Beiträge von Grund

    zenmuehldorf:

    ich überspitze die Sache mal absichtlich etwas, um mein Dilemma zu erklären:
    ...
    gleich vorweg möchte ich sagen, das es mir nicht wirklich hilft, wenn es heist: "werde erleuchtet und die wirst alles verstehen"


    Du musst dein Dilemma nicht erklären, denn das ist sozusagen "Allgemeingut" und Erklärungen können allenfalls zwischenzeitlich beruhigen bzw ruhigstellen, bis andere Bedingungen dazu führen, dass es von vorn losgeht. 8)

    nibbuti:
    Grund:

    Da "Wesen" nur abhängig enstanden sind, gibt es von Anbeginn an nichts das zu befreien ist. Wenn dies gesehen wird, dann heißt es, dass "alle Wesen befreit" sind. 8)


    So mag es heißen, Herr Prediger, aber das ist nur logisches Schlussfolgern.


    Folgerst du nun logisch oder unlogisch, dass das nur logisches Schlussfolgern sei?


    nibbuti:


    Die Wirklichkeit wirkt da anders.


    Wenn die eine Wahl hat zwischen entweder "so" oder "anders", dann mag sie sich entscheiden wie es ihr beliebt. 8)

    Hansi:

    Hallo zusammen,


    ich habe folgende Frage ! Kann ich zu Buddha beten, genauso wie zu dem Gott aus der Bibel ?


    Klar. Wenn dich Gott erhört, dann erhört dich Buddha und umgekehrt.


    Hansi:


    Kann man Christ und Buddhist gleichzeitig sein ?


    Sicher. Schau dir z.B. die Japaner an. Viele von denen haben neben Buddhismus noch eine andere Religion und bei denen klappt das auch. 8)

    nibbuti:
    Grund:

    mag "der mittlere Weg" als "Unentschlossenheit" erscheinen. Warum? Weil sich "der mittlere Weg" weder zur einen extremen noch zur anderen extremen Seite hinneigt,


    Blödsinn Grund.


    Du unterstellst hier dass die verschiedenen Traditionen oder Seiten "Extreme" darstellen, ...


    Nein, hast du falsch verstanden. Es geht um Bestätigung und Verneinung.


    nibbuti:


    Der mittlere Weg ist nicht zwischen 'den Buddhismen' im 'Außen', sondern zwischen den Extremen Sinnesvergnügen und Selbstkasteiuung.


    :)


    Das ist ein Beispiel von Extremen, eine Manifestation (von vielen) von "extrem", welche sich als bewußt-Sein ereignen kann, das ist richtig. Aus äußerem Verhalten und Lauten, d.h. Sinneseindrücken des Auges und des Ohres, welche an "Sinnesvergnügen" oder "Selbstkasteiuung" gewohnheitsmäßig denken lassen, lässt sich jedoch nicht schließen, ob es sich tatsächlich um Extreme handelt. 8)

    Frank1:

    es ist manchmal so, dass ich mich stark ärgere, wenn ich das Gefühl habe, dass meine innersten Werte in Frage gestellt werden. Aber nach ein paar Stunden, die ich halt brauche, um nicht zu entgleisen, bin ich auch wieder schnell runtergefahren. Ist ne Schwäche, die ich leider noch nicht beherrsche.


