Ok, ich antworte mal hier.
Erstmal Danke für euer Mitgefühl. Ein paar Infos zu mir um die Frage in ihrem Kontext besser zu verstehen:
Ja ich habe eine Freundin in Fernbeziehung
Mein Vater ist Anfang 2013 an einem 1 jährigen Darmkrebsleiden gestorben, er wurde 52, hatte ein halbes Jahr vor Diagnose über Magenprobleme gejammert, die Ärzte verschrieben nur Magentabletten, keiner kam auf die Idee einer Darmspiegelung...
Meine Mutter und Freundin fragten mich wie ich es verarbeite.
Die ersten 2 Tage war ich geschockt, danach kam ich relativ "gut" damit klar, was mich selbst erschreckte, allerdings befasse ich mich schon seit Jahren mit dem Sterben, allerdings eben eher philosophisch oder ebem meditativ.
Ich weiß dass es da nicht viel zu "tun" gibt. Also ich bekomme jetzt kein Suchtproblem oder raste aus oder brech meinen Job ab oder all die anderen Dinge die nicht wirklich helfen.
Ich lebe mein Leben ganz normal weiter. Es hat bei mir eher etwas "langfristiges" ausgelöst. Kurz: Ich bin vom Leben enttäuscht. Ent- täuscht und gerade an dem Punkt komme ich wieder zum Buddhismus.
Manchmal habe ich das Gefühl, ich kann mich nicht mehr richtig freuen. Dabei muss ich mir klar machen, dass es im Buddhismus ja nicht darum geht Gefühle zu negieren, sondern sie bewusst wahrzunehmen. Allerdings folgt der Gleichmut all zu schnell auf die Freude. Quasi " ha das war schön, aber trotzdem ist die Welt häßlich und gewaltvoll"
Teilweise versuche ich auch Gegenperspektiven aufzubauen, z.B. ( Die Welt ist ein fressen und gefressen werden, aber auch jedes Wesen frisst öfter als es gefressen wird )
Einfach eine Ansicht der Natur zu finden. Ist die Natur häßlich oder göttlich ? Ja die Antwort wird sein sie ist wie sie ist, aber das befriedigt meine Frage irgendwie doch nicht.
Sorry zu der langen Ausführung.
Die 2. Beerdigung war die Oma meiner Freundin. Meine Freundin weiß, dass ich mich mit Buddha beschäftige, meine Mutter ahnt es nur oder bekommt mal 1 zwei Aspekte davon mit.
Beide fragen mich wo jetzt die Oma oder der Vater jetzt wohl ist.
Nun was soll ich darauf sagen ? Ich weiß es natürlich nicht. Christen haben einen Himmel anzubieten
Aus einem buddhistischen Kontext müsste ich fast sagen: Hoffentlich werden sie nie wieder geboren....
Das sag ich natürlich nicht. Und ich halte mich auch sonst bei solchen fragen zurück. Soll jeder selber das für sich beantworten, Quellen gibt es genug.
Manche sagen der Verwandschaft der verstorbenen Oma sie sollen es akzeptieren (sie war 90) und dass sie ja alt geworden ist, "da darf man sterben"
Ich sagte, dass es immer hart ist wenn die eigene Mutter/ Oma stirbt, egal wie alt sie wurde.
Später erfuhr ich auch wie hart es sie getroffen hat wenn jemand das erstere sagte.
Es gibt dann noch den allgemeinen Ratschlag: "Du musst es akzeptieren "
Ich sage nein, nicht zu schnell akzeptieren. Weil nur dann durchdenkt man das Leben und den Tod, die existenziellsten Fragen. Und eine Antwort gibt es, denn so verrückt es auch ist wir existieren gerade.
Dann hörte ich noch in der Kirche eine Predigt vom ewigen Leben und wie man es erlangt. Die Kirchliche Lösung zeigt, dass die Theologen Jesus nicht verstanden. Gerade wenn er von Hingabe sprach war er mit allen Meditationsmeistern in einer Schule.
Denn das Leben allgemein und universell ist ewig, nur mein Leben ist endlich. Daher ist Hingabe die Lösung, was mich zur Zeit eher dem Tantra und Bhakti - Yoga zuwenden lässt, es ist eine Wohltat sich meditativ mit der Existenz zu vereinigen. Bei der buddhistischen Meditation ist weniger ekstatisch bzw. bei einem Vereinigungsgefühl kommt dann gleich der Gedanke "ist vergänglich, nur ein Gefühl"