schöpfung des menschlichen Gehirns. Alle Gefühle, auch religiöse Gefühle haben eine entsprechende neuronale Aktivität. In der dritten Auflage erscheint demnächst wieder: Andrew Newberg: Der gedachte Gott: Wie Glaube im Gehirn entsteht. Serie Piper


    Natürlich habe ich mich auch gefragt, warum glaube ich an meine Buddhanatur. Interessanterweise glaube ich daran, seitdem ich meditiere. Es mag sein, dass es evolutionärbedingt einfach so ist, dass Menschen die Fähigkeit haben, an etwas zu glauben. Das ist ja auch etwas gutes. Wir geben unserem Leben dadurch einen Sinn. Ob nun die Neurobiologen recht haben damit, dass unsere Gehirn uns etwas vorgaukelt, in dem es einen Gott erfindet, o.a., uns eine Illusion vorspielt, sei dahingestellt. Aber spricht nicht auch der Buddhismus davon, dass unsere erlebte Dualität, die Erfahrung des Getrenntseins von anderen, nur eine Illusion ist? Auch unser ICH, unser Ego, ist eine Illusion. Neurobiologen gehen davon aus, dass Menschen keine Seele haben. Es gibt keine Substanz, die den Tod überlebt (im Buddhismus sind das nur die skandhas).


    Liebe Grüße
    mombour

    Matthias65:

    Meinst Du mit Deiner Aussage, dass sich das pilgernde Volk nicht der Vergänglichkeit aller Dinge bewußt ist ?
    :?


    Nein, das darf ich den Pilgern natürlich gar nicht unterstellen. Natürlich brauchen wir, um den Buddhismus zu praktizieren, keinen Zahn, keine Haarlocke o.ä. Aber, Menschen bleiben rätselhaft. Onyx9 hat ja den Reliquenkult bei den Kartholiken erwähnt. In der Bibel steht nicht drin, dass Christen so etwas machen sollen. Warscheinlich fühlen sich die Pilger dem Buddha nahe, wenn sie einen Zahn Buddhas verehren, dabei ist Buddha doch nahe, wenn wir Gehmeditation praktizieren oder meditieren, wenn wir ein gassho/namaste machen. :D Offenbar gibt es aber viele Menschen, die heilige Gegenstände brauchen, um sich Jesus, einem Heiligen oder Buddha näher zu fühlen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass in dieser Sitte religiöse Gefühle eine Rolle spielen. Religiöse Gefühle werden durch bestimmte neuronale Vorgänge im Gehirn geschaffen. Warscheinlich.
    Bevor ich jetzt zu materialistisch werde, stoppe ich mal. :grinsen:


    Liebe Grüße
    mombour

    Hallo Matthias65,


    Matthias65:

    Ist diese Verehrung im Sinne der buddhistischen Lehre ? Und wenn nein - warum pilgern dann trotzdem soviele Buddhisten dorthin ?


    Meinem buddhistischen Verständnis nach, hat das nichts mit Buddhismus zu tun, sondern diese Sitte ist eher aus Volksfrömmigkeit entstanden. Buddha lehrte die Unbeständigkeit der Dinge. Im Dhammapada heißt es:


    "Vergiss nicht, dass dieser Körper bald ohne Leben, ohne Wert in der Erde liegen wird, nutzlos wie ein verbranntes Holzscheit." (41)


    Die Nutzlosigkeit bezieht sich auch auf den (toten) Zahn. :grinsen:


    Liebe Grüße
    mombour


    Ich meine, wenn ich dann in der Zukunft lebe, erlebe ich diese Zukunft dann als meine Gegenwart.

    Hallo,


    Glauben muss ich an nichts. Buddhismus ist eine Lebenweise, geistige Übung (der edle Achatfache Pfad). Wenn ich wiedergeboren werde, dann werde ich wiedergeboren, und dann wäre es schön, wenn ich wieder im "Hier und Jetzt" lebe. Nach der Lehrmeinung des Nicht-Ich dürfte ich meine Wiedergeburt auch nicht mitbekommen, weil keine "Substanz-mombour" wiedergeboren wird, deshalb ich mir über diese Nachtodüberlegungen auch kein Hirn brechen muss. Ich gehe meinen buddhistischen Weg einfach, ohne zu grübeln, warum. Jeder Glaube, jede Vorstellung, kann zu einer Anhaftung werden.


    Liebe Grüße
    mombour


    Gerade die Grundbedürfnisse können wie nicht abschalten, sollten wir auch nicht versuchen. Davon abgesehen, essen kann man auch ohne Gier und schlafen müssen wir sowieso. Du hast dir schon die Antwort selber gegeben. Es kommt darauf an, andere nicht zu schädigen. Auf diese Weise übe ich auch. Und wenn ich mich nach Gemeinschaft sehne, kümmere ich mich darum, dass ich nicht alleine vor mich hinvegitiere. Ich schädige doch niemanden damit. Irgendwie sind doch Buddhisten auch Menschen.

    Geronimo:


    ....aber durch Widerstände die sich dann in mir gegen diese Müdigkeit aufbauen falle ich eher in eine Art angespannten Wachschlaf, und wenn ich alle Widerstände loslasse legt sich mein Körper einfach irgendwann zu Boden.


    Der Körper holt sich den Schlaf, den er braucht. Ich mache es einfach so: Wenn ich müde bin, schlafe ich, wenn ich hungrig bin, esse ich usw. Über den Dalai Lama habe ich gelesen, er kann Träume beeinflussen, sodass seine Träume achtsam bleiben. Aber ich bin mombour. Wenn jemand ein paar Nächte überhaupt nicht schläft, beginnt er zu halluzinieren.



    Schlafmangel kann durchaus zu euphorischen Zuständen führen, die angenehm sind. :D Darum werden manche Patienten, die an Depressionen leiden, mit vorübergehendem Schlafentzug behandelt.

    Onda:

    Aus der Außenperspektive kannst du das schlecht beurteilen, liebe Kusala. Hast du etwa über viele Jahre in dieser Tradition geübt?
    Die Achtsamkeitspraxis bei TNH ist ganz tief im Theravada - aber auch im Zen - verwurzelt.


    Hallo Onda,


    bei uns am Ort gibt es auch eine Intersein-Sangha. Ich praktiziere japanischen Rinzai-Zen und möchte einfach mal wissen, ob bei Thich Nhat Hanh regelmäßig Zazen praktiziert wird, oder ob man dort vielmehr auf Meditationen antrifft, die der Thay in seinen Büchern umschreibt. Die Achtsamkeitspraxis im alltäglichen Leben, wie sie Thich Nhat Hanh lehrt, finde ich sehr ansprechend und hilfreich.


    Liebe Grüße
    mombour

    Onda:
    Kusala:

    Die Zenpraxis unterscheidet sich aber von der Theravadapraxis. Gerade auch was die Meditation angeht.


    Es gibt aber auch haufenweise Überschneidungen. Was die Achtsamkeitspraxis im Alltag anbelangt, sehe ich nicht den geringsten Unterschied.
    Ist halt Buddha-Dharma.
    LG
    Onda


    Verschiedene Meditationsarten würde ich nicht mixen wollen. Vielleicht fährt man dann auf verschiedenen Bahnen, anstatt eines gewissenhaft zu praktizieren. Thich Nhat Hanh beschreibt viele kontemplative Meditationen. Ich bleibe aber konsequent beim Zazen. Nur in der Achtsamkeitspraxis gibt es wohl Verbindungen zum Theravada. Ich frage mich manchmal, ob die Intersein-Sangha regelmäßig zur Zazenpraxis kommt, wenn so viele Meditationsarten geübt werden.


    Liebe Grüße
    mombour

    rat010104:

    Wie handle ich, wenn mir jemand tötliche Gewalt antun will? Wie handle ich wenn ich im Winter ohne Nahrung und Wärme keinen gütigen Menschen treffe und kurz vor dem Tode stehe?


    Das sind so theoretische Fragen, mit denen ich mich nicht beschäftige, weil sie nicht mein Hier und Jetzt betreffen. Aber, gibt es nicht eine Geschichte, in der Buddha sich einem Tier angeboten habe, weil es am verhungern war?
    Wenn mich einer erschießen will: Ich hatte schon mal so eine Vorstellung, dann mache ich ein gassho. Vielleicht verwirre ich den potentiellen Mörder so, dass er von mir ablässt. Kleiner Spaß: oder ich sage, lass mich 15 Minuten meditieren, und drück dann ab (alles nur theoretisches bla bla).


    Wenn ich sterbe, dann sterbe ich. Kann man in Achtsamkeit sterben? Eine Aldifiliale ausrauben, weil ich hungrig bin, ist kein Buddhismus.


