Beiträge von Grund

    accinca:

    Ob sie dann auch noch Nibbana erreichen ist ja selbst bei Menschen kaum der Fall.


    :lol:
    Na vielleicht wenn sie zu Eseln werden, dann erlangen sie ... aber dann ist es auch egal, ob sie nur sehen, was bereits war oder sie wähnen erlangt zu haben ... vollkommen egal 8)

    void:

    Ich muss da an Spiegelneuronen denken.


    Diese sind ja im menschlichen Gehirn dafür zuständig, dass wir die Perspektive andere Leute einnehmen können. Damit sind sie die Grundlage für Mitgefühl. Das sich die Welt des anderen so in unserer Welt spiegelt ist in der Metapher von Indras Netz gut ausgedrückt.


    Im Link heißt es aber:

    Zitat

    Allerdings muss betont werden, dass bislang wissenschaftliche Belege für eine Beteiligung der Spiegelneuronen an Prozessen wie Empathiebildung fehlen


    8)

    Das ist ja nun ziemlich phantastisch. Nichts gegen Kreativität der Phantasie, aber driftet man im Zen wirklich derart ab? 8)


    Indras Netz würde ich als das Netz der Nerven und Synapsen im Gehirn interpretieren. Die Perlen sind die Synapsen, die Totalität von Information ist tatsächlich das Spiegeln das auf der Grundlage des Gehirnes ensteht und die Totalität von Sein und Dasein das reflexive Gewahrsein auf der Grundlage des Gehirnes. Die Leere des Ganzen ergibt sich aus der Vergänglichkeit des Gehirnes, wenn es zu Staub und Dreck zerfällt nach dem Tod. Das ist dann das Aufhören von Indras Netz. Finito. So ist aus der Leere entstanden, was sich wieder in Leere auflöst. 8)


    Zitat

    Im Grund gibt es keinen Bodhi-Baum
    Da ist kein klarer Spiegel auf einem Gestell
    Im Ursprung ist da kein Ding
    Worauf soll sich Staub legen


    http://de.wikipedia.org/wiki/Huineng

    Tsewang48:

    Du hast da schon die richtige Interpretation.Buddhismus bedeutet entsagung,Kasteiung und Depression.


    So empfindet das Empfinden am Anfang leicht, wenn das ganze dümmliche Zeug keinen Spaß mehr macht und das gefühlte "ich" nach der Erinnerung an Freude greift und sie nicht fassen kann. Das was doch vermeintlich das vermeintliche Leben ausmacht ist Schall und Rauch. Wie fürchterlich.
    Irgendwann hat es sich gefreut, dass das, was zuvor leidenschaftliche Freude hervorrufte, plötzlich freudlos war und keinen Spaß mehr machte. Es war einfach, einfach so. Da war weder Freude noch schmerzliche Anhaftung an erinnerter Freude. Es hat sich gefreut, dass da keine Freude mehr beim Gedanken daran entstand. Dass da kein Wille mehr entstand, es auszuüben. Einfach weg. Verloren. Diese Leichtigkeit. Und große Freude darüber. Nichts bindet am Leben, ähm ... Leben, was soll das sein? Wunderbar.
    Was zeigt das? Das zeigt dass Freude sich freut, wenn sie sich freuen will 8)

    Onyx9:

    Ein Niemand zeigt nie auf andere, geschweige denn auf sich selbst.


    Was zeigt denn auf was? Wo ist das, das "was"?


    Onyx9:


    Jene "Unbekümmertheit" der Wahrnehmung ohne Identifikation liest sich nicht aus deinen Zeilen.


    Niemand kann jemandem Lesen beibringen. Lesen liest, Denken denkt und Empfinden empfindet. 8)


    Onyx9:


    Aber da die das schon unzählige male gesagt wurde und es nichts gefruchtet hat: was solls ?!


    Was soll's? Wunderbar 8)

    gezenga:

    1. Das Leben an sich ist eine Qual und schei***


    Nur wenn Wollen und Tun gegen die vorherrschenden Bedingungen gerichtet ist.


    gezenga:


    2. Berufe sind nicht gut weil anhaftung, also geld nicht gut ist


    Das hängt davon ab, welches die vorherrschenden Bedingungen für Essen, Dach überm Kopf und Kleidung und Krankenversicherung und Versorgung im Alter sind. Wenn diese Beruf und Geld erforderlich machen, das Wollen und Tun sich aber dagegen richtet, dann wird sich Pkt 1 realisieren.


    gezenga:


