Beiträge von gruenkern

    Hallo humanworld,


    Ji'un Ken hat Dir ein paar wichtige Ratschläge gegeben. Besonders diesen: "Fang bei dir an. Du brauchst dich gerade sehr." solltest Du Dir zu Herzen nehmen.


    Ich weiß es ist schwer, aber Du solltest versuchen Dir selbst (Stück für Stück) zu vergeben. Ich denke, Dein Kater würde es auch tun.
    Ihr habt Euch gegenseitig jahrelang geliebt und dieses eine Ereignis sollte diese wunderschöne Beziehung nicht überschatten.


    Schuldgefühle zu ignorieren ist der falsche Weg. Arbeite mit ihnen. Du schreibst, dass Du Gutes tun willst und ich glaube das ist der richtige Weg um schwere Schuldgefühle loszulassen. Wie wäre es wenn Du ein wenig ehrenamtlich im Tierheim arbeiten würdest? Anderen Katern zu helfen, wird Dir bestimmt helfen Deine Schuldgefühle letztendlich loszulassen.


    Ich hoffe meine Ratschläge kommen nicht zu "direkt" rüber...


    mit metta
    gruenkern


    PS: Auch wenn Du zurzeit nicht lesen magst, möchte ich Dir dieses Buch empfehlen: http://www.amazon.de/Die-Kuh-d…oks&qid=1227011512&sr=8-1
    Es enthält über 100 wunderschöne, aufmunternde Geschichten.

    Hej Kainer Wahr,
    ich habe mir Eure Bilder mal angeschaut und musste teilweise loslachen :D


    Mir fällt auch immer wieder auf wie häufig der Buddha für kommerzielle Ziele "missbraucht" wird. Ob beim Optiker, im Drogeriemarkt oder sogar im Baumarkt oder beim Möbel-Discounter...
    Im Laden hier um die Ecke, der nepalesische Waren verkauft, stehen neben den hochwertigen tibetischen Buddha-Statuen auch beleuchtete Buddha-Plätscher-Springbrunnen aus Plastik und auch "Buddha-Kopf-Kerzen": Ein Buddha-Kopf aus Kerzenwachs, mit Docht am oberen Ende -> religiöse Symbole zum Niederbrennen :lol:


    Mir stellt sich da die Frage, ob Jesus in Fern-Ost ebenfalls für's Marketing verwendet wird :D

    crazy-dragon:

    Kampfkunst brauchst Du nicht anzuwenden- der beste Kampf ist der, den man nicht kämpft. Aber alleine durch die Übung erlangst Du mehr Selbstbewußtsein-und das spüren die Mobber instinktiv, genau wie sie mangelndes Selbstbewußtsein ahnen. Sieht man schon an Deiner Körpersprache. :shock::evil:


    So wie Hunde Angst riechen? :lol:


    crazy-dragon:

    Bei niedrigem Blutdruck wäre auch Jogging gut für Psyche und Körper- kann überall eingeschoben werden ohne Termindruck. Hauptsache, Du machst neben der Meditation noch was Aktives als Ausgleich. Glaube mir, das tut Dir gut. :P


    Das glaube ich Dir auf's Wort. Ich muss meine Sportkleidung mal wieder raussuchen... :D

    crazy-dragon:

    @ Grünkern: Deine Art sich mobben zu lassen ehrt Dich- manchmal muß man aber sich auch etwas wehren; die Samurai übten ZEN und verteidigten sich trotzdem, ebenso sahen es die Shaolin...


    Nun, ich war seltsamerweise sehr häufig, wenn ich mich unter Menschen befand, Mobbingopfer. Das ging schon im Kindergarten los. Liegt wohl an meiner Ausstrahlung... oder es hat irgendwas mit Karmafrüchten zu tun.


    Irgendwann merkt man aber, dass (innere) Wut alles nur schlimmer macht.


    Oder in Buddha's Worten:
    "Noch nie in dieser Welt
    Hat Haß gestillt den Haß.
    Nur liebende Güte stillt den Haß.
    Dies ist ein ewiges Gesetz."
    (Dhammapada 5)


    Zitat

    Selbstbewußsein kannst Du aber auch sehr schnell durch Kampf-Kunst erlangen, wie Judo, Aikido, Karate etc...


    Jupp, das stimmt. Ich habe mal eine Zeit lang Ju-Jutsu gemacht. Es fördert auf jeden Fall das Selbstbewusstsein und -vertrauen.
    Angewendet habe ich's aber nie, denn ich war zum Glück nie in eine wirkliche Schlägerei verwickelt. Das gelernte Abwehren von Tritten und Schlägen half mir trotzdem öfters.


