Posts by Mabuttar

    Sterben eines Familienangehörigen


    Beim eigenen Tod finde ich einige gute Ansätze, aber gibt die Buddhalehre auch Sinn wenn es um "Trennung von Lieben" geht ? Das wird ja auch unter Dukkha gezählt und ich erlebe es zurzeit, da meinem krebskranken Vater diese Woche vom Arzt das Todesurteil gesagt wurde.


    So was nun, helfen die spirituellen Lehren jetzt wirklich ? Mit die sonstige Buddhatechnik alla "mein Vater ist Vergänglich dukha und Nicht-Selbst" zieht bei so einem Fall ja nicht. Was sagt Buddha hilfreiches zu so einer Situation ?


    Hoffnung auf das Leben gibt meinem Vater Kraft durchzuhalten und die wenigen Chancen auf Weiterleben durchzukämpfen. Wenn ich jetzt mit Buddha und Loslassen komme, könnte diese Kraft und Zuversicht zu Ende gehen und ich glaube der Rest meiner Familie würde es mir übel nehmen, da ihn niemand aufgeben will.


    So, was sollte ich in so einem Fall mit der Buddha-Lehre anfangen ? Das ist zurzeit wirklich meine Frage. Ist die Buddha-Lehre in so einem Fall zu Selbstbezogen ?

    Ok, danke, es hat sich bei mir wieder ein bisschen geklärt.


    Danke thigle, deine Warnungen haben mich wiedermal getroffen, gerade das bei der Welle war die Neti-Neti Falle. Ich bin davon ausgegangen, dass der Geist zu allem sagt "Nicht-ich", Loslassen/Abwenden.


    Aber gerade dieser Loslassungs-Prozess geht ja vom Geist aus, ist ein geistiges Phänomen. Aber hier gibt es bei Buddha keinen Dualismus. Auch wenn vom Geist aus die Loslösung kommt, ist der Geist selbst auch wieder anatta, denn alles Erfahrbare sind die Skhandas und nichts gibt es außerhalb davon was ein Selbst sein könnte.


    Damit ist für Buddha ganzheitlich bzw. Nondual ALLES Nicht-Selbst, ganz egal was kommt oder passiert. Daher wird die Lehre auch die Nicht-Selbst-Lehre,
    Anatta-Lehre / Dharma genannt. Hab ichs so richtig verstanden ?

    2 Fragen stellen sich mir in der Buddhalehre


    1.Wenn ich alles loslasse und das konsequent tue, dann lasse ich auch alle Verantwortung los. Buddha ließ seine Familie im Stich. Ob das wirklich Heilsam ist ?


    2. Der Geist der alles loslassen will ist selbst ein Skhanda und an dem wird gerade im buddhismus sehr subtil gehangen. Ja fast die ganze Erleuchtungsgeschichte wird ja für den Geist getan und selbst. Es ist wie ein Skhanda, dass sich von allem anderen absetzen will, je nach Auslegung. Daher verstehe ich nicht, wie sich der Geist von allem befreien will, kann er sich ja doch nicht von sich selbst befreien. Es erinnert mich immer an eine Welle die sich trocknen will.

    Ok danke,


    ich zähle jetzt mal auf, was aus meiner Sicht logisch und wirklich nachprüfbar aufeinander folgt aus der Bed. Entsth. und was eher Metaphysik oder eben für mich unverständlich ist:


    Wir können nichtmal unseren Herzschlag steuern, da wollen wir eine angeblich seit ewigen Zeiten und Leben dauernden Kette für immer gegen die Wand fahren ?


    Ist das nicht die gleiche Selbstüberschätzung wie in den anderen Religionen ? Vor allem gerade wenn die Khandas "Nicht-Selbst" Nicht-Kontrollierbar sind, wie will man sie denn daran hindern weiter fortzubestehen oder sich anzutreiben ? Und wenn das Bewusstsein oder der Geist das Dasein bestimmen würde, hätten wir damit ein Khanda, dass nicht Dukkha wäre und sich verewigen könnte und ich glaube da liegt ein Widerspruch im religiösen Buddhismus.


    Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass da z.B. ein Paar ist das heiratet und in der Hochzeitsnacht ein Kind zeugt, dabei 3 Monate vorher ein Mönch stirbt der im Fall 1 Erleuchtung erfuhr und im Fall 2 keine E. erfuhr. Im Fall 2 hätte karmisch alles gepasst und er wäre nun bei der Befruchtung in die Eizelle eingetaucht oder früher (so ganz wird das ja nicht definiert) wobei ja die Zellen sich gegenseitig Reizen (Begehren). Ist da eigentlich schon Bewusstsein vorhanden ? In der Samen oder Eizelle ? Woher kommt sonst das Begehren zwischen beiden ?
    Nunja, jetzt ist Fall 1 eingetreten und der Mönch ist erleuchtet. Was passiert mit der befruchteten Zelle ? Wird nun wirklich das ganze Leben und die Schwangerschaft anders ablaufen, weil von irgendwoher ein anderer Geist in die Zellen muss und die Entwicklung der Nervenzellen erheblich verändert ? Ich glaube die Entwicklungspsychologie erklärt recht gut, woher einzelne Persönlichkeitsmerkmale kommen, daher würde ich sagen, dass alle Persönlichkeitsmerkmale und der Körper nicht von einem verstorbenen Geist/Bewusstsein im Vorleben produziert wurde, sondern von Natur, Umständen, dem Kosmos, daher es kein Selbst gibt, da alle Faktoren von Natur aus passieren. Alles ist vom Kosmos gebildet, es ist das große Selbst der Yogis (Woher übrigens auch die Skhandas kommen, was allerdings Buddha ja nicht erklären will Stichwort giftiger Pfeil) oder eben es gibt gar kein Selbst, da es nichts "eigenes" gibt, alles von außen erzeugt wurde.

    Ok sorry, bin im letzten Teil wieder etwas abgedriftet.


    Frage, inwiefern ist Bewusstsein die Bedingung für Geburt ? Bitte verweis(t) nicht allein auf diese paticca, sondern erklärt es verständlich oder logisch.


    Erzeugt Bewusstsein Geburt eines Wesens oder erzeugt die Geburt eines Wesens dessen Bewusstsein ?

    Zu den Bedingungen des Lebens zählt viel.


    Ein unauffindbares Bewusstseinskonti... zählt da nicht zu, jedenfalls in der Naturwissenschaft. Es sei denn man erklärt wie im Idealismus, alles materielle als Bewusstsein. Nunja Sein ist es ja, Doch weiß das Sein um sich selbst ? Muss es das ? Was ist Wissen ?


    Also da ist Auge > besteht aus Molekülen, Vernetzungen, Atomen
    Da ist ein Objekt> besteht aus verschiedenen Elementen und strahlt Licht ab.


    Aus deren Kombi kommt nun Sehbewusstsein zusammen. Also im Prinzip aus Elementen und Vernetzungen. Diese Dinge entstehen durch materielle Ereignisse, grob Energie. Das was ich sehe ist nicht allein von dem Wesen abhängig sondern von a) der Umwelt und b) der Aufmerksamkeit auf diese Umwelt


    a) ist kaum kontrollierbar (falls hier jemand mit Karma und Sankhara kommt) b) Aufmerksamkeit kommt von Reizen aus der Umwelt und das Auge ist aus der Umwelt entstanden. Von was wird das Bewusstsein eines Wesen nun abhängig sein ? Hauptsächlich von der Welt oder seinen eigenen Handlungen (Karma, Sankhara ) ?


    Wer sagt von Karma, also eigenen Handlungen der muss wieder erklären, was die Ursachen der Handlungen sind. Bei Tieren sind es erlernte Reize die das leben ermöglichen, alle anderen führten natürlich zum Aussterben der jeweiligen Reaktionen auf die Umwelt, logisch.


    Ein Karma Yogi in der Gita sagt dementsprechend: " Nichts tue ich, alles sind Reize auf denen Reize reagieren" oder so ähnlich. Und vor allem global gilt wie eben dargelegt ein Gesetz von Bewusstseinskonin. schon überhaupt nicht, da Tiere schlichtweg keine Wahl haben und wirklich nur auf Reize reagieren.