    Das ist ganz hervorragend! Du solltest dich glücklich schätzen, wenn du so etwas erfährst wie "ich mich stark ärgere, wenn ich das Gefühl habe, dass meine innersten Werte in Frage gestellt werden.".
    Das ist eine Supergelegenheit mit der du alles Weitere meistern kannst!
    Schau ganz genau hin, was das ist "die inneren Werte" und der damit verbundene Ärger. Wenn's dir nicht gelingt, das quasi "im Vorbeigehen zu erledigen" und du noch "ein paar Stunden" brauchst, dann liegt das daran, dass du nicht genau hinsiehst und dann solltest du dich vielleicht möglichst sofort auf dein Kissen setzen und das frontal angehen. Frontal angehen heißt nicht "nachdenken drüber" und es heißt nicht "weg-intellektualisieren", und es heißt nicht "gedanklich Argumente sammeln für deine 'inneren Werte'" und eine Stellvertreterdiskussion im Geiste zu führen. Nein, das alles sind nur Ausflüchte, ist eine Verweigerung den "inneren Werten und dem damit verbunden Ärger" direkt ins Gesicht zu starren und sich dabei "nicht von der Stelle zu bewegen".
    Schaffst du es nicht, weil die Umstände es nicht erlauben, dass du dich gleich auf das Kissen setzt, dann bewahr es solange auf, bis du dich dem widmen kannst. Dann wenn die Zeit kommt, erzeuge diesen Ärger im Zusammenhang mit der Infragestellung deiner inneren Werte nochmals in deinem Geiste, ganz absichtlich und dann wenn er wieder kommt, hol nach "den inneren Werten und dem damit verbunden Ärger" direkt ins Gesicht zu starren ohne dich "von der Stelle zu bewegen". 8)

    nibbuti:

    Das Manifest der Unentschlossenheit?


    Einer Wahrnehmung, die in Extremen verheddert ist, weil sie bewußt-Sein ist, mag "der mittlere Weg" als "Unentschlossenheit" erscheinen. Warum? Weil sich "der mittlere Weg" weder zur einen extremen noch zur anderen extremen Seite hinneigt, bewußt-Sein aber entweder die eine oder die andere Seite ergreifen muss, um bewußt-Sein genannt werden zu können. 8)

    Geronimo:

    Könnte man denn nicht sagen, das die ältesten Überlieferungen am nächsten dran liegen?


    Was nützt das Alter, wenn es hunderte Male interpretiert wurde? Bereits das Aufschreiben ist Interpretieren, ganz zu schweigen von allen Übersetzungen.
    Zudem, wer weiß das Alter ... oder ist es eine Sache des Glaubens?


    Geronimo:


    Man kann natürlich es auch relativ einfach dabei belassen, das die Menschen unterschiedlich sind, unterschiedliche Ziele und Neigungen haben und sich dementsprechend zu einer Überlieferung mehr hingezogen fühlen als zu einer anderen, aber ich finde das greift zu kurz.


    Die Sutten des Suttapitaka wenden sich an ganz unterschiedliche Typen. In ihrer Gesamtheit sind sie nicht konsistent. Die Tradition jedoch war und ist bemüht Konsistenz hineinzuinterpretieren um ihr Dogma zu bewerben. Tradition verträgt sich nicht mit Vielfalt, Tradition braucht Einheitlichkeit. 8)


    Ich halte es so: Es gibt für mich wichtige Sutten und für mich weniger wichtige. Die für mich wichtigen sind die, die unmittelbar sind und die ich in anderer Ausdruckform im Zen und im tibetischen Buddhismus wiederfinde, obgleich die "Einfärbung" dort etwas anders ist. Aber gerade die Einfärbung macht es, dass Sutten, Zen und tibetischer Buddhismus bzgl. der unmittelbaren Aspekte sich für mich so perfekt ergänzen: Was das eine von dieser Farbe zuviel hat, hat das andere von dieser Farbe weniger und setzt dem zugleich einen konträren Farbton entgegen. Wenn's von dem zuviel wird, setzt man das andere dagegen. Wenn das dagegen zuviel wird, setzt man dem wiederum das weitere andere entgegen usw usw. Deswegen ergänzen sie sich perfekt. Aber ohne die wichtigen Sutten, wären die unmittelbaren Aspekte von Zen und tibetischem Buddhismus nicht unmittelbar. Ich kann also schon sagen, dass ohne die wichtigen Sutten alles an Zen und tibetischem Buddhismus keinen Wert hätte. Auf der anderen Seite hätte ich die Sutten niemals verstanden, wenn der tibetische Buddhismus nicht wäre. Und Zen hätte ich niemals verstanden, wenn die Sutten und der tibetsche Buddhismus nicht wären. So kommt eines zum anderen und alles zusammen. Es muss sich wohl einfach aufdröseln und die Verknotungen sind vielleicht bei jedem anders. 8)

