Beiträge von Moggalana

    Hallo dernichterleuchtete,


    deine Anstrengungen sind lobenswert. Pass nur auf, dass sie dir nicht zu einem Hindernis werden. Zu viel Anstrengung führt nur zu "Samadhi-Kopfweh". Zum Ausgleich würde ich dir empfehlen, dich etwas mit Ajahn Chah oder einem seiner Schüler zu beschäftigen. Ich persönlich finde die Anleitungen Ajahn Brahms sehr gut. Zwei Texte, die dir helfen könnten (pdf - Englisch, aber vor kurzem als Nur dieser Moment - Anleitungen für die buddhistische Praxis im Lotus Verlag erschienen.):


    Quelle: http://www.what-buddha-taught.net/

    Ich halte sehr viel von diesem Buch und der Einstellung, dass es nur ein Dharma, aber viele Wege und eine Unzahl an geschickten Mitteln zur Erreichung des Ziels gibt. Dieses ganze Sektierertum ist doch Mumpitz! Man sollte sich aber der potentiellen Fallstricke bewusst sein. Zu oft fangen Leute an, gemäß der Anleitungen eines speziellen Lehrers oder einer bestimmten Tradition zu praktizieren, kommen dann aber schnell an einen Punkt, an dem wirklicher Einsatz und harte Arbeit mit den Widrigkeiten des eigenen Geist gefordert ist, was aber gar nicht mehr so toll und cool ist. Und dann denken sie sich: "Na, dann probier ichs einfach mal mit der anderen Tradition, dieser neue Lehrer soll ja so gut sein, da klappt das mit der Erleuchtung bestimmt sofort!" ;)

    Karma Deleg Ragyä:
    Zitat

    Ajahn Brahm ist einer der ungewöhnlichsten und weltweit beliebtesten buddhistischen Lehrer.


    Wo liegt der Fehler, wer sieht nur seine eigene Tradition - der Autor des zitierten Satzes oder ich? Oder will Randomhouse einfach verkaufen? :)


    Schöne Grüße
    KDR


    "einer der" schließt andere Traditionen ja nicht aus ;) Insofern sehen wir immer, was wir sehen wollen :P Aber natürlich ist das auch Marketing.


    Zitat

    Ajahn Brahm ist einer der ungewöhnlichsten und weltweit beliebtesten buddhistischen Lehrer. Authentisch und charmant, mit Witz und Einfühlungsvermögen vermittelt er ganz praktisch die Lehre des Buddha. So führt er zur inneren Freiheit von den Höhen und Tiefen des hektischen Alltags – dorthin, wo das Herz wirkliche Erleichterung findet. Dieses Buch versammelt Vorträge zu allen grundlegenden Themen des Buddhismus, die er als Abt des Bodhinyana-Klosters bei Perth (Australien) vor seinen Mönchen gehalten hat. Auch Laien finden darin lebenspraktischen Rat, Anleitung für die Meditation sowie Trost und Erbauung.


    Das Buch kann übrigens kostenlos im Internet gelesen werden. Allerdings auf Englisch. http://www.what-buddha-taught.…hm_Simply_This_Moment.pdf

    bel:


    Zazen ist keine Meditation, keine Sammlungsübung und auch keine Konzentrationsübung, in der die Sinne ausgeschaltet werden. Allerdings braucht man zur Ausübung von Zazen Konzentration, Einspitzigkeit.
    Bevor man also Zazen tatsächlich ausüben kann, sitzt man nur und übt bestenfalls sich zu konzentrieren, von mir aus kann man diese Phase auch als "Sammlung" oder "Meditation" bezeichnen, es ist nur kein Zazen, es ist "Totes Holz und Kalte Asche"


    _()_


    Hallo bel,


    mich würde interessieren, wie das konkret in der Praxis aussieht? Praktiziert man im Zen zuerst Anapanasati, um Konzentration/Sammlung/Jhana/Einspitzigkeit zu trainieren, und wechselt dann zu Zazen/Satipatthana? Woher weiß ein Zenpraktizierender, dass er Einspitzigkeit erreicht hat? Oder bleibt die Praxis von Anfang an gleich (d.h. einfach nur sitzen) und dieser Übergang geschieht von selbst?


