Beiträge von Igor07 im Thema „Zitate aus dem Theravada“

    Dämlich

    Vergangenheit ist dämlich,

    Zukunft ist dämlich,

    Gegenwart ist Dhamma.

    Vergangenheit ist Trunkenheit

    und Zukunft reine Unvernunft.

    Nur Gegenwart macht aufgeklart.

    Merk dir das, bis du dir sicher bist.

    Schluss mit dem Reden, weil nämlich

    zu viel Gerede nicht Dhamma ist.

    Es ist dämlich.


    LP Wän Sucióóo

    Durch das Bewusstsein ihrer Sterblichkeit streben Menschen danach, ihre Ansichten und ihr Gefühl der Identität festzuhalten, als Weg, um das Gefühl der Gefahr loszuwerden. Selbst eine flüchtige Erinnerung an den Tod veranlasst Individuen, oberflächlich und voreingenommen zu reagieren, um sich gegen das Bewusstsein ihrer unvermeidlichen Sterblichkeit abzuschirmen. Buddhas eigene Suche nach Befreiung begann mit dem Verständnis der Unvermeidlichkeit seines Todes als wichtigstem Aspekt des Leidens (dukkha) (zusammen mit Krankheit und Alter). In den Anguttara-Nikaya-Erzählungen wird über seine eigenen Überlegungen berichtet, dass andere beim Anblick eines toten Körpers normalerweise wegsehen und ignorieren, dass ihnen dasselbe Schicksal bevorsteht (AN 3.38; Anālayo 2017c: 5ff). Buddha erkannte die Unrichtigkeit einer solchen Reaktion. Er akzeptierte die Wahrheit, dass er selbst Gegenstand desselben Schicksals ist, und durchdachte es gründlich. Infolgedessen verschwand sein ganzer "Rausch" des lebendig Seins.


    Gemäß dem Ariyapariyesanā-Sutta (MN 26; Anālayo 2013: 109f und 2017c: 8ff) motivierte der Faktor Tod zusammen mit den Manifestationen des Leidens dukkha wie Alter und Krankheit den zukünftigen Buddha, seine Suche nach Erwachen zu beginnen. Nachdem er das Erwachen erfolgreich erreicht hatte, verkündete Buddha, dass er die Unsterblichkeit realisiert habe. Es war keine Form ewigen Lebens, denn sein Körper war immer noch dem Tod unterworfen. Er fühlte sich einfach nicht mehr durch den Tod beunruhigt. Mit anderen Worten, gemäß dem frühen buddhistischen Denken kann die Freiheit vom Tod noch zu Lebzeiten realisiert werden.


    Nach Analayo.

    Derrick wollte mehr über den Tod wissen, und so lud er ihn vor. Der

    Tod kam und wollte ihm die Hand geben. Derrick schreckte zurück. „Bist

    du ängstlich?“ fragte der Tod. „Na ja. . . “ stammelte Derrick. Der Tod

    sprach : „Wie kannst du etwas über den Tod herausfinden, wenn du ihn

    fürchtest? Du mußt mir vertrauen. Wenn du dem Tod nicht trauen kannst,

    wem dann? Etwa dem Leben?“


    Von Bhante Sujiva.

    Der Tod kann zu jedem kommen – überall und jederzeit. Exekutionen werden oft vor Tagesanbruch ausgeführt, doch nicht

    nur Hingerichtete, sondern auch Andere gehen, bevor ein weiteres

    Mal die Sonne aufgeht.

    Zu früher Stunde vor Tagesanbruch wachen Sie auf. Vor Ihnen

    steht der Tod höchstselbst mit seinem Skelettgesicht und in seiner

    Skelettgestalt.

    Er kommt näher und flüstert: „Es ist Zeit zu gehen. . . “

    Sie antworten noch ganz schläfrig: „Gib mir einen Moment.. . “

    Doch er entgegnet: „Es gibt keine Momente. Es gibt nur das Jetzt!“


    von Bhante Sujiva.

