Beiträge von BangoSkank

    Ja, da muss ich dir Recht geben. In meiner Erfahrung ist es nur so, dass mir das in schwierigen Situationen, in einem Gespräch oder wenn ich stark auf den Inhalt eines Gedanken fixiert bin, vorübergehend noch passiert. So als wenn man vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sehen würde.

    Zitat

    ( insb. Wachheit zu erhalten, solange sie sich noch nicht in sich selbst erhält )


    Ich würde das so formulieren: Erkennen das Wachheit nicht verloren werden kann, man dies jedoch leicht vergessen kann. Sich also das Erinnern zur Gewohnheit machen.

    Denken und das Fühlen solcher Emotionen sind wie zwei spontan gegeneinander spielende Tischtennisspieler. Mal fängt der eine an, mal der andere. Nicht-Wissen ist wenn einen dieses Spiel hypnotisiert und nicht mehr loslässt. Aus purer Gewohnheit springen wir meist auf diesen Zug und lassen uns von ihm davontragen.


    Die Wurzel des Nicht-Wissens sitzt sehr tief. Auf einer der höheren Ebenen findet dualistisches Denken statt, wo unser Denkapparat eine künstliche Trennung erzeugt. Unter ihm liegt die Ebene des unterbewussten Fühlens. Diese emotionalen Verspannungen sind meist die Auswirkungen unseres Verstandes auf den Körper. Das Denken sagt uns wer wir sind, das Fühlen was wir sind. Sagen wir unser Denken ist mal vorübergehend abwesend, jedoch spüren wir eine Art von Negativität die sich irgendwo im Körper manifestiert. In diesem Moment haben wir vielleicht keine vorgestellten Selbstbilder von uns, jedoch fühlen wir uns immer noch als ein getrenntes Ich.

    Zitat

    Ich möchte aber nochmal zu meinem 3. Aspekt zurückkommen und fragen: Welche Traditionen gibt es, die Leser als subitistisch einschätzen würden?


    Ich glaube Dzogchen geht in die Richtung, obwohl ich´s nicht genau weiß. Jede Tradition in der Phrasen kontempliert werden, führt ,meiner Ansicht nach ,auch auf eine sehr direkte Weise, ab einem gewissen Punkt zu einem Ahaaa! Dazu gehören vor allem die Koans im Rinzai. Advaita Vedanta machts ähnlich mit seiner Selbst-Ergründung, geht jedoch nur bis zu einem gewissen Punkt und nicht weiter. Erwähnenswert ist da der einzige Chan Mönch der jemals Selbstergründung praktiziert hat, Hsu Yun. Die Methode die er benutzte nennt sich Hua-Tou und wird noch heute vor allem in Korea praktiziert. Achja, ich hab da so die Vermutung, dass der Taoismus auch dazu gehört, weiß darüber allerdings auch nicht genug um das bestätigen zu können (müsste doch dieses WuWei sein oder so).

    Dass es einen reinen Subitismus gäben könnte, kann ich mir schwer Vorstellen.
    Vielleicht gibt es Individuen die tatsächlich im Vergleich zu anderen eine ungewöhnlich Auffassungsgabe besitzen,
    reif genug sind um nur durch einen kleinen Schubser brauchen, in Form eines Hinweises, damit die Glühbirne anspringt.
    Falls sowas möglich sein sollte, ist es vermutlich eher selten der Fall. Denke auch,
    dass so eine Sichtweise von sich selbst eher zu ‘‘Selbsttäuschung“ und damit im ungünstigsten Fall zu einem toten Ende führt.


    Wenn es z.B. darum geht zu erkennen, dass es kein Ich gibt, könnte man annehmen es würde in einem einzigen Hauruck geschehen.
    Aber ist das wirklich so einfach? Kann es sein, dass man z.B. gewisse Aspekte unseres Daseins Durchleuchtet
    und damit der Ich-Illusion ihre Festigkeit genommen hat,
    es jedoch auf einer subtileren Ebene doch noch ein Festhalten irgendeiner Form von Inhärenz vorhanden ist?