    Frank1:

    Mich interessiert nicht, was irgendwelche Meister in Ihrer Weltsicht gesagt haben, ich muss von meiner Praxis und Erfahrung ausgehen.
    ...
    Ich hoffe Du siehst mir meine Meinung nach.


    Wenn du "von Praxis und Erfahrung" ausgehst, dann ist es kein Meinung, auch wenn es anderen so erscheinen mag und sie deine Worte so bewerten. Wenn du aber unsicher bist und nach Worten suchst um es auszudrücken oder die Worte anderer dich verunsichern, dann könnte es Meinung sein. 8)


    Es ist gut, dass es Kommunikation gibt, auch wenn sie letztendlich unmöglich ist.



    1) Nicht "etwas anderes", weil "etwas anderes" die vorhergehende Sichtweise bestätigt, durch "anderes"
    2) Nicht "etwas zu erreichen", weil dies auf Zukünftiges sich richtet, "Absicht", "Wollen" ins Spiel brächte
    3) Nicht "um zu" aus dem gleichen Grund wie 2)


    Wenn ein Außenstehender, der keinen "Geistesblitz" kennt, sich dächte "dieser hatte einen Geistesblitz", dann mag er auf die Idee/Vorstellung kommen, dass dies etwas sei, welches zu erreichen sei (als schiere Möglichkeit), in dem Sinne von gedachter "Annäherung an". Eine gedachte "Annäherung an" beinhaltet ja notwendigerweise gedachte Kausalität, indem erst das eine und dann das andrere folgt auf dem Weg der Annäherung, das andere aber erst nach dem einen folgt, weswegen das eine dann gewöhnlich als eine Ursache des anderen gedacht wird.
    Vom Standpunkt der Logik, also in der Sphäre von bewußt-Werden und bewußt-Sein, erscheint es ja tatsächlich so, dass etwas das keine Ursache hat, entweder immer sich ereignet oder sich niemals ereignet, denn der Umstand, dass etwas sich ereignet, was sich zuvor nicht ereignet hat, wird gewöhnlich verstanden als das Zusammenkommen von Bedingungen für das Eintreten des Ereignisses.


    Aber damit wollte man etwas aus der Persektive dessen sehen, in dessen Sphäre sich das "Ereignis" nicht abspielt. Aber es ist trotzdem gut. Man darf sich nur nicht darüber hinwegtäuschen, dass hier versucht wird mit Worten auszudrücken, was mit Worten nicht bestimmend (als "dies, aber nicht das", als "es ist so aber nicht anders") ausdrückbar ist. 8)

    malsehen:
    Grund:


    Damit beschreibst du sehr gut, dass der, dem die Kapazität fehlt, so zu sehen, einen Weg draus macht ... aber es nützt nichts, denn er kann es ja nicht so sehen, sondern konstruiert "Warum eigentlich so sehen?" "Wie dahin kommen?" ... er endet in den Gedankengirlanden einer Heilslehre. Aber es geht ja nicht darum ein Heil zu erreichen, es geht ja nicht darum, etwas anderes zu sehen, um etwas zu erreichen.


    Die Akzeptanz der Tatsache, dass es nicht darum geht, etwas Anderes zu sehen, ist wiederum ein Zustand, der sich vom vorherigen (nicht akzeptierendem) unterscheidet. Auch hier ein Ausgangs- und ein Endzustand. Der Weg wird asymptotisch kürzer, aber wird er je "Null"?