    Sobald wir geboren werden, sind wir auch schon tot. Geburt und Tod sind

    ein und dasselbe. Es ist wie bei einem Baum: wenn es eine Wurzel gibt,

    müssen auch Zweige da sein. Wenn es Zweige gibt, muss eine Wurzel da

    sein. Man kann eines ohne das andere nicht haben. Es ist ein bisschen komisch

    anzusehen, wie die Leute bei einem Tod so von Kummer getroffen

    und außer sich sind, so traurig und voller Tränen, und bei einer Geburt so

    glücklich und entzückt. Es ist reine Täuschung, keiner hat das je klar betrachtet.

    Ich glaube, wenn man schon weinen möchte, dann sollte man das

    besser tun, wenn jemand geboren wird. Denn in Wirklichkeit ist die Geburt

    schon der Tod, Tod ist Geburt, die Wurzel ist der Zweig, der Zweig ist die

    Wurzel. Wenn ihr schon weinen wollt, dann weint bei der Wurzel, weint bei

    der Geburt. Schau genau hin: wenn es keine Geburt gäbe, gäbe es auch keinen

    Tod. Kannst du das verstehen?


    UNSER WAHRES ZUHAUSE - EINE LEHRREDE GEGEBEN AM STERBEBETT EINER LAIENANHÄNGERIN VON ACHARN CHAH - MeditationThailand.org/de
    (Übersetzt von Brigitte Schrottenbacher & Maria Niemöller) Mach jetzt den Entschluß mit Respekt der Lehre zu lauschen. Während ich spreche, versuche so…
    www.meditationthailand.org

    Der Buddha sagte, kein Wesen, ob reich oder arm, jung oder alt, Mensch

    oder Tier, könne sich auf dieser Welt lange in einem bestimmten Zustand

    halten. Alles unterliegt Veränderung und Verlust. Dies ist eine Tatsache

    des Lebens, die wir nicht ändern können. Aber der Buddha sagte auch,

    dass wir Körper und Geist kontemplieren können, um ihre Unpersönlichkeit

    zu sehen, um zu sehen, dass sie weder „ich“ noch „mein“ sind.

    Sie haben nur eine vorläufige Realität. Es ist wie dieses Haus, es ist nur

    nominell deins. Du kannst es nirgendwohin mitnehmen. Gleiches gilt für

    dein Vermögen, deinen Besitz und deine Familie – sie gehören dir nur

    nominell. Sie gehören dir nicht wirklich, sie gehören der Natur.

    Nun gilt diese Wahrheit nicht nur für dich, jeder sitzt im selben Boot –

    selbst der Buddha und seine erwachten Nachfolger. Sie unterschieden sich

    nur in einer Hinsicht von uns und das war ihr Akzeptieren der Dinge, wie

    sie sind. Sie haben gesehen, dass es keinen anderen Weg geben kann.

    So lehrte uns der Buddha, den Körper von den Fußsohlen bis zum Scheitel

    zu prüfen und zu untersuchen und dann wieder zurück bis zu den Füßen.

    Schau dir einfach den Körper an. Welche Dinge siehst du? Gibt es da etwas

    an sich Sauberes? Kannst du eine bleibende Essenz finden? Dieser ganze

    Körper verfällt ununterbrochen. Der Buddha hat uns gelehrt, dass er uns

    nicht gehört. Es ist natürlich für den Körper, so zu sein, weil alle bedingten

    Phänomene Änderungen unterliegen. Wie hättest du es sonst gerne? In

    der Tat ist nichts falsch daran, wie der Körper ist. Es ist nicht der Körper,

    der Leiden verursacht, es ist falsches Denken. Wenn du die Dinge falsch

    siehst, gibt es ganz bestimmt Verwirrung.

    Es ist wie mit dem Wasser eines Flusses. Es fließt natürlicherweise bergab,

    es fließt nie bergauf. Das ist seine Natur. Stünde jemand am Flussufer und

    wünschte, das Wasser solle bergauf fließen, wäre er töricht. Wo immer

    er hingehen würde, gäbe sein törichtes Denken seinem Geist keine Ruhe.

    Er würde unter seiner falschen Ansicht leiden, weil er gegen den Strom

    denkt. Mit richtiger Ansicht würde er sehen, dass das Wasser unvermeidlich

    bergab fließen muss, und bis er diese Tatsache erkennen und

    akzeptieren würde, wäre er verwirrt und frustriert.

