Beiträge von Mirco im Thema „Zitate aus dem Theravada“

    Was beobachtet das Entstehen und Vergehen des Bewusstseins?

    Zitat

    "Bewusstsein ist abhängig von den sechs Sinnesgrundlagen. Der Vorgang der Wahrnehmung ist es, welcher das Entstehen und Vergehen des Bewusstseins versteht. Diese Wahrnehmung ist abhängig von der Empfindung. Das Empfinden ist abhängig vom Kontakt. Der Kontakt ist abhängig von der sechfachen Sinnesgrundlage. Die entstehende Beobachtung geschieht durch Geistigkeit (nama), welche die Fakultäten Kontakt, Fühlen, Wahrnehmung, Intention und Aufmerksamkeit umfasst. Insbesondere ist es Aufmerksamkeit, durch welche das Entstehen und Vergehen des Bewusstseins beobachtet wird."


    Delson Armstrong
    What observes the arising and passing away of consciousness? | Suttavāda Foundation

    :rad:💙


    Zitat

    Nachdem der Buddha erwacht war, verweilte er nicht abgeschnitten von der Welt in einem ewig tiefen Geisteszustand. Ganz im Gegenteil. Er lebte weiterhin in der Welt. Er sprach und handelte weiterhin so wie wir es tun, aber auf eine besondere Weise. All seine Gedanken, Worte und Taten waren frei von karmischer Motivation des Begehrens, der Ablehnung und der Unwißenheit. Stattdessen war er gänzlich motiviert von Nächstenliebe, Mitgefühl und Weisheit.



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    aus: 50.1, Nibbana Patisamyutta Sutta 1, U 8.1 The full nirvana pericope, von Piya Tan.

    Zum Thema An atta / ohne Selbst :)


    Zitat

    Ihr kennen ja Staffelläufe. Ich werde einen Wettlauf beschreiben, in dem es zwei Teams gibt: das Team Māra und das Team Buddha. Die Teilnehmer von Team Māra spielen hier jetzt keine Rolle. Im Team Buddha gibt es vier Läufer. Es gibt einen Staffelstab, der getragen und weitergeben wird. Damit ein Team gewinnen kann, muss der Staffelstab das Ziel erreichen.

    Läufer Nr. 1 beginnt zu laufen. Er läuft mit aufopferungsvollem G eist. Den gesamten Weg keuchend rennt er mit aller Kraft. Beim Erreichen des zweiten Läufers übergibt er erfolgreich den Staffelstab an ihn, fällt aber selbst tot um. Sein Partner schaut nicht zurück, um zu sehen, ob sein Freund tot ist, läuft im gleichen G eist und gibt sich Mühe. Er rennt und rennt, keuchend, übergibt den Staffelstab an den Dritten und fällt tot um. Der Dritte läuft mit der gleichen geistigen Haltung, mit gleicher Kraft. Er gibt den Stab an den Vierten weiter und fällt auch tot um. Der Vierte läuft ebenfalls voller Eifer und mit aller Kraft, um schließlich das Ziel zu erreichen. Dort übergibt er den Stab dem Richter und fällt selbst tot um.

    Wer bekommt nun den Preis? Wer hat das Rennen gewonnen? Ist der Staffelstab der Gewinner? Es gibt niemanden, der den Preis erhält. Geht davon aus, dass Nibbāna etwas Ähnliches ist.

    Jeder scheint ein Problem mit dem 'S elbst' und 'N icht-Selbs t' zu haben ('a ttā' und 'a nattā'). Wer erreicht Nibbān a?

    Der Buddha hat hierzu ablehnend gesagt: "Weil sie die Vernichtung predigen, erheben diese Brahmanen eine falsche Anklage gegen mich." (20). Wir nun werden auch dafür angeklagt, weil wir in unseren Predigten das Buddha-Wort hervorheben.

    Und so antwortet der Buddha auf den Vorwurf der Vernichtunglehre: "Früher wie heute weise ich nur auf das Leid en und die Beendigung des Leid ens hin". "Duchkhameva uppajjamānaṁ uppajjati dukkhaṁ nirujjhamānaṁ nirujjhanti." (21) "Was entsteht, ist nur Leid en, und was aufhört, ist nur Leid en." Von Personen ist überhaupt keine Rede. Da es so ist, gibt es nichts zu beklagen. Jene, die darüber klagen, tun es aus Unwissenhei t.


