Du könntest ja versuchen darzulegen warum es kein Wiedererscheinen gibt.
Ich sage nicht, dass es keine gibt, ich sage nur, dass es keinen Beweis gibt
und solange das so ist fällt das für mich in den Bereich des Glaubens.
Wenn ein Wissenschaftler - egal welcher Fakultät - eine Hypothese aufstellt, dann formuliert er eine Sichtweise und gibt Begründungen für seine Hypothese. Es ist möglich, sie wissenschaftlich zu beweisen oder zu widerlegen. Obwohl diese Hypothese zunächst noch nicht wissenschaftlich bewiesen ist, ist sie kein Gegenstand des Glaubens.
Genauso ist es mit der Annahme der Wiedergeburt. Nur weil sie bisher nicht wissenschaftlich bewiesen ist, ist sie genauso wie die Hypothese des Wissenschaftlers kein Objekt des Glaubens.
Bei der Geburt, die im Kontext des Dharma mit der Empfängnis gleichgesetzt wird, verbinden sich Körper und Bewusstsein zu einer neuen menschlichen Existenz. Die körperlichen Elemente haben die Verschmelzung der Keimzellen der Eltern als Ursache.
Aber woher kommt das Bewusstsein, das sich mit dem Körpern verbindet? Aus den Keimzellen der Eltern und deren Genen kann es nicht entstehen, weil zwischen einer materiellen Ursache und einer immateriellen Wirkung keine notwendige Übereinstimmung gegeben ist.
Das Bewusstsein, das sich bei der Geburt mit dem Körper verbindet kann deshalb nur Bewusstsein als Ursache haben. Die Geburt ist der erste Moment dieses Lebens und damit gab es kein Bewusstseinsmoment dieses Lebens, das vor der Geburt in diesem Lebens bestand. Deshalb ist das Bewusstsein, das sich bei der Geburt mit dem Körper verbindet, die Wirkung eines vorhergehenden Bewusstseinsmomentes, der noch zum vorherigen Leben gehört.
Anders formuliert: Der Faktor Werden, der der 10.Faktor des zwölfgliedrigen Zyklus des abhängigen Entstehens ist, ist die Ursache für das Bewusstsein, das sich mit dem Körper bei der Geburt verbindet, denn dieser Faktor Werden ist Bewusstsein.
"... aus dem Erfassen als Ursache entsteht das Werden; aus dem Werden als Ursache entsteht die Geburt ..." (SN 12.1, Übersetzung Wilhelm Geiger)
Anmerkung: Werden ist der letzte Moment des vorherigen Lebens und die Geburt ist der erste Moment des neuen Lebens. Bei der Geburt, dem 11. Faktor des Zyklus geht es ja nicht um die Geburt des jetzigen Lebens.