Beiträge von Nanu im Thema „Meditation birgt auch Gefahren“

    Falls jemand denkt, die Erleuchtung würde einen "befreien", verweise ich nochmal auf Hakuin, der nach seiner Erleuchtung schwere Derealisation und Depressionen hatte und dem nur eine Entspannungsprozedur half.

    Die Erinnerungen Hakuins kann ich auch jedem Zen Anhänger empfehlen. "Wilder Efeu" ist heute noch ein gut lesbares Buch.

    Von der Derealisation und Depression nach der "Erleuchtung" hatte auch UG Krishnamurti sehr anschaulich berichtet. Ich glaube in "Das Denken ist Dein Feind", wobei er immer betonte, dass seine "Calamity" keine Erleuchtung war und er auch kein Zen Lehrer war.

    Doch von Hakuin gibt es auch noch andere Texte zum Zazen.

    https://rinzai-zen-muenchen.de/hakuin.html "Preisgesang des Zazen"

    Ich denke man sollte die Schüler schon vor möglichen Folgen warnen und sie sehr gut auf langen Sesshins begleiten. Welchen Weg sie wählen können sie dann am besten selbst entscheiden.

    Soweit ich weiss, wird niemand gezwungen, in ein Sesshin oder Retreat zu gehen, oder dort zu bleiben wenn es ihm damit nicht gut geht. Ob Du zuhause oder im Dojo meditierst, 100 Niederwerfungen machst oder ein langes Sesshin, ist immer noch Deine eigene Entscheidung. Wenn Muho sagt, Ihr sollt auf dem Kissen sterben, geht es m.E. wie bei allen anderen Retreats nicht darum teuflische Schmerzen auszuhalten, sondern vorrangig darum, das Ego zu überwinden, die eigenen Geistesgifte, Gier Hass und Verblendung zu erkennen. Das kann eine gute Methode in einem geschützten Raum sein, aber man entscheidet sich selbst dafür das zu tun oder nicht. Wer nicht darüber im Klaren ist, worum es dort geht, sollte das sowieso besser lassen. Bei Hakuins Zen Krankheit ging es nach meiner Kenntnis auch eher um die Methoden und konkurrierenden Zen Schulen.

    So habe ich es verstanden. Alles Gute!