Beiträge von Simo

    Syia


    leider kenne ich den Titel des Tibetischen Originals nicht. Das müsste sich aber herausfinden lassen. Steht in der englischen Übersetzung vielleicht ein Hinweis dazu?


    Liebe Grüße.


    Edit: Hab es gefunden: Der Text heißt "Chos dbying rinpoche'i mdzod" Der Kostbare Schatz des Dharmadhatu.


    Syia: Ich versuche, die Stelle einmal rauszusuchen.



    Liebe Grüße

    accinca:


    Oder gibt es ein erloschenes Feuer?


    Es gibt die Möglichkeit, dass Feuer erlischt, weil es bedingt ist. Das ist alles.



    Liebe Grüße.

    accinca:
    Simo:

    Reicht es nicht, dass der Buddha sagte, dass es so etwas wie Nibbana (das Ungemachte, Ungewordene etc.) gibt, und dass es einem möglich ist, es zu verwirklichen?


    Das kommt darauf an ob man diese Aussage des Buddha vordergründig wörtlich nimmt,
    oder ob man sie metaphorisch im übertragenen Sinn versteht.



    Wie würdest du das in Bezug auf die Aussage aus der Udana sehen (welche Jikjisa zitiert hat "Es gibt ihr Mönche, ein Ungeborenes etc...") ?



    Liebe Grüße.

    Reicht es nicht, dass der Buddha sagte, dass es so etwas wie Nibbana (das Ungemachte, Ungewordene etc.) gibt, und dass es einem möglich ist, es zu verwirklichen?



    Liebe Grüße.

    Für eine wirklich gute Übersetzung ins Deutsche sollte, wenn man von einer englischen Übersetzung weiter überträgt, immer auch das tibetische Original hinzugezogen werden. Viele der tibetischen Wörter haben spezielle Konnotationen, die im Englischen und Deutschen oftmals durch andere Übersetzungen wiedergeben werden sollten/könnten/müssten/dürfen.



    Liebe Grüße.

    Jikjisa:

    simo:

    Zitat

    eines der wenigen Mantras, bei denen eine Bedeutung zu erkennen ist.


    Ist das so ? ;)


    Ja, das ist so. "Be-deutung" bzw. das Verb "be-deuten" heißt ja von der Zusammensetzung her "auf etwas hindeuten" (Präfix "be-" schafft Transitivität). Dass dabei die Bedeutung einer Sache nie das Bedeutete selbst ist, ist dem Wort implizit.


    (Jetzt kann man sich darüber streiten, dass bestimmte Mantras offenbar keine "Bedeutung" haben :D )



    Liebe Grüße.

    Jikjisa:

    simo:

    Zitat

    Es heißt deswegen Herz/Essenz-Sutra, weil es die Herzessenz der Prajñaparamita-Lehren wiedergeben will.


    Das Mantra ist die Essenz der Essenz.
    Das ganze Sutra ist ein einziger Verweis auf Entfaltung des Herzgeist, des Bussho. Mehr KU geht ja wohl nicht ;)


    Interessanterweise ist das Mantra: "Om Gate Gate Paragate Parasamgate Bodhi Svaha" eines der wenigen Mantras, bei denen eine Bedeutung zu erkennen ist.


    Liebe Grüße.

    Der verkürzte Titel der Tibetischen Übersetzung lautet ebenfalls "shes rab snying po'i mdo." ཤེས་རབ་སྙིང་པོའི་མདོ། wörtl: Sutra der Herz/Essenz der Weisheit.
    shes rab steht hier kurz für shes rab kyi pha rol tu phyin pa ཤེས་རབ་ཀྱི་ཕ་རོལ་ཏུ་ཕྱིན་པ། "Weisheit, die auf die andere Seite gelangt ist" - pra-jña-param-ita. shes rab ཤེས་རབ་ ist die tibetische Übersetzung zu skt. prajña, was wörtlich "höchstes Wissen" bedeutet. shes=jña=Wissen, rab=pra- =bestes, höchstes.


    Es heißt deswegen Herz/Essenz-Sutra, weil es die Herzessenz der Prajñaparamita-Lehren wiedergeben will.



    Liebe Grüße.


    Hedin,


    dass du hier Abhidhamma-Scholastik wiedergibst ändert nichts an der Tatsache, dass in den Lehrreden nirgendwo viññana zu namarupa gezählt wird, oder namarupa mit den vier letzten Khandhas gleichgesetzt wird. (Man könnte namarupa vielleicht mit den ersten drei Khandhas gleichsetzten, welche nur zusammen mit viññana ein Erleben ergeben).
    Davon abgesehen sind die Begriffe viññana, mano und citta nicht derart austauschbar, wie du es nahelegst. Man könnte noch sehr viel mehr dazu sagen, aber nicht kurz.


    hedin:

    Es ist außerordentlich Bemerkenswert, wie dynamisch sich das "Ego" in so banalen Dingen wie "nama und rupa", auszubreiten vermag.



