Beiträge von Raphy im Thema „Die Ich-Illusion. Nur eine Folge der Praxis?“

    Hallo ihr Lieben.


    Im Buddhistischen Wörterbuch von Nyanatiloka heißt es:


    'Seinsgruppe',

    meist mit Persönlichkeit übersetzt, wird in den Kommentaren erklärt als sat + kaya die 'seiende Gruppe'.

    Nach den Suttentexten (z.B. M. 44) werden so die 5 Daseinsgruppen (khandha) bezeichnet:

    »Die 5 Anhaftungsgruppen (khandha), Bruder Visakha, wurden vom Erhabenen als die 'Seinsgruppe' bezeichnet, nämlich die Anhaftungsgruppen: Körperlichkeit, Gefühl, Wahrnehmung, Geistesformationen, Bewußtsein.«

    Hiernach erscheint mir die Übersetzung 'Persönlichkeit' nicht ganz einwandfrei. -

    sakkaya


    Er sieht es also ähnlich wie void.


    "Seinsgruppe" oder "seiende Gruppe" scheint auf den ersten Blick nur ein anderes Wort für "Daseinsgruppen", also "Khandha", zu sein.


    Das ergibt für mich wenig Sinn.


    Wenn ich mir nochmal MN44 anschaue:

    Majjhima Nikāya 44


    "... die fünf Daseinsgruppen, an denen angehaftet wird..."


    Sakkaya sind demnach also die 5 Khandha im Anhaftungsmodus.


    Während Khandha einfach ein neutrales Wort für die Daseingruppen ist, wo man immer dazusagen muß, ob daran angehaftet wird oder nicht.


    Beim Arahant der Sakkaya überwunden hat, sind die Khandha auch noch aktiv, aber er haftet nicht daran, identifiziert sich nicht damit.


    Fußnote von Kay Zumwinkel (heute Ajahn Mettiko Bhikkhu) dazu:


    ...


    [2] "Persönlichkeit" (sakkāya) ist der Wahn, der durch Anhaften an die Daseinsgruppen zustande kommt, hier gleichgesetzt mit Dukkha; nicht zu verwechseln mit "Person" (puggala), der Individualität, die auch Erleuchtete besitzen.


    ...


    Majjhima Nikāya 44


    "Person" (puggala), Individualität sind für mich einfach die Khandha. Man kann an dieser Person, dieser Individualität, diesen Khandha anhaften, dann ist es sakkaya.


    Das wären so meine ersten Gedanken dazu.


    Liebe Grüße