    Es geht nicht um "Weg", weil das worum es hier geht keine Ausdehnung hat, weder räumlich, noch zeitlich noch ist kann es als Klassenbezeichner benannt werden. Es gibt da keine Ursache und keine Wirkung, keine Kausalität.
    Sobald du versuchst denkend zu erfassen worum es hier geht, hast du bereits einen Verlauf fabriziert, weil ein bewußt-Sein dem andern folgt, wenn du denkst und die erinnernde Selbst-Wahrnehmung des bewußt-Seins die Illusion von "Verlauf" oder "Ablauf" oder "Abfolge" oder "von hier nach da" erzeugt.


    Ich muss meine Worte abändern ...


    Statt:

    Zitat

    Es gibt nur folgendes festzustellen: "'Das' {Beschreibung} seist du und 'so' {Beschreibung} könntest du [es] auch sehen." Punkt. Mach damit was du willst.


    sei folgender Wortlaut zur Anwendung gebracht:

    Zitat

    Es gibt nur folgendes zu zeigen: "'Das' {Bild/Metapher/Gleichnis} sei das, was dir als dein Dasein, dein Selbst oder "ich" erscheint, und 'so' {Bild/Metapher/Gleichnis} sei dein Erleben und deine Erkenntnisfähgkeit in diesem Kontext charakterisiert." Punkt. Mach damit was du willst.


    Wenn die Kapazität vorhanden ist, ist das dann wie ein Donnerschlag und wenn nicht, sind's dumme nichtssagende Ausdrucksformen. Es kann aber keine Erklärung dazu geben. Es darf keine Erklärung dazu geben, da es sich nicht um "Lehre" handelt. Es wird nicht an bewußt-Werden und bewußt-Sein damit appelliert, sondern es wird einfach versucht, einen "Geistesblitz" (Metapher) auszulösen. Aber wenn "der Funke nicht überspringt", dann springt er halt nicht über. Punkt.

    Grund:
    malsehen:

    Wenn das " … so könntest Du es auch sehen … " eine Alternative zu einem " … so siehst Du es … " ist, dann bleibt zwischen den beiden Zuständen dem Grunde nach ein Unterschied aka Weg. Es benötigt einen Impuls, ggf. Energie, Kraft und Aufwand, diese andere Sichtweise zu beziehen.


    Damit beschreibst du sehr gut, dass der, dem die Kapazität fehlt, so zu sehen, einen Weg draus macht ... aber es nützt nichts, denn er kann es ja nicht so sehen, ...


    Vielleicht regt das Wort "Beschreibung" schon wieder die Denk- und Vorstellungsmurmel an? So dass man sich vorstellt dass da einer labert und labert und labert und ein anderer ihm zuhört und verstehen muss ...? Das trifft es aber nicht. Es ist vielmehr so: Da hat einer etwas im Blick und bekommt seinen Blick nicht davon los, sieht immer in die eine Richtung und ein anderer kommt, stupst ihn an und deutet mit dem Finger in eine andere Richtung. Aber der erste bringt es nicht fertig von der Richtung, in die er geblickt hat, zu lassen und dort hinzublicken, wo der andere hinzeigt. Er bringt es einfach nicht fertig. Vollkommene Inkapazität. Er versteht nicht mal das Anstupsen und das Deuten des anderen ... 8)

    malsehen:
    Grund:

    …Es gibt nur folgendes festzustellen: "'Das' {Beschreibung} seist du und 'so' {Beschreibung} könntest du [es] auch sehen." Punkt. Mach damit was du willst.


    Es bleibt nichts zu tun. Eine Riesengemeinheit. 8)


    Wenn das " … so könntest Du es auch sehen … " eine Alternative zu einem " … so siehst Du es … " ist, dann bleibt zwischen den beiden Zuständen dem Grunde nach ein Unterschied aka Weg. Es benötigt einen Impuls, ggf. Energie, Kraft und Aufwand, diese andere Sichtweise zu beziehen.