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    Die gesammelten Lehren von Ajahn Chah

    Der Fluss, der dem Gefälle folgen muss, ist wie dein Körper. Du warst

    jung, nun ist dein Körper alt und schlängelt sich in Richtung seines Todes.

    Wünsch dir nicht, es wäre anders, du hast nicht die Macht, es zu ändern.

    Der Buddha riet uns, die Dinge so zu sehen, wie sie sind, und dann unser

    Anklammern an sie zu beenden. Nimm dieses Gefühl des Loslassens als

    deine Zuflucht.


    von Ajahn Chah.



    Dhamma inhalt – Dhammapala

    Visudimagga - Der Weg der Reinheit

    von Buddhaghosa


    Betrachtungen über den Tod


    Wie jedes irdene Gefäß, Gebildet von des Töpfers Hand —

    Ganz einerlei ob klein ob groß,

    Ob schon gebrannt ob ungebrannt —

    Am Ende doch zerbrochen wird,

    So gilt's vom Menschenleben auch.

    Dem Tautropfen vor Sonnenaufgang,

    der an der Grashalmspitze hängt:

    Dem gleicht das Leben aller Menschen.

    Drum halt´mich, liebe Mutter nicht!

    Gleichwie das mächt´ge Felsgebirge,

    Empor sich reckend himmelhoch,

    Das ganze Land durchziehet ringsumher

    Und allerwärts es nieder drückt:

    So drückt das Alter und der Tod

    Die Wesen nieder in der Welt,

    Die Krieger, Priester, Bürger, Knechte, Die Feger, die Verstoßenen.

    Nichts lassen beide unverschont,

    Zermalmen alles was da ist.

    Da helfen keine Elefanten nichts,

    Kein Fußheer, auch kein Wagenheer;

    Ja, selbst durch Zauberkraft und Schätze

    Man nimmer sie besiegen kann.

    Das Leben so wie alles Dasein,

    Wie alle Freude, aller Schmerz,

    hängt bloß an einem Denkmoment —

    Und schnell eilt der Moment dahin.

    Die Daseinsgruppen, die erloschen,

    Bei Lebzeiten oder beim Tod,

    Sind ganz in gleicher Weise nun

    Dahin auf Nimmerwiederkehr.

    Nicht lebt im künftigen Moment man,

    Lebt JETZT in diesem Denkmoment;

    Wenn der erlischt, erlischt die Welt:

    Dies Wort ist wahr im höchsten Sinn.

    Dem Tautropfen vor Sonnenaufgang,

    Der an der Grashalmspitze hängt:

    Dem gleicht das Leben aller Menschen...

    Die Lebensdauer, Krankheit, Zeit,

    Der Sterbeort, der Daseinsweg:

    Das sind fünf Dinge in der Welt,

    Die nimmer man erkennen kann,

    Da ohne Anzeichen sie sind.

    Haben Sie jemals fließendes Wasser gesehen. Fließendes Wasser. Haben Sie das jemals gesehen? Haben Sie jemals stilles Wasser gesehen? Wenn Ihr Geist in Frieden ist, ist es etwa wie still fließendes Wasser. Haben Sie jemals still fließendes Wasser gesehen? [Lacher] Da! Sie haben nur stilles Wasser und fließendes Wasser gesehen. Sie haben noch nie still fließendes Wasser gesehen. Genau da, genau dort, wo Sie Ihr Denken nicht mitnehmen kann: wo der Geist still ist, aber Einsicht entwickeln kann. Wenn Sie auf Ihren Geist sehen, wird er in der Art von fließendem Wasser sein und doch ist er still, es sieht so aus, als würde er fließen, und so wird er still fließendes Wasser genannt. Das ist, wie er ist. Das ist, wo Einsicht aufkommen kann.


    von

    Ajahn Chah.

    Fritz Schäfer schreibt im Vorwort seines Buches Realität nach der Lehre des Buddha:

    Der Leitspruch aus der alten Verssammlung Dhammapada

    Wen Unreales dünkt real,

    Reales aber unreal,

    kommt niemals zur Realität,

    hat das Gemüt falsch eingestellt.

    Wer echt Realität erkennt,

    und unreal als unreal,

    der kommt an die Realität,

    hat das Gemüt recht eingestellt.

    besagt:

    "Solange der Mensch nicht vom Erwachten über die Realität aufgeklärt ist, hat er das Gemüt falsch eingestellt. Diese falsche, die Realität versperrende Einstellung ist dadurch entstanden, dass der unaufgeklärte Mensch es immer wieder als selbstverständlich annimmt, der Bewusstseinsablauf (vinnana), in welchem das Erleben "Ich in der Welt" abläuft und das daraus folgende, als Erleben wieder zurückkehrende Wirken (kamma), komme nicht von den inneren Vorgängen, die der Mensch bei gründlicher Achtsamkeit bei sich selber beobachten könnte, sondern komme von außen, aus einem "objektiven Sein", einem "Sein an sich", außerhalb des Erlebens. Diese falsche Anschauung bildet sich aus dem gewohnten Denkmuster: "Hier bin ich und dort ist die (materielle oder geistige oder göttliche) Welt. Durch dieses ständig wiederholte falsche Denken wird die fast unwiderstehliche Neigung am Brennen gehalten, es ohne Nachdenken für ganz selbstverständlich zu halten, dass Erleben/Wahrnehmen selber keine Realität sei, sondern nur Verkörperung (kaya) und Darstellung einer dahinterstehenden "eigentlichen" Realität. Diese eigentliche Realität sei ein "objektiv", "an sich" bestehendes "Sein" (sat) außerhalb von Erleben/Wahrnehmen. Damit wäre es prinzipiell dem Erkennen und damit dem gezielten Gestalten verschlossen. Das nimmt der Weltgänger als selbstverständlich hin. Dieses "Sein an sich", so meint er, bestehe unabhängig davon, ob es jemand erleben oder beobachten kann oder nicht, geschweige denn, ob es jemand tatsächlich erlebt und beobachtet."



    Von einem Kalenderblatt des Buddhistischen Seminares habe ich folgendes Zitat von Kalu Rinpoche: "Wenn hundert Menschen schlafen und träumen, erlebt jeder von ihnen im Traum eine andere Welt. Von jedem Traum kann man sagen, er sei wahr; es wäre jedoch falsch, behaupten zu wollen, dass nur der Traum eines Einzelnen Wirklichkeit wäre und alle anderen Trugschlüsse. Jeder Wahrnehmende erlebt seine eigene Realität entsprechend der Triebe, die seine Wahrnehmung bestimmten."


    Von dem Physiker Fritjof Capra stammen folgende bemerkenswerte Sätze: "In der modernen Physik kann der Wissenschaftler nicht mehr als distanzierter Beobachter auftreten, sondern findet sich in die Welt, die er "beobachtet", zutiefst verstrickt. John Wheeler betrachtet dieses Beteiligtsein des Beobachters als den wichtigsten Zug der Quantentheorie und schlägt vor, das Wort "Beobachter" durch das Wort "Teilnehmer" zu ersetzen."


    Der Erwachte

    Das Welterlebnis ist der Schatten der Seele. So licht oder so dunkel das Herz ist, so auch ist das Welterlebnis. Darum wird die Welt verbessert nicht an der Welt, sondern am eigenen Herzen. Der morgenländische Mensch lebte weitgehend in dem Bewusstsein, dass die Welterscheinungen geistiger Art, Einbildung, maya sind, und er wusste auch weitgehend - und der Buddha bestätigte es ihm - dass Welterscheinungen geschaffen werden von den Trieben des Herzens, der Psyche, die aus dem Geiste je nach seiner Verderbtheit oder Klarheit hervorgehen, und das dass jede Psyche diejenige Welt erlebt, die ihren Qualitäten zwischen licht und dunkel entspricht. Gerade die Psyche aber hat die Naturwissenschaft nicht erforscht.




    So hat also, wie der Buddha lehrt und wie die Geschichte der Naturwissenschaft bestätigt, auch die wissenschaftliche Vorgehensweise, "sich durch gründliche Untersuchung eine Sache zu erschließen", zweierlei Ausgang: Es kommt darauf an, ab man das rechte oder falsche Forschungsobjekt gründlich untersucht. Das Forschungsobjekt, "die Materie", hat sich als "hohl und leer und falsch" erwiesen für das Verständnis des Lebens und der letzten Daseinsfragen, aber alle diejenigen, welche das richtige Forschungsobjekt - die Psyche - je dort untersuchten und je dort untersuchen werden, wo man sie allein unmittelbar untersuchen kann: nämlich bei sich selber, die werden in dem Maße ihres Fortschreitens und Eindringens auch die Lebenswege und Übungswege erkennen, die aus dem Erlebnis von Dunkelheit und Leiden herausführen zu fortschreitendem Wohl bis zum Heil. Damit lösen sie den Widerspruch zwischen Wissenschaft und Religion auf und nähern sich dem Ziel, dem Religion und Wissenschaft zu dienen erklären: Dem Wohl der leidenden Wesen.