    (übersetzt mit Unterstützung von deepL.com/translator, dann von mir angepasst. Englischer Originaltext siehe unten)



    Zitat

    As you know, there are relay-races. In this race I am going to describe, there are two teams – Māra team and the Buddha team. We are not concerned with the participants of the Māra team. In the Buddha-team there are four runners. In a relay race they make use of a baton to be carried and passed on. The baton has to reach the winning-post for a team to win. Runner No 1. starts running. He runs in self-sacrificing spirit. He runs with all his efforts, panting all the way. On reaching the second runner he successfully hands over the baton to him but himself falls dead. His partner does not look back to see whether his friend is dead and runs in the same spirit putting forth his best efforts. He runs and runs panting and passes the baton to the third and falls dead. The third in the same spirit and with the same vigour runs and passes the baton to the fourth but falls dead. The fourth likewise runs in the same spirit with all his might to reach the winning-post. There he hands over the baton to the judge and himself falls dead. Who gets the prize? Who won the race? Is the ‘baton’ the winner? There is no one to receive the prize. Take it that Nibbāna too is something like that. Everyone seems to have the problem of ‘self’ and ‘not-self’ (‘attā’ and ‘anattā’). Who attains Nibbāna? The Buddha has said in repudiation: “These Brahmins are leveling at me a false charge of preaching annihilation.” (20) We are also accused of it because of our sermons highlighting the Buddha-word. But this is how the Buddha answers the charge of preaching annihilation: “Formerly, as well as now I point out only suffering and the cessation of suffering”. “Dukkhameva uppajjamānaṁ uppajjati dukkhaṁ nirujjhamānaṁ nirujjhanti.” (21) “What arises is only suffering and what ceases is only suffering.” There is no question of persons at all. If so there is nothing to lament. Those who lament it are doing so because of ignorance.


    20. Majjhima Nikaya 22 Alagaddūpama Sutta

    21. Samyutta Nikaya 12.15 Kaccāyanagotta Sutta

    aus: The Miracle of Contact - Bhikkhu K. Ñāṇananda, Seite 23 f.


    the-miracle-of-contact_rev-0_6.pdf

    Morpho:
    Mirco:

    Beobachte, wie die geistige Aufmerksamkeit wandert.


    und wie machst du das ?


    Bisher so: ich bemerke, das ein Unterschied zwischen Ausgangsobjekt und Abwanderungsobjekt besteht.


    Was dazwischen im einzelnen vor sich geht, durfte ich noch nicht genau erkennen. Besonders im Alltag nicht. In der formellen Meditation hingegen waren einige Einzelheiten erkennbar.


    Grundsätzlich kann ich sagen, dass, je häufiger ich den Fokus darauf lege, desto geschulter wird das innere Auge für's Detail zwischendrinn.


    Gruß

    Werte N.orpho

    Morpho:

    Und, wie machst du das ? hehe


    wie? Sehr gute Frage :). Ich beobachte, was vor sich geht. Beobachte, wie die geistige Aufmerksamkeit wandert. Und manchmal bemerke ich, dass ich bereits in einer Reaktion stecke. Dann lasse ich los. Und vergebe mir die Unachtsamkeit und das Reagieren. Vergebe dem Gegenüber. Enspanne mich. Vielleicht ein Lächeln. Und dann richte ich die Aufmerksamkeit wieder auf etwas heilsames, wie z.B. Vergebung oder Wohlwollen.


    Gruß

    Ajah Chah,

    Zitat

    Die meisten Menschen kennen immer noch nicht die Essenz der Meditationspraxis. Sie halten Geh-Meditation, Meditation im Sitzen und das Anhören von Dhamma-Vorträgen für die Praxis.
    Das stimmt auch, aber diese sind nur die äußeren Formen der Praxis.
    Die wirkliche Praxis findet statt, wenn der Geist einem Sinnesobjekt begegnet. Das ist genau die Stelle, an der man praktiziert, nämlich dort, wo Sinneskontakt auftritt.
    Wenn die Leute Dinge sagen, die wir nicht mögen, dann ärgern wir uns; Sagen sie hingegen Dinge, die wir mögen, dann finden wir das angenehm.
    Genau dort ist unser Ort der Praxis.


    hier

    Bhante Vimalaramsi, während eines Retreats:

    Zitat

    Ich bin nicht euer Lehrer. Ich war niemals ein Lehrer.
    Ich bin eure Orientierungshilfe (guide).
    Ich bin ein Übersetzer.
    Ich übersetze was ihr sagt, um zu schauen ob es dem gleicht, was der Buddha gelehrt hat,
    weil es manchmal etwas knifflig wird.
    Doch, je weiter ihr in der Meditation voranschreitet, desto mehr lehrt ihr euch selber, wie man vom Leiden los lässt.

    Zitat

    Die Anleitung beinhaltet alles, was Du brauchst, um bis zum vierten Jhana zu gelangen. ...
    Ab dann erst sollst du Metta in alle Richtungen senden, da es nun kräftig genug ist, um dich ins fünfte bis achte Jhana gelangen zu lassen. Und weiter bis zum Ziel von Stromeintritt und Nibbana.