    Damit beschreibst du sehr gut, dass der, dem die Kapazität fehlt, so zu sehen, einen Weg draus macht ... aber es nützt nichts, denn er kann es ja nicht so sehen, sondern konstruiert "Warum eigentlich so sehen?" "Wie dahin kommen?" ... er endet in den Gedankengirlanden einer Heilslehre. Aber es geht ja nicht darum ein Heil zu erreichen, es geht ja nicht darum, etwas anderes zu sehen, um etwas zu erreichen.


    malsehen:
    Grund:

    Tun und Üben dienen ja nur dazu Dukkha zu verschleiern, Dukkha zu verstecken damit es nicht weh tut. Dieses ständige Ausweichen, Verschleiern und Verstecken von Dukkha ist ja die eigentlichen Fessel des Geistes, Grund seiner Unfreiheit.


    Wenn es nicht weh tut, ist es nicht. Wer aber bewertet die Qualität des Faktors, der das nicht-weh-tun erzeugt?


    Vollkommen missverstanden. Es geht nicht darum "weh tun" durch "nicht-weh-tun" zu ersetzen. Du bist schon buddhistisch konditioniert. Aber das liegt wohl an dem Wort dukkha, das ich von Bakram übernommen habe, das setzt die Vorstellungskaskade in Gang :lol:

    Wortlaut frei nach Bakram


    Buddhistische Schulen richten ihre Verhaltensmaximen unterschiedlich stark auf nibbana aus.

    Theravada und andere scheinen hier sogar einen besonderen Schwerpunkt zu bilden. Ich habe den Eindruck man glaube durch diese besondere Hinwendung auf ein nibbana-Ideal hin Dukkha erfolgreicher zu überwinden als durch konsequente Hinwendung auf sein eigenes Selbst.


    Diese Schulen haben das nibbana-Ideal erschaffen im Stil einer generalisierten projektiven Identifizierung. D.h. eigene Bedürfnisse werden in eine Vorstellung von Zukunft verlagert, "erweitert" auf eine Fiktion in den Raum projiziert (das Dasein soll so verändert werden, dass es gewisse Erwartungen erfüllt). Eigentlich handelt es sich dabei um einen Abwehrmechanismus.


    Nicht-Heilslehren wenden sich hingegen stärker nirgendwohin. Sie predigen nicht Überwindung oder dass irgendwas verändert werden müsste. Da ist keine Strategie, weil es ja nichts zu erreichen oder zu verändern gibt. Dieses Nichtkünsteln liegt jenseits von Heilslehren, weil nichts versprochen wird und kein Weg aufgezeigt wird irgendwo hin. Es gibt nichts zu tun, lass es also sein irgendwas vorzuhaben. Es gibt nur folgendes festzustellen: "'Das' {Beschreibung} seist du und 'so' {Beschreibung} könntest du [es] auch sehen." Punkt. Mach damit was du willst.


    Es bleibt nichts zu tun. Eine Riesengemeinheit. 8)


    Tun und Üben dienen ja nur dazu Dukkha zu verschleiern, Dukkha zu verstecken damit es nicht weh tut. Dieses ständige Ausweichen, Verschleiern und Verstecken von Dukkha ist ja die eigentlichen Fessel des Geistes, Grund seiner Unfreiheit.



    Bakram:
    Grund:

    Ja, die wünsch ich dir, die Einsicht. Dann könnte es mit der Motivation zu "sollen" doch noch ein Ende haben.


    Soll ich oder soll ich nicht, Dir für Dein Mitgefühl danken ? Ich soll ( :idea: ): Danke für Dein Mitgefühl, Grund :D


    Wo hast du Mitgefühl wahrgenommen? 8)


    Bakram:
    Grund:

    "es bleibt uns nichts anderes übrig"


    Der höchste Weg ist nicht schwer, nur ohne Wahl... ;)


    Weil's kein Weg ist, sondern nur "Weg" im Sinne von "Art und Weise" genannt wird Und frag nun bloß nicht "welche Art und Weise?" 8)

    Bakram:
    Grund:

    was soll's


    Etwas "sollen" folgt in diesem Fall aus Einsicht und Motivation, mein lieber Grund.