    Irgendwie scheint es schon erkennbar zu sein, ein Ich wäre nicht zu finden. Aber trotzdem ist da vielleicht so eine vage Befürchtung,
    dass es vielleicht da doch noch etwas geben könnte. Da trägt jemand einen Gürtel und hält diesen für eine Schlange,
    was ja nicht stimmt. Trotzdem hat er noch nicht seine gesamte Furcht verloren, er ist sich nicht zu 100 % sicher,
    dass dieser Gürtel doch keine Schlange ist.


    Es könnte sein, dass man z.B. einen Einblick in die Nondualität hatte, die sich auf die Abwesenheit von Gedanken bezieht,
    es jedoch nur temporär war. Also nur eine Erfahrung und währenddessen werden die anderen Sinneswahrnehmungen immer noch dual gesehen.
    Investigation und Kontemplation würden hier auf einer graduellen Weise jeden Aspekt unserer Realität durchleuchten.
    Durch diese Art von Praxis, würde man die Erfahrungen wiederholen und intensivieren bis es schließlich im Subitismus mündet wie ich ihn verstehe,
    als eine Realisation.
    Kein Zugewinn von irgendetwas, sondern eine unerschütterliche Erkenntnis, in etwas was schon immer gültig war.
    Der Unterschied zwischen der vorangegangenen Erfahrung und dieser Realisation ist, dass dieses Wissen nicht mehr verschwinden kann,
    da es einfach zu offensichtlich ist. Der Gürtel war noch nie eine Schlange, es war immer nur ein Gürtel. :idea:


    Ob man es als Heilslehre (im Sinne eines gedanklichen Luftschlosses, das auf Konzepten basiert) verkennt und sich darin verirrt liegt in der eigenen Verantwortung. Da muss man schon ehrlich zu sich ‘‘selbst‘‘ sein.

    Okay, ein erneuter Versuch.


    Unser Leben kann aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden. Folgende Metapher:


    Da fließt ein Fluss von seiner Quelle oben im Gebirge runter ins Tal. Dort unten herrscht die Zeit.
    Es gibt Vergangenheit und Zukunft. Es können Schritte gemacht werden in der Entwicklung,
    es gibt einen 8-fachen Pfad. Hier herrscht der Verstand,
    da Vergangenheit und Zukunft nur in ihm existieren können.
    Wenn man die Phänomene betrachtet, kann man ihre Vergänglichkeit,
    ihre Leidhaftigkeit und ihr Nicht-Selbst beobachten.
    Wenn man die Objekte anhand dieser Kriterien sucht wird man sie auch finden.


    Vipassana, wie es z.B. im Mahasi-Stil durch Benennung gelehrt wird,
    führt auf dieser Ebene zu einem energetisch-physischen Prozess, zu Zyklen.
    Diese werden ab dem ersten vollständigen Durchlauf (Sotapana) ohne Zutun durchlaufen.
    Wenn man weitermacht kulminiert dies irgendwann bis zum Arahat.
    Im Theravada ist dies das höchste Ziel, wird aber auch in manchen Vajrayana-Schulen gelehrt.
    Dort wird es jedoch eher als eine Art Zwischenstufe betrachtet. Dies ist der graduelle Weg.
    Achja, Jhanas z.B. sind ebenfalls dieser Ebene zuzuordnen.


    Hier beginnt der nicht-konzeptuelle direkte Weg. Jetzt verlassen wir das Tal und damit auch die Zeit.
    Wir steigen hoch und befinden uns in der Mitte zwischen Tal und Quelle.
    Auf dieser Ebene erkennen wir ohne darüber nachzudenken,
    dass es im Grunde genommen nur eine Sache gibt die wir bestätigen können.
    WIR SIND und zwar im Hier und Jetzt und außerhalb davon gibt es nichts, kann es nichts geben.
    Alles findet innerhalb unseres Bewusstseins statt.
    Man kann wirklich alles hinterfragen und bezweifeln, aber dies nicht. Hier merkt man ebenfalls,
    dass wir weder Verstand noch Körper sind. Unsere Natur scheint etwas Unsterbliches zu sein.
    Alles andere können nur vom Verstand geschaffene Vorstellungen sein. Es ist dieses Ich bin,
    das von z.B. Ramana Mahashri und Eckart Tolle gelehrt wird.


