Beiträge von Sunu im Thema „Heilsames stärken, Unheilsames in uns zu verringern“

    Und erhaben ja meint "hoch stehend" ...dann meint das, dass er über den Dingen steht...weil er sie überwunden hat...Hochmut findet man da aber nicht.

    Es ist also eine Frage des Sprachgefühls. Für dich bedeutet "Stolz" fast das Gleiche wie Selbstzufriedenheit während für mich Stolz nahezu das gleiche bedeutet wie Hochmut.


    Und interessanterweise haben wir beide recht. Der Duden Lister das als Bedeutung 1 und 2:

    ich werde ab jetzt das Wort "stolz" boykottieren, bis es sich für eine Bedeutung entschieden hat!

    ja...ich denke da eher an den stolzen Indianer....und du an den eitlen Fatzken mit Goldkettchen...wahrscheinlich:)

    Noch eine Anmerkung zu Beitrag 19:


    Dass Sherab Yönten einem Kollegen vor Unheil bewahrt hat, ist in meinen Augen eine heilsame Handlung. Sich über die eigenen heilsamen Handlungen zu freuen, ist aber kein Stolz.


    Gruß Helmut

    zumindest ist es nicht das was Assanga meinte. Ich finde Hochmut hier deshalb auch treffender übersetzt. Aus Hochmut wird hier Stolz gemacht und dann mag man denken... "Oh, ich bin Stolz und das ist schlecht".... aber das ist ja gar nicht so gemeint. Erst wenn da Hochmut im Spiel ist und man denkt man wäre der Beste und die anderen schlecht wäre das Hochmut. Auch wenn man denkt " ich bin ein guter Mensch, der andere ist schlecht" ist sicher nicht heilsam. Aber wenn jemand einfach nur versucht heilsam zu handeln und sich daraus ergibt, dass man sich gut fühlt, ohne dabei zu denken das man deshalb besser als andere ist...das ist ja kein Hochmut.

    Auch wenn von Buddha vom Erhabenen gesprochen wird... Und erhaben ja meint "hoch stehend" ...dann meint das, dass er über den Dingen steht...weil er sie überwunden hat...Hochmut findet man da aber nicht.

    Ja..das sind nur Worte, und es ist auch immer schwer ein Gefühl zu beschreiben...und Stolz ist ja ein solches und im Prinzip weiß jeder was es bedeutet sich Stolz zu fühlen. Natürlich sollte man nicht daran anhaften, aber trotzdem kann es einem auch den rechten Weg weisen. Wenn Sherab schreibt, dass er sich Stolz gefühlt hat, weil er seinem Kollegen geholfen hat, dann zeigt das doch, dass er da mit seinem Verhalten zufrieden war...das er sich im Einklang mit seiner Überzeugung gehandelt hat...und die Handlung erfolgte ja sehr wahrscheinlich erstmal nicht aus einer rein egoistischen Motivation heraus. Dafür, dass er sich im Einklang mit seiner Handlung verhalten hat, ist er von seinem Gehirn belohnt worden. Warum sollte man sich dafür schämen ? Es ist ein ja ganz natürlicher Prozess... So meinte ich das eigentlich.

    Sunu meinte womöglich Würde.

    Neee, denn bei Würde geht man ja davon aus, dass es etwas intrinsisches ist...also Menschenwürde usw... Stolz ist Erhabenheit und tatsächlich wird der Buddha ja auch der Erhabene genannt. Stolz stellt sich ein, wenn man nach seiner Überzeugung handelt, dass heißt nicht, dass man sich dafür in den Mittelpunkt stellt..häufig ist ja sogar das Gegenteil der Fall. Das Stolz so negativ behaftet ist, liegt eher an unserer christlichen Vergangenheit. Da wollte man nicht unbedingt, dass die Menschen nach ihrer Überzeugung handeln, sondern man wollte das sie tun was man ihnen sagt. Auch nicht zu verwechseln ist Stolz mit Überheblichkeit, man muss sich nicht über andere Stellen um Stolz zu sein. Auch ist es nicht das Gegenteil von Bescheidenheit, denn wenn Bescheidenheit der eigenen Überzeugung entspricht, dann kann sich durchaus auch Stolz einstellen, gerade weil man bescheiden handelt.

    Ich kenne es zum Beispiel von Veranstaltungen des Dalai Lamas, wo der Veranstalter sagt: "wir haben versucht knapp zu kalkulieren, wenn sich aber aus dem einnahmen ein Überschuss ergibt, werden wir diesen an eine Organisation die der Dalai Lama bestimmt spenden.

    Dabei handelt es sich aber um anonyme Spender.


    Es ist wirklich ein Problem von Stolz. Ich habe eben verhindert wie eine Situation eskaliert wäre (bis zur Abmahnung eines Kollegen) und habe mich dabei ertappt wie "toll ich mich dabei fand" und wollte dieses eben mit Euch teilen. Wenigstens habe ich abgewartet bis mein Geist sich beruhigt hat und habe andere Fragen gestellt.

    Ich finde Stolz muss nicht etwas negatives sein... ist auch nicht unbedingt etwas egozentrisches. Ich denke Buddha strahlte eine Menge Stolz aus, aber eben nichts egoistisches dabei. Es ist dann einfach Ausdruck einer tiefen Zufriedenheit und die muss ja nicht gleich selbstbezogen sein. Jemand der sich nichts vorzuwerfen hat und unbestechlich ist, der hat Stolz.