    Quellen: Meisterung der Existenz durch die Lehre des Buddha, von Paul Debes. Die ursprüngliche Lehre des Buddha und die moderne Naturwissenschaft, von Heinz Reißmüller.)


    Der Erwachte

    Triebe, Neigungen bestimmen, gleichviel ob sie gut oder

    schlecht, schädlich oder nützlich sind, was der Mensch erlebt

    und was nicht. Diese Wahrnehmung, von welcher wir leben,

    durch welche wir an Ich und Welt und Dasein glauben, Ich

    und Welt und Dasein wähnen, ist Luftspiegelung, ist nicht so

    vorhanden, wie sie scheint, ist Blendung, Wahn. Von keiner

    Erscheinung „weiß“ der Mensch anders als nur durch die

    Wahrnehmung. Und diese Wahrnehmung ist, weil sie eine

    Eintragung von gefühlsbesetzten Erfahrungen der Triebe in

    den Geist ist, Blendung, Täuschung, Wahn. Durch die Erfahrung

    der Süchte, der Triebe, befinden sich gefühlsbesetzte

    Wahrnehmungen im Geist, und der unbelehrte Mensch hat

    sich so eine Sammlung von Objekten und Begriffen aufgebaut,

    selbst konstruiert, nimmt ein Ich an, das eine Welt erlebt, hat

    die Wahrnehmung als Substanz des Daseins vergessen, aber

    den Inhalt der Wahrnehmung für „an sich bestehend“ genommen.

    Diese täuschende Vorstellung, diese falsche Anschauung

    des unbelehrten Menschen, die den Inhalt der Wahrnehmung

    als Realität nimmt, nennt der Erwachte Wahn, Falschwissen,

    Unrealität-Wissen, d.h. das Betreffende ist in der Wirklichkeit

    so „nicht zu finden“, ist abseits der Wirklichkeit. Und da der

    wahnhafte Geist, der nichts anderes als triebbestimmte Eindrücke

    eingesammelt hat, nie die Aufhebung des Begehrens

    anstreben kann, so ist durch den unbelehrten wahnbefangenen

    Geist die Fortsetzung des Sams~ra mit immer wieder Geborenwerden,

    Altern und Sterben und d.h. mit vorwiegend Wehgefühlen

    vorprogrammiert.


    https://www.buddhistisches-sem…4.pdf?cdp=a&_=186a3a55b46 Seite 3376

    170. Vers

    Yathä bubbulakarh passe,

    yathä passe maricikarh,

    evarh lokarh avekkhantarh

    maccu-räjä na passati.

    Als ob er bloße Schaumblasen

    Und bloße Spiegelbilder säh':

    Wer so die ganze Welt anschaut,

    Entgeht des Todesfürsten Blick.

    'maricikam' (Luftspiegelung, Fata Morgana) = mayükharh1

    (Lichtstrahl; Abhp. 64)

    1. ßCom liest mäyä (Blendwerk).

    Jene nämlich in Gestalt von Häusern usw. wahrgenommenen

    Dinge sind für die immer näher Herankommenden nie erreichbar,

    sind leer und nichtig. Wer daher die Welt so als leer und

    nichtig usw. erkennt, als Wasserblase, die sofort nach ihrem

    Erscheinen sich wieder auflöst, und so die Welt der Daseinsgruppen

    (Körperlichkeit, Gefühl, Wahrnehmung, Geistesformationen,

    Bewußtsein) usw. betrachtet, den bekommt der

    Todesfürst nicht mehr zu sehen.


    Nyanatiloka, Dhammapada.

    Der normale unbelehrte Mensch ist durch seinen wahnhaften

    Glauben an ein Ich und an eine Welt und durch seinen

    schmerzlich drängenden sechsfältigen Durst dem Sams~ra

    verfallen: eine von den Trieben kommende traumhafte Wahrnehmung

    nimmt er für äußeres wirkliches Geschehen

    („Welt“), das von ihm erlebt würde („Ich“), der Giftpfeil

    steckt in ihm. So folgt er der Fata Morgana und strebt die von

    ihr angebotenen, den Trieben verlockend erscheinenden Objekte

    an, sucht zu vermeiden, was an dieser Fata Morgana als

    Schreckliches erscheint, und kann doch letztlich dem, was

    seinem Geist als das Schrecklichste erscheint, nicht entgehen –

    dem, was er als die Vernichtung des Ich empfindet oder für

    Vernichtung im Geist hält – dem körperlichen Tod.

    So ist der triebbedingte Wahn „Ich in einer Umwelt“ die

    noch vor dem Durst liegende Ursache für die Fortsetzung des

    Leidens.


    https://www.buddhistisches-sem…6.pdf?cdp=a&_=186a3a5d6e1 Seite 5532

    Der normale Mensch sieht in erster Linie sich: Hier bin ich,

    hier sind meine Bedürfnisse, das alles brauche ich - dort draußen

    sind die anderen. Es ist unser Naturell, die anderen in

    zweiter Linie zu sehen, nicht nur zeitlich, sondern auch ihre

    Bedürfnisse zweitrangig zu bewerten. Wir nehmen - gefangen

    in eigenen Wünschen - fast gar nicht teil an den Bedürfnissen

    der Nächsten und sehen sie darum nicht. Das liegt daran, dass

    wir uns lange, lange daran gewöhnt haben, in erster Linie auf

    uns selber zu sehen, auf unsere eigenen Wünsche und Bedürfnisse.

    Wer die Lehren der Weisen und insbesondere die Lehre des

    Erwachten vernommen hat, der begreift, dass diese Haltung

    gerade falsch ist, dass sie den Täter wie auch die Beteiligten in

    Kälte, Zwietracht, Misstrauen, Hochmut, Zorn, Streit und

    Krieg führt. Er begreift, dass es darum geht, das Ich zurücktreten

    zu lassen, selber in dieser Welt nicht voller Ansprüche sein

    zu wollen, das „Ich“ nicht auf einen Thron zu stellen: „Hier

    bin ich, der Anerkennung verlangt und sonstigen Zoll“, sondern

    umgekehrt: „Ich will keinem Wesen im Wege sein, ich

    will an nichts festhalten, nichts verteidigen, ich will nur aus

    Enge und Bedrängnis heraus in das Gute, Weite, Freie hineinwachsen.“

    Darum die starke Ermahnung des Erwachten:


    Wo ist denn, ihr Toren, euer Wissen, wo sind eure Einsichten

    bei eurem Zank und Streit? Das wird euch Toren

    lange zum Unheil und Leiden gereichen.


    Paul Debes.

    Als der Asket Siddhattha sich unter dem Bodhi-Baum an seine erste jhāna-Erfahrung erinnerte, machte er sich sofort wieder daran, und fing mit dem ersten jhāna an, dass er damals spontan erreicht hatte. Nachdem er Ruhe gefunden hatte, konzentrierte er sich auf die analy-tische Untersuchung seiner eigenen Innenwelt – den Kör-per, den Geist und die Geistobjekte. Die als samatha bhāvanā bekannte Technik, den Geist zur Ruhe zu bringen, ist der Auftakt zur Kultivierung der direkten Einsicht oder des vipassanā bhāvanā. In der letztgenannten Meditations-form durchdringt der Geist schließlich die Vier Edlen Wahr-heiten und unterscheidet so die Realität von der Illusion. Die letztendliche Wahrheit wird dann „von Angesicht zu Ange-sicht“ gesehen. Waren die Vier Edlen Wahrheiten vorher nur etwas Beschriebenes, etwas intellektuell Erfasstes, erkennt und versteht man sie nun auf einer neuen Ebene als Gewiss-heiten. Auf eine unbeschreibliche Weise werden sie erlebt, so wie wir die Empfindungen in unseren eigenen Körpern, unseren Gedanken und Gefühlen erleben – und zwar in der Tat mit noch größerer Kraft und Realität als diese.


    Story, Francis

    Grundlagen des Buddhismus - Die Vier Edlen Wahrheiten

    Unter atta (Selbst) verstanden die Inder einen immer und

    ewig sich gleich bleibenden, unwandelbaren Kern des Lebewesens

    (christlich „die ewige Seele“) als das eigentliche Wesen.

    Dagegen besagt die an-atta-Lehre des Erwachten, dass es

    einen solchen mit sich selbst identischen, gleich bleibenden

    Kern nicht gibt.

    Da sich alle Religionslehrer aber auf Grund ihrer tieferen

    Menschenkenntnis darin einig sind, dass der Mensch sich ununterbrochen

    verändert und auf die Dauer sehr deutlich verändert,

    so besteht der Unterschied zwischen der anatta-Lehre des

    Buddha und den Aussagen anderer Religionen lediglich darin,

    dass die Letzteren der Auffassung sind, diese kontinuierlichen

    Veränderungen beträfen nie den Kern selbst, vielmehr habe

    sich dieses immer und ewig sich gleich bleibende „Selbst“

    (oder „Seele“) aus seinem freien Willen in Verbindung mit

    Vergänglichem, Gebrechlichem eingelassen, ja, mit schmutzigen

    und niedrigen Dingen, sei nun daran gebunden und darin

    gefangen und müsse sich davon wieder befreien. Mit dieser

    Reinigung und Befreiung überwände es, dieses Selbst, diese

    Seele, alle Leiden und damit auch den Tod. So werde von

    diesem Selbst der ewige Friede gewonnen.


    Paul Debes.

    Diese Diskussionen gehören nicht in diesen Thread.

    Danke sehr , Martin. :heart: Das ist absolut selsbtverständlich, denke ich, ich schalte die Kiste aus, ... ich bitte nochmal um die Nachsicht, wenn ich hier jeamanden verletzt hätte, das war keine meine bewustte Absicht.


    Zitat

    »Den Willen, ihr Mönche, nenne ich die Tat (kamma, Wirken; siehe Karma), denn ist der Wille aufgestiegen, so wirkt man die Tat, sei's in Werken, Worten oder Gedanken. Hierüber siehe paticcasamuppāda (X).


    cetanā

    Ich finde das eine gute Idee, aber dann nicht hier austragen, da das nur für Zitate ist

    Helmut , es sollte, mein Lieber, serh klar sein, dass es geht nur um die "Zitaten", einfacher geht es nichts.




    Ich bitte die Moderatoren, @Rigpas Bitte in Beitrag #436 nicht nachzukommen. Die Debatte, die hier entstanden ist, gehört genau hier hin.

    Die "Debatte" gehören nichts zu "Zitaten", so es steht im Duden.

    Für die Debatte man sollte den eigenen Faden aufmachen. Das geht für alle mögliche Foren.

    Immer wieder vergleicht der Erwachte das gesamte Erleben

    mit Träumen und Traumbildern, und er sagt, dass der Mensch,

    der von dieser Verblendung und damit vom Leiden frei werden

    wolle, dieser Tatsache eingedenk bleiben solle, dann wird er

    nicht die Träume selber, sondern ihre Ursache, die seelischen

    Spannungen zu beeinflussen suchen. Ebenso bezeichnet der

    Erwachte die gesamte Wahrnehmung als Luftspiegelung, das

    heißt als verzerrten Abglanz von etwas, das in Wirklichkeit

    ganz anders und auch an ganz anderem Ort ist. Der gleiche

    Sinn liegt in dem vom Erwachten immer wieder verwendeten

    Gleichnis vom Schatten (das zwei Jahrhunderte später auch

    Platon in seinem Höhlengleichnis benutzt.) Alle diese Aussagen

    weisen auf die ebenso unleugbare wie unbeachtete Tatsache

    der Bewussthaftigkeit aller Erscheinungen hin. In dem

    gleichen Sinne sagt Descartes:

    Ich habe niemals im Wachzustand eine Empfindung gehabt,

    die ich nicht auch im Schlaf hätte haben können. Und da ich

    nicht glaube, dass die Dinge, die ich im Schlaf zu fühlen

    scheine, in irgendwelchen Objekten außer mir vorgehen, so

    sehe ich nicht ein, warum ich den Empfindungen des Wachzustandes

    eher glauben sollte. (6.Meditation)

    Ebenso sagt Shakespeare („Sturm“ IV,1):

    Wir sind aus solchem Stoff, wie Träume sind bestanden,

    und unser karges Leben ist rings in Schlaf getaucht.

