Display MoreHerzlichen Dank, lieber Sudhana , für das "Interview"
(war mir gar nicht so bewusst, wie stark ich dich mit Fragen "gelöchert" habe, sorry!)
und den Buchauszug des wortgewaltigen Arthur Schopenhauer!
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Hatte mich bisher nie an Schopenhauer herangewagt, aber er beschreibt tatsächlich Dukkha drastisch in allen Facetten, wobei mir auffiel, dass er immer wieder die "Langeweile" anführt, die in unseren Zeiten wohl ziemlich der Vergangenheit angehört. Wir leiden eher an einem Überangebot von "Zerstreuungen" jeglicher Art und dem Gefühl, nicht alle Angebote und Möglichkeiten nutzen zu können, weil die Zeit nicht reicht.....
Der Text wird mich wohl noch etwas länger beschäftigen, weil ich während des Lesens einen zunehmenden inneren Widerstand spürte, diese geballte Negativität in meinen Geist hineinzulassen, also Dukkha wirklich zu begreifen. (Dachte eigentlich, an meinem alltäglichen Dukkha genug zu haben...)
Kann aber gut nachvollziehen, dass dieses Werk für dich (und viele Andere) ein "Türöffner, der den Zugang zum achtfachen Pfad aufschloss", war.
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Thema Langeweile: Meine Mn ist die begründet in dem Gefühl von weder gut noch schlecht. Weder wohl noch Unwohl. Ich glaube auch nicht, dass das eine Arte Gefühl ist, das neu ist, sonst hätte Buddha es nicht ansprechen können.
Es ist das Gefühl, das auftritt, wenn Handlungen durch die Gemeinschaft erforderlich werden, zu denen man sich aber nicht berufen fühlt.
Ich könnte tun, verschiebe aber in die Zukunft und mache etwas, das der Gemeinschaft nicht nützt, aber mir die Illusion gibt, mich ihr aufzuopfern. Wie sich schon zeigt, ist es das Gefühl derer, die sich höherstehend glauben, die die sich die Hände nicht schmutzig machen wollen, die der Menschen führenden und besitzenden.
Die benötigen Aktivitäten, die fern sind von Handarbeit, Handwerk. Sie machen nutzlose Dinge, anstatt für den Lebensunterhalt der ganzen Gemeinschaft zu tun. Langeweile kenn ich eigentlich erst jetzt manchmal. Aber ich finde immer was zu tun. Früher war ich arbeiten oder hatte Pause, in beidem war Langeweile unmöglich. Darum hatte ich auch keine Zeit für sogenannte kulturelle Veranstaltungen.
Theaterbesuch im z.B. Griechenland der Antike war ausschließlich für Leute, die sich langweilen könnten. Alle anderen erlebten die Dramen gerade in Echt.