Beiträge von Doris

    Lieber accinca,


    was ich schreibe, sollst Du bitte nicht als "mahayanistisch" bewerten. Da ich nur schreibe, was sich mir persönlich zeigt, gibt es weder eine Garantie, dass dies dem so von Dir aufgefassten "mahayanistischen " Denken entspricht, noch dem Mahayana als solchem. Sehe meine Worte bitte nicht als offizielle Worte und bilde Dir bitte kein Urteil über den Mahayana aufgrund meiner Worte. Ich schreibe alles mit meinen Worten, und die treffen mitnichten genau das was ich sagen möchte. Ganz zu schweigen von dem, was eigentlich zu sagen wäre. Sehe mir daher bitte mein sprachliches Unvermögen und meine mangelnde Realisation nach und schließe nicht von mir auf die Tradition.


    Liebe Grüße
    Doris-Knochensack

    Zitat

    irgendwie hatte ich mal gedacht, wenn ich in irgend einem Leben mal Buddhaschaft (Nirvana)
    erreicht habe, dann verweile ich in diesem Zustand, dann löst sich dualistisches Denken auf.


    Das kann ich Dir erst beantworten, wenn ich Buddhaschaft erreicht habe.
    Bisher habe ich nur eine Vorstellung davon und das, was ich erlebe.


    Ich vermute, dass dualistisches Denken nicht komplett aufgelöst werden kann und soll. Solange ich lebe, brauche ich Konzepte. Auch ein Buddha ergreift eine Tasse, weil er das Konzept "Tasse" akzeptiert. Würde er das nicht, könnte er keine Tasse ergreifen und diese zum Mund führen. Weiter will ich nicht spekulieren.


    Wie ich den Buddhadharma bisher verstanden habe: Das Ganze ist pragmatisch ausgerichtet und dient unserem Wohl. Es ist verstehbar und nichts Mysteriöses. Deshalb erscheint es mir folgerichtig, dass ich die Konzepte behalten, also hier das Konzept "Tasse", da es meinem Wohl dient eine Tasse zum Trinken zu verwenden. Aber es ist eben auch sehr praktisch, wenn ich weiß, dass eine "Tasse" ein Konzept ist, so kann ich viel flexibler und kreativer damit umgehen. Und wenn ich in diese Flexibilität eintauche und sie in allen Dingen bis "zu Ende" denke, dann habe ich da ein ungeheuer großes Stück Freiheit für mein Leben. Ich kann meine Handlungen gestalten, die Weise wie ich Dinge sehe und erfahre ist nicht eingeschränkt wie bisher, sondern es haben sich mir Spielräume eröffnet, an die ich vorher nicht dachte. Wenn ich durchschaue, wie sich die Dinge in meinem Kopf bilden und gestalten, und dass ich nicht die Welt erfahre sondern mich spiegle, dann habe ich die Wahl, inwieweit ich mich auf das Gespiegelte einlasse. Ich verwende die Tasse, die heute als eine Tasse erscheint, gestern noch Erde war, morgen Scherben und übermorgen wieder Erde sein wird … die ich heute als Tasse zum Trinken verwenden kann, mit der ich aber noch tausend andere Dinge tun kann (wir nennen das komischerweise "entfremden" – ich finde, wir könnten das auch "befreien" nennen – obwohl das Nicht-Dualistische auch ein "Entfremden" sein könnte).


    Ich bin heute fest davon überzeugt, dass wir alle täglich die Buddhaschaft erleben. Nur ist es uns nicht bewusst. (Das ist nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern wird in den Traditionen, in denen ich mich bewege, ständig gesagt.) Wenn wir einmal diesen nicht-dualistischen Moment bewusst erlebt haben und das Aha-Erlebnis sich einstellt, dann fassen wir uns an den Kopf, weil wir es kennen. Es ist nichts Besonderes. Und trotzdem … :lol:


    Liebe Grüße
    Doris-Knochensack

    Lieber Matthias,


    ich glaube, da scheint es ein Missverständnis zu geben (nach allem, was ich bisher gelernt und erfahren habe).
    Samsara ist nicht "Erde" und "irdisch/körperlich" und Nirvana ist nicht "unirdisch" oder "Himmel". Samsara ist wohl eine "Geisteshaltung", ein Zustand des "Gewahrsams". Deshalb heißt es wohl, dass es keinen Unterschied zwischen Samsara und Nirvana gibt. Beides ist hier und jetzt. So wie der "Himmel auf Erden". (Es ist jetzt völlig egal, mit welchen Worten ich Dir das erkläre, wenn Du es erfahren hast, dann wirst Du wissen, was damit gemeint ist). Du kannst auch nicht nur in Nirvana leben, denn Du musst immer wieder zurück in das Samsara-Denken, sonst könntest Du nicht lange überleben. Daher vermute ich, dass "Erwacht-Sein" bedeutet, dass Du das eben erfahren hast und je nach Fortschritt, zu jedem beliebigen Zeitpunkt zwischen diesen beiden Welten schalten kannst. Du kannst also ganz normal leben, aber Deine Sicht hat sich verändert. Dauerhaft? Glaub ich nicht, Du musst um zu leben weiterhin Begriffe verwenden, Dinge beim Namen nennen, Dich als Person erleben. Aber Du hast die Freiheit Dich jederzeit für das "Gesamtbild" zu öffnen. (Ich weiß, das klingt schwurbelig, aber bitte, ich erlaube mir das.)


    Samsara ist nicht schlecht und Nirvana ist nicht gut. Solange ich diese Unterscheidung vornehme, bin ich in Samsara gefangen.


    Liebe Grüße
    Doris-Knochensack

    Also Onyx, Du merkst offensichtlich nicht, was Du da die ganze Zeit tust.
    Lauter Allgemeinplätze, Urteile, Vorurteile, Psychogramme von Leuten, die Du nicht kennst …
    Da sind "Sie" … und Du bist wahrscheinlich gaaaaanz anders, eine der wenigen richtigen Buddhisten.
    Dass Du kollektiv denkst, ist nicht zu überlesen …


    Liebe Grüße
    Doris-Knochensack