    Nur der Mensch kennt Moral. Ein Tier kennt nur Angriff und Flucht. Dennoch führt natürlich " Was tu nicht willst, dass man dir tut, das füg auch keinen anderen zu" etwas das einer Gesellschaft hilft sich weniger zu zerstören. Es ist eine Absprache, ein Zugeständnis an die eigene Verwundbarkeit, keine Garantie für Schutz wie es teilweise im Buddh. oder anderen Karma Ideologien gepredigt wird. Man muss nur mal seine Augen aus seiner heiligen Schrift abwenden und in die Welt/Wirklichkeit schauen

    Ein besonders verwirrendes Paradox aus buddhistischer Sichtweise ist ja Descartes,


    Er zweifelte an Alles. An Alles! Was wenn Alles Illusion ist ??


    Und hier schüttelt dann wohl jeder Buddhist den Kopf. Seine Antwort war: "Ich denke also bin Ich" :D


    Obwohl aus der Sicht der Philosophien eines großen allumfassenden Selbst, wäre es ja ein stimmiges Argument.
    Da ist ein Erleber, ein Schneidepunkt einer Realität, Phänomone mit einem Gegenwartsmoment.

    Naja mit der heutigen plastischen Chirurgie kann dann ja mal der Weg zur Erleuchtung beginnen :D


    Ne also das scheint ja wieder von irgendsonem gelangweilten Mönch aufgeschrieben worden zu sein. Warum sollten körperliche Merkmale helfen Gier Hass und Verblendung besser zu überwinden ???


    Und wenn die Flaumhaare auf dem Kopf nach oben zeigen müssen kann habens ja kahlgeschorene Mönche schwer die Erleuchtung zu erlangen. Das sollte man denen mal erzählen ^^


    Ansonsten erinnern mich diese Merkmal weniger an einen Arahat/ Arya, als einen Arier....


    Übrigens @ Geronimo, schönen Text hast du da gefunden, das zeugt von einem realistischeren Wiedergeburtsglauben Buddhas, als manchmal angenommen wird.

    S.38.1-16
    Die 3. edle Wahrheit, Das Ende des Leids, Dukkha Nirodha ist das Ende von Gier, Hass und Verblendung.

    http://www.palikanon.de/samyutta/sam38.html#S38_1t16


    "Zu einer Zeit weilte der Ehrwürdige Sāriputto im Lande Magadha beim Dorfe Nālako. Da nun begab sich der Pilger Rosenapfelesser zum Erwürdigen Sāriputto, wechselte höflichen Gruß und freundliche denkwürdige Worte mit ihm und setzte sich zur Seite nieder. Zur Seite sitzend, sprach der Pilger Rosenapfelesser zum Ehrwürdigen Sāriputto:


    (1) "Nirvāna, Nirvāna, Bruder Sāriputto, sagt man. Was ist nun, Bruder, Nirvāna?"


    "Was da, Bruder, das Versiegen von Reiz, das Versiegen von Abwehr, das Versiegen von Verblendung ist, das nennt man Nirvāna".

    @ malsehen


    ja, den Fehler aus der Distanz Leerheit einzuschätzen ohne gelesen/verstanden zu haben worum es geht seh ich auch bei einigen Autoren und sobald da sowas kommt
    wie der leere Raum zwischen Atomen oder das ein Krug nur aus Raum besteht usw. weiß ich, das hat nichts mit shunyata der buddhistischen Leere zu tun und diejenigen die das mit der buddhistischen Leere in Verbindung bringen habens nicht verstanden.

    "...und beim Erkennen nur Erkennen gibt, dann bist du, Bahiya, nicht hier; wenn du nicht hier bist, Bahiya, dann bist du, Bahiya, nicht hienieden, nicht drüben, nicht dazwischen. Das ist des Leidens Ende.” (Udana 1,10)


    Auch du bist nicht hier, nicht dort. Aber auch dieses Du, dieser Erkenner, dass hier und da niemand ist, ist auch leer, oder ?


    Also ist das Erkennende auch ein Skhanda, nämlich citta der/das anatta in Allem erkennt.
    Letztens las ich von Krishnamurti bei der Frage wie es sich vom Erkennenden und dem Erkannten verhält, dass auch der Erkennende nur das Erkannte ist, der Beobachter ist Beobachten, es gibt keinen Beobachter.