    3. Das wir keine Hobbys haben dürfen. Weil Hobbys nur Anhaftung sind


    Der Begriff "dürfen" ist nur in folgendem Sinne angemessen: Wenn man dieses (nicht) will, dann darf man jenes nicht tun. So hängt "dürfen" von "wollen" ab.


    gezenga:


    4. Liebe endet eh nur wie das Leben und ist mit Qual verbunden, die aufzulösen gilt


    Das einzige, was sicher ist, ist, dass Liebe spätestens mit dem Tod endet.


    gezenga:


    5. also ist im prinzip alles am leben egal, bis auf karma und nirvana, welches die Auflösung der Seele beinhaltet


    "Seele" ist eine Vorstellung, die von woanders her stammt. Und "alles egal" kann vielerlei Bedeutungen haben. Wenn man es so versteht, dass nichts bevorzugt wird, wenn einem alles egal (gleich) ist, dann kann das für Gleichmut stehen und Gleichmut gilt als erstrebenswert. Aber das meint dann wirklich "alles" und da gibt es dann keine Ausnahmen. Die Übergänge von "alles egal" als Gleichmut zu Abschottung und/oder Depression und/oder egozentrischer Gleichgültigkeit sind aber fließend und da muss man genau hinkucken, weil letztere oft am Anfang vorherrschen, am Anfang wo überhaupt nicht gewußt wird, was Gleichmut bedeutet.


    gezenga:


    also darf einem garnichts spaß machen und man soll nur meditieren, ...


    Wenn dir aber das Meditieren keinen Spaß macht, dann trifft automatisch Pkt 1 zu. Das mit dem Meditieren solltest du nicht so eng sehen. In den buddhistischen Ländern meditieren die meisten Leute gar nicht. 8)

    Tsewang48:

    Kann Altruismus auch anhaftend sein?


    In dem Augeblick wo du bestätigend denkst oder sagst "Altruismus" ist das bereits Anhaftung an "ich" und "mein" und an der Vorstellung "Altruismus". Warum? Weil da Berührung ist.


    Tsewang48:


    Wenn man nämlich nicht anders kann als helfend und gebend zu handeln.Solche Menschen opfern sich auf und schaden sich selber.Dann lieber den Weg der Mitte gehen.Alles eben ausgewogen zu handeln.


    Den Gedanken bestimmt (bestimmend, bestätigend) gedacht, hast du auch schon die Freiheit geopfert, die möglich wäre. 8)

    Losang Lamo:

    Merkwürdig, diese Wortverarbeitung von den ANDEREN, nicht? 8)


    Nein nicht merkwürdig, aber ganz normal wenn "ich" und "mein" derart involviert sind, dass persönliche Betroffenheit empfunden wird, wenn ein anderer Worte an einen adressiert. Da ist aber nichts, weder "ich" noch "mein", noch "Person", noch "Persönlichkeit", noch "persönliche Eigeschaften" oder "persönliche Erlangungen" ... nichts von alledem ist weder hier noch da. Aus diesem Gewahrsein heraus gelesen werden Worte anders verarbeitet. Dieses Gewahrsein kann also diesbzgl. "Arhat" genannt werden, weil der Dünkel "ich bin" und der daraus folgende dünkelhafte Vergleich nicht vorhanden sind. Jede Anhäufung ist bereits Arhat, und da ist Sehen, wenn es gezeigt wurde und Blindheit, wenn es nicht gezeigt wurde 8)


    Wenn ich also schreibe von deiner Wahrnhemung, und dass diese so oder anders ist, dann habe ich nicht die geringste Ahnung, was das ist. Ich lasse einfach einen Luftballon (Möglichkeit) steigen und beobachte den Wind (deine Reaktion, die vermeintliche Reaktion vermeintlich anderer) wie der mit dem Luftballon spielt. Aber da ist niemand der einen Luftballon steigen lässt. Was ist das also? Ich habe keine Ahnung, obgleich man von Wissen sprechen kann 8)



    Losang Lamo:

    Aber wenn man weiß, dass Du hinter der Sonnenbrille gaaaanz lieb guckst, dann sieht die Welt schon anders aus. ;)


    Vorstellungen sind die Welt. Die Welt ist Vorstellung.

    Grund:
    Onyx9:

    Nä, Kopfarbeit und Flow geht nicht :|


    Das kommt nur weil du dich verspannst und weil da ist "ich denke" und deshalb "ich bin" und "ich bin das Ergebnis meines Denkens" und "das Ergebnis meines Denkes ist mein" und "der Erfolg oder Misserfolg meines Denkens ist mein". 8)


    Onyx9:

    Das hinkt, den vor dem Verspannen ist das eigene Denken, die Formulierung, die Teilung.


