Beiträge von Raphy im Thema „Heilsames stärken, Unheilsames in uns zu verringern“

    Es kann auch der Aspekt von Gier und Haben wollen eine Motivation sein, meiner Meinung nach.

    Wenn man darüber schreiben will oder es teilen will. (Nicht zwangsläufig bei dir jetzt @Sherab Yönten)

    Man hält die freudigen Gefühle scheinbar noch etwas länger am Leben, indem man darüber schreibt und sich darüber ergeht.


    Da ist noch was rauszuholen!


    Was ja auch verständlich ist. Aber irgendwann wird man vielleicht nur noch allen damit auf die Nerven gehen. Also gut zu wissen wann Schluß damit ist. :) (Das ist allgemein gemeint und nicht auf dich bezogen @Sherab Yönten)


    Und wenn man es übertreibt wird es vielleicht wirklich zur unheilsamen Art von Stolz/Hochmut, falls es das noch nicht war.


    Liebe Grüße

    Hallo lieber Sherab Yönten.


    Du hättest auch einen Thread eröffnen können. Das werden die einen vielleicht gut und hilfreich oder motivierend finden und andere nicht so gut.


    Deswegen hätte ich es ja interessant gefunden wie die Leute hier darauf reagiert hätten.

    Und ich hätte es interessant gefunden, wie du es formuliert hättest.

    Ob es um unheilsamen Stolz/Hochmut gegangen wäre oder du einfach ein Erlebnis teilen würdest.


    Das mit dem großen Weltretter war eher lustig gemeint und sollte vielleicht etwas dämpfend wirken. Dass du jetzt nicht denkst du hättest sonst was für eine große Tat begangen. Von der sich noch in Jahrhunderten in Heldenliedern erzählt wird.


    Aber ich kenne die Geschichte auch nicht und war nicht dabei. Vielleicht war es ja eine große Tat.


    Erlebnisse wo Leute auf andere deeskalierend wirkten, kenne ich aber auch ein paar.


    Ob es unheilsamer Stolz/Hochmut wäre, mußt du bei dir schauen.


    Deswegen fand ich deine Reflektion in Beitrag 19 ja gut. Und dass du ein Dharmathema daraus gemacht hast.

    Du schriebst: "... und habe mich dabei ertappt wie "toll ich mich dabei fand" ..."


    Das klingt für mich auch eher nach unheilsamen Stolz/Hochmut als nach unschuldiger Freude über eine heilsame Tat.


    Freude ist natürlich gut und erlaubt.

    Ob man diese Freude ausformulieren und verbal teilen muß, kann jeder für sich entscheiden.


    (M)einer Meinung nach.


    :)


    Liebe Grüße

    Ist für mich auch die Frage der Motivation.


    Würde es jemandem helfen über dieses aktuelle Beispiel konkret zu sprechen, bist du dir unsicher ob du dich in der Situation richtig verhalten hast?


    Oder will man wirklich einfach nur Ruhm und Ehre abgreifen? Allen zeigen was man Tolles getan hat?


    Das sieht man dann ja auch an der Formulierung und der ganzen Art und Weise. Und der Richtung welche der Thread oder das Gespräch dann nimmt.


    Liebe Grüße

    ^^


    Ich denke du hast das schon ganz gut gemacht, indem du eine allgemeine Frage dazu gestellt hast und dann auch den Anlaß zu deiner Frage geschrieben hast.


    Das ist für mich etwas anderes, als wenn man einfach nur Lob von anderen abgreifen will.


    Allerdings könnte ja unterschwellig das haben wollen von Lob auch ein Rolle spielen.


    Aber wer ist schon vollkommen frei davon. Ich auch nicht. Obwohl das für mich natürlich das Ziel ist, auch die feineren Regungen des Stolzes zu erkennen und zu überwinden oder mich davon möglichst wenig beeinflußen zu lassen.


    Deswegen finde ich es gut, dass du auf dieses "toll fühlen" bei dir geachtet hast und enstprechend diese Sache auf diese Weise geteilt hast.


    Liebe Grüße

    Genau. Und da scheint in diesem Thread gerade das Thema zu sein, ob das Sprechen über eigene, scheinbar gute Taten, eine heilsame Handlung der Rede ist. Oder?


    Liebe Grüße

    Ja, das ist das Thema. Hast Du mein aktuelles Beispiel gelesen? Das meinte ich konkret.

    Ok, wollte ich nur nochmal sicher gehen.


    Wäre mal interessant was passiert wäre, wenn du einen Thread zu deiner großen Heldentat eröffnet hättest.

    Du großer Weltretter. :D


    Liebe Grüße

    Genau. Und da scheint in diesem Thread gerade das Thema zu sein, ob das Sprechen über eigene, scheinbar gute Handlungen (des Körpers, der Rede, des Geistes), eine heilsame Handlung der Rede ist. Oder?


    Liebe Grüße

    Hallo lieber Sherab Yönten.


    Ich denke auch, dass es um Stolz und "sich etwas darauf einbilden" geht.


    Bei Jesus, in der Bibel, hat man das ganz deutlich in der Bergpredigt:

    Das Evangelium nach Matthäus

    Vom Almosen: 6,1-4

    1 Hütet euch, eure Gerechtigkeit vor den Menschen zur Schau zu stellen; sonst habt ihr keinen Lohn von eurem Vater im Himmel zu erwarten.

    2 Wenn du Almosen gibst, lass es also nicht vor dir herposaunen, wie es die Heuchler in den Synagogen und auf den Gassen tun, um von den Leuten gelobt zu werden. Amen, das sage ich euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten.

    3 Wenn du Almosen gibst, soll deine linke Hand nicht wissen, was deine rechte tut.

    4 Dein Almosen soll verborgen bleiben und dein Vater, der auch das Verborgene sieht, wird es dir vergelten.

    Und so wie Alaya denke ich auch, dass es Fälle gibt wo es hilfreich für alle sein kann, über solche Dinge zu sprechen.

    Zum Beispiel um andere zu motivieren oder zu zeigen, dass man auch hilfsbereit und rücksichtsvoll leben kann. Und eben nicht Kampf und Wettbewerb der Sinn des Lebens sein muß.


    Allerdings kann man das vielleicht auch tun, indem man das Wirken von anderen aufzeigt und weniger von sich selbst.

    Aber ich denke schon, dass es Fälle geben kann, wo man auch von sich berichten kann.

    Wichtig ist dabei die Achtsamkeit, dass man bei sich erkennt wann der Stolz sich einschaltet oder sogar versucht die Führung zu übernehmen.


    Also grundsätzlich würde ich mich eher zurück halten und wenn es nicht anders geht oder das Beste für das große Ganze ist, auch über eigene Taten sprechen.


    Manchmal wird man ja auch von anderen gefragt was man so macht oder manchmal ist es im Sinne der Transparenz gut, wenn solche Dinge offen gelegt werden (Auskunft des Veranstalters zum Beispiel, wie von mkha erwähnt). Oder es passt einfach in die Situation oder das Gespräch um darüber zu reden.


    Wenn man zum Beispiel gerade in einem Umfeld ist, wo sowieso viel geholfen wird oder auch an Projekten gearbeitet wird, ist es bestimmt normaler über solche Dinge zu sprechen. Im Gespräch kann man ja auch herausfinden wie man die eigene Arbeit noch hilfreicher gestalten kann, andere können Tips oder Ratschläge geben oder einfach ihre Sichtweise dazu sagen.


    Wenn man sich dagegen in einem Umfeld befindet wo gegenseitiges Helfen nicht so das Thema ist oder gar als schwach gilt, dann kann es auch die anderen wütend machen oder als Provokation aufgefast werden oder es wird sich darüber lustig gemacht. Ist also auch immer situationsabhängig.


    Ich habe zum Beispiel eine Ausbildung zum Krankenpfleger gemacht. Da ist das tägliche Helfen einfach eine Arbeit die gemacht wird, ohne dass man Stolz entwickeln muß. Und mit den Kollegen unterhält man sich über das was man so macht. Man muß ja zusammenarbeiten. Geht alles ohne Stolz. Falls man trotzdem Stolz entwickelt, sind ja noch die Kollegen und Patienten da die auf jeden Fall Rückmeldung geben. Trotzdem darf man sich natürlich gut fühlen, wenn man eine erfüllende Arbeit macht.


    Allerdings gibt es bestimmt auch Leute in diesem Bereich die aufgrund ihrer Arbeit Stolz entwickeln oder von vornherein Stolz waren. Könnte ich mir vorstellen.


    Aber sobald man bei sich merkt, dass der Stolz einsetzt oder man merkt man redet unnötig über seine eigenen Taten, dann kann man auch innehalten. Denke ich.


    Und eigentlich haben ja viele Berufe einen helfenden Sinn. Die Häuser müssen gebaut werden wo man wohnt, Essen muß gemacht werden, der Müll muß abgeholt werden usw... . Von daher ist Stolz eh nicht angebracht. Viele andere tun ja auch etwas, entsprechend ihren Möglichkeiten.


    Doris Beitrag hat natürlich auch nochmal einen interessanten Aspekt hereingebracht. " ... Jesus empfahl, sein Licht nicht unter den Scheffel zu stellen. .."


    Vom Salz der Erde und vom Licht der Welt: 5,13-16

    13 Ihr seid das Salz der Erde. Wenn das Salz seinen Geschmack verliert, womit kann man es wieder salzig machen? Es taugt zu nichts mehr; es wird weggeworfen und von den Leuten zertreten.

    14 Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben.

    15 Man zündet auch nicht ein Licht an und stülpt ein Gefäß darüber, sondern man stellt es auf den Leuchter; dann leuchtet es allen im Haus.

    16 So soll euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.

    Das drückt dann fast schon das Gegenteil aus von dem was in dem Zitat mit den Almosen gesagt wird. Ist also für jeden etwas dabei.


    Man könnte diesen scheinbaren Widerspruch so auflösen indem man sagt, dass gute Taten ausgeübt werden sollten (oder wenigstens keine schlechten Taten ausgeübt werden) und die werden dann auch von anderen gesehen. Insofern ist man dann vielleicht auch ein kleines Licht in der Welt. Aber man sollte sich nicht damit schmücken, nicht stolz oder arrogant werden. Es gibt vermutlich viele andere die genauso etwas oder mehr tun für die Welt als man selbst. Und genauso oder mehr Opfer bringen.


    Allerdings sind die Zitate ja auch kein Buddhismus.

    Wie das im Buddhismus offiziell gesehen wird, weiß ich allerdings nicht. Müßte ich mich mal informieren.


    Und alles nur (m)eine Meinung. :)


    Liebe Grüße

    Hallo lieber Sherab Yönten.


    Schön, dass du das so siehst.


    Entspricht es doch auch der rechten Anstrengung des edlen achtfachen Pfades:


    padhāna

    'Anstrengung'.

    Die die sechste Stufe des Achtfachen Pfades (rechte Anstrengung, (sammā-vāyāma) bildenden 4 Anstrengungen, auch rechte Anstrengungen (sammā-padhāna) genannt, sind:

      1. Anstrengung zwecks Zügelung (samvara-p.),
      2. Anstrengung zwecks Überwindung (pahāna-p.),
      3. Anstrengung zwecks Entfaltung (bhāvanā-p.),
      4. Anstrengung zwecks Erhaltung (anurakkhana-p.),

    d.i.

      1. zur Zügelung oder Vermeidung der unheilsamen Dinge (wie böse Gesinnung usw.),
      2. zur Überwindung der unheilsamen Dinge,
      3. zur Entfaltung der heilsamen Dinge (der Erleuchtungsglieder, bojjhanga),
      4. zur Erhaltung der heilsamen Dinge.

    ...

    :)


    Liebe Grüße