    Zitat

    Stelle Dir diese Fragen: Lässt dich deine Übung die Ursache des Leidens erkennen, das Schwinden, den Grund und seine Gefahr, und führt deine Übung dich zu einem Ausstieg, welcher das Leiden unmittelbar erleichtert und zukünftig vermindert? Wenn du wirkliche Erleichterung möchtest, solltest du dir diese Fragen stellen... Verändert meine Übung meine Lebensmuster, wenn ich in den Alltag zurück gehe? Verändere ich mich schleichend?


    Ask yourself this question: Is your practice giving you the ability to SEE clearly the origination of suffering, the disappearance, cause of that suffering, the danger of it, and leading you to an escape that immediately lightens that suffering and decreases it in the future?
    If you really want to find relief, that is what you need to ask yourself... Is my practice changing my patterns of living when I go back into daily life? Am I subtly changing?


    Sister Khema

    Zitat

    Remember. Wherever you are, that is where you are. So just be there.


    Zitat

    Zur Erinnerung: Wo immer Du bist, ist, wo Du bist. Also sei einfach da.


    Sister Khanti Khema

    Nashorn:

    neben den Zitaten Buddhas gibt es auch viele Aussprüche/Zitate späterer Theravadins.
    Diesen soll hier Raum gegeben werden.
    ->


    Hier geht's, dachte ich, weder um Zitate aus dem Kanon noch um die Diskussion bedenklicher Übersetzungen.

    Zitat

    6. "Darin, Ānanda,
    wenn man einem Tier ein Geschenk macht, kann man erwarten, daß sich die Spende hundertfach bezahlt macht.
    Wenn man einem sittenlosen Weltling ein Geschenk macht, kann man erwarten, daß sich die Spende tausendfach bezahlt macht.
    Wenn man einem sittsamen Weltling ein Geschenk macht, kann man erwarten, daß sich die Spende hunderttausendfach bezahlt macht.
    Wenn man einem, der außerhalb der Lehre des Buddha steht, der frei von Begierde nach Sinnesvergnügen ist, ein Geschenk macht, kann man erwarten, daß sich die Spende hunderttausendmal zehnmillionenfach bezahlt macht."
    M142

    Zitat

    „Buddho ist erhaben in unzählbaren Wegen. Es ist erhaben in den den drei Welten - kãma-loka, rýpa-loka, arýpa-loka. Alle drei müssen buddho ihre Achtung erweisen. – sie müßen sich vor ihm verneigen und es verehren. Nirgendwo gibt es ein Wesen das großartiger als buddho ist. Geister fürchten sich vor buddho – sie müssen sich verneigen und es achten. Geister fürchten sich auch vor Leuten, die nach buddho suchen, selbst wenn sie es noch nicht gefunden haben.“


    Ajahn Mun

    Ehrwürdiger Mettiko in "Paticcasamuppada, Eine alternative Annäherung":



    Zitat

    Ajahn Chah zum Beispiel verglich diese Kette, die von der Unwissenheit zum Leiden führt, mit dem Sturz von einem Baum. "Tatsächlich sind wir auf dem Weg nach unten an vielen Ästen vorbeigekommen, aber wir können sie nicht zählen; wir können uns noch nicht einmal daran erinnern, an ihnen vorbeigekommen zu sein. Man fällt einfach und schon ist man unten."


    Ich mag Ajahn Chahs 'Humor' :)

    Bhante Vimalaramsi, Dhamma-Vortrag zu D15.


    Zitat

    When you let go of the formations, there are no more conditions to arise.
    What does that mean?
    You're in an unconditioned state - welcome to Nibbana!


    Zitat

    Wenn man die Formationen los lässt, sind da keine Bedingungen mehr, die entstehen können.
    Was bedeutet dies?
    Man ist in einem bedingungslosen Zustand - Willkommen im Nibbana!


    Majjhima Nikaya 26 ~ Die Edle Suche
    (Pāsarāsisuttaṃ)

    Zitat

    IT IS ALWAYS PLEASANT and calming to meet someone who feels love and goodwill towards all beings,
    and how unpleasant or distasteful to meet someone whose mind is agitated or distorted with anger.
    Thus can a person's state of mind affect others.


    aus: "Timeless and Priceless Treasures of Thabyekan Sayadaw" translated by Tharmanay Kyaw


    Zitat

    Jemanden zu treffen, der Liebe und Wohlwollen für andere empfindet, ist immer angenehm.
    Wie unangenehm, jemanden zu treffen, dessen Herz von Wut gestört und zerwühlt ist.
    So kann der Zustand des Geistes andere beeinflussen.


    Thabyekan Sayadaw