Beiträge von xxx im Thema „Heilsames stärken, Unheilsames in uns zu verringern“

    Hier geht es doch um buddhistische Praxis, oder ?


    Deshalb werfe ich mal etwas vermeintliches OT in diese „Allerweltsdiskussion“, die imho eher in „Dialog der Philosopien, Religionen und Freidenker gehören würde“


    Stolz, im Sinne der Freude etwas gutes getan oder eine Herausforderung gemeistert zu haben, nennt sich Piti. Piti ist ein Erleuchtungsglied und gehört zu den Geistesformationen


    Hochmuth, im Sinne von sich besser als andere zu fühlen ( übrigens auch gleich oder schlechter, d.h jede Art sich mit anderen zu vergleichen !) nennt sich Mana (Dünkel). Mana ist eine Fessel und gilt auch als Geistesformation (s. verlinkte Tab. oben) allerdings unter bestimmten Bedingungen als unheilsame.


    Aussagen wie „edler Fatzke mit Goldkettchen“oder „aus dem Ei gepellter Geschäftsmann“ entspringen, wie oben erwähnt, übrigens auch aus Dünkel resp. Mana.

    Stolz gründet auf ‚Piti‘. Piti bezeichnet das Gefühl von Freude und wird im Palikanon als eines von 7 Erleuchtungslieder (Bojihanga) bezeichnet.


    Das ‚unheilsame‘ am Gefühl „Stolz“ besteht nämlich darin, dass in diesem Falle piti mit der eigenen Person in Verbindung gebracht wird.


    Nun wissen wir alle, dass der Persönlichkeitsglaube (sakkaya-ditthi) nicht nur als eine der zehn ans Dasein kettende Fesseln betrachtet wird, sondern im Palikanon auch als eine von vielen verkehrten Ansichten betrachtet wird.


    Es existieren viele Piti (Freuden). Diese sind per se nicht unheilsam, erst ihre Verknüpfung mit falschen Ansichten sind unheilsam.


    Bezüglich den verkehrten Ansichten (ditthis) steht im Palikanon zu lesen:


    Zitat

    A.I.27. Rechte Erkenntnis und falsche Ansicht (XVI,2. 1-8)

    Kein anderes Ding kenne ich, ihr Mönche, wodurch in dem Maße die unaufgestiegenen unheilsamen Dinge aufsteigen und die aufgestiegenen zum Wachstum und zur Entwicklung gelangen, wie die falsche Ansicht.

    In einem, der falsche Ansicht hat, kommen die unaufgestiegenen unheilsamen Dinge zum Aufsteigen und die aufgestiegenen erlangen Wachstum und Entwicklung.


    Kein anderes Ding kenne ich, ihr Mönche, wodurch in dem Maße die unaufgestiegenen heilsamen Dinge aufsteigen und die aufgestiegenen zum Wachstum und zur Entwicklung gelangen, wie die rechte Erkenntnis. In einem, der rechte Erkenntnis hat, kommen die unaufgestiegenen heilsamen Dinge zum Aufsteigen und die aufgestiegenen erlangen Wachstum und Entwicklung.


    Kein anderes Ding, ihr Mönche, bewirkt in dem Maße, daß die unaufgestiegenen heilsamen Dinge nicht aufsteigen und die aufgestiegenen schwinden, wie die falsche Ansicht.


    Kein anderes Ding, ihr Mönche, bewirkt in dem Maße, daß die unaufgestiegenen unheilsamen Dinge nicht aufsteigen und die aufgestiegenen schwinden, wie die rechte Erkenntnis.


    Kein anderes Ding, ihr Mönche, bewirkt in dem Maße, daß die unaufgestiegene falsche Ansicht aufsteigt, wie unweises Nachdenken.


    Kein anderes Ding, ihr Mönche, bewirkt in dem Maße, daß die unaufgestiegene rechte Erkenntnis aufsteigt, wie weises Nachdenken. (*2)


    Kein anderes Ding, ihr Mönche, bewirkt in dem Maße, daß die Wesen beim Zerfall des Körpers, nach dem Tode zu niederem Dasein gelangen, auf eine Leidensfährte, in die Daseinsabgründe, in eine Hölle, wie die falsche Ansicht.


    Kein anderes Ding, ihr Mönche, bewirkt in dem Maße, daß die Wesen beim Zerfall des Körpers, nach dem Tode auf glückliche Daseinsfährte, in himmlische Welt gelangen, wie die rechte Erkenntnis.



    Was ich euch hier mitgeben will, ist dass „Buddhismus“ wie ich ihn verstehe und praktiziere zu sehr tiefgreifenden Veränderungen der eigenen Haltung und Ansichten führen kann.


    Dazu muss man jedoch auch bereit sein mit „ rechter Anstrengung“ seine Gefühle, Hemmungen, Antriebe etc. in „rechter Versenkung“ zu erkunden damit diese nicht mit falschen Ansichten (ditthis) verknüpft werden.


    Dies macht die Essez und die besondere Qualität des Buddhismus aus. Leider wird diese Qualität oft missverstanden und als übertrieben asketisch, freudlos und weltabgewandt betrachtet.

    Vielleicht passt dies nicht so recht in unsere Wohlstsndsgesellschaft, wenn man Piti nicht in sexuellen Beziehungen, Festmenues, Weltreisen sucht.

    Deshalb erfüllt es mich mit Befremden, wenn gewisse buddh. Lamas das Gegenteil vorleben.