    Versteh ich das richtig ? Dann ist das quasie am Ende nur der Erkenntnisprozess Erlösung. Keinen Erlösten findet man, nur Erlösung. Das bedeutet aber auch, dass da keine Seele oder irgendein Wesen neben den Skhandas ist, dass irgendwie von der Welt und den Skhandas lässt und ins Nirvana eingeht.


    Alles, auch die Erleuchtung spielt sich in den Skhandas ab, auch der erlöste Geist ist Nicht-Ich und diese Erkenntnis bewirkt Erlösung.

    Im Allgemeinen ist die Leerheit im Mahayana die gleiche wie im PK.


    Im Speziellen hast du recht thigle, gibt es Formen und Richtungen, die ein höheres Selbst, eine Seele jenseits der Skhandas oder ein innigstes unantastbares Bewusstsein/ Geistdasein wie Rigpa im esoterischen Buddhismus Vajrayana behaupten.


    Also generell würde ich es eher Vajrayana Falle als Mahayana Falle nennen oder einfach die subtile Persönlichkeitsansichts-Falle. Dies wird der Sache gerechter.

    Mit der Leerheit sind einfach nur die Daseinsmerkmale zusammengefasst in einem Konzept.
    Aber du hast recht, bei manchen Anhängern gibt es halt bis zum Schluss Anhaftung an irgendwelche Bausteine der Lehre.


    Da könnte einer kommen und sich an Vergänglichkeit festbeißen, an Nicht-Ich festbeißen oder Nicht-Ich als Selbst auffassen. Nicht-Selbstheit ist das gleiche wie Leerheit und Nagarjuna tat alles, dass ja nicht jemand auf die Idee kommt Leerheit als Selbst aufzufassen.


    Schließlich könnte jemand auch Nibbana als Selbst auffassen und wir könnten das die Buddhismus-Falle nennen. Und schließlich sage ich Häretiker :D , dass selbst Hindus und Advaita Systeme zum Nibbana/Nirwana führen, sie heißen sogar Brahman-Nirwana und zwar, wenn das "eigene Selbst" oder alles was dafür gehalten wird (Körper und Geist) hingegeben wird. Genau das gleiche passiert ja im Buddhismus, z.B. am Ende der Anapanasati Praxis. Hingabe, Auflösungen, Nicht-Selbstheit, Auflösung allen Ergreifens. Die Wege sind unterschiedlich, zur Erlösung führen aber einige.


    http://www.palikanon.de/samyutta/sam38.html#S38_1t16


    Zu einer Zeit weilte der Ehrwürdige Sāriputto im Lande Magadha beim Dorfe Nālako. Da nun begab sich der Pilger Rosenapfelesser zum Erwürdigen Sāriputto, wechselte höflichen Gruß und freundliche denkwürdige Worte mit ihm und setzte sich zur Seite nieder. Zur Seite sitzend, sprach der Pilger Rosenapfelesser zum Ehrwürdigen Sāriputto:


    Reiz=Gier, Abwehr=Hass


    (1) "Nirvāna, Nirvāna, Bruder Sāriputto, sagt man. Was ist nun, Bruder, Nirvāna?"


    "Was da, Bruder, das Versiegen von Reiz, das Versiegen von Abwehr, das Versiegen von Verblendung ist, das nennt man Nirvāna".



    (2) "Heiligkeit, Heiligkeit, Bruder Sāriputto, sagt man. Was ist nun, Bruder Sāriputto, Heiligkeit?"


    "Was da, Bruder, das Versiegen von Reiz, das Versiegen von Abwehr, das Versiegen von Verblendung ist, das nennt man Heiligkeit

    Naja, also es gibt Theravadis die ihre Richtung nicht oder falsch verstehen, genauso wie im Mahayana.


    Und Aberglauben gibt es auch in beiden Richtungen, ohne dabei auf die Wirklichkeit zu schauen.


    Ob Bodhidharma oder Nagarjuna, beide sagen, dass man auch die "Leere" loslassen soll und die Leerheit wiederum leer ist, da es ein Konzept ist und Konzept = Geistobjekt und Geistobjekt = Form, ganz einfach.


    So ist auch der 8 fache Pfad ein Konzept, ein Weg, ein Floß, welches am Ende losgelassen werden sollte. So könnte ich eine Theravade Falle behaupten und sagen, dass Theravadis nie ans Ziel kommen, da sie immer den 8fachen Pfad gehen wollen und nie ankommen möchten oder die Mönchsregeln dafür halten Erleuchtung zu bringen obwohl sie nur dem Frieden in der Gemeinschaft dienten.
    Achja und die ursprüngliche Lehre ging ja eh flöten, da Frauen die buddhistische Lehre gelehrt haben und 500 Jahre später natürlich wie prophezeit vom heiligen "unmenschlichen" Buddha, die Lehre demnach verschwunden ist :D


    Obwohl ein anderer Buddha scheinbar im PK über Konzepte wie männlich und weiblich hinausgegangen ist.
    Müssen wir halt auf Maitreya warten in zig tausend Jahren :D

    Jedenfalls blieb so ein Körper namens Gautama oder Buddha nach Gautamas Erlöschen übrig ^^


    Es geht ja wirklich nur um einen befreiten Geist, einen anhaftungslosen Geist, oder wie Onyx schreibt mushutoku :)


    Ein befreiter Geist erscheint nirgendswo mehr ist ungebunden und frei und da kann trotzdem ein gesunder fester Körper sein. Dukha ist damit nirodha (vernichtet) (3. Wahrheit erreicht),

    Leerheit ist wiederum leer, da schon der Gedanke an Leerheit ein Geistobjekt ist.


    Wie heißt es ungefähr, " Wer an Form anhaftet ist ein Ochs. Wer an Leerheit haftet ist noch dümmer."


    An Leerheit sollte genauso wenig angehaftet werden wie an Anatta, Nicht-Selbst. Im Prinzip ist Leerheit gleich Nicht-Selbstheit.

    @ Onyx ich verstehe darunter das Verlöschen von Dukha.


    Bei der Wiedergeburt, Nicht-Wiedergeburt Interpretation stell ich mir halt Leben und das Auslöschen von Leben vor.
    Das heißt toten Stille. Ewiger Tiefschlaf. Aber das kann ich auch falsch verstanden haben.


    Und da stell ich mir halt vor, dass ich diese Nicht-Wiedergeburt, oder Nicht-Leben genauso oder noch weniger wahrnehmen kann wie meinen Tiefschlaf, nämlich überhaupt nicht. Ist so die Lehre gemeint, dann steht ein Buddhist jeden Morgen mit dem falschen Bein auf. "Mist das Leben geht weiter".

    Quote from dhammacakkhu

    Das ist ja der Clou dieser ganzen Posse:
    Weil wir Leben für Leben halten, halten wir Tod für Tod. Und dann drehen wir uns im Hamsterrad und kommen nicht raus, ohne auch nur davon zu wissen. Und das Leben nur im Kopf stattfindet, auch das kann kaum ein Wesen aus eigener Sicht erschauen. Eigentlich absurd: Wir sitzen im Gefängnis, jemand zeigt uns den genauen Fluchtplan (Buddha samt Lehre) und wir sitzen da und denken: Ne, das ist doch gar nicht so, weil ich das ja noch nicht weiß/noch nicht gesehen habe. Mit einer solchen Einstellung wird man es nicht sehen können, weil man sich die Sicht verbaut.


    Fluchtplan aus dem Leben. Ich glaube gerade darum geht es doch bei dem Glauben an Wiedergeburt und dessen Ausstieg. Und dieser Ausstieg ist doch sehr fragwürdig. Wohin will denn der Geist flüchten (Bemerkung auch der Geist ist Nicht-Ich und würde beim Nirvana nach der WG Auslegung verlöschen)


    Nicht der Körper kann ins Nirvana, nicht die Gefühle können ins Nirvana, nicht der Geist kann Nirvana erreichen (definiert als Verlöscht sein) Es gibt keine Flucht aus den Nicht-Ichs, da doch alles Nicht-Ich ist. Es ist so als Wolle eine Wasser-Welle die Trockenheit anstreben, die absolute Wasserfreiheit, doch alles in der Welle ist Wasser.