    Und jetzt die Quelle ganz oben. Es ist der Punkt an dem alles beginnt.
    Hier werden Sunyatta und jede Form der Non-Dualität realisiert.
    Die zwei wichtigen Aspekte der Leerheit sind auf dieser Ebene erkennbar:


    -Im Hören, niemanden der Hört. -Im Hören, nur Hören.


    Usw.


    Erfahren tut dies jeder, immer wieder. Jedoch meist nicht wirklich bewusst.
    Es muss also wirklich realisiert werden und reifen damit es ins Leben integriert werden kann.




    Wir sprechen hier also von verschiedenen Ebenen der Wahrnehmung.
    Mit der Metapher soll keines Wegs eine Ebene über eine andere gestellt werden.
    Jedoch wird es klar warum es so viele Missverständnisse gibt.
    Leute auf verschiedenen Ebenen reden aneinander vorbei.
    Für jemanden der voll und ganz auf der Ebene des Seins sitzt mag es trivial erscheinen,
    sich noch mit Tun und Wollen zu beschäftigen, da man dem Sein nichts hinzufügen kann.
    Es ist wie es ist und damit perfekt.


    Trotzdem ist es nicht so als wenn man an einer Ebene kleben bleiben muss.
    Man kann sich zwischen ihnen fortbewegen.
    Zum selben Zeitpunkt den graduellen und direkten Weg zu gehen ist nicht möglich.
    Aber beides kann sich nacheinander Ergänzen.
    Wenn man jedoch immer nur im Tal war und nichts anderes kennt,
    kann man sich das Leben sehr schwer machen.

    Hmm,


    Option A: Ändere die äußeren Bedingungen und gewöhn dich dran.


    Option B: Durchschau deine Einstellung, sieh genau hin was da passiert. Vielleicht wird sich der "Knoten" lösen wenn du es dir zur Gewohnheit machst Aufmerksam zu sein.


    Joa, Mönche machen das, hat einen Symbolcharakter. Ob es einige aus Eitelkeit machen oder nicht.. wer weiß? In ihre geschorenen Köpfe schauen kannst du ja nicht, wichtig ist nur deine eigene Wachsamkeit. :)

    Auf den bin auch vor einiger Zeit gestoßen. Ich mag den Kerl, im Gegensatz zu den meisten anderen Dharma-Lehrer der "Neuzeit" ist er jemand der nicht um den heißen Brei herumredet. Neben Kenneth Folk, Daniel Ingram, An Eternal Now und Thusness (So nennen die sich) ist er einer der von sich gerade aus behauptet "Erleuchtung" realisiert zu haben. Jedoch machen die daraus keinen Hokuspokus sondern bleiben auf dem Boden und räumen mit Mythen die schon seit Jahrhunderten kursieren auf.


    Ihm und den anderen der oben genannten scheint es wirklich in erster Linie daran zu liegen mit offenen Karten zu spielen und anderen zu zeigen "wie es geht".


    Hier ein Interview mit ihm in dem er sogar ehrlich sagt, was aus seiner Sicht an der Art und Weise wie lehrt vielleicht problematisch sein könnte: http://www.youtube.com/watch?v=WTUEinAs42I&feature=related

    @ ChangPuerk


    In allem was ich zu diesem Thema geschrieben hab ist denk ich alles drin um zu verstehen was ich meine. Muss man natürlich nicht, aber vielleicht entgeht da dem einen oder anderen etwas wichtiges. Ein Fingerzeig.


    Wissen im "buddhistischen" Sinne muss nicht umbedingt etwas mit dem zu tun haben was man allgemein im Westen unter Wissen versteht. Etwas was nichts mit Denken und Vorstellungen zu tun hat. Vielleicht ist das Wort Weisheit in diesem Zusammenhang sinnvoller.


    Ich glaube du verwechselst da etwas relatives mit etwas absolutem. Im Sinne eines praktischen Vorgehens ist der Verstand ein hilfreiches Werkzeug. Aber ansonsten bleibt das Analysieren und Denken auch nur Form.

    ChangPuerk:
    BangoSkank:

    Alles nur ein Spiel der Formen und das Wissen schaut dabei zu.