    Und Joh. Gottfried Herder sagt („Amor und Psyche“):

    Ein Traum, ein Traum ist unser Leben auf Erden hier,

    wie Schatten auf den Wolken schweben und schwinden wir.

    Und messen unsere trägen Tritte

    nach Raum und Zeit;

    und sind - und wissen‘s nicht - in Mitte der Ewigkeit.


    Diese Einsicht von der allgemeinen Verblendung über die Dimension

    und den Charakter der Welt ist in allen Kulturen bei

    den besonnenen Menschen erwachsen und wurde überall in

    ähnlicher Weise formuliert. Im alten China gibt Tschuangtse

    der Vertauschbarkeit von Traumerleben und wachem Erleben

    überraschenden Ausdruck in dem Bild vom Schmetterling:

    Ich - Tschuangtse - träumte einst, ich sei ein Schmetterling,

    ein hin- und herflatternder, in allen Zwecken und Zielen ein

    Schmetterling. Ich wußte nur, dass ich meinen Launen wie ein

    Schmetterling folgte und war meines Menschenwesens unbewusst.

    Plötzlich erwachte ich; und da lag ich: „Wieder ich

    selbst.“

    Aber nun weiß ich nicht, ob ich ein Mensch bin, der zuvor

    träumte, er sei ein Schmetterling, oder ob ich wirklich ein

    Schmetterling bin, der jetzt nur träumt, er sei ein Mensch...


    https://www.buddhistisches-sem…1.pdf?cdp=a&_=186a3a4fe17 S. 606.


    Paul Debes.

    Helmut :


    Beide Systeme basieren auf den Suttas / Sutras Buddha Sakyamunis.

    Lies den Artikel. Das sind absolut andere Auslegungen, und Pali-Kanon ist nichts zu vergleichen mit dem Mahayana, es war alles historisch später.

    Es geht nichts darum, was die alle verbindet, es geht darum, wenn man alles mögliche überall posten würde, dann ich finde es nichts normal.

    Rigpa ist lange genug hier. Sie sollte doch den Unterschied wissen. Klar, es ist auch nicht mein Thread, alles gut. ( Ironie).

    Buddha, nur als der Beispiel, betont im Pali-Kanon die Versiegung der Triebe.

    TB /Vajrayana /spricht eher über die "Umwandllung", " Transformation", usw.

    Es gibt sehr vieles, was Theravada niemals akzeptieren würde. Und es steht HIER! nichts zur Debatte, lieber Helmut . Und bestimmt nichts hier, denn es es geht um "Zitate aus dem THERAVADA. " Oder? Ok, mehr ich kann nichts tun, klar, man kann ALLES überall posten.

    Kein Problem. ( für mich persönlich). Ich weiss den Unterschied. Aber das Forum ist für alle zugänglich. _()_ _()_ _()_

    Buddhanatur ist kein Begriff der Hinayana-Philosophie. Aber es geht ja nicht darum, welchen Begriff man verwendet, sondern darum, was er bedeutet. Die Freiheit unseres Geistes von Eigenwesen wird ja sowohl in den Hinayana- also auch den Mahayana-Philosophien akzeptiert und vertreten.

    Es steht: "Zitate aus dem Theravada", oder?


    Lies, bitte, das, Helmut :


    Über den Buddhismus
    Was man seit ca. 150 Jahren als „Buddhismus“ bezeichnet, geht auf den Buddha Shakyamuni (ca. 480 – 400 v.u.Z.) zurück.
    info-buddhismus.de


    Dann man kann alle Bereiche in einen Eimer werfen, weil es alles unter den Namen " Buddhismus" vorkommt.


    Ich wollte hier nichts diskutieren, es geht um den Respekt gegenüber sehr verschiedenen Richtungen.

    Wenn du , lieber Helmut wolltest es abkären, dann dieser Begriff gehört Nur! Mahayana.

    Hast du es selbt eingestanden. LG.