    Nach sammaditthi zu streben ist keine Sache des Egos, genauso wie namarupa ganz und gar kein "banales Ding" ist:



    Liebe Grüße.

    accinca:
    Simo:


    Insofern sie etwas anderes bedingen sind sie sankhārā.
    Insofern sie bedingt sind sind sie sankhātā dhamma.


    Nein, sankhāta (gestaltet) dhamma sind sie immer.
    Sonst wären sie ja a-sankhāta (ungestaltet) und das ist nur nibbāna.
    Und bedingt sind sie auch immer außer nibbana.


    Habe ich etwas anderes behauptet? Etwas kann sankhāra (also ein Dinge sein, von dem etwas anderes abhängt) als auch selbst sankhāta (bedingt) sein. Nichts anderes sagt paticcasamuppada. (Insofern= unter dem Gesichtspunkt, dass .... )


    Liebe Grüße.

    accinca:
    Simo:

    Sie beschreibt einfach, dass viññana, sañña und vedana gemeinsam auftreten, als Teile eines ganzen Erlebens, die sich wechselseitig bedingen.
    Natürlich wird in der paticcasamuppāda Reihe (von der es verschiedene Ausführungen gibt) viññana von sankhārā bedingt. Aber da namarupa viññana bedingt ist auch auch namarupa ein sankhāra


    Alle Erscheinungen sind sankhāra.


    Insofern sie etwas anderes bedingen sind sie sankhārā. Insofern sie bedingt sind sind sie sankhātā dhamma.



    Liebe Grüße.


    Diese Aussage steht in keinerlei Wiederspruch zu dem, was ich gesagt habe, und ebenso nicht zu der Stelle in D 15 und S.12.67.
    Sie beschreibt einfach, dass viññana, sañña und vedana gemeinsam auftreten, als Teile eines ganzen Erlebens, die sich wechselseitig bedingen.
    Natürlich wird in der paticcasamuppāda Reihe (von der es verschiedene Ausführungen gibt) viññana von sankhārā bedingt. Aber da namarupa viññana bedingt ist auch auch namarupa ein sankhāra. Sankhāra ist ein Begriff, der viele Anwendungsmöglichkeiten hat, grundlegend aber etwas bezeichnet, das etwas anderes bedingt/gestaltet/bestimmt (im Gegensatz zu sankhata dhamma, was demnach ein bedingtes/gestaltetes/bestimmtes Ding ist)


    accinca:

    Aber die Weisheit ist zu entfalten,
    das Bewußtsein aber zu durchschauen.


    Und Bewusstsein wird durchschaut, indem es als abhängig entstanden gesehen wird. Durch dieses Sehen wird Weisheit entfaltet.



    Liebe Grüße.

    accinca:
    Simo:

    Nama ist (z.B. in M9) definiert als Gefühl, Wahrnehmung, Absicht, Berührung, Aufmerksamkeit. Weiter heißt es, dass Bewusstsein Name und Form bedingt. Und aus anderer Stelle wissen wir ebenfalls, dass Name und Form Bewusstsein bedingt. Das heißt, diese beiden können nur zusammen als voneinander abhängig gegenwärtig sein. Eine Wahrnehmung ohne Bewusstsein ist nicht möglich, genauso wie Absicht, Aufmerksamkeit etc. . Genauso ist Bewusstsein ohne Inhalt nicht möglich, denn Bewusstsein ist die Anwesenheit eines Dinges. Außerdem würden sonst z.B. sañña und viññana nicht mit dieser Art von Unterscheidung in den Suttas behandelt werden. Darüber hinaus gibt es keine Stelle, die viññana als zu nama-rupa gehörig erklärt (und z.b. die Aufzählung in M9 wäre eine prima Gelegenheit gewesen)


    Irgendwie weiß man nicht was du eigentlich sagen wolltest mit diesen Ausführungen.
    Was genau willst du damit beweisen bzw. aussagen?


    Bel hat mich gefragt, warum ich der Meinung sei, dass viññana nicht zu nama in namarupa gehört- und das habe ich versucht zu begründen.



    Liebe Grüße.

    bel:


    Wie kommst Du darauf, daß nama nicht viññana enthält?


    Nama ist (z.B. in M9) definiert als Gefühl, Wahrnehmung, Absicht, Berührung, Aufmerksamkeit. Weiter heißt es, dass Bewusstsein Name und Form bedingt. Und aus anderer Stelle wissen wir ebenfalls, dass Name und Form Bewusstsein bedingt. Das heißt, diese beiden können nur zusammen als voneinander abhängig gegenwärtig sein. Eine Wahrnehmung ohne Bewusstsein ist nicht möglich, genauso wie Absicht, Aufmerksamkeit etc. . Genauso ist Bewusstsein ohne Inhalt nicht möglich, denn Bewusstsein ist die Anwesenheit eines Dinges. Außerdem würden sonst z.B. sañña und viññana nicht mit dieser Art von Unterscheidung in den Suttas behandelt werden. Darüber hinaus gibt es keine Stelle, die viññana als zu nama-rupa gehörig erklärt (und z.b. die Aufzählung in M9 wäre eine prima Gelegenheit gewesen)


    Liebe Grüße.

    bel:
    Simo:

    Na also, da steht es noch einmal. Nama ist nicht einfach Geist (citta). Folglich ist namarupa nicht "Geist und Körper", sondern besser übersetzt als Name und Form(Materie). Bezüglich deiner Unterscheidung in Atem, Atmung etc: Alles was am Atem phasso, vedana, cetana, sañña, manasikara ist ist nama, alles was das am Atem nicht ist, ist rupa.