    Übertreibt man aber die Form sinkt das Wissen um die Nichtform


    Das Wissen kann nicht sinken. Es ist Raum. Egal wie sehr da einer im Sumpf versinkt, er weiß es.


    Der einzige Unterschied besteht nur darin, sich dessen bewusst zu sein oder es im Unterbewusstsein zu lassen, während man zum Beispiel im Inhalt der Gedanken versinkt. Wenn Entsagung zu Beginn dafür sorgt, dass man ruhig wird und nicht mehr so leicht von Formen abgelenkt wird, besteht die Möglichkeit etwas zu realisieren. Wenn das der Fall war, braucht es keine Entsagung mehr.


    Man könnte zwar annehmen, das die Form das formlose Überdeckt. Ist jedoch ein Irrtum. Das formlose ist nichts weiter als Raum/Wissen und es ist wie gesagt in jedem Moment da. (Mit Wissen meine ich nichts intellektuelles).

    Askese... Entsagung. Da versucht eine Form eine andere Form mit Hilfe von Willenskraft loszuwerden. Bekämpfen. Im Kreis laufen.


    Sicher, ist nicht gerade von Vorteil ständig unter Drogeneinfluss durch´s Leben zu laufen. Aber Knallhartes Entsagen ist mehr etwas für jemanden der es einfach noch nicht besser weiß. Kann man ja mal machen, aber verselbstständigen sollte sich das nicht und zu einem Eigenzweck verkommen.


    Anstatt zu versuchen etwas loszuwerden, wie wäre es einfach mal zu akzeptieren. Ja zu der gegenwärtigen Form sagen. Sie wird ohnehin wieder gehen. Die Formen kommen spontan und gehen spontan. Ohne zutun. Und was bleibt die ganze Zeit?


    Raum. Und was ist Raum? Wissen. Schließlich weiß man was gerade da ist, ohne zu Denken oder Verbalisieren. Wenn man es nicht wissen würde, würde ja nichts da sein. Formen und Raum sind ineinander verwoben. Ohne Raum, keine Form.


    Wenn das wirklich verstanden wird, wird es eingesehen, dass nichts befreit werden muss. Falls es da etwas gäbe, würde es sich ohnehin permanent selbst befreien.


    Alles nur ein Spiel der Formen und das Wissen schaut dabei zu.

    Ich denke Karma ist erst dann interessant wenn man gedanklich überwiegend in der Zunkunft wohnt.


    Anstatt darüber nachzudenken welche schöne Verdienste man sich denn noch an die Wand pinnen kann oder vor was man sich nicht alles in Acht nehmen sollte, wär´s vielleicht sinnvoller mehr in der Gegenwart präsent zu sein und sich seiner zahlreichen Identifikationen bewusst zu sein. Wäre vielleicht sinnvoller.

    Hm, also mit Mantren kenn ich mich nicht aus. Aber ich kann mir vorstellen, dass es für jemanden der sehr stark dazu neigt sich im Inhalt seiner Gedanken zu verlieren, vielleicht zumindest zu Beginn hilfreich sein kann sich darauf zu stützen.


    Um mental und körperlich zur Ruhe zu kommen, ist wohl beides gleich gut oder besser gesagt kommt es auf die Person an. Kannst ja versuchen ne Woche mal das eine und in der nächsten das andere zu probieren. Ich stell mir das Gebrabel eher störend vor, aber das muss nichts heißen.


    Wenn du richtige Absorbtionen erleben möchtest ist vielleicht die Konzentration auf den Atem besser geeignet. Noch einfacher würde es mit einem visuellen Punkt funktionieren, den du mit offenen Augen so lange betrachtest bis du ihn auch bei geschlossenen Augen sehen kannst (Kasina).

    @ Eskapist


    Das ist ja ne ganz schön extreme Sichtweise :grinsen: Wenn du es genau nimmst ist der Beobachter Bewusstsein. Und Bewusstsein schließt das gesamte Feld deiner Wahrnehmung ein. Da findet sogar die von dir als Mara bezeichnete Ego-Illusion platz. Es ist wie eine Leinwand auf die ein Film projiziert wird: Unbewegilich aber nich statisch.


