Beiträge von Leonie im Thema „Unterschied Zazen und Vipassana“

    Villeicht kann man es so formulieren, dass da versucht wird, jenseits eines normalen Redens "über etwas" eine Ebene der "unmittelbare Kommunikation" zu schaffen.

    Das könnte man so formulieren, nur ist da überhaupt keine Kommunikation - weder eine rationale, intuitive oder unmittelbare. Daher braucht es auch nicht so etwas wie sich öffnen, weil alles bereits offensichtlich ist. Der Missbrauch liegt allein darin, dass bei einem falschen Lehrer so getan wird, als wüsste da einer Bescheid und gebrauche irgendwelche Werkzeuge, um beim anderen was zu bewirken.

    Alle die, die da gelandet sind, glauben auch an so was und daher sitzen sie in einer selbstgeschaffenen Falle.

    Worum es geht - also dieses ES oder DAS - von dem Bodhidharma sagte, er wisse es nicht, ist ja nichts anderes als die Wirklichkeit, die ein jeder selbst ist - in dieser Wirklichkeit gibt es keinen Boden, der da unter den Füßen weggezogen werden könnte, weil alles ausnahmslos grundlos, bodenlos ist.


    Es findet also lediglich eine Begegnung zweier oder mehrerer Menschen statt. In der Begegnung klärt sich nur durch den Kontakt das jeweilige Wirklichkeitsverständnis - so wie einer mit der Hand auf eine heiße Herdplatte fasst und sich verbrennt. Da spricht auch keiner von unmittelbarer Kommunikation.

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    Könnte natürlich auch sein, dass es daran liegt, dass mein Zen-Training in der Rinzai-Tradition stattgefunden hat, in der die Praxis etwas anders dargestellt wird, als in der Soto-Schule,

    Ich komme auch aus der Rinzai-Tradition und kann dir deshalb nur raten von den Vorurteilen mal abzusehen. In dieser Tradition spielt der Lehrer und seine Persönlichkeit eine besondere Rolle. Da ich deinen Lehrer nicht kenne, kenne ich auch nicht deine konkrete Praxis. Soviel kann ich aber sagen - unsere Traditionen im Rinzai scheinen sehr weit auseinander zu sein.

    Hachja... wenn ihr jetzt das ganze zu einer Grundsatzkritik drehen wollt, dann halt ich mich da raus. Mir gings um den Artikel und die grundlegende Frage dieser zwei Techniken / Positionen, zu denen der Artikel meiner Meinung nach durchaus ein paar gute Beobachtungen liefert. Ganz ehrlich, Genpo Merzel interessiert mich schlichtweg nicht in dem Kontext, und auch sonst nicht.

    Also ich hab' da keine Lust zu einer Grundsatzkritik - früher wäre ich da sofort drauf aufgesprungen, aber es ist ja nutzlos - jeder sucht genau den Topf der zu seinem Deckel passt. Also Merzel und Wilber passen exakt - es gibt ja viele intelligente Leute/Männer, die nach Einnahme-und Betätigungsfelder suchen und die auf das zurück greifen, was sie eben so machen - da gibt es große Affinitäten.

    Ich hatte nie das Bedürfnis Zen zum Beruf zu machen. Es ist noch nicht mal meine Berufung. Es eignet sich auch nicht zum Lebenserwerb - obwohl leider in unserer Gesellschaft viele damit ihr Beratungs-und Coachlabel aufhübschen. Und zwar sind das vor allem Leute/Männer in so Tätigkeitsfeldern wie Religion, Heilberufe und der ganze spirituelle Kram. Das Problem dabei ist ja die fehlende Qualitätskontrolle - niemand kann belegen, dass das, womit da Geld verdient wird auch tatsächlich nützlich ist - bei Zen ist ja auch das Gegenteil der Fall - es ist nutzlos. Alle anderen Tätigkeiten, wie Yoga, Kampfsport und was da sonst noch bei JK und anderen so im Programmangebot ist, hat ja einen gewissen Nutzen.


    Da du noch immer meinst, Zen sei eine Technik/Methode ist es sinnlos, dir das zu erläutern. Außerdem hat das ja hier schon so mancher versucht. Du verstehst das nicht. Wohl vor allem deshalb, weil du selbst nach den Verwertungsmöglichkeiten deiner Praxis suchst.

    Ich verstehe ehrlich nicht, was du damit sagen willst. Was heißt denn "Erfahrungen bestätigen" überhaupt? Und noch weniger, wie der Zusammenhang ist zu dem von mir geschriebenen. Ich hab jedenfalls nichts in der Richtung gesagt... weil mich schon die Formulierung vor ein Rätsel stellt.

    Du hast geschrieben, dass du dich durch JK's Formulierungen über seine Beziehungen zu seinen Lehrern in deiner Erfahrung bestätigt siehst. Dabei vergleicht er sowohl Personen, als auch Praktiken. Und er verallgemeinert - unwissenschaftlich - und zeigt auch seine persönlichen Vorlieben.