    Ja, Vipassana ist eigentlich die Frucht des Pfades. Allerdings werden mit diesem Begriff auch einige moderne Techniken bezeichnet, die sich auf das Satipatthana bzw. Anapanasati Sutta stützen (z.B. Mahasi Vipassana, U Ba Khin Vipassana etc.). Ob diese Bezeichnung korrekt und sinnvoll ist, lässt sich natürlich bezweifeln. Jedenfalls scheint diese Verwendungsweise des Begriffs ebenfalls gebräuchlich zu sein; und darauf bezog ich mich, als ich Vipassana schrieb.


    Das Buch zeigt nun, dass - auch wenn man nur die Suttas zu Rate zieht - nicht hundertprozentig gesagt werden kann, dass die Technik nur so und nicht anders richtig ist. Betrachtet man z.B. die üblichen "Konfliktfälle" wie die Stärke des samadhi (Absorption ja oder nein), den Ort der Atembetrachung (Nasenspitze, Bauch, kein spezieller Ort) oder die Interpretation des Begriffs "Körper" (kaya) im Anapanasati Sutta (kaya=der ganze Körper vs. kaya=der gesamte Atemkörper), dann zeigt sich eben, dass alle diese Ansichtsweisen durch verschiedene Stellen in den Suttas gestützt werden können. Und wenn ein Lehrer nun behauptet, dass es nur so und nicht anders richtig ist (und nicht, dass dies nur eine mögliche Interpretation ist), dann grenzt das, meiner ganz persönlichen Ansicht nach, an Dogmatismus und missachtet die Vielfalt der geschickten Methoden des Buddha. Natürlich ist auch dies nur eine mögliche Interpretation ;)

    Ich habe das Buch zwar erst in Auszügen gelesen, aber so weit kann ich erbreichs Beitrag nur beipflichten. Die "Wissenschaftlichkeit" (also Quellenbelege usw.) sind hauptsächlich auf die Fußnoten beschränkt, so dass sich der Haupttext flüssig liest. Mir hat besoders gefallen, dass Bhikkhu Analayo aufzeigt, dass nicht nur eine Interpretation des Satipatthana Suttas "richtig" ist, sondern dass viele verschiedene Vipassana bzw. Anapanasati Varianten ihre Berechtigung haben.

    Der direkte Weg - Satipatthana ist das Ergebnis der Doktorarbeit Bhikkhu Analayos. Es ist zuerst auf Englisch erschienen und erfreut sich in englischsprachigen Theravadaforen großer Beliebtheit. Dort wurde es mir auch empfohlen. Mein Exemplar ist bestellt. Wenn ich es gelesen habe, werde ich bei Gelegenheit näher darauf eingehen.


    Zitat

    Die Achtsamkeit und die richtige Art sie praktisch umzusetzen, sind Themen von zentraler Bedeutung für jeden, der dem buddhistischen Weg zur Befreiung folgen möchte. Doch zum richtigen Verständnis und zur richtigen Anwendung der Achtsamkeitsmeditation sollten die ursprünglichen Anweisungen der buddhistischen Lehrreden zu Satipatthâna berücksichtigt werden. Angesichts dieser Tatsache, beschäftigt sich der Ehrwürdige Anâlayo in seiner Untersuchung insbesondere mit den in den vier Hauptsammlungen aufgezeichneten Lehrreden des Buddha und den historisch frühen Teilen der fünften Sammlung als Quellenmaterial von zentraler Bedeutung. Das Buch schließt damit eine seit langem bestehende, offenkundige Lücke in den Studien des frühen Buddhismus. Die Lehrreden zu Satipatthâna werden als eine weitreichende und vielschichtige Quelle von Anleitungen gezeigt, die alternative Interpretationen und Praxisansätze zulässt. Dieses Buch wird sich sowohl für Studierende des frühen Buddhismus als auch für Menschen, die sich ernsthaft der Meditation widmen, als sehr wertvoll erweisen.


    http://www.buddhareden.de/fr-katalog.htm


    Bei Amazon sollte es auch bald verfügbar sein, bei bol ist es anscheinend schon lieferbar.

    mathilda:

    liebe kollegen und kolleginnen,
    nicht als erste stelle ich fragen zum finden einer gruppe und eines lehrers, die bisherigen beiträge+links dazu halfen allerdings nicht wirklich weiter, vor allem beantwortete nichts folgende fragen:
    1. wie sieht die praxis sowohl mit einem lehrer als auch einer gruppe aus? das treffen mit einer gruppe zum meditieren und sprechen und eventuelle andere unternehmungen kann ich mir vorstellen, wenn es denn dann überhaupt so ist, aber wie sieht ein treffen mit einem lehrer aus? sieht man sich allein? hat man regelmäßige termine? gibt man ihm geld oder kekse oder sagt danke und lächelt?


    Das hängt ganz von der jeweiligen Tradition ab. Im Theravada ist die Rolle eines Lehrers anders als im Zen und dort auch wieder anders als im Vajrayana. Generell ist es aber doch meistens so, dass man sich trifft, um gemeinsam zu meditieren und um die Lehre (dhamma/dharma) zu studieren. Bei einem Treffen mit dem Lehrer kann man die Meditation und ggf. die Probleme, die man damit hat, besprechen und der Lehrer wird versuchen, dir zielgerichtete Anweisungen und Hilfestellungen zu geben. Sind Lehrer gemäß der buddhistischen Ordensregeln ( vinaya) ordiniert, dürfen sie kein Geld annehmen; andere Geschenke (z.B. Schokolade) sind meines Wissens in Ordnung, aber auch das wird von Tradition und Gruppe abhängen. Oftmals gibt es hier in Deutschland und im Westen allgemein, ähnlich wie in anderen Vereinen, Mitgliedsbeiträge, damit die Örtlichkeiten und ggf. der Unterhalt des Lehrers finanziert werden können. In Asien läuft das normalerweise über Spenden (dana), bei uns scheint das nicht so gut zu funktionieren. Manchmal kosten auch einzelne Veranstaltungen Geld.

    Zitat


    2. hat jemand erfahrung mit oder tipps für vipassana.-gruppen bzw. lehrer in berlin?


    Leider nein.

    Zitat


    3. welchen "rang" hat ein solcher lehrer? ich höre nämlich immer nur von den unerreichbaren lehrern und nie von ansprechbaren, die sich mit einem beschäftigen würden. und ich kann ja nicht den dalai lama fragen. wo stecken also die anderen und wie kann sich einer um so viele schäfchen kümmern?
    vielen dank bereits, ich freue mich über erfahrungsberichte,


    Je bekannter der Lehrer, desto seltener wirst du ihn zu Gesicht bekommen. Zumindest ist das meistens so. Meistens gibt es aber in den Gruppen oder Zentren "eigene" Lehrer. Das können fortgeschrittene Meditierende sein, Mönche, Khenpos, Lamas usw. Das hängt auch wieder von der Tradition und der speziellen Gruppe ab.


    Suchen kannst du z.B. über http://www.buddhalinks.de/ Über diese Seite kommst du auch zur DBU, die wohl das umfangreichste Register mit Gruppen und Zentren hat.

    Aus Unwissenheit entsteht Anhaftung. Wenn du dich der Unwissenheit entledigst, dann verschwindet auch die Anhaftung. Dazu bedarf es allerdings tiefgreifender Einsicht auf Erfahrungsebene. Nachdenken über die Natur des Egos und intellektuelle Einsicht über dessen illusionsgleichen Charakter sind sicherlich ein Anfang und kann das Ego, wie du sagst, schwächen. Für die Befreitung reicht dies allerdings nicht. Dazu müssen wir uns hinsetzen und beobachten bis wir das intellektuelle Wissen auf Erfahrungsebene realisieren.

    Es gibt drei ausgezeichnete Artikel (leider nur auf englisch) von Shravasti Dhammika:


    Hier ein Ausschnitt aus dem dritten Artikel:


    rex:

    Hallo, ich werde bald Vater und habe mir die Frage gestellt ob es denn im Buddhismus einen festgelegten Zeitpunkt gibt, ab dem der Phötus oder Körper "beseelt" wird.
    Würde mich über eine Antwort sehr freuen. Auch über allgemeines zum Thema Geburt und Kinder (Buchtipps, Erfahrungen; usw.) würden mich interessieren.
    mfG Reinhard


    Hallo Reinhard,


    vor kurzem auf dem Theravadablog gesehen: Ajahn Brahm - When Does Human Life Begin in This Body

    Angekommen, aber noch nicht angefangen: Erleuchtung ist anders als du denkst von Christopher Titmuss