    Egal wie schnell und wohin du rennst, das Bewusstsein bewegt sich kein bisschen. Es ist dein ständiger Begleiter. Die Umstände und die Form des Augenblicks ändert sich ständig, aber Bewusstsein bleibt unbeweglich und man muss sich nichtmal darum anstrengen damit es in Takt ist. Selbst wenn du todmüde im Sessel sitzt, kannst du ohne dich zu bemühen hören wie ein Auto grad die Straße runterfährt.


    Deswegen ist es sehr emphehlenswert sich zunächst mit diesem Bewusstsein zu identifizieren. Nicht mit Körper und oder Geist. Das Bewusstsein ist zwar auch unpersönlich, jedoch ist es ein guter Schritt Richtung Auflösung jeglicher Identifikation.

    Ich würd dir in erster Linie raten das Ganze nicht zu ernst zu nehmen. Deine ganzen durcheinanderwirbelnden Gedanken solltest du auch nicht so ernst nehmen. Es kann dir so gut wie jeder aus eigener Erfahrung bestägigen, dass man sich zu Beginn total ahnungslos und aufgeschmissen fühlt. Zu viele Informationen, zu wenig Zeit. Sich jedoch davon stressen zu lassen ist nicht Sinn der Sache.


    Deswegen gewinn ein wenig Abstand, kühl dich ab und geh damit auf eine entspannte Weise um. Das vorauf es ankommt ist weder kompliziert, noch liegt es ausserhalb von dir selbst.


    Achja, dass du versuchst schlechte Gewohnheiten einzuschränken ist ja im prinzip ne gute Sache. Jedoch könnte das Unterdrücken solcher Impulse ins Gegenteil umschwenken. Du scheinst ein Ventil zu suchen um den aufgestauten Druck wieder abzulassen. Da musst du dich nicht umbedingt dem Gedankengut des Yoga herumschlagen. Meld dich in einem Fittnescenter an und lauf ein bisschen, da kriegste wenigstens erstmal keine Kopfschmerzen und tust etwas gutes für deine Gesundheit. ;)

    Naja, weiß schon was du meinst ;) (oder denke es zumindest). Aber etwas Neugier und Beschäftigung kann nie schaden.. auch wenn´s nur noch mehr blabla ist. Wobei ich annehme das sowohl Mahamudra als auch Dzogchen recht interessant sein könnten.


    Du scheinst ja eher im Neo-Advaita-Style grundsätzlich jedes tun wollen in Frage zu stellen (auch wenn du vielleicht was anderes behaupten würdest, für mich klingt es zumindest so). Was ja aus meiner Sicht absolut legitim ist, nur das ich die *Vorstellung* habe, es gäbe da schon einen kleinen aber feinen Unterschied zwischen erreichen wollen und schaffen, sein, erfahren, realisieren und ins Leben integrieren. :)

    Tag auch,


    ich hatte vor das Buch: Mahamudra: The Moonlight -- Quintessence of Mind and Meditation zu kaufen. Ein Rezensent auf der Seite von Amazon empehlt hingegen sich zuerst Ole Nydahls Das große Siegel durchzulesen um das Thema Mahamudra besser verstehen zu können.


    Kennt ihr das eine oder andere Buch und könnt was dazu sagen? Ich meine vielleicht sagt das erstere alles was es zu sagen gibt und ich könnte mir das zweite sparen? :doubt:

    Ich spreche hier von etwas was immer präsent ist. Genau wie die Sonne immer da ist. Manchmal ist sie nicht zu sehen weil überall Wolken die Sicht versperren, es gerade Nacht ist oder während einer Sonnenfinsternis. Aber das ändert nichts daran, dass die Sonne allgegenwärtig ist.


    Dieses beobachtende Wissen ist unsere Natur. Versuche zu verstehen was bleibt wenn alle Gedanken, alle Impulse weg sind. Wer ist es der erfährt, dass du diese oder jene Erfahrung machst? Wer ist es der während du dich auf den Atem konzentrierst hört wie ein Vogel draussen zwitschert?


    Du bist nicht mukti. Mukti ist eine Erscheinung die manchmal, wenn sie gerade aufsteigt, wahrnehmbar und dann plötzlich wieder weg ist. Der Beobachter ist es der dies alles sieht. Seit unserer Geburt ist er da, noch bevor wir irgndwelches Wissen von aussen erhalten haben. Er ist die Nabe im Rad.