    Ich weiß natürlich nicht, was das für eine konkrete Erfahrung ist und vermute mal nur, dass es nach der Beschreibung um das übliche Spiegeln geht. Das ist eine kundenorientierte Haltung. Da treffen sich die Hungergeister zum gegenseitigen Füttern.

    Da es jedoch keinen Spiegel gibt - gibt es auch niemanden der sich spiegelt oder der spiegelt. Um es also auf "Erfahrung" zu übertragen - du erfährst dich immer nur selbst - nur dieses Selbst ist (auch) Nicht-Selbst - und daher gibt es auch nicht so was wie Erfahrung - wenn also einer einen anderen bestätigt - dann sucht er nur einen Kumpel, Klienten, Kunden.

    Zitat

    Wir entfalten zusammen mit Dir Deinen ganz eigenen Weg zum "GESUNDEN". Wir geben Dir Impulse und zeigen Dir die unterschiedlichsten "Landschaften", in denen Du Dich dabei bewegen kannst. Wir, das sind Menschen, die "Gesundheit" als Wert und als das Wertvollste im Leben verstehen. Wir kommen aus den Fachbereichen der Sportwissenschaften, Pädagogik, Philosophie und Psychologie. Unsere eigene Praxis erlebt jeder unterschiedlich. So praktizieren wir Zen-Meditation, integralen Praxis, MBSR, Yoga, TaiJi oder QiGong. Was uns verbindet? Definitiv: »Die Kunst der Achtsamkeit«

    Über uns – Achtsamkeit



    Auch noch eine interessante Feststellung, die ich so aus meiner Erfahrung bestätigen kann.

    Ein guter Lehrer bestätigt nicht Erfahrungen. Wie sollte er das auch?


    Die webseite mit ihrer Werbungl spricht für sich und ist für die Vermarktung des Meditationsbauchladens beispielhaft.


    Bei Nagarjuna findet sich der Satz - "Heilvoll ist die Beruhigung aller Entfaltung" - manche scheinen zu denken, man müsste erst einmal so richtig alles aufscheuchen, bevor man sich dann als Helfer vorstellt, der beruhigt.

    So was wie Geisteszustand gibt es im Zen nicht.

    Diese Fragen sind also für Zen-Praktizierende sinnlos.

    Aber der große Huang-po, der mit der Beule am Kopf von den unzähligen Verneigungen, der soll ne Menge über den Geist des Zen gesagt haben.


    Ich kopier das mal hier rein:


    Zitat

    Der Geist des Zen - Die Zen-Lehre des chinesischen Zen-Meisters Huang Po

    1.

    Der Meister sagte zu mir: Alle Buddhas und alle Lebewesen sind nichts als der eine Geist, neben dem nichts anderes existiert. Dieser Geist, der ohne Anfang ist, ist ungeboren und unzerstörbar. Er ist weder grün noch gelb, hat weder Form noch Erscheinung. Er gehört nicht zu der Kategorie von Dingen, die existieren oder nicht existieren. Auch kann man nicht in Ausdrücken wie alt oder neu von ihm denken. Er ist weder lang noch kurz, weder groß noch klein, denn er überschreitet alle Grenzen, Maße, Namen, Zeichen und Vergleiche. Du siehst ihn stets vor dir, doch sobald du über ihn nachdenkst, verfällst du dem Irrtum. Er gleicht der unbegrenzten Leere, die weder zu ergründen noch zu bemessen ist. Der eine Geist allein ist Buddha, und es gibt keinen Unterschied zwischen Buddha und den Lebewesen, nur dass diese an Formen festhalten und im Außen die Buddhaschaft suchen. Durch eben dieses Suchen aber verlieren sie sie. Denn sie benutzen Buddha, um Buddha zu suchen, und benutzen den Geist, um den Geist zu erfassen. Selbst wenn sie ein Aeon lang ihr Äußerstes leisten würden, sie könnten die Buddhaschaft doch nicht erreichen. Sie wissen nicht, dass ihnen in dem Augenblick, in dem sie das begriffliche Denken aufgeben und ihre Unruhe vergessen, Buddha erscheinen wird; denn dieser Geist ist Buddha und Buddha ist alle Lebewesen. Er ist nicht kleiner, wenn er sich in gewöhnlichen Dingen, noch größer, wenn er sich als Buddha manifestiert.

    2.

