Beiträge von void im Thema „Unterschied Zazen und Vipassana“

    Villeicht kann man es so formulieren, dass da versucht wird, jenseits eines normalen Redens "über etwas" eine Ebene der "unmittelbare Kommunikation" zu schaffen.


    Wenn ich mit leuten rede, die ich schon mein ganzes Leben lang kenne, z.B ganz alte Freunde oder Geschwister, dann kennen wir einander ja so gut, dass ganz viel nicht ausgrepochen werden muss. In einem Gesichtsausdruck oder einer Geste kann sich unendlich viel transportieren. Wenn man ein enges Vertrauensverhältnis zwischen Lehrer und Schüler hat, dann kann man so stark zusammenkommen, dass man jemanden auf so einer Ebene etwas rüberbekommen kann.


    Neben Vorteilen hat das natürlich auch diverse Rissiken und Nebenwirkungen. Während auf einer rationalen Ebene unter Erachsenen alles hinterfragbar ist, ist so eine intuitive Ebene etwas, wo man sich sehr öffent und sehr verletzbar ist und was deswegen auch leicht missbraucht werden kann. Ein Schurkischer Lehrer kann alles möglichen Übergrifflichkeiten als "Crazy Wisdom" tarnen und es braucht deswegen einen festen, institionellen Rahmen, damit das geht. Villeicht so wie bei Psychoanalytiker wo man sich ja im freien Assoziieren auch ganz öffnet und ganz vereltzbar ist.


    Auf einer intuitiven nicht rationalen Ebene zu lehren kann also gleichzeitig sehr effetkiv sein, aber es bringt auch Risikien und Nebenwirkungen mit sich. Von daher verstehe ich es, wenn jemand konservativ ist und sagt, dass er auf einer rationalen, reflexiven Ebene bleiben will, wo dass jamnd der gefragt wird wer er ist, mit seinem Namen und seiner Heimatstadt antwortet, und einen nicht in etwas verwicklet, was man als ungewollte Psychospielchen sehen kann.

    Leiber Alephant , bitte nicht krumm nehmen, ich meine das wirklich wertschätzend:

    Wenn Du Deinen letzten Beitrag noch einmal durchliest, findest Du, das wäre "Werbung" für "Deine" buddhistische Richtung?

    Oder kann es sein, dass Du Dich da etwas verrannt hast?

    Vedana über treibt da sicher, aber irgendwas ist such dran. Wenn wir normal, reden, sachlich argumentieren, dann ist man auf der selben Höhe. Man kann sogar zu Buddha selbst sagen: Das kann ich jetzt nicht nachvollziehen, da gibt es das und das Gegenargument, und er kann darauf eingehen. Es hat also was demokratisches.


    Während ein Koan eher so eine Situation zwischen Lehrer und Schüler ist, wo der Schüler der Boden unter den Füssen weggezogen wird und er direkt mit etwas konfrontiert wird. Das hat was unsymmetrisches.


    Es kann hoch effektiv sein. Im Montessori Kindergarten gab es Mütter, die wenn ihr Kind in der früh seine Jacke nicht anziehen wollte, es eben ohne Jacke in die Kälte ließen. Statt mit ihm rumzuargumentieren wurde ( oder ein "Keine Widderrede") das Kind so direkt mit den Wirkungen seines Wollen konfrontiert und fror. Einerseits kann es hoch effektiv sein jemand auflaufen zu lassen, andererseits war das gerade gegenüber 4 jährigen auch ganzschön fies.


    Wobei ja eigentlich so eine Koanpraxis etwas ist, in das man sich im Rahmen einer Schülerschaft freiwillig rein begiebt. Man meldet sich bei einem Schwimmkurs an_wo man ins kalte Wasser geworfen werden kann.


    Aber den Kaiser hat es eher unvermittelt getroffen, oder?

    Es ist so, dass man wenn man eine Person trifft, da teilweise so die ganze Person rüberkommt und sich in allem was sie tut und sagt ausdrückt.


    Mich berührt das wenn jemand z.B so ganz integer rüberkommt. Oder sich in allem was er sagt und tut Grossmütigkeit und Grossherzigkeit ausdrückt - oder eben Demut.


    Und da ist ein Kaiser ja jemand, der eigentlich sogar ganz ausgeglichene Leute in Verlegenheit bringt. So dass man sich rumwindet und unsicher wird. Ein Kaiser ist die unmittelbare Macht und Autorität und manche Leute haben wegen einer blöden Antwort nicht nur ihr eigenes Schicksal verspielt sondern das ihrer Familie , ihrer Nachkommen und ihrer Provinz. Eine Frage des Kaisers ist die unmittelbare Macht. Etwas was einen auf eine Identität festnageln kann und bestimmt, ob man den nächsten Tag als Fürst oder im tiefen Kerker erlebt. All dies liegt in der Macht eines Kaisers.


    Aber ist ein Arhat einem Kaiser untertan? hat er einen besonderen Status den er dem Kaiser entgegenschleudern kann? Was ein Arhat hat ist seine Hauslosigjeit. Also dass er an keinem Status klebt. Er hat eine Freiheit jenseits von Gewinn und jenseits von Heilig. Eine Hauslosigkeit die ihn nicht an seiner Robe haften lässt und nicht mal an seinezuruckgehalz auch nicht an seinem Wissen über sich selbst.

    Denn was bedeutet einem Arhat der Name seiner jetzigen Lebens - nicht viel. Ist es deswegen der richtige Name - die richtige Antwort.


    Gegenüber der absoluten Macht in der absoluten Machtlosigjeit, Statuslodigkeit, Namenlosigkeit zu stehen, bedeutet dass man nicht an Selbst zuruckgehalten hat, und da nur noch eins ist: Buddhadharma.


    Wer Buddhadharma für den Eigennamen eines Mönches - eines Arhats ansieht - etwas was man sich hinter das "Herr" auf die Visitenkarte drucken lässt, würde sich ja irren.

    Der Kaiser sagte: "Wer bist du, der du mir gegenüberstehst?"

    Bodhidharma sagte: "Ich weiß es nicht."


    Bodhidharama wurde daraufhin sehr betrüblich, ob seiner mangelnden Geisteskraft. Er konnte sich wirklich nicht erinnern. Dass er eben der Bodhidharma ist.

    Warum machst du dich den so über andere buddhistische Herangehensweisen lustig?


    Der Punkt ist ja der, dass das ein ganz anderer Umgang mit Sprache ist, wo eben nicht über was gesprochen wird, sondern etwas direkt aufgezeigt werden soll.


    Bei Buddha war es ja auch so dass es bestimmte Situationen gab, wo er nicht so sehr durch seine Inhalte, sondern durch seine Präsenz plötzliche Durchbrüchen verhalf. Dies ist ein Versuch dem nahezukommen.


    Jetzt kannst du sagen, dass dieser Versuch für dich nicht so sinnvoll ist und du den Ansatz ablehnst. Aber stattdessen du so als siehst du den Ansatz nicht und tust so, als sein Bodhidharma schlicht blöd. Du setzt ihn herab und machst dich über ihn lustig.


    Oder sollen wir über diesen "anderer Umgang mit Sprache, wo eben nicht über was gesprochen wird, sondern etwas direkt aufgezeigt werden soll" sprechen?