    Ja, die wünsch ich dir, die Einsicht. Dann könnte es mit der Motivation zu "sollen" doch noch ein Ende haben. 8)


    Bakram:

    Auch erfolgt diese Art der Kommunikation bewusst defensiv. "Man muss" wäre andern gegenüber respektlos, "man tut" überheblich, "ich tue" gelogen.


    Und du meinst "es bleibt uns nichts anderes übrig" ist besser?

    Bakram:

    Es bleibt uns nichts anderes übrig als die Wurzel von Dukkha gnadenlos auszugraben und dabei alle Abwehrmechanismen auszuschalten.
    Abwehrmechanismen dienen ja nur dazu Dukkha zu verschleiern, Dukkha zu verstecken damit es nicht weh tut. Dieses ständige Ausweichen, Verschleiern und Verstecken dukkha sind ja die eigentlichen Fesseln des Geistes, Grund der Unfreiheit.


    Nun sollten Gefühle ja überwunden werden indem wir ihnen nicht anhaften, diese guten Gefühle nicht suchen. Deshalb kam ich zu obigem Schluss.


    Altruismus ist sicher gut für uns Menschen. Wenn er nicht da ist ist er halt nicht da. Man sollte seine Abwesenheit nicht als Bedrohung und seine Anwesenheit nicht als Belohnung empfinden.


    Das eine "sollte" gegen das andere "sollte" ... was soll's 8)



    Bakram:

    Es bleibt uns nichts anderes übrig als die Wurzel von Dukkha gnadenlos auszugraben und dabei alle Abwehrmechanismen auszuschalten.


    Das ist eine Fessel des Geistes ... "wir müssen" ... "man sollte" ... "es bleibt uns nichts anderes übrig" ... Leben aus der Denkkonserve ... Prinzipienzombies :lol:

    Rasmuss:

    Habe den Lotussitz probiert aber kriege den nicht hin. Im Knien zu Meditieren find ich hardcore- könnte das nicht mal mit Kissen unter den Knien.. :(



    Vergiss den Lotussitz, wenn er dir nicht leicht von den Gliedmaßen geht. Machs dir bequem ... das einzige was nicht schlecht wäre ist, dass die Wirbelsäule gerade ist ... dies gilt fürs Sitzen, Stehen, Gehen oder Liegen 8)

    Onyx9:

    Er widerspricht sich aber ganz schön; mag an der Aufwallung liegen :) OT


    Wahrnehmung von Widerspruch liegt an Verengung durch bewußt-Werden. Metta kann die Weite erkennen lassen (sie erzeugt sie nicht), in der sich die Wahrnehmung (bewußt-Sein) "Widerspruch" auflöst. Entspannung. 8)


    Dies gesagt ... die Übung von metta ist nicht notwendig zur Entspannung (Auflösung von Stress, "dukkha"), kann aber hilfreich sein, birgt aber - wie das Verweilen an Orten, die ganz gut sind, Gedanken zu verlieren und die innere "Weite" mittels einer vermeintlichen äußeren zu entdecken auch - die Möglichkeit, sich in nicht nur unnützer, sondern kontraproduktiver Rührseligkeit zu verlieren und dies sogar noch mehr als das Verweilen an den Orten, weil metta mit bewußt-Werden und bewußt-Sein arbeitet, während an den Orten nur die Sinne empfangen müssen, Geist aber Nicht-Geist sein kann.