    Liebe Grüße
    mombour

    Myae:

    Ich habe den Pali Kanon und ein Thích Nhất Hạnh Buch zu Hause. und obwohl das verschiedene Schulen sind; kann ich mit mit beiden Büchern oft etwas anfangen.


    Hallo Myae,


    jetzt mache ich ein wenig Humor. Ich hoffe, du verstehst ein wenig Spaß. Also, Thích Nhất Hạnh ist ein großer budhistischer Lehrmeister, aber du wolltest keinen Lehrer/Meister (Spaß, Ende).


    Natürlich ist er nicht dein Meister, nur weil du ein Buch von ihm liest. Thích Nhất Hạnh hat mir zu Beginn meines Buddhistendaseins, (d.h. zu Beginn wollte ich niemals Buddhist werden, und nun...hahaaha) also Thích Nhất Hạnh hat mir damals viel gegeben, heute auch noch. Viel Glück.


    Herzliche Grüße
    mombour

    Myae:

    Also ich möchte mich keinem Meister unterordnen.Das stimmt.


    Es geht nicht um darum, dass man sich als erwachsener Mensch unterordnet. Ein guter Lehrer ist ein Begleiter auf dem buddhistischen Weg. Ein guter Lehrer macht seine Schüler nicht abhängig. Ein guter Schüler unterwirft sich nicht (willenlos) einem Meister. Die Beziehung zwischen Schüler und Lehrer besteht in Freiheit. Vielleicht kann man das nur begreifen, wenn man so einen Lehrer gefunden hat.


    Allein auch schon von theoretischen Überlegungen her gesehen, wäre es unsinnig, sich einem Lehrer zu unterwerfen. Warum auch, wenn der Schüler Buddhanatur ist, der Lehrer ebenso. Shunryu Suzuki (Zen-Meister ) sagt, wenn sich ein Lehrer nicht vor seinem Schüler verneigen kann, kann er es vor Buddha auch nicht. Leider habe ich keine Ahnung wie man allgemein im Theravada über diese Sache denkt. Seinen Lehrer muss man sich aussuchen, genau hinschauen, ob er der richtige ist. Das braucht Zeit. Ich habe auch lange gebraucht, bis ich meinen Lehrer in mancher Beziehung verstanden habe.


    Aus beruflichen Gründen blieb mir nichts anderes übrig, einige Monate allein zu praktizieren und habe mich sehr gefreut, als ich den Weg in die Sangha zurückgefunden habe. Die Gemeinschaft ist wichtig. Man trägt sich gemeinsam, unterstüzt sich gegenseitig usw.


    Liebe Grüße
    mombour

    Onda:

    Konzeptionell ist das letztlich nicht nachvollziehbar:
    Absichtsvolle Absichtslosigkeit.
    Tun ohne Ziel.
    Tun ohne "um zu", ohne Finalität ohne Nutzenorientierung.


    Zazen selbst kann man auch nicht mit Worten vermitteln. :grinsen:

    zenbo:
    Onda:

    Wenn Aiko von "Meditation" spricht, dann meint sie wahrscheinlich ein "Mittel zum Zweck". (Ich setze A ein, um B zu erreichen).
    Da die Praxis im Zen (die eigentlich eine "Nicht-Praxis" ist) aber von "Absichtslosigkeit" getragen sein soll, wäre ein "Mittel zum Zweck" hier kontraproduktiv. Darum kann sie sagen "Zen ist keine Meditation".


    LG
    Onda


    sondern ist?


    Sondern ist eine Übung der Achtsamkeit: achtsames Sitzen, eine geistige Übung. Weil es eine Übung ist, ist es keine Meditationstechnik, wie in wikipedia behauptet wird. Zazen ist aber auch rechte Versenkung, rechte Sammlung = sammā samādhi, ich darum Zazen zur Meditation zähle.


    Liebe Grüße
    mombour


    Es gibt unterschiedliche Auffassungen. Irgendwo habe ich gelesen, Zazen sei keine Meditation, weil nicht über etwas bestimmtes meditiert wird (nicht über den Karmapa, nicht über Manjrushi o.ä.). Was Zazen auf jedenfall ist, es ist achtsames Sitzen, eine geistige Übung, aber keine Meditationstechnik, wie in wikipedia behauptet wird. Ich bezeichne Zazen gerne als Meditation, andere vielleicht nicht. Vielleicht kommt es darauf an, was jemand unter Meditation versteht. Eine Wortspielerei? Für mich ist Zazen das achte Glied des Edlen Achtfachen Pfades.