    Wenn man jedoh gerade total in einer Sache verstrickt ist, kann sich der Mond auf dem brodelnden Wasser nicht spiegeln. Der Mond scheint die ganze Zeit, wir sehen ihn jedoch erst dann wenn das Wasser still steht.


    Um dies zu erfahren muss alles fahren gelassen werden. Dazu braucht es weder Samatha noch Vipassana. Da wird kein Objekt untersucht, es findet nur reines Sein statt. Dieses findet im Hier und Jetzt statt, es kann nur im Hier und Jetzt stattfinden. Das Hier und Jetzt ist zeitlos und damit frei von Dukkha. Dukkha kann nur dann existent sein wenn etwas unnatürliches passiert. Nämlich sobald der Verstand beginnt das Konzept Zeit ins spiel zu bringen.


    Versteh das nicht falsch, das was ich hier sage hat nichts mit dem zu tun was im Threvada praktiziert wird. Die 4 Pfade haben ihre Berechtigung und sind erreichbar. Aber angestrebte Arahatschaft und das Realsieren dessen was schon immer gegenwärtig war (ja, im Mahayana wird es Buddhanatur bzw. Rigpa genannt) müssen sich nicht ausschließen. Sinnvoll ist es beides zu praktizieren.

    @ mukti


    Denk ich auch, es ist nicht einfach. Oder besser gesagt, nicht immer einfach. Ist aber auch verständlich wenn man darüber nachdenkt wieviele Jahre man damit zugebracht hat so und nicht anders die Welt zu betrachten. Sowas braucht seine Zeit. Irgendwer hat mal die folgende Metapher benutzt:
    Zuerst hält uns die Erdanziehungskraft stark am Boden. Wir versuchen den Mond zu erreichen und fliegen von mal zu mal höher, während die Erdanziehungskraft schwächer wird. Wir wissen noch gar nichts vom Mond, aber irgendwann erreichen wir den Punkt an dem wir seine Gravitation zu spüren bekommen. Irgendwann erreichen wir ihn.


    Aber diesen Beobachter wahrzunehmen ist eine andere Art von Erwachen. Man muss komplett aufgeben und stoppen. Erst wenn man ganz still sitzt ohne etwas zu wollen oder zu untersuchen kann man es erleben. Keine Konzentration, kein Klarblick, reines Sein. Das ist die Quelle und sie ist immer erreichbar.


    @ bibo


    Die Sache ist ja, dass der Beobachter nicht erscheinen kann. Er ist immer gegenwärtig. Wie irgendein Zen-Meister mal gesagt hat, wie warst du bevor deine Eltern geboren wurden? Dieses Beobachtende wissen stellt keine Konzepte auf, keine Hypothesen. Erst wenn der dualistische Verstand wieder aktiv ist und versucht diese Erfahrung in eine Schublade zu verfrachten sind unsere Egos wieder da. Man muss aufgeben und still sein um unsere eigene Natur zu realisieren.

    Hej bibo,


    du sagst ja selbst, dass du öfters unbewusst reagierst. Darum geht´s: Bewusst werden!


    Den ersten Schritt hast du getan, du hast im nachhinein erkannt zu impusliv und den Umständen enstsprechend überzogen reagiert.
    Was brauchst du also? Antwort: Konzentration und ein schnelles Gewahrsein.


    Beide werden in der Meditation kultiviert. Nichts da mit Selbstbezogenheit, vergiss diesen Unsinn! Es geht gerade darum zu erkennen, dass es da kein Selbst geben kann.


    Wenn du wirklich regelmäßig über einen großen Zeitraum praktizierst, wird deine Warhnehmung messerscharf. Du wirst dir selber transparent sein und rund um die Uhr bescheid wissen was da in deinem Kopf abgeht.


    Du wirst nicht wütend! Da kann manchmal sehr deutlich Wut wahrgenommen werden, aber das hat nichts mit dir zu tun. Du kannst natürlich wie ein Sklave deiner eigenen Triebe und Impulse drauflos brüllen. Aber das muss nicht sein. Du hast immer die Möglichkeit anders zu entscheiden.