    Da du im Grunde in jeder Hinsicht vollkommen bist, solltest du nicht versuchen, diese Vollkommenheit noch durch das Üben der sechs Paramitas (Barmherzigkeit, Vorschriften, Geduld, eifriges Streben, Meditation, Weisheit) und von unzähligen ähnlichen Übungen sowie das Sammeln von Verdiensten unzählig wie die Sandkörner des Ganges zu ergänzen. Wenn Gelegenheit für Übungen vorhanden ist, führe diese aus; wenn die Gelegenheit vorüber ist, gib Ruhe. Wenn du nicht vollkommen überzeugt bist, dass der Geist Buddha ist, sondern noch an Formen, Übungen und verdienstvollen Taten hängst, ist deine Art zu denken falsch und völlig unvereinbar mit dem Weg. Der Geist ist Buddha. Es gibt keine anderen Buddhas oder irgend einen anderen Geist. Er ist strahlend und fleckenlos wie die Leere und hat überhaupt keine Form noch Erscheinung. Den Geist für begriffliches Denken zu benutzen, bedeutet die Substanz lassen und sich an Formen binden. Der Ewig-Seiende-Buddha hat keine Gestalt und ist kein Gegenstand der Bindung. Die Übung der sechs Paramitas und Myriaden ähnlicher Übungen, die dazu führen sollen, ein Buddha zu werden, bedeutet ein stufenweises Voranschreiten. Der Ewig-Seiende-Buddha aber ist kein Buddha der Stufen. Erwachst du bloß zum Einem Geist, so gibt es nichts anderes mehr zu verwirklichen. Dies ist der wirkliche Buddha. Der Buddha und alle lebenden Wesen sind der Eine Geist und nichts anderes.

    3.

    Der Geist gleicht der Leere, in der es keine Verwirrung und kein Böses gibt, wenn die Sonne sie durchkreist und in die vier Himmelsrichtungen erhellt. Denn wenn die Sonne aufsteigt und die ganze Welt erleuchtet, nimmt die Leere nicht an Glanz zu, und wenn sie niedergeht, wird die Leere nicht dunkler. Die Erscheinungen von Licht und Dunkel wechseln ab, das Wesen der Leere aber bleibt unverändert. Das gleiche gilt für den Geist des Buddha und der Lebewesen. Wenn du Buddha für eine reine, strahlende oder erleuchtete Erscheinung hälst, die Lebewesen aber für üble, dunkel und todgeweihte Gestalten, so werden dich diese Vorstellungen, die deinem Haften an Formen entstammen, von der höchsten Erkenntnis fernhalten, auch dann noch, wenn du so viele Aeonen durchschritten hast, wie es Sandkörner am Ganges gibt. Es existiert nur der eine Geist und kein Teilchen von irgend etwas anderem, an das man sich anklammern könnte. Denn dieser Geist ist Buddha. Wenn ihr Schüler auf dem Weg nicht zu dieser Geistessubstanz erwacht, werdet ihr den Geist mit begrifflichem Denken überlagern, den Buddha außerhalb von euch selbst suchen und gebunden bleiben an Formen, fromme Übungen und anderes, was schädlich und keineswegs der Weg zur höchsten Erkenntnis ist.

    7.

    Das Ansammeln von Gutem wie von Schlechtem hat beides mit den Haften an der Form zu tun. Wer Schlechtes tut, weil er der Form verhaftet ist, muss zahllose Inkarnationen durchlaufen. Doch jene, die an der Form haftend Gutes tun, laden sich ebenso nutzlose Mühen und Entsagungen auf. In beiden Fällen ist es besser, plötzliche Selbstverwirklichung zu erlangen und den grundlegenden Dharma zu erfassen. Dieser Dharma ist der Geist; jenseits von ihm besteht kein Dharma. Dieser Geist ist der Dharma, jenseits von ihm besteht kein Geist. Geist an sich ist kein Geist, ebensowenig ist er Nicht-Geist. Die Aussage, der Geist sei Nicht-Geist, setzt etwas Existierendes voraus. Mögen wir in schweigendem Begreifen verharren- weiter nichts. Fort mit allem Denken und Erklären! Dann ist der Weg der Worte abgeschnitten, die Bewegungen des Geistes sind ausgeschaltet. Dieser Geist ist die reine Buddha-Quelle, die allen Menschen innewohnt. Alle sich bewegenden Wesen, die vom Leben durchpulst sind, alle Buddhas und Bodhisattvas bestehen aus dieser reinen Substanz und unterscheiden sich nicht voneinander. Verschiedenheiten entstehen nur durch falsches Denken und bewirken vielfältiges Karma.

    wenn man Zazen und Vipassana als Meditationstechniken vergleicht, was sind die grundlegenden Merkmale dieser Methoden?

    Man kann natürlich alles mögliche miteinander vergleichen, muss sich aber dann um einen gemeinsamen Nenner bemühen. Hier wurde bereits schon gesagt, dass Zazen KEINE Meditationstechnik oder - methode sei.

    Meditation, Technik oder Methode - das könnte man als Nenner ansehen, um was zu vergleichen. Genau darin liegt aber der Unterschied von Zazen und Meditationstechniken, wie Vipassana. Zazen hat nicht diesen Nenner - das ist was wesentlich anderes als Vipassana.

    Rumsitzen wäre da evtl. das einzige Merkmal, eine Äußerlichkeit neben anderen Äußerlichkeiten.