    Nama-Rupa ist einfach ne Abkürzung für die Aufzählung der Khandhas, deshalb ist auch Körper-Geist (nur zusammen) völlig treffend.


    Ist es eigentlich nicht, denn die Khandas beinhalten viññana - nama beinhaltet nicht viññana (es sei denn du zeigst mir eine Stelle in den Suttas wo ausdrücklich viññana als zu nama gehörig genannt wird), hängt aber davon ab. Man könnte sagen dass viññana und nama-rupa zusammen die Khandas sind.


    Liebe Grüße.

    Matthias65:

    Simo meinte, das Ego sei gleichbedeutend mit dem (groben) Bewusstsein, das zu Begehren führt. Das ist aber noch was anderes wie Gedanken.


    Naja ganz so habe ich das nicht gesagt.


    Liebe Grüße.

    Na also, da steht es noch einmal. Nama ist nicht einfach Geist (citta). Folglich ist namarupa nicht "Geist und Körper", sondern besser übersetzt als Name und Form(Materie). Bezüglich deiner Unterscheidung in Atem, Atmung etc: Alles was am Atem phasso, vedana, cetana, sañña, manasikara ist ist nama, alles was das am Atem nicht ist, ist rupa.



    Liebe Grüße.

    hedin:
    Losang Lamo:

    Soweit ich aus dem Yoga weiß, ist auch "Atemstillstand" nicht gleichbedeutend mit "niemals mehr atmen". Herzfrequenz und Atem sind nur sehr, sehr niedrig.


    Der Atem ist nama und das Atmen oder die Atmung ist rupa.
    Nun könnte es sein, dass der Geist (nama) in einer bestimmten Vertiefungsphase (jhana) die Aktivitäten des Körpers (rupa), zu denen auch die Atmung zählt, nicht mehr wahrnimmt.
    Vielleicht ist das "nicht mehr atmen" so zu verstehen.


    hedin


    Nama ist nicht einfach nur Geist (citta) - und diese Interpretation von Namarupa als Geist-und-Körper ist eine Hemdsärmlichkeit.
    Nama ist: phasso, vedana, cetana, manasikara und sañña. Rupa ist die vier mahabhuta (zumindest im Kontext von namarupa) (siehe M9), von der eine hochkomplexe Anordnung dieser Körper ist. Citta beinhaltet viññana, aber nama beinhaltet nicht viññana, sondern hängt davon ab.


    Liebe Grüße.

    Verrückter:
    bel:

    Beide Attribute beziehen sich (wie beim Buddha immer) ausschließlich auf die Natur von Dukkha, nichts anderes hat er nämlich nach eigenem Bekunden gelehrt.

    Aber seine Rückenprobleme konnte er trotzdem nicht heilen. Dabei ist Schmerz ja auch dukkha.


    Schmerz ist erst einmal nur Schmerz. Dukkha ist die subjektiv erlebte schwer zu ertragene Komponente, die der Schmerz annimmt, wenn da ein Ich ist.

    Verrückter:

    Der Unterschied zum Weltlichen ist m.E., dass er sich dessen bewusst war. Der Gegensatz von "unwissend" ist "allwissend" und ich glaube nicht, dass ein Mensch allwissend sein kann.


    Der Gegensatz von "unwissend" ist nicht vielleicht "wissend"?



    Liebe Grüße.

    accinca:
    Simo:

    Dass allerdings kein Gasaustausch etc. mehr stattfindet halte ich auch für zweifelhaft.


    Zweifeldhaft kann alles sein was über das aktuelle Verständnis weit genug hinaus geht.


    Das stimmt natürlich. Einer von uns beiden berichtet dann dem anderen, wenn er das vierte Jhana erreicht hat, okay?


    Liebe Grüße.


    Was anderes. Das hat damit meines Wissens nach nichts zu tun (und wenn dann nur indirekt). Es ist ein feineres Meditationsobjekt, welches im Verlauf der Konzentration die grobe Empfindung des Atems ersetzt.


    Liebe Grüße.

    Matthias65:
    Aiko:

    Was du mit der 4. Vertiefung meinen könntest, dass ist, dass Atmen nicht mehr wahrgenommen wird.


    Meinst Du, dass man in dieser Stufe den Atem als Meditationsobjekt nicht mehr benötigt weil man ihn dann ja sowieso nicht
    mehr wahrnehmen würde ?


    Hallo Matthias,


    die "grobe" Empfindung des Ein-und-Ausatmens (z.b. an der Nasenspitze) wird schon sehr viel früher als in den Jhanas durch eine Art "geistiges Abbild" des Atems ersetzt (allerdings nicht aktiv vom Meditierenden - es passiert von selbst, wenn höhere Grade der Konzentration erreicht werden).


    Liebe Grüße.