Ich bin jetzt seit geraumer Zeit diese beiden schweren Anhaftungen los, so dass ich es als dauerhaft bezeichnen würde. Aus einem anderen Grund sagte ich mir einmal, dass ich scheinbar immer versuche eine gefühlte innere Leere loszuwerden, indem ich diese immer mit irgendwas auffülle. Und schon sind die Anhaftungen wieder da. Dagegen anzukämpfen ist aber enorm schwer. Dann nehme ich als Mittel um die innere Leere zu füllen den Wunsch zu erwachen. Erwachen ist ein neutrales Ziel, führt also nicht zu Anhaftungen oder Durst.
Ich versuche nicht das "große Erwachen" zu erreichen, aber ich nehme mir Erwachen als Ziel. Und das hat sehr gut funktioniert! Gegen Anhaftungen anzukämpfen ist sehr schwer. Aber mit dieser Idee die innere Leere Erwachen zu füllen ist man wie auf einer höhere Ebene. Plötzlich ist es kein kämpfen mehr, sondern einfach ein "freundliches achtsames Existieren". Bald wurde mir klar, dass alle Dinge unbefriedigend sind. Das habe ich natürlich aus der Lehre Buddhas eh gewusst, aber nun begann ich zu erkennen wie der Geist langsam klar wird, wenn man den Dingen nicht hinterherhängt, weil sie unbefriedigend sind.
Vielleicht hört sich das für den Einen oder Anderen etwas skuril an. Ich weiß natürlich, dass es so nicht das letztendliche Erwachen geben wird. Aber ich schaue einfach was machbar ist und mache dann weiter. Jetzt bin ich natürlich dabei die Achtsamkeit zu behalten und nicht aus dem Ziel des Erwachens rauszufallen. Dabei kann man sehr schön sehen, welche Ablenkungen und Dürste einen davon wegbringen. So verstehe ich rückwirkend langsam wie es zu diesen schweren Anhaftungen hat kommen können.
Vielleicht nicht unbedingt für jeden interessant, aber ich wollte es mal erzählen.