Turmalin:Das Problem ist: Wenn man nicht ein Bewusstsein hat, durch Träume geführt zu werden, kann man auch in Zustände kommen, die einem Horror- mässig vorkommen. Weil man dann Situationen kommen können, wo man überhaupt nicht mehr weiter weiss. Der Schamane träumt ja, wo er Nahrung finden kann. Wenn man jetzt irgendwo wiedergeboren ist, und ein Riesenproblem hat: Was nützt es einem dann, zu denken: ich kann die Kräfte in mir nicht erwecken, weil ich dazu Ausbildung X brauche, die Lehrer, die mir direkt vor der Nase sind, sind nicht die richtigen für soetwas usw....ich werde Horrorvorstllungen bekommen, mit denen ich nicht fertigwerden werde, weil ich ja Ausbildung X nicht habe.....
Also, man muss so oder so lernen, wie man mit ganz ganz üblen Gefühlen umgehen kann. Die einem überwältigend vorkommen usw.
Der Sozoiloge Harald Welzer hat ja in seinem Buch "Tötungarbeit" untersucht, wie im Nationalsozialisus aus ganz normalen Männern Massenmörder wurden. Dazu hat er sich gerde nicht auf SS und SA bezogen sondern auf Polizeieinheiten mit einer nicht speziell Nazi-mässigen Zusammenstellung. Am leichtesten kann man Menschen wohl zu Mördern machen, indem man sie um 3 Uhr in der Nacht aus dem Schlaf reisst. Während man, wenn man wach ist vieles reflktiert, ist man da wohl noch genügend "Zombie" um alles Mögliche zu tun.
Während es tagsüber eigentlich nicht so schwer ist, als netter und vernünftiger Mensch zu erscheinen, ist dies in solchen Zuständen des Halbschlafs, der Erschöpfung, Verletzung oder auch der Trance sehr schwierig. Deswegen sehe ich das auch als eine fortgeschrittene Praxis an. Wenn man es schafft den ganzen Tag freundlich und konzentriert zu sein, dann macht es Sinn dies auch unter derartig widrigen Umständen zu trainieren, wo man seinen Dämonen mal ein wenig ungeschminkt zu begegnen.
Dabei geht es jetzt nicht so abstarkt um Lehrer Y und Ausbildung X sondern darum, wieweweit man das konkret aushält oder inweiweit man sich verwirren und beirren lässt.