    Ich habe mir vorgenommen demnächst mal beim Judo vorbeizuschauen, denn meine Ärztin sagt ich solle (wegen meines zu niedrigen Blutdrucks) endlich mal wieder Sport machen :D
    Mir geht's aber nicht darum Kampf"kunst" zu lernen, sondern um Körper-Achtsamkeit und die oben genannten Nebeneffekte.
    Eigentlich könnte ich da auch Tai Chi oder Yoga machen, aber das wäre wohl nicht im Sinne meiner Ärztin.

    Hej Ines91,


    ich kenne das sehr gut wovon Du redest.


    Ines91:

    Gibt es eine Meditation die genau dieses unabhängig sein von anderen Menschen, die dominierend sind und vor deren Nicht-akzeptanz man Angst hat thematisiert?


    byang.chub hatte Dir die Metta-Meditation empfohlen. Dem kann ich mich nur anschließen.
    Metta bedeutet so viel wie "liebende Güte" und diese Meditationform dient der Entwicklung und Entfaltung liebender Güte.


    So eine Meditation fängt oft mit einem selbst an (für mich das Schwierigste - nicht selten laufen dann die Tränen ;) ) und geht dann weiter über Menschen die einem Nahe stehen, Menschen denen man neutral gegenüber steht hin zu Menschen, die man nicht mag und dann noch weiter bis man metta allen Wesen gegenüber aussrahlt. Dadurch lernt man so einiges... vor allem: Verzeihen.
    Und du lernst ein gewisses Maß an Verständnis und auch Gleichmut. Du siehst den Menschen den Du nicht magst anders. Du siehst wie verfangen er in seinem Ego-Trip ist und anstatt Groll entwickelst sich Mitgefühl.


    Ich war letztes Jahr Mobbingopfer in unserer Studenten-WG. Und jedes mal wenn sich "ein Vorfall" ereignete empfand ich Mitgefühl meinen egozentrischen, egoistischen Mitbewohnerinnen gegenüber. Wie traurig, dass sie sich so rücksichtslos verhalten müssen um sich selbst gut zu fühlen... daraufhin habe ich ihnen in Gedanken gegenüber Wünsche ausgesprochen: "Möget ihr in euren Herzen wohnen. Möget ihr glücklich werden und Frieden finden!"
    Du glaubst gar nicht wie befreiend das war!


    Nun, Du findest sehr viele Anleitungen zur Metta-Meditation auch im Internet. Schaue z.B. einfach mal nach Büchern/Videos/Vorträgen von Ayya Khema.
    Hier findest Du einige Sachen von ihr: http://www.wat-lao.com/Bibliothek/index-Ayya%20Khema.html


    Übrigens auch eine geleitete Metta-Meditation: Liebende-Güte-Meditation: Bester Freund


    Mir hat dies sehr geholfen.


    Ein Buch möchte ich dir noch unbedingt empfehlen: Ajahn Brahm - "Die Kuh, die weinte"
    Ein wirklich wunderschönes Buch mit haufenweise aufmunternden, lehrreichen Geschichten.

    Dank Ajahn Brahm habe ich gelernt mir gegenüber Herzenswärme zu empfinden und mir selbst zu versichern, dass die Tür zu meinem Herzen für mich immer offen stehen wird, ganz gleich wer ich sein oder was ich auch tun werde.


    mit metta ;)
    gruenkern

    yasin:

    Danke :P !! Die Links waren sehr hilfreich. Hab aber noch eine Frage: Was ist der Unterschied zwischen der Mittleren Sammlung und der Angereihten Sammlung?


    Das sind beides Unterkapitel des Sutta Pitaka, also des Korbes der Lehrreden. Die Mittlere Sammlung enthält eigentlich die bekanntesten Sutten.


    Die Mittlere Sammlung in der leichter verständlichen Übersetzung von Kay Zumwinkel kannst Du auch (teilweise) online bei der Pagoge Phat Hue lesen: http://www.phathue.de/buddhismus/dharma/mittlere-sammlung/


    Falls Du des Englischen mächtig bist, kann ich Dir auch dieses Buch von Bhikkhu Bodhi empfehlen:
    http://www.amazon.de/Buddhas-W…-de&qid=1223310195&sr=8-1


    In diesem Buch gibt Bhikkhu Bodhi eine gute Einführung in die Lehrreden (von nahezu allen Sammlungen), eingeteilt in diverse Kapitel und mit Ausführlichen Vorwörten pro Kapitel.

    Thich Nhat Hanh hat die sila ein wenig moderner und ausführlicher beschrieben, bei ihm heißen sie "Achtsamkeitsübungen":


    Vielleicht hilft Dir das ein wenig weiter.

    Songhi:

    Aber wie will er denn als Stein gestorben sein?


    Ein Stein nutzt auch ab, bis er nur noch Sand ist :D
    Ich weiß aber nicht ob es möglich ist als Stein geboren zu werden. Hat ein Stein auch Begierde, Hass, Verblendung? Ich weiß es nicht.


    Übrigens: Laut Dieter Nuhr werden Buddhisten, welche sich unethisch verhalten haben als Spreewaldgurke wiedergeboren :lol:



    Aber back-to-topic: Eine Wiedergeburt als Baum kann ich mir vorstellen.

    Buddhismus-N00b:

    Ich weis nicht mehr geenau, wo ich das gelesen habe, aber in einer Geschichte des Buddha, in dem er einige Kinder belehrte, das jeder der grausam zu anderen ist, selbst grausam behandelt werden wird, war der Buddha selbst ein Baum. Also müsste es eigentlich möglich sein, als Pflanze wiedergeboren zu werden.


    Das stammt glaube ich aus einem Buch von Thich Nhat Hanh, indem er auch schreibt (wenn ich mich richtig erinnere), dass sich der Buddha an ein Leben als Stein zurückerinnern konnte. Auch eine schöne Daseinsform.

    KarmaJigmeDorje:

    Grünkern,
    ich verehre Ajahn Brahm!
    Jigme Dorje


    Hej Jigme,


    ja, Ajahn Brahm ist wirklich ein genialer Lehrer.
    Ich schätze besonders an ihm, dass er in seinen Dhammareden einfache, anfängergerechte Wörter wählt und daher auch für Nicht-Buddhisten verständlich ist. Außerdem lehrt er Traditionsübergreifend: er beschränkt sich nicht auf die Theravada-Schule und sieht alle buddhistischen Richtungen als eine "Familie". z.B. verwendet und erklärt er in einem seiner Beiträge den Begriff "Buddha-Natur".

    Leonidas:

    Ja, ist er. Gelugpa-Schüler. ;)


    Dann ist er doch ein sehr gutes Beispiel dafür, dass sich Buddhismus und Satire nicht ausschließen.


    Übrigens namaste, Du gehst doch öfter in die Pagoge Phat Hue, oder?
    Am 24. und 25.10. hält Ajahn Brahm dort Vorträge. An seiner Art Vorträge zu halten kannst Du sehen, dass sich auch Mönchstum und Witz vereinbaren lassen.
    Bei YouTube werden regelmäßig (ich glaube fast jeden Freitag) Dhammavorträge von ihm veröffentlicht, einfach mal nach "Ajahn Brahm" suchen.

    Moin,


    auf der Website des Waldklosters Muttodaya kann man das Buch "Grundloses Herz" über die thailändische Waldtradition von Mettiko Bhikkhu (Kay Zumwinkel) runterladen.


    Ich zitiere von der Website:



    Quelle: muttodaya.org/de/texte:

    40. Koan des Mumonkan:

    Zitat

    Meister Wei-shan diente anfangs unter der Jüngerschar des Pai-Chang als Koch. Pai-Chang wünschte, den Vorsteher für den Berg Ta-kuei auszuwählen. Er ging zusammen mit (Wei-shan und) dem Jünger vom Obersten Sitz vor die Jüngerschar und ließ beide sich äußern. Pai-chang nahm einen Wasserkrug, stellte ihn auf den Boden und fragte: "Nennt diesen nicht Wasserkrug, wie nennt ihr ihn denn?" Der Mönch vom Obersten Sitz sprach: "Man kann ihn nicht Holzschuhe nennen." Pai-Chang fragte darauf den Wei-shan. Wei-shan stieß mit dem Fuß den Wasserkrug um und ging hinaus. Da lachte Pai-Chang und sprach: "Der Mönch vom Obersten Sitz ist dem Wei-shan unterlegen." So befahl er diesem die Klostergründung.

    Moin,
    leider fehlen hier die Literaturtipps, nur die Danksagungen sind übriggeblieben. Daher frage ich nochmal und hänge meine Fragen hier an:


    Welche (Anfänger-)Zen-Literatur könnt Ihr empfehlen?
    Ich hatte an Dogen's Shobogenzo gedacht. Ist dies anfängergeeignet?


    Von einigen Theravada-Seiten kenne ich, dass dort Bücher und Lehrreden als PDFs zum download zur Verfügung gestellt werden.
    Gibt es Zen-Literatur zum download?

    Back-to-topic:


    Ich lese gerade: "In the Buddha's Words: An Anthology of Discourses from the Pali Canon" von Bhikkhu Bodhi


    In diesem Buch hat Bhikkhu Bodhi die seiner Ansicht nach wichtigen Sutten aus dem Pali Kanon in diverse Kapitel und Abschnitte eingeteilt.
    Ich habe mir dieses Buch gekauft, da mir der Überblick über die Sutten fehlte, da mir die Übersetzungen von Neumann nicht zusagen und da ich lieber Text auf Papier als auf dem Monitor lese.
    Jedem, der an den Pali Sutten interessiert ist und, der der englischen Sprache mächtig ist, sei dieses Buch empfohlen. Bhikkhu Bodhi hat gute Arbeit geleistet. Es gibt zu jedem Kapitel eine gut erklärte Einführung und die einzelnen Kapitel sind in Abschnitte getrennt, eine sehr gute Einführung in den Tipitaka.