    Joella:

    Manche behaupten über mich, das wäre kein Meditieren, doch ich bin eben der Meinung, dass man das auch im Alltag tun kann zu den unterschiedlichsten Lebenssituationen, klar lenkt mich am See iiiirgendwann mal eine Ente ab, die auf mich zugerudert kommt, weil sie denkt, sie bekäme was, weil andere alles mögliche in den See werfen, aber grundsätzlich kann ich auch in den Sternenhimmel blicken und meditieren, grins.


    Ein See, auf einem Hügel mit weitem Blick, das Meer, der Blick auf ein weites freies Feld ... es gibt viele Orte die ganz gut sind, Gedanken zu verlieren und die innere "Weite" mittels einer vermeintlichen äußeren zu entdecken. Wenn man dann damit vertraut ist, dann hat man diese Weite auch in engen Räumen und überall und ist nicht mehr von äußeren Gegebenheiten abhängig.
    Und Sternenhimmel, ja. ganz hervorragend. Da gibts ne nette Geschichte wo ein Lehrer den Schüler in der Abenddämmerung auffordert sich neben ihn hinzulegen und in den Himmel zu blicken und ihn etwas fragt ... und *zack*
    Du darfst dich nur nicht in "romantischen" Empfindungen verlieren, so eine Rührseligkeit taugt nichts ... gedankenleer, ganz klar, wach und präsent, das ist gut



    8)

    Sukha:

    Das Sterben ist eine persönliche Sache und man muss es selber tun. ;)


    Und das Wissen, was das vermeintlich "persönliche" daran ist oder nicht ist, kann hilfreich sein, für den, der dann keine Hilfe mehr braucht und nichts mehr weiß. 8)

    Ist in Ordnung.


    Aber um auf die angemessene Art der Nahrungsaufnahme zurückzukommen (und diesen Aspekt der Einsicht mal beiseite schiebend "Wenn der Nahrungsstoff eßbare Speise, ihr Bhikkhus, richtig erkannt ist, ist auch die Begierde nach den fünffachen sinnlichen Genüssen [180] richtig erkannt. ...")


    Zitat

    9. Was haltet ihr davon, ihr Bhikkhus? Würden diese Leute zu ihrer Freude den Nahrungsstoff zu sich nehmen, würden sie zu ihrer Lust den Nahrungsstoff zu sich nehmen, würden sie zu ihrem Genuß den Nahrungsstoff zu sich nehmen, würden sie zu ihrem Vergnügen den Nahrungsstoff zu sich nehmen?" - "Nein, Herr, das ist nicht der Fall."


    10. "Würden nicht diese Leute, ihr Bhikkhus, nur eben, bis sie aus der Wildnis herausgekommen, diesen Nahrungsstoff zu sich nehmen?" - "Jawohl, Herr."


    Wie wäre es damit, den mittleren Weg hier derart zu definieren, dass auf der einen Seite das Extrem der Sättigung ist und auf der anderen Seite das Extrem der körperlichen Schwäche durch Nahrungsentzug und dass der mittlere Weg sich eben dadurch auszeichnet immer auf dieser dünnen Grenzscheide zwischen Sättigung und körperlicher Schwächung zu verweilen (also sowohl Nicht-Sättigung als auch Nicht-Schwächung), was durchaus intermittierendes Hungergefühl beinhalten kann, aber eben nicht manifeste körperliche Schwäche durch Nahrungsentzug.


    Was hältst du davon? 8)


    Darauf komme ich aus meiner eigenen Erfahrung bzgl. Sättigung und Fasten und die Auswirkungen die das auf das Gewahrsein hat. Setzt allerdings einen ziemlich gleichförmigen Tagesablauf voraus, was körperliche Betätigung bzw Nicht-Betätigung angeht. Wer z.B. Sport treibt verfängt sich ggf. eher in Extremen mit ggf. entsprechender Auswirkung auf das Gewahrsein.
    Und man muss wirklich sehr autonom sein, was den Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme und die Art der Nahrung angeht.