    Das mag philosophisch so gesehen werden, ich kann das aber nicht bestätigen, weil es anders gesehen wird.


    Grund:


    Es gibt auch eine Sprache ohne Teilen, aber du sprichst sie nicht.


    Wohl weil meine Sprache mir nicht Teilung ist, wenn sie es auch für dich ist. Aber die Worte sind ja bekanntermaßen bedeutungs- und empfindungslos.


    Grund:


    Von daher muß ich davon ausgehen, daß du so verspannt bist wie alle.


    Mein Hinweis war Hinweis und keineswegs Vergleich. Diese deine Worte lassen verstehen, dass deine Wortverarbeitung ähnlich der von Losang Lamo funktioniert. 8)

    Losang Lamo:

    Ein auf das "Du" verweisen ist müßig.


    Aber "Du" ist das, was ausgedrückt werden soll. Wozu also um den heißen Brei herumreden? 8)


    Losang Lamo:


    Im Detail nenne ich es mal hier Deine Projektion. ;)


    Das passt immer ...


    Losang Lamo:


    Der einzige Schock ist, wenn Du nicht antwortest. :lol:


    Kannst mal sehen, dass da Übelwollen wäre, wenn ich nicht antworten würde :lol:

    Losang Lamo:

    Letztens las ich, dass ein Bodhisattva den Daseinskreislauf eigentlich noch viel stärker ablehnen muss als ein Shravaka.


    Ablehnung ist Verblendung (nicht meine Meinung, wird nur häufig gesagt) ... 8)

    Losang Lamo:

    Ja, wer nie verspannt ist, werfe den ersten Stein -


    Aha ... ich lese da wieder die Losang-Lamo-typische Wort-Verarbeitung heraus, die zu der Empfindung führt, welche mit "einen 'ich' und 'mein' betreffenden Vorwurf wahrnehmen" beschrieben werden kann. Als Nicht-Entspannte identifizierst dich mit den anderen und die Feststellung bzgl. deren Nicht-Entspanntheit betrifft dich so selbst. Aber du willst immer anders sein als du bist, obgleich du gar nicht bist, ne? Du vergleichst dich mit einem Ideal, welches du anlässlich der Worte anderer konstruierst und stellst eine Diskrepanz zwischen der Vorstellung deines Selbst und dem Ideal (als weiterer Vorstellung) her, welche dann zu der 'ich' und 'mein' typischen Betroffenheit führt, ne? 8)

    Zitat

    Sind Assoziationen, Tagträume, Zerstreutheit schlimm?


    Nein.
    Warum?
    Weil's nur Assoziationen, Tagträume, Zerstreutheit sind. 8)



    Herman Toothrot:

    Warum sollte ich diesen Gedanken nicht folgen?


    Was ist daran schlimm, wenn ich einen Sonnenuntergang nicht achtsam wahrnehme, sondern einem Gedanken nachhänge, der mir gerade wichtiger ist?
    Überhaupt mag ich es, als Mathematiker beim Spazierengehen abstrakten Gedanken nachzugehen. Warum nicht?


    Eben. Warum nicht? 8)


    Und nun ... warum kommst du überhaupt auf diese Fragen? Bist du mit diesen Fragen auf die Welt gekommen?

    Mabuttar:

    Können Tiere Nibbana erreichen ?


    Wie die Menschen können sie Vorstellungen nicht erreichen, aber sie können sie wohl auch nicht mal haben. Ihr Vorteil ist also unter Umständen, dass sie nichts vom Begriff und der Vorstellung "nibbana" "wissen" (zu wissen glauben). Wenn diese Annahme stimmt, dann kann man sagen, dass die Tiere bereits haben wonach die Menschen streben obgleich auch sie es bereits haben. Im Gegensatz zu den Menschen konzentrierten die Tiere dann also ihr Anstrengung auf das, was unmittelbar ansteht, was die Bedingungen des Daseins also vorgeben und sie verschwenden ihre Energie nicht auf bloße Vorstellungen. 8)

    Hansi:

    Wie gibt man denn den Buddhismus an andere weiter, bzw. wer ist dazu befugt, dieses zu tun ?


    Was ist es denn, das einer weitergeben will? Statt "befugt" solltest du schreiben "prädestiniert". Prädestiniert etwas weitergeben zu wollen, was nur Vorstellungen sind, sind wohl alle Unwissenden. 8)