    Gemeint ist Zazen und Deshimaru war ein Zen-Meister. Übrigens eine bodenständige Meditationspraxis. Übernatürliches interessiert da nicht.

    Hallo,


    Das Abholzen der Regenwälder ist gesellschaftliches dukka, genauso, wenn wir aus Versehen Schuhe kaufen, die von Kindern in Asien hergestellt worden sind. Wir als einzelne Personen sind nicht nur mit unserem persönlichen dukka verstrickt,sondern auch mit dem gesellschaftlichem dukka/Samsara. Ich bin ein großer Sympathisant des Holismus, einer Theorie die besagt, dass alles im Kosmos miteinander verknüpft ist, d.h., wenn draußen im Kosmos irgendetwas passiert, hat es irgendwelche Auswirkungen auf der Erde, wenn wir etwas machen, hat es Auswirkungen auf das ganze Universum (Stichwort: Holon-Theorie). Der KOsmos ist ein Gewebe. Das heißt, wenn wir danach bestrebt sind, uns vom dukka zu befreien, unseren Frieden finden, dann tuen wir gutes für die ganze Erde, für den Kosmos. Viele Menschen sind verunsichert wegen der Eurokrise, Klimawandel u.a. In dieser Zeit der Unsicherheit, der großen gesellschaftlichen Probleme, gerade jetzt können wir Standfestigkeit üben, Sorgen in den Wind schlagen, achtsam sein, den Nachbarn heflen oder anderes gutes tun. Jeder Mensch will glücklich sein, friedlich sein, wenn wir dieses austrahlen, hat das Wirkungen in den ganzen Kosmos hinein (um das nachvollziehen zu können, beschäftige man sich wirklich mal mit dem Holismus). Der Dalai Lama und andere Weise haben gesagt, um gesellschaftlichen Frieden zu finden, fange man bei sich selber an. Das ist das, was wir tuen können, und wir tuen dies, wenn wir praktizieren, nicht wahr? Im Kosmos gehen wir niemals verloren, auch wenn wir sterben. Unser Karma wird weitergetragen, oder wenn wir Nirwana gewahr werden, dann haben wir sowieso keine Angst vor dem Sterben. Es sollte uns immer ein Trost sein, wir sind alle im Kosmos geborgen. Wir müssen uns keine Sorgen machen. Wir praktizieren Buddhismus....das ist doch ein schöner Weg um wenigstens ein wenig zu schreiten in diese Richtung.


    Liebe Grüße
    mombour

    Hallo Mabuttar,


    Mabuttar:

    2. Trance scheint eine Unbewusstheit zu brauchen, im Buddhismus geht es aber eher um Achtsamkeit, allerdings frage ich mich ob tiefe Meditation z.B. im Bereich Weder-Wahrnehmung Noch Nicht-Wahrnehmung oder die "Aufhebung der Wahrnehmung" nicht auch die Trance meinen könnte in der keine Schmerzen/kein Leid erfahren wird.


    Zudem kannte sich Buddha ja bestimmt sehr mit dem Bewusstsein aus und in den Lehren müssten dann doch auch Dinge über das Unbewusste stehen oder ?


    Im buddhistischen Sektor fallen mir auch Parallelen im Zen "Makkio" Erscheinungen ein, im Palikanon "Maro/Mara" Erscheinungen vor Buddhas Erleuchtung, tibetische Orakel (wahrscheinlich auch im Bön) und buddhistische Sekten welche Trancewesen invozieren, wie sie in Japan vorkommen.


    Meditation ist Wachheit. So kenne ich das (Zazen), oder ich habe eben Gedanken und bin nicht bei der Sache. kann auch mal vorkommen. Aber Trance ist das nie und nimmer. Und dann noch, Makkio wird nicht beachtet, es wird ignoriert. Ich weiß nicht, ob man in Trance Leid oder Schmerzen spürt, Satori ist keine Trance. Satori/Nirwana ist einfach ein bewusstes wahrnehmen der Natur des Menschen und auch Wachheit. Mit Trance ist oft ein schlafähnlicher, bewusstseinsgetrübter Zustand gemeint, darum mit Achtsamkeit gar nichts zu tun haben kann, und darum auch nichts mit Buddhismus am Hut hat. Ich kann mir vorstellen, dass sich Buddha für das Unterbesusstsein nicht interessiert hat, für Sigmund Freud hätte er sich auch nicht interessiert.


