Beiträge von Adrenaline im Thema „Bodhichitta“

    kilaya:
    Turmalin:

    ach so, ja. Ich meinte nicht, dass es zu Leid führt aus der Perspektive dass man kein Mitgefühl übt und im dualen Bewusstsein ist. Ich meinte, dass es leidvoll ist verglichen mit non-dualem Mitgefühl.


    Ich denke es bringt wenig, sich Gedanken darüber zu machen, was alles leidvoll ist verglichen mit der Erleuchtung. ALLES ist leidvoll verglichen mit der Erleuchtung, sogar das, was wir für Glück halten. (4 Edle Wahrheiten) ;)


    stimmt :like:
    (aber der letzte Gedanke in dem Video ist schon sinnvoll: Dass man nicht ausufern braucht bei dem Ausüben von Mitgefühl, da man erst mal Leerheit verstehen sollte).

    kilaya:

    Natürlich geht es im Ngöndro um relatives Bodhicitta. Ngöndro ist ja eine Grundlagenpraxis. Aber richtig verstandenes relatives Bodhicitta führt nicht zu Leid. Absolutes Bodhicitta kann man per Definition nicht üben, es ist auf natürliche Weise Bestandteil der dann mal erlangten Erleuchtung.


    ach so, ja. Ich meinte nicht, dass es zu Leid führt aus der Perspektive dass man kein Mitgefühl übt und im dualen Bewusstsein ist. Ich meinte, dass es leidvoll ist verglichen mit non-dualem Mitgefühl.


    wow das klingt gut. Dann mal los.

    Sherab Yönten:

    Ich versuche mal am Wochenende die Stelle im Gampopa zu finden, Turmalin.


    das wär schon mal was, damit ich deine Aussage verstehen könnte. Aber vielleicht braucht man für das Ganze eben das Madhyamakavatara. (Wenn du pensioniert bist).

    Sherab Yönten:

    So kenne ich es:


    Absolutes Bodhicita ist der Weisheitsaspekt (Leerheit) des Erleuchtungsgeistes.
    Relatives Bodhicita ist gleichbedeutend mit dem "großen" Mitgefühl für alle Wesen, die leiden, weil sie das absolute Bodhicita nicht realisiert haben.


    das verstehe ich von der Logik her gar nicht. Ich weiß nicht ob eine Debatte etwas bringt, weil wir schon mal an dem Punkt waren, dass du mein Lieblingsvideo nicht verstehen kannst. Ich verlinke es noch mal für alle:


    https://www.youtube.com/watch?v=IBIe5D5Oqh4


    das ist aus dem Madhyamakavatara. Man könnte also diese Stelle auch mal in Deutsch raussuchen.( Theoretisch, wenn wir alle nicht arbeiten müssten ;) )

    kilaya:

    Ich würde es so formulieren: Absolutes Bodhicitta IST die Natur des Geistes. Es gibt da keine "Aspekte" mehr, Bodhicitta ist Normalzustand.


    in meinem Ngöndro heißt es z. B. "Bodhicitta, die Geisteshaltung, die zum Wohle anderer Erleuchtung erstrebt"- das verstehe ich nicht, also es klingt für mich so, als strebe man da relatives Bodhicitta an. Es wird eingeteilt in "ich" und "andere", auch gibt es den Aspekt der Zeit. "Ich strebe" ist für mich ein Gefühl von Zeit.Gleichzeitig kommt in den Bodhicitta Gebeten die ich kenne keine Formulierungen drin vor, die einen an Leerheit erinnern, daran, dass etwas natürlich ist, immer schon da gewesen usw.
    Ich müsste wirklich sagen, in den Gebeten wird nach relativem Bodhicitta gestrebt. Was ja berechtigt wäre sich darin zu üben.
    Absolutes Bodhicitta ist aber was ganz anderes als Absichts-Mitgefühl.Es ist auch so dass nur ersteres einen selbst wirklich erlöst, so erlebe ich das. Der andere Zustand, "brav" Mitgefühl zu üben, im Kopf zu wissen, was man tun muss usw, ist verglichen mit dem natürlichen Mitgefühl eine Qual. Das duale Mitgefühl beinhaltet ja auch noch, dass man mit-leidet, da der Power des Bodhisattva fehlt, das Leiden der Wesen als leer zu erleben. Und ansonsten muss man halt immer gegen die Kleshas angehen. "Ich fühle mich zwar verletzt, aber ich handle nicht danach..." das ist alles Qual verglichen mit: Keine Verletzung fühlen, weil man Mitgefühl empfindet und die Dinge nicht persönlich nimmt.
    Naja, man kann schon sagen, dass wenn man sich fleißig im dualen Mitgefühl übt es einem schon besser geht, weil man ja auch nicht so in Strudel gerät mit anderen Menschen. Weil man nach außen nach Reflektion mitfühlend agiert und entsprechendes zurück bekommt.
    Aber der Mangel an Power bleibt bei dualem Mitgefühl immer, man kann nicht soviel Leiden der anderen ertragen, muss sich erholen usw, weil man die Sachen für real hält. Man ist dann beschäftigt mit der eigenen Familie und Freunde und das handeln als Bodhisattva in größerem Umfang ist kaum möglich.