    Nebenbei versuche ich schon seit längerem "Philosophie des Zen-Buddhismus" von Byung-Chul Han zu Ende zu lesen.
    Das Buch wurde von einem Philosophie Dozent, welcher sich besonders auf Heidegger konzentriert geschrieben. Es soll eigentlich Zen-Ansichten mit westlichen Ansichten vergleichen, doch leider legt der Autor anscheinend mehr Wert auf die Ansichten westlicher Philosophen, besonders auf die Ansichten von Heidegger.
    Ein Titel, der meiner Ansicht nach besser passen würde, wäre: "Philosophie des Heideggers im Vergleich zum Zen-Buddhismus" :lol:

    Ok, vielen lieben Dank nochmals an alle! Ich werde erstmal ein wenig Lesen und Grübeln und melde mich bei dringenden Fragen wieder.


    Das Problem für mich waren von Anfang an die verschiedenen Auffassungen der anatta-Lehre. Ein Glück gibt es dieses Forum für Fragen und Diskussionen. In Flensburg existiert leider "nur" eine Diamantweg-Gruppe. Ansonsten würde ich Buddhisten aus verschiedenen Schulen vor Ort ansprechen.


    Vinnana:

    Es ist aus meiner Sicht nicht falsch, was Thich Nhat Hanh da schreibt, aber er gibt (meiner Meinung nach) das abhängige Entstehen bzw. die Lehre vom Nicht-Selbst nicht so wieder wie sie der Buddha (im Palikanon) lehrte, aber das ist wahrscheinlich auch gar nicht sein Anspruch.


    Ich möchte Thich Nhat Hanh auch nicht unbedingt in Schutz nehmen. Nur, für mich als Einsteiger klang das von ihm Geschriebene (von den verschiedenen Meinungen, die ich bisher las/hörte) am plausibelsten und es las sich anfangs so, als ob Du mit seiner Meinung alles andere als einverstanden bist und sie als falsch ansiehst.
    Und das wunderte mich. Wie kann ein Mönch verschiedener Schulen, der sein Leben dieser Religion hingab, so stark falsch liegen?

    Wikipedia:

    Orthodoxen buddhistischen Kreisen geht Thích Nhất Hạnhs Lehrauslegung mitunter zu weit - wobei schon der Buddha betonte, dass auch seine eigene Lehre (wie alle Dinge) dem Wandel unterliegt und stets in der Darstellungsform der jeweiligen Zuhörerschaft und ihrem spezifischen historisch-sozialen Kontext angepasst werden muss.

    Allerdings dürfte der letzte Satz nicht eine Abänderung der "Kernlehre" bedeuten.



    Ach ja, und der Beitrag von think ging leider unter. Wäre schön (und interessant), wenn er auch noch beantwortet werden könnte:

    think:

    Vielen Dank an Mr_Aufziehvogel, Qi und nikaya für Eure Antworten bezüglich Karma! :) Langsam wird mir das ganze etwas klarer ...


    Darf ich nochmal kurz zusammenfassen? Wenn ich das richtig verstehe, bedeutet Karma im Grunde, dass jede Handlung viele Auswirkungen - sowohl auf die handelnde Person selbst als auch auf alle Wesen, die mit ihr verbunden sind - hat. Abgesehen von den direkten, sofort sichtbaren Auswirkungen, gibt es auch noch viele andere - wenn z.B. wie in Qi's Beispiel ein Mensch einen anderen schlägt, hat das logischerweise eine starke Wirkung auf den geschlagenen Menschen, aber auch auf den Schläger selbst (sowohl auf psychologischer als auch auf geistiger Ebene), und natürlich auch auf alle im Jetzt und in Zukunft lebenden Wesen, da das Weltgeschehen ja ein Zusammenspiel der Handlungen aller Wesen ist. Im Bezug auf die Reinkarnation bedeutet das, dass man also selbst an der Erschaffung der Welt beteiligt ist, in der man sich wieder manifestieren wird. Karma ist aber weder eine "Strafe", noch geht es dabei um eine Art "Auge um Auge"-Prinzip (man kassiert also keine Ohrfeige als "Strafe", weil man im letzten Leben eine Ohrfeige ausgeteilt hat, sondern eher, weil man eine Welt mitgestaltet hat, in der Ohrfeigen ausgeteilt werden) ... hmmm ... ist meine Zusammenfassung in etwa richtig?


    Vielen Dank und liebe Grüße
    Think