    Ich würde vorsichtig sein, verschiedene Dinge zu mischen (lieber nicht).


    Liebe Grüße
    mombour

    Kusala:

    Nibbana ist das Ziel und das hat der Buddha klar beschrieben.


    Richtig.

    zenbo:

    buddhismus bedeuted auch einem ideal nachzueifern, keine wünsche mehr zu haben ist ein extrem anspruchvolles ideal, machen die buddhisten also die leute letzten endes unglücklich?


    Wenn der Weg so krampfhaft gegangen wird, habe ich Bedenken, dass wir irgendwann ans Ziel kommen, außerdem ginge mir solch ein verkrampftes Leben an meinem Verständnis vorbei, was ich unter Buddhismus verstehe. Wir können uns doch nicht an einem Ideal klammern, welches wir uns nicht einmal vorstellen können. Insofern finde ich es sinnvoller, den Weg einfach zu gehen, mehr nicht. Den Weg zu gehen, ist allein schon schön genug. Wir leben nur in der Gegenwart.
    Perfektionismus hat etwas mit Anhaften zu tun. In einer Neurose geht man in einem Teufelskreis umher. Wer will das wirklich? :grinsen:

    Mark:

    hallo, was wäre geeignet für einen anfänger? gibt es so eine art test: welche richtung passt zu mir? ^^. wie schafft man den einstieg?
    ich weiß ich werde mir einfach mehrere "vereine" anschaun müssen. ihr meint ich kann da einfach so hingehen, auch wenn da steht man solle spenden?


    Hallo Mark,


    Gehe einfach mal hin. Die schicken dich schon nicht weg, nur weil du kein Geld dabei hast. Als ich erstmals ins Zen-Dojo gegangen bin, musste ich nichts bezahlen. Seit ich mich entschieden hatte, nach ca. drei Wochen, in dieser Gruppe zu bleiben, seitdem bezahle ich einen kleinen Beitrag für die Dojo-Miete. Manchmal gibt es auch Sozialtarife. Am Geld sollte es sowieso nicht scheitern (da gibt es doch Kompromisse, oder?). Welche Richtung zu dir passt, das probiere einfach selber aus, gehe hierhin und dorthin, irgendwann fällt die Entscheidung. Auf dem Stuhl Zazen zu praktizieren halte ich für problemlos, es ginge auch im Liegen, falls man sehr krank ist und kann gar nicht aufstehen, dann ist es bloß Zen im Liegen (und nicht im Za=Sitzen). Ich gehe davon aus, dass jede Meditation auf dem Stuhl praktiziert werden kann. Den Lotossitz konnte ich noch nie.


    Liebe Grüße
    mombour

    bel:
    mombour:

    Pardon. Den Ausdruck "Geistesruhe" hatte nur ich mal schnell selbst erfunden und nicht als Zitat irgendeines anderen gekennzeichnet.


    Ach so, was sagt denn nun Deshimaru, was das Wesentliche wäre?


    _()_


    Tja, das habe ich doch geschrieben. gerne noch mal:


    Deshimaru:

    ...ich betone allein die Essenz des Zen: Zazen. ...


    Ryonin:

    Später war dann das gehen nix anderes als das Sitzen.


    An sich eine gute Erfahrung. Es war erst gestern, ich musste auf meine Frau warten. Anstatt nervös zu werden, meditierte ich im Stehen. Es war so ein Empfinden, als übte ich Zazen.


    Ryonin:

    Auch bin ich mir nicht sicher, ob nicht auch beim Lesen dir dein Ich entfallen kann. ;) Gab es nicht mal einen, der beim Hören ( ;) ) eines Satzes aus dem Diamantsutra erwachte?


    Tja, bei welcher Gelegenheit Menschen erwachen, das weiß ich nicht. Zenschüler, die beim Schruppen des Klosterfußbodens erwacht sind, haben sicher regelmäßig meditiert.


    Ryonin:

    Ansonsten bezweifel ich halt immer noch, das es im Zazen um ne Erfahrung geht. Man sitzt halt (Vielleicht nicht mal das. Da ist einfach Sitzen). Nix besonderes.


    Es ist schon richtig, "Man sitzt halt", einfach so unschuldig, wie ein Frosch am Teich sitzt, bloß, es ist doch etwas anderes, als wenn ich im Kino sitze (also, ich sehe da schon einen Unterschied :grinsen: ). Es ist Versenkung, Meditation: das achte Glied des Edlen Achtfachen Pfades.


    Liebe Grüße
    mombour

    bel:
    mombour:

    Taisen Deshimaru Roshi sagt in seinem Buch "Za-Zen - die Praxis des Zen":


    Das ist
    a) nur ne Übersetzung - und möglicherweise keine gute, wenn ich da auch "Geistesruhe" lese.
    b) - na ja - ach was ... einfachmal genau die Biographie lesen.


    _()_


    Pardon. Den Ausdruck "Geistesruhe" hatte nur ich mal schnell selbst erfunden und nicht als Zitat irgendeines anderen gekennzeichnet.

    Hallo Ryonin


    Ryonin:

    Ich wunder mich immer über das "Zazen ist das wichtigste". Selbst wenn man nur von der formalen Praxis ausgeht, ist da nicht Kinhin, Rezitation,Verbeugung, Arbeiten genauso wichtig? Und geht es nicht auch im Leben um den ganz normalen Alltag?


    Taisen Deshimaru Roshi sagt in seinem Buch "Za-Zen - die Praxis des Zen":


    Zitat

    ...ich betone allein die Essenz des Zen: Zazen. Die Rezitation der Sutras und die Zeremonien sind wohl sehr schöne Dinge, doch nicht das Wesentliche


    Zazen ist das Wesentliche, weil wir während des Zazen Geistesruhe üben, zu uns selbst kommen. Aus dieser Kraft von Innen schöpfen wir den ganzen Tag. Kinhin, Rezitation, Verbeugung, Frühstücken, Arbeiten, 24 Stunden Achtsamkeit (üben), Ethik, ins Dojo gehen. Grundsätzlich ist alles wichtig, was wir zu tun haben. Ohne Zazen fehlt aber die Essenz, die unmittelbare Erfahrung der Geistesruhe, Natur des Menschen, Buddhanatur, oder wie ihr es nennen wollt. Darum ist Zazen das Wesentliche. Ich bin restlos überzeugt, dass mich die Erfahrung der Zazen-Geistesruhe auch im Alltag unterstützt, Achtsamkeit zu üben.


    Durch das Lesen von Zenbüchern erlangt man nicht die Zazen-Erfahrung. Darum ging es ja in meinem Beitrag weiter oben. Das Lesen hilft mir hier und da nur zum intellektuellem Verständnis. Mehr nicht.


    Liebe Grüße
    mombour

    Ryonin:

    Ich wunder mich immer über das "Zazen ist das wichtigste". Selbst wenn man nur von der formalen Praxis ausgeht, ist da nicht Kinhin, Rezitation,Verbeugung, Arbeiten genauso wichtig? Und geht es nicht auch im Leben um den ganz normalen Alltag?


    Taisen Deshimaru Roshi sagt in seinem Buch "Za-Zen - die Praxis des Zen":


    Zitat

    ...ich betone allein die Essenz des Zen: Zazen. Die Rezitation der Sutras und die Zeremonien sind wohl sehr schöne Dinge, doch nicht das Wesentliche


    Zazen ist das Wesentliche, weil wir während des Zazen Geistesruhe üben, zu uns selbst kommen. Aus dieser Kraft von Innen, schöpfen wir den ganzen Tag. Kinhin, Rezitation, Verbeugung, Frühstücken, Arbeiten, 24 Stunden Achtsamkeit (üben), Ethik, ins Dojo gehen. Grundsätzlich ist alles wichtig, was wir zu tun haben. Ohne Zazen fehlt aber die Essenz, die unmittelbare Erfahrung der Geistesruhe, Natur des Menschen, Buddhanatur, oder wie ihr es nennen wollt. Darum ist Zazen das Wesentliche. Ich bin restlos überzeugt, dass mich die Erfahrung der Zazen-Geistesruhe auch im Alltag unterstützt, in Achtsamkeit zu üben.


    Durch das Lesen von Zenbüchern erlangt man nicht die Zazen-Erfahrung. Darum ging es ja in meinem Beitrag weiter oben. Das Lesen hilft mir hier und da nur zum intellektuellem Verständnis. Mehr nicht.


    Liebe Grüße
    mombour


    Liebe Grüße