    Ein Stromeingetretener, selbst ein Heiliger besteht aus den 5 Skhandas, den 5 Nicht-Ichs, nichts gibts darüber hinaus, was denjenigen ausmacht und nichts davon kann Nirvana erreichen, da selbst bei dessen erreichen gar kein Nich-Ich-Skhanda wie z. B. der Geist da ist der sagt " Hey cool habs erreicht Geist und Körper gibts nie wieder "


    Für mich ist da wieder die Grenze zwischen Religion und Spiritualität bzw. Philosophie. Die Relgion Buddhismus hält wie alle anderen eine Karotte vor den Esel, damit der Esel trabt, der Esel wird aber die Karotte nie erreichen, kann es gar nicht. Daher gibts für die Christen selbst seit Jesus Sündenvergebung nie Sündenfreiheit, trotz aller Anstrengung wird nie ein lebender buddhist Nirvana erreicht haben können, es ist systembedingt gar nicht vorgesehen und möglich.

    Ach das ist nur Name und Form. Wenn es nach manchen Textstellen geht im Palikanon, gibt es gar kein Nirwana/Nibbana, wenn das Gleichbedeutend mit Nicht-Wiedergeburt sein soll.


    Accinca, hat Buddha je vollständig sein Nirvana erlebt ? Hat er erlebt, dass "er" nicht mehr geboren wurde ? Oder nur dass bestimmte Triebe weg waren ? Wird ein Buddhist je Nibbana erleben ? Oder ist es nicht die Suche eines Sehers danach das Unsichtbare zu sehen ?

    Ein Wesen besteht aus den Skhandas. Und es gibt auch kein Selbst außerhalb der Skhandas. Alle Skhandas also Körperliche und Geistige Phänomene sind Nicht-Ich, anatta.


    Somit ist auch das was Nibbana/Nirvana erfährt Nicht-Ich, alles was Erleuchtung erfährt ist etwas Nicht-Ich- haftes.
    Samsara und Nirvana sind Nicht-Ich. Gibt es dann überhaupt Nirvana ? Es gibt ja nichts was das endgültige Nirvana/Nibbana je erfahren kann. Es kann kein vollständiges Verlöschen geben. Da ein Verloschensein nicht existiert, ja nach Definition dort nichts existieren kann.
    Somit will Nicht-Ich Verlöschen, keine Wiedergeburt mehr annehmen. Dieser Drang nach Nicht-Wiedergeburt kann eigentlich gar nie erfüllt werden. Niemand würde es mitbekommen. Selbst Buddha fühlte zwar, dass irgendwie Daseins und Nichtdaseins-Triebe verschwunden sind und schloss daraus nach einigen Textstellen, dass dies "seine letzte Geburt" ist.


    Aber was soll das bedeuten ? Mit diesem Ziel kann ich nichts anfangen. Ein Nicht-Ich Phänomen, Citta versucht nicht mehr weiter zu existieren. Citta wird es aber nie merken und nie feststellen können, dass da kein Citta ist.
    Sein oder Nichtsein, das ist hier der Dualismus/Nondualismus :D


    Und warum sagt Buddha nicht " Dies ist mein letztes Leben" ? Sondern "dies ist meine letzte Geburt" ? Seine Geburt ist doch schon 30 Jahre hergewesen.

    Ok, Danke Nibbuti.


    Also ich meditierte anfangs nur auf Atem und Körpergefühl und konzentrierte mich darauf. Dann hatte ich eine zeitlang Anapanasati geübt nach Buddhadhasa.


    Bei meinen letzten Medi´s nahm ich die Satthipatthana Sutta her und ging die einzelnen Punkte durch, was natürlich schwierig ist z.B. Alltagserfahrungen in der Meditation zu "spüren", daher verstehe ich deine Aussage dazu und das macht auch Sinn.


    Dann würde ich wieder Anapanasati als Praxis nehmen. Aber was sind jetzt eigentlich die 4 Pfeiler der Achtsamkeit genau ? Also Körper und Gefühle (Vedana) sind mir klar. Danach kommt irgendwie bei Anapanasati als 3. Citta (also Geist oder Bewusstsein ?) und 4. Dhamma(s), wobei es eher um Loslösung und Hingabe usw. geht, also auch den Daseinsmerkmalen.


    Anders beim Satthipathana Sutta, da ist 3. Bewusstsein und 4. Geistobjekte was viele Objekte und die Lehre selbst betrifft., nichts von Entreizung, Loslösung usw.