Hallo Onda.
Mit der buddhistischen Gleichsetzung: Alles Leben ist Leid, ist eigentlich schon alles gesagt. Die vollkommene Leidensvernichtung besteht in der Vernichtung der Ursachen der individuellen Existenz. Zwar ist eben das Ziel des B. die Vernichtung des Leids, indirekt wird (aufgrund der angesprochenen Gleichsetzung) damit aber zum Ziel ausgegeben: Vernichtung des Lebensdurstes, und damit auch: Vernichtung der Möglichkeit einer (individuellen) Existenz. In den 4 Wahrheiten ist hiervon auf jeden Fall die Rede.
Onda:
Wer die weltliche Fülle nur deshalb meidet, weil sie das Merkmal der Endlichkeit besitzt, ist zu bedauern. Sich auf die Dinge nicht einzulassen, weil sie ein Ende haben, ist Dummheit. Gerade weil ich um die Endlichkeit der Dinge weiss, kann ich sie umso mehr schätzen.
Nach Buddha sind die zu bedauern, die die Endlichkeit aller "materiellen Vielfältigkeit" nicht durchdrungen haben
Daß du da für Dich mehr "schätzen" kannst, ist Dein Ding. Und das will ich dir ja nicht wegnehmen! Hat aber streng genommen nichts mit Buddha zu tun. Gerade das, was Du als "Dummheit" bezeichnest, bezeichnen andere (vor allem eben: strenge Buddhisten) als eine der tiefsten Einsichten des Buddhismus: Das Leben mit all seinen Möglichkeiten und Gestaltungen ist vergänglich und eben deswegen: leidvoll. Weswegen es mit äußerster Skepsis zu betrachten und zu behandeln ist.
Gruß