    Zitat

    Das vorliegende Werk ist eine Übersetzung des Buches "Light on Enlightenment". Es ist das vielleicht bekannteste Buch des Autors und wird von ihm selbst als sein wichtigstes Werk eingeschätzt. Es ist der Versuch die wichtigsten Kategorien und Begriffe der buddhistischen Lehre in einer grundlegenden und doch neuen und erhellenden Sicht zu erklären und zu beleuchten.
    Leider wird im Moment dieses Buch in Englisch nicht mehr aufgelegt, so dass es umso wichtiger erscheint, dass dieses Grundlagenwerk nun wenigstens in deutscher Sprache vorliegt. Obwohl jedes einzelne Kapitel der klaren Lehre des Buddha folgt, ist das vorliegende Buch kein wissenschaftlich oder historisch strukturiertes Werk. Der Autor kann seine Fähigkeiten, die in der lebendigen und zuweilen auch überraschenden Rede während seiner zahlreichen Kurse nicht verbergen. So kommt es, dass die einzelnen Kapitel zwar immer einem Thema folgen, aber nicht so einheitlich strukturiert sind, wie wir es vielleicht von einem Grundlagenwerk erwarten. Dafür ist der lebendige Geist der Vorträge durchaus erhalten geblieben. Der lebendige Bezug zur Praxis wird besonders deutlich in den äußerst hilfreichen und vorwiegend aus der praktischen Arbeit und Erfahrung mit den Meditierenden entstandenen Übungen und Untersuchungen, die jedem Kapitel zugeordnet sind.
    Wir sind sehr glücklich, dass das zweite Werk in diesem Verlag von dem buddhistischen Lehrer stammt, der von Anfang unsere Arbeit begleitet und unterstützt hat und der durch seine offene, undogmatische und manchmal auch unkonventionelle Art die buddhistische Richtung, die das Waldhaus vertritt, auf wesentliche Weise mit geprägt hat.


    Buddhismus ist der Weg, der zur Erkenntnis dieser Wahrheiten führt. Dabei gründet er auf ethischem Verhalten (sila), trainiert den Geist (samadhi) und gipfelt letztendlich in der befreienden Einsicht (panna).


    Wichtige, grundlegende Lehren des Buddhas sind: Die Vier Edlen Wahrheiten, Der Edle Achtfache Pfad, Die Fünf Daseinsgruppen, Die Drei Daseinsmerkmale und Das Entstehen in Abhängigkeit.

    Aus dem Buch: "Traum, Schlaf und Tod - Der Dalai Lama im Gespräch mit westlichen Wissenschaften.

    Zitat

    Nach nichtbuddhistischen Abhandlungen gibt es ein Selbst, das getrennt und unabhängig von den Aggregaten - den psychophysischen Bestandteilen - von Körper und Geist existiert. Dagegen sind sich allgemein die vier philosophischen Schulen des Buddhismus darin einig, daß die Exiszenz eines Selbst abzulehnen ist, welches seiner Natur nach von den Aggregaten getrennt ist. Es gibt in diesen Schulen jedoch unterschiedliche Ansichten darüber, wie das Ich innerhalb der Aggregate von Körper und Geist existiert. Zum Beispiel behauptet eine buddhistische Schule, daß das Ich die Ansammlung der fünf psychophysischen Aggregate (Skrt.: skhanda) ist. Eine andere identifiziert das Ich mit dem Geist. Bei diesem Ansatz gibt es wieder verschiedene Meinungen. Zum Beispiel behauptet eine Schule, daß das Geistbewußtsein das Ich ist. Wenn man dann zu der Yogachara-Schule kommt, findet man die Behauptung, daß das Grundlagenbewußtsein (alayavijnana) das Ich ist.
    Und schließlich kommen wir zur Prasangika-Madhyamaka-Schule. Nach dieser Lehrmeinung heißt es, daß alle fünf Aggregate vom Ich erfahren werden. Da sie vom Ich erfahren werden, wird es schwierig zu behaupten, daß das Ich auch unter diesen Aggregaten zu finden ist. Es wird sehr problematisch, wenn sich herausstellt, daß das erfahrene Objekt und der Erlebende exakt dasselbe Ding sind. Aus diesem Grund wird das Ich nicht mit den fünf Aggregaten identifiziert. Wenn man dann aber versucht, es außerhalb der Aggregate zu definieren, ust es nirgends aufzufinden. Also wird dies ebenfalls abgelehnt. Die Schlußfolgerung, die diese Schule daraus zieht, ist, daß das Ich auf der Grundlage der Aggregate benannt oder zugeschrieben ist. Aus diesem Grund wird gesagt, daß es nur ein Name ist, nur eine Zuschreibung.
    Nagarjuna, der Gründer der Prasangika-Madhyamaka-Schule, sagt in seinem Werk "Der Kostbare Kranz von Ratschlägen für den König" (Skrt.: Ratnavali). die Person sei keines der sechs Elemente, aus denen die Person besteht - nicht das Erdelement, Wasserlement, und so weiter. Auch ist diese Person nicht die Ansammlung dieser dieser Elemente. Die Person kann auch nicht unabhängig von diesen Elementen gefunden werden. Ebenso wie die Person weder eines der einzelnen Elemente ist, noch eine Zusammensetzung aus diesen, ähnlich kann jedes der Elemente, die die Person bildet, der gleichen Art von Analyse unterzogen werden. Auch sie sind letztlich bloße Bezeichnungen oder Benennungen. Die die Person auch nicht als selbst-genügende Wesenheit existiert, die eine Selbst-Natur oder Selbst-Identität besitzt, bleibt nur noch die Alternative übrig, nämlich zu akzeptieren, daß die Person nur dem Namen nach oder durch Benennung existiert.

    Die Dinge brauche ihre Zeit; Erkenntnis muss reifen. Zu der Frage mit den Handpositionen wirst du unterschiedliche Antworten finden. Im Zen benutzt man das kosmische Mudra. Im tibetischen Buddhismus findet sich diese Position auch; meist nur andersherum, also rechte Hand auf linker Hand. Prinzipiell solltest du in einer Position sitzen, die relativ bequem und trotzdem stabil ist. Ob du nun im burmesischen Sitz, im Lotus (voll, halb, viertel) oder auf einem Stuhl sitzt, ist ziemlich egal. Die Hände kannst du im kosmischen Mudra (welche Hand nun oben ist, bleibt dir überlassen) übereinander halten oder auf den Schenkeln ruhen lassen. Anleitung eines meiner "Lieblingsmeditationslehrer" findest du hier (Audio, englisch).

    Ich stimme Ji'un Ken zu! Dem Buddhismus wird deswegen oft vorgeworfen, eine nihilistische Einstellung zu vertreten. Aber wie Ji'un Ken schon schrieb, verlischt ja nichts Reales, kein Ding; es hat nie ein Ich gegeben, es ist die Illusion eines Ichs, die vernichtet wird.


    Ajahn Brahm:


    Eine sinnlose Frage: Wohin geht das reine Citta?"
    Als der Wandermönch Vacchagotta fragte, was nach dem Tod eines Arahat mit dem befreiten Geist geschehe, zog der Buddha zur Antwort den Vergleich mit einem Feuer (MN 72,19). Ein Feuer ist von seinem Brennstoff abhängig. Es ist bedingt. Ist das Brennmaterial aufgebraucht, erlischt (nibutta) das Feuer. Es hat keinen Sinn zu fragen, wohin das Feuer gegangen ist. Ebenso wenig hat es Sinn zu fragen, wohin das befreite Citta geht, wenn der Arahat erloschen ist. Die berühmte Arahat-Bhikkhnu Patacara kam, wie ich weiter oben schon einmal erzählt habe, zu ihrer tiefen, in die Erleuchtung einmündenden Einsicht, als sie eine Öllampe erlöschen sah (Thig 116). Sie erkannte die Wesensgleichheit von Flamme und Citta: Beide entstehen aufgrund von Bedingungen, und wie die Flamme erloschen war, so muss auch Citta erlöschen.
    Das befreite Citta, etwas bei einem Arahat, lässt sich mit einer Sternschnuppe vergleichen. Für ungezählte Jahrmillionen hat irgendein kosmischer Eis- oder Gesteinsbrocken seine Runden in unserem Sonnensystem gedreht, mal im Hellen, mal im Dunklen. So haben auch der Bewusstseinsstrom, der Erkennende und der Macher über unzählige Leben ihre Kreise als ein Stück kosmischer Leere im Samsara gezogen und sind mal in lichten, mal in finsteren Welten geboren worden und gestorben. Dann trifft das Stück Eis oder Gestein auf unseren Planeten, tritt in die Atmosphäre ein und verglüht mit gleißendem Licht als Sternschnuppe, für immer ausgelöscht. Genauso trifft das, was wir "Person" nennen, auf den wahren Dhamma, es taucht ein in die tiefe Einsicht, dass der Erkennende und der Macher leer sind, und Citta verglüht in blendendem Strahlen, wohl wissend, dass es bald für immer erlöschen wird.


    oder etwas anders formuliert: