Beiträge von Monikadie4. im Thema „Es gibt keinen authentischen Buddhismus“

    Ihr Lieben,

    Danke für Eure Mühe.:)


    Ich sehe Nirvana und Samsara gerade wie eine Wippe. Aber auch das ist Quatsch, weil wenn Nirvana oben, dann Samsara unten - und umgekehrt.

    Aber so meine ich es nicht.

    Aber so wie ich mal den Lehrer von mkha', den ich auch kennenlernen durfte, verstanden habe

    Mit allem verbunden


    ist die Motivation dieser Aussage, dass wir Nirvana nicht im Außen oder irgendwo suchen sollten, sondern durch Geistesschulung inmitten der Welt.


    Helmut, wir gehen von verschiedenen Perspektiven aus. Und ich habe immer wieder darüber nachgedacht, wo der Fehler liegt.

    Er liegt m.E. im Begrifflichen. Wahrscheinlich meinen wir Beide dasselbe.

    Ich habe verstanden, was Du meinst, und ich stimme Dir zu.


    _()_

    Diese Aussage von Tulku Urgyen bestätigt eben nicht, dass Nirvana = Samsara ist. Sie unterscheiden sich ja sowohl von der Perspektive als auch vom Inhalt her.


    Nirvana und Samsara sind nur in zwei Punkten gleich: Sie sind beides Geisteszustände und sie besitzen keine Eigenexistenz.

    Also, ich begreife nicht, was daran so schwer zu verstehen ist. Aber vielleicht bin ich ja auch schwer von Begriff.


    Wenn Samsara und Nirvana zwei verschiedene Geisteszustände sind, dann bedeutet das für mich, dass beide in derselben Welt stattfinden. Diese Welt jedoch nennt sich Samsara. Und innerhalb dieser Welt ist es möglich, sich nach innen zu wenden und den Zustand von Nirvana zu erreichen (was natürlich auch wieder sprachlich diskutiert werden kann).


    Wenn von Nirvana = Samsara die Rede ist, heißt das ja lediglich, dass wir diesen Ort nicht verlassen müssen, um "Nirvana zu erreichen". Insofern weißt diese Aussage nur darauf hin, dass wir inmitten dieses Leidens Leidensfreiheit erreichen können.

    So jedenfalls verstehe ich das.

    Wären Nirvana und Samsara identisch, könnte man sie nicht voneinander unterscheiden, was aber der Fall ist und das macht ja auch Tulku Urgyen Rinpoches knappe Aussage deutlich.

    Dann wäre ja auch das Leben, jeder Suchende, alle auf dem Weg sich befindende bis zu ihrer Erleuchtung nicht in derselben Welt und könnten nicht unterschieden werden.


    Denn auch da unterscheidet ja der Buddha nicht zwischen Samsara und Nirvana, sondern lediglich über den Grad der Einsicht.

    _()_

    Guten Morgen,

    das habe ich bei Martin "gefunden" - seine Signatur.


    Zitat

    Samsara is mind turned outwardly, lost in its projections.

    Nirvana is mind turned inwardly, recognizing its nature.


    Tulku Urgyen Rinpoche

    _()_

    Rudolf, wie wäre es denn mal damit, dass Du Dich genauer mit dem Palikanon auseinandersetzt, anstatt hier immer wie ein Baby gefüttert zu werden.

    Außerdem hilft auch ernsthaftes Reflektieren, anstatt immer nur Recht-Haben-zu-wollen, ohne das Gehirn einzusetzen.

    _()_

    Danke Leonie für die Unterstützung.

    Zitat

    Im Christentum gibt's auch eine andere Geburt: die durch den Heiligen Geist, was eine Art von unbefleckter Geburt ist.

    Das hat doch eine ganz andere Bedeutung. Aus meiner heutigen Sicht auch völlig märchenhaft, denn Jesus wurde geboren von Maria unter Schmerzen. Die hätte der Heilige Geist ihr ja wenigstens nehmen können.

    _()_

    Es tut mir leid, Rudolf,

    Wenn also Nirvana ein geistiger Zustand ist (und kein Verlöschen des Geists), warum kann der Buddha da nicht wiederkehren? Dann ist er sogar noch mitten unter uns, nur in einem anderen geisteigen Zustand.

    aber das sind für mich Spekulationen. Sie stimmen in keiner Weise mit dem gesamten Kontext überein.

    _()_

    Ja das stimmt. Die Frage ist dann halt persönlicher Natur - will ich alleine den Nutzen oder kann ich es mir vorstellen, auch für andere zu handeln? Das ist ja dann eben die Mahayana Entwicklung. Wenn du Rudolf antwortest, ist der ja genau in der Richtung und da wird eben Leehrheit und "Menschen befreien" kombiniert.

    Das eine schließt das andere ja nicht aus. Meine Erfahrung ist die, dass ich, wenn ich mich um meine eigene Befreiung kümmere, automatisch immer mehr den Blick auch auf andere richte. Mein Gedanke war damals "möge ich anderen keine Bürde mehr sein". Selbst ohne von Metta und dem Wunsch "alle mögen glücklich sein" zu wissen.

    Der Buddha hat sich genau dazu entschieden, als er nach der Befreiung sich entschlossen hat zu lehren. Der lehrende Buddha ist ein Bodhisattva.

    Ja, aber der lehrende Buddha hat nicht gesagt, er wolle nach seinem Tod wiederkommen. Es war zu seinen Lebzeiten.

    Gemäß dem Palikanon hat der Buddha dies sogar praktiziert: anderen Menschen bei der Befreiung zu helfen.

    Natürlich hat er das praktiziert, obwohl er zunächst nicht lehren wollte, weil er meinte, das würden die Menschen nicht verstehen. Aber noch während seines Lebens!!!

    Wenn ich es richtig erinnere, Buddha hätte doch die Möglichkeit ins Nirvana zu gehen, aber er absichtlich dazu entschieden, in der Welt zu bleiben, um andere zu befreien. Habe es schon von Jahrzenten gelesen, aber ich denke, ich erinnere es richtig.

    Also der Freie Wille!

    Aus meinem Verständnis hat er Nirvana nicht verlassen, wo sollte er denn da wohl hingegangen sein?

    Gemäß Huang Po, also Zen - und auch meiner Überzeugung - ist Nirvana = Samsara. Es handelt sich um einen geistigen Zustand und nicht um einen besonderen Ort.


    Er hat nach seiner Erleuchtung noch mehr als 40 Jahre gelehrt. Das ist alles. Und das können wir natürlich auch machen, wenn wir mindestens einen Schritt weiter sind als der/die Zuhörer/in.


    Freie Wille: ja, begrenzt je nach geistigem Zustand.

    _()_

    Igor, was ist eine zerschneidende Katze?

    Monikadie4. Das ist die Anspielung ( Andeutung) auf den Koan14( Mumonkan, 13 Jahrhudert).

    LG.

    Aha, zerschneidende soll wohl heißen zerschnittene, lieber Igor. Also mit dem Schwert getötet.

    Okay, Danke

    Ich antworte ja hier im BL, und zwar auf Rudolf - und nicht irgendwelchen unbefreiten Wesen, lieber Arya Dharma.

    Denn ich frage mich, warum sonst wird immer über die Lehre von der Leerheit geschrieben und darüber auch noch heftig gestritten.

    Bekannt dürfte die Ich-Losigkeit jedenfalls sein.


    Es ist eben keine objektive Sichtweise auf die Lehre Buddhas. Der Buddha hat nicht gelehrt "geht in die Welt und befreit die Menschen" (Jesus), sondern seht zu, dass Ihr intensiv an Euch arbeitet, damit Ihr so schnell wie möglich befreit seid.

    _()_

    Was ich aber völlig absurd finde ist, sich darauf zu freuen, wiedergeboren zu werden, um hier nochmal weiter an "seiner Befreiung arbeiten zu dürfen"

    oder womöglich das "schöne Leben wieder genießen zu dürfen".


    Die Bodhisattvas freuen sich darauf wiedergeboren zu werden, um weiter an der Befreiung anderer zu arbeiten.

    Es gibt keine Befreiung anderer, denn da ist niemand.


    So wäre die Lehre von der Leere ja völliger Unsinn.

    Wer's glaubt wird selig.:roll:

    Zitat

    von mir:


    Zum Schluss des Gesprächs sagte sie "aber ich werde ja wiedergeboren. Ist doch eigentlich ein schöner Gedanke".

    ___________________________

    Also für mich nicht.

    Da du dies unmittelbar danach geschrieben hast: meinst du etwa, wenn man die Leere aller Dinge, auch der Person, endlich richtig verstanden hat, dann fällt man vom Glauben ab? Dann kann man nicht mehr an Wiedergeburt glauben?

    Hinzufügen möchte ich noch, dass ich nicht geschrieben habe, dass man vom Glauben abfällt.


    Was ich aber völlig absurd finde ist, sich darauf zu freuen, wiedergeboren zu werden, um hier nochmal weiter an "seiner Befreiung arbeiten zu dürfen"

    oder womöglich das "schöne Leben wieder genießen zu dürfen".

    _()_

    Wenn ich nicht an Wiedergeburt glauben will, kann oder dgl. dann glaube ich an das Gegenteil - aber wissenschaftlich beweisbar ist es nicht. Ich kann es aber erfahren, während meines Lebens und ich kann erkennen, dass "Ich" nicht wiedergeboren werde, sondern dukkha - das allerdings durch meine Taten oder Unterlassungen in die Welt gekommen ist. Ich trage also durchaus dazu bei, dass die Welt weiter im samsara wandert, wenn ich in Unwissenheit bleibe.

    Ja, Klasse Leonie. Das hast Du so ausgedrückt, wie ich es gemeint habe.


    Und bei mir ist es so, dass ich nicht an Wiedergeburt glaube, aber auch nicht nicht daran. Es ist mir egal, denn es ist nicht beweisbar. Aber ich kann viel dafür tun, das Leiden in meinem und anderer Leben zu vermindern und eben dadurch dafür Sorge zu tragen, dass weniger von meiner Geburt und den dadurch entstandenen Konsequenzen übrig bleibt.

    _()_

    Da du dies unmittelbar danach geschrieben hast: meinst du etwa, wenn man die Leere aller Dinge, auch der Person, endlich richtig verstanden hat, dann fällt man vom Glauben ab? Dann kann man nicht mehr an Wiedergeburt glauben?

    Nein, ich habe das eigentlich nie geglaubt, und bereits seit Anbeginn der Beschäftigung damit, seit meiner Jugend, niemals gedacht "oh ja, ich komme ja immer wieder!"


    Für mich ist das lediglich zur Gewissheit geworden. Aber darüber haben wir ja schon oft diskutiert. Das habe ich immer wieder dargelegt, wenn etwas weiter"lebt", dann sind es die Hinterlassenschaften durch eigene Triebe, Leidenschaften, Hass oder auch Liebe, Unwissenheit ...

    Aber nicht ich als Mensch, die sich auf ein neues Leben freuen darf.

    Denn diese Auswirkungen zeigen sich ja bereits in diesem Leben, können sogar noch korrigiert werden, aber hinterlassen genauso viel Dreck und Leid wie die Umweltverschmutzung und die Kriege.

    _()_

    Die Erklärung dafür ist ganz einfach: es würde keinen Nutzen bringen.


    So ist dies auch im Buddhismus zu verstehen, es sind einfach mündliche Traditionen, die weiter gegeben werden und "historisch-kritisch" nicht fassbar sind, da die Dokumente fehlen. Doch das spielt für die Anwender (!) der Buddhalehre überhaupt keine Rolle, weil sie ja die Lehren selbst (!) überprüfen und somit feststellen können, was "falsch" ist.


    Welche Rolle das für den Anwender spielt? Eine enorme. Die Heilserwartung bestimmt die Praxis. Vereinfacht gesagt: Wenn ich als Tibeto-Buddhist erwarte, dass ich einmal im Bardo lande, um eine neue Wiedergeburt zu erfahren, praktiziere ich anders, als ein Zenni, der einer nicht-dualistischen Sichtweise als Heilsziel entgegen sieht. Die Methoden müssen anders sein, weil sie jeweils etwas anderes bewirken. Deshlab benötigen wir hier Klarheit.

    Letztens sprach ich mit einer Freundin, die ich 20 Jahre nicht gesehen habe. Sie gibt Unterricht in Chi Gong und Meditation usw. - ein regelrechtes Netzwerk. Aber sie hat keine Ahnung von der Lehre Buddhas. Zum Schluss des Gesprächs sagte sie "aber ich werde ja wiedergeboren. Ist doch eigentlich ein schöner Gedanke".


    Also für mich nicht.


    Und das zeigt doch auch, dass - aus meiner Sicht - die meisten eine falsche Vorstellung von der Lehre haben, ganz abgesehen davon, dass sie von der Leere aller Dinge, also auch als Person, noch nichts wissen.


    Deshalb ist es eben nicht unwichtig, welcher Tradition ich folge oder womit ich meinen Geist füttere.

    _()_

    Hallo Ichbinderichbin,

    (übrigens der Name Gottes übersetzt aus dem Alten Testament, aber das weißt Du ja :D)


    Ich habe mich nach einem Monat jetzt mal geöffnet und den Artikel gelesen. Dabei ist mir mal wieder bewusst geworden, welche Vorurteile ich hatte/habe.

    Gerade in den letzten Tagen habe ich neue Einsichten gehabt, die mir erlauben, wieder mal über den Tellerrand zu blicken und unvoreingenommen Beiträge auf mich wirken zu lassen.


    Und ja, ich stimme dem eingestellten Artikel zu und muss meine Antworten zu Beginn dieses Threads zwar nicht widerrufen, aber doch erweitern, da ich eine ganz andere Sicht bekommen habe.


    Genauso wie sich der japanische, chinesische, tibetische Buddhismus durch ihre Kultur und Denkweise verändert hat und letztendlich vom Ursprung etwas abgerückt ist, genauso haben wir jetzt im Westen das Recht, unsere Sichtweise mit der Lehre abzugleichen, und gerade aufgrund unseres "wissenschaftlichen Wissens neu zu gestalten". Jedoch auch das dürfen wir Buddhismus nennen - behaupte ich.

    Genauso wie ich die Organisation der Kirche irgendwann abgelehnt habe, aber die Lehren Jesu dennoch nicht, so lehne ich heute das Nachgeplapper von Zitaten ab, ohne den Mut, sich selbst einzubringen und von eigenen Erfahrungen zu schreiben bzw. zu sprechen. Das macht dem Buddha keine Ehre, denn auch er sprach wie Jesus davon "sein Licht nicht unter den Scheffel zu stellen".


    Dem Buddha macht Ehre, wenn ich mein Leben so leidfrei wie möglich zu gestalten in der Lage bin. Allein das war sein Anliegen!

    Und natürlich auch, wenn ich immer wieder bereit bin, meine Einsichten und Wahrnehmungen zu überprüfen und mich in Mitgefühl so weit zu üben, dass ich niemanden mehr ablehne.


    Bei all dem kommt jedoch ganz sicher etwas heraus, was vielleicht den meisten Angst macht, nämlich ein Allein-Sein/Allein-Gang ohne Bezeichnung. Ich halte mich eben nicht mehr an einem Glauben fest, der mir über die Hürden hilft, sondern meine Erfahrung hat mir gezeigt, dass die Empfehlungen Buddhas - also die 4Edlen-Wahrheiten genauso wie der Achtfache Pfad - auf dem Weg ausreichen, um mir die Kraft zu geben, die ich brauche, um authentisch zu sein und meinem Lebens-Ende ohne Furcht entgegenzugehen.


    _()_

    Liebe @mkha',

    ich erlaube mir, Dich aus dem Thread Hat sich schonmal jmd mit Hypnose im Vergleich zu Meditation beschaftigt ? zu zitieren:

    Zitat

    In jungen Jahren war ich in Bezug auf die Zahnmedizin und Kieferchirurgie eine, von der Krankenkasse als solche anerkannte, Angstpatientiṇ; Zahnmedizin und Kieferchirurgie fanden nur in Vollnarkose statṭ. Dank der Meditation benötige ich das nicht mehr. So manches ist mit dem eigenen Geist hervorragend zu meistern. LG mkha'

    Das spricht für sich, denke ich. Denn der Geist ist zu unglaublichen Leistungen fähig, wenn wir uns darauf einlassen können und entsprechend geschult sind.


    _()_

    Ihr mögt Recht haben.:)


    Was mir noch dazu einfällt:

    Immer, wenn ich nicht nach meiner Eingebung handelte, konnte ich hinterher sehen, dass es verkehrt war. Manchmal ist die Eingebung so stark, dass ich kaum etwas dagegen unternehmen kann. Ich müsste mich zwingen.

    Das hat sich in den Jahren verstärkt. Die innere Stimme wurde immer lauter und eindringlicher. Das ist eben auch eine Übung - und ganz viel Vertrauen.


    Selbstüberschätzung habe ich auch schon erlebt, aber es war immer reparabel. Und auch daraus habe ich gelernt.

    Aber wenn ich immer zweifeln würde, ob ich "richtig fühle" oder nicht, dann würde ich handlungsunfähig.

    Gerade in Bezug auf plötzlich auftretende Krankheiten - wie z.B. bei meinem Mann - wäre das fatal. Ich habe jedesmal mit "meiner Diagnose" richtig gelegen. Und das bereits in meiner Jugend, als meine Mutter Blut spuckte, ich war 12 und hab meinen Vater dringend gebeten, einen Notarzt zu rufen. Diagnose Lungenembolie.

    Ebenso bei meinem Vater, 10 Jahre später, feste Bauchdecke und starke Schmerzen. Diagnose Darmkrebs.


    Aber das klingt, als wolle ich hier zeigen, wie helle ich bin. Da bitte ich um Verzeihung, denn das liegt mir fern.

    Ich will damit nur zum Ausdruck bringen, dass es ganz wichtig ist, seine innere Stimme zu schulen und auf Intuition zu hören/achten. Wer achtsam ist, ist auch offener für alles Geschehen.


    Schließlich sagte auch der Buddha, wir sollten uns selbst Licht sein.

    _()_

    Hinzufügen möchte ich noch, Aravind, dass auch die Lehre Buddhas intuitiv erfasst werden kann, noch bevor die gesamte Lehre im Detail bekannt ist. Das, was gewollt ist, ist entscheidend. Und das erfassen sowohl Psychologen, Philosophen, Forscher, Politiker und viele andere mehr, wenn sie denn offen sind und nicht "beschränkt" im wahrsten Sinne des Wortes. Aber das ist eben nicht jedem gegeben. Es ist - wie so vieles - ein Geschenk, vielleicht von den Eltern.


    Deshalb muss ich auch nicht glauben. Und deshalb bin ich auch immer wieder an Grenzen gestoