Alephant:
Ich gehe mal davon aus, dass es in diesem Faden um die beiden Varianten des Weg des Buddhas geht: Vipassana und Zazen, nicht um die Wortbedeutung.
@all
Mit dem Spaziergang und Meditation hast Du völlig recht. Natürlich endet Vipassana-Meditation nicht, wenn man vom Kissen aufsteht, ganz im Gegenteil Und alle drei Meditationsvarianten, Konzentrierte Achtsamkeit, Einsichtsmeditation und Metta, kann und sollte man auch im Alltag praktizieren.
Bei Metta ist das offensichtlich. Natürlich ist es heilsam, auch im Alltag sich und allen Menschen Liebende Güte zu wünschen/zu gönnen. (siehe auch den Obdachlosen-Faden). Ich erinnere mich an einen Tipp : Wenn man es schafft, nur 10 Minuten am Tag Liebende Güte zu praktizieren, während man Auto fährt, egal, wie sich die anderen verhalten, dann ist man schon auf dem Weg zum Erwachen.
(gilt vor allem für deutsche Autofahrer )
Für die gerichtete Achtsamkeit auf den Atem ist das glaube ich ich auch klar. Beispielsweise, um wieder runter zu kommen, wenn man sich auf Grund einer Anhaftung geärgert hat, um Raum für Liebende Güte zu schaffen.
Einsichtsmeditation im Alltag halte ich für die Königsdiziplin, aber Naturbetrachtungen u.ä. (der Spaziergang im ruhigen Wald, Naturgeräusche, Merresrauschen, Hochgebirgswanderungen, Sonnenauf- und Untergänge, mitreissende Musik hören oder machen, erleuchteter Sport) können diesen Zustand sehr begünstigen.
Der Begriff "Konzentration" führt einem hier IMHO aber komplett in die falsche Richtung. Einsichtsmeditation ist so ziemlich das Gegenteil von Konzentration, sondern eine breite, für alles offene, periphere Achtsamkeit; im Idealfall ganz ohne Denken (oft auch "direktes Sehen" genannt). Die Diskussion um diese Unterscheidung gab es erst vor ein paar Wochen.
Nach allem, was ich weiß, ist Zazen noch weniger Konzentration als Einsichtsmeditation, aber das sollen die Zennies beantworten.
Liebe Grüße und schönen Sonntag, Aravind.
PS: Wird gleich umgesetzt: Jetzt spazierengehen und dann ein Konzert anhören...