Posts from Anna Panna-Sati in thread „Was wird wiedergeboren?“

    Liebe Monika,

    du rennst bei mir offene Türen ein.... ;)


    Natürlich gibt es auch ohne den Glauben an Wiedergeburt viele gute Gründe, die Buddhalehre zu praktizieren (deshalb hatte ich ja "ein"

    auch kursiv geschrieben) und dein "Riesengrund" für die Praxis steht wohl auch bei vielen (wenn nicht den meisten) Praktizierenden im Vordergrund.


    Der Buddha lehrte allerdings, laut Palikanon (den bekanntlich nicht er selbst verfasste), dass es Wiedergeburt/Wiederwerden gibt, "wir" die "Erben unseres Karmas" seien und dementsprechend nach dem Tod in unterschiedlichen Daseinsbereichen

    neu "erscheinen" könnten.


    Für mich interpretiere ich diese Texte so, dass die "früheren Leben" für (frühere) Bewusstheitszustände stehen, ebenso die Daseinsbereiche, in die "man" wiedergeboren wird - jeder benimmt sich z.B. manchmal "wie ein Tier" oder eine durchlebte tiefe Verzweiflung/Depression entspräche mithin einem Höllenbereich....


    Für das Leben im gegenwärtigen Moment (also das Einzige, was wirklich zählt!) heißt das nur, dass ich meinen Geist nach Möglichkeit so weit bewache/behüte/zügele, dass er nicht in diese Bereiche abgleitet...


    Wie Qualia andeutet, knüpfen andererseits auch Menschen - gerade hier im Westen, mit christlicher Vorprägung - Hoffnung an die Vorstellung, dass das Leben nach dem Tod "irgendwie weitergeht", es auch eine Art "ausgleichende Gerechtigkeit" gibt (beispielsweise die "Belohnung" guten Karmas durch ein künftig besseres Leben, gemäß einem Ursache-Wirkungs-Prinzip).


    Warum sollte man ihnen diese Hoffnung nehmen, zumal man ja nicht sicher weiß, was genau passiert?!

    Ich lasse daher noch etwas Raum für Unerforschliches, (noch) Unerkennbares - Magie/Metaphysik - ....

    (Immerhin erzählte sogar Ayya Khema einmal von der Begegnung mit einem "Lichtwesen"/Deva.... :angel:)


    Liebe Grüße _()_ :heart: :)

    Es wird nichts wiedergeboren, diese ganz einfache Erkenntnis, die schmerzhaft ist und der man sich fast unwiderstehlich verweigert, beendet alle Zweifel und jedes Beharren auf einer Meinung zu dem, was wiedergeboren wird.

    Wie kannst du das so sicher erkennen/wissen und wenn es so wäre, entfiele zumindest ein Grund für das Praktizieren der Buddhalehre...

    Schmerzhaft finde ich diese "ganz einfache Erkenntnis" auch keineswegs, sondern die Aussicht auf "Frieden für immer" vielmehr ganz natürlich und beruhigend.


    Manche Dinge scheinen aber doch wiedergeboren zu werden: :eek:

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    Wir wissen einfach nicht, ob und was nach dem Tod kommen mag.

    Gerade diese Tatsache lässt eben viel Spielraum für Glauben und Spekulationen, vor allem aber Widerstand gegen das Unvermeidliche, denn eines wissen wir sicher: dass, alle (dieser!) Körper und damit auch die anderen 4 Khandhas/Skandhas, sterben und zerfallen werden.


    Der Widerstand beginnt ja schon lange vor dem eigentlichen Sterben, mit der Ablehnung/Bekämpfung von Zeichen der natürlichen Alterung (Boom der "Schönheitsindustrie") und Streben nach maximaler körperlicher und geistiger Fitness. Wurde ein zufriedenstellender, (natürlich temporärer) "Zustand" erreicht, wird alles daran gesetzt, ihn möglichst lange stabil zu halten...



    Was ständig (wieder)geboren wird, ist ersichtlich, wenn man die Welt betrachtet - Metta, allein, kann es nicht sein (dann sähe die Welt wohl anders aus), es sind alle 6 Wurzeln/Mula, die ständig wiedererscheinen: Gier, Hass, Verblendung, Gierlosigkeit/Freigebigkeit, Hasslosigkeit/Metta, und Unverblendung/Weisheit.


    Letztlich halten der Daseinsdurst/Tanha und Unwissenheit/Verblendung den Daseinskreislauf aufrecht....

    So sinnlos diese Diskussionen sind - sie führen erfahrungsgemäß nicht zu Antworten, sondern nur zu mehr oder weniger plausiblen Theorien, prapañca - so haben sie doch ein Merkmal gemeinsam: sie haben trotz ihrer vorherseh- und sagbaren Ergebnislosigkeit eine erstaunliche Tendenz zu wuchern, um dann nach einer geradezu explosionsartigen Entfaltung von Vorstellung relativ schnell wieder einzuschlafen, bedingt durch die Erschöpfung der Argumente und der Argumentierenden.

    Wie immer: klar und präzise analysiert, lieber Sudhana! _()_ :)


    Mir scheint jedoch, dass gerade wegen (und nicht nur "trotz") der "vorherseh- und sagbaren Ergebnislosigkeit", diese Ausuferung von Argumenten, Meinungen und Vorstellungen stattfindet, sie speist sich u.U. eben auch aus dem Nicht-Akzeptieren-Wollen der Ungewissheit...


    Das einzig Relevante ist m.E. das Leben VOR dem Tod, im Hier und Jetzt.

    Wenn diesem ein Sinn gegeben werden und es "gut" gelebt werden kann, z.B. durch die buddhistische Praxis, erübrigen sich jegliche Gedanken über das "Danach".


    Macht aber anscheinend trotzdem Spaß, sich die Köpfe heiß zu reden, besonders in diesen ungemütlich-nasskalten Wintertagen.... ;)


    Liebe Grüße _()_ :heart: :)

    Kein Wesen kann Metta weitergeben oder empfangen, das ist die Erkenntnis des Intellektes.

    Das sehe ich anders: Wohlwollen, Freundlichkeit und (liebende) Güte können ausgestrahlt und damit auch weitergegeben werden.

    Die ganze zwischenmenschliche Atmosphäre kann sich zum Positven ändern, wenn ein Anwesender diese Haltung aussendet.

    Metta ist kein Gefühl.

    Ja und nein, es ist eine (innere) Haltung der universellen Liebe, des Wohlwollens, der Freundlichkeit, die allen anderen Wesen Glück wünscht, aber gleichzeitig, im "Verströmen", als "warmes, annehmendes Gefühl" wahrzunehmen ist.

    Das Herz wird weit(er), das fühlt man....


    _()_ :heart:

    Wenn jemand sagt, dass Metta nicht erzeugt werden muss, kommt es doch zum „erzeugen“ von Metta als Vorstellung.

    Metta in sich zu spüren ist kein "Erzeugen", sondern ein Gewahrwerden dieser Qualität, die in jedem Menschen vorhanden ist, aber temporär "verschüttet" sein kann (siehe Aravind s Beitrag).


    Beispielsweise, wenn der Geist überschwemmt ist mit Gedanken und Gefühlen (vor allem bei Negativitäten), ist es naturgemäß schwerer, Metta in sich (und bei Anderen!) (achtsam) wahrzunehmen, "hochzubringen" und weiterzugeben.

    Starke Emotionen behindern nicht nur das Denken, sie können auch Metta "blockieren".


    Eine Vorstellung von Metta entsteht, wenn man versucht, sie zu definieren....


    Liebe Grüße _()_ :heart:

    -OT-

    Du deutest ein wenig viel in meinen Beitrag hinein -

    Über WAS genau du (bzw. dein Smiley) da "Tränen lachst", liebe Leonie , ist ja unklar, weil ergänzende Bemerkungen fehlen.


    So bleibt die Deutung jedem Einzelnen überlassen -

    3 Möglichkeiten liste ich mal auf:


    1. Erheiterung über die Argumentation (welche und wessen?!)

    2. Erheiterung über die Art der Kommunikation (wessen ?!)

    3. Aufforderung an ALLE: Entspannt euch, ist doch im Grunde alles nicht der Rede (und der Emotionen) wert! :)

    .........


    Eine gelungene (auch im ethischen Sinne) Diskussion ist es m.E. nur,

    wenn am Ende ALLE lachen (oder zumindest einigermaßen zufrieden sind).


    Insofern: Schade......



    (Aber vielleicht wird's ja noch was, sind schließlich alles gebildete und um ethisches Verhalten Bemühte hier, oder....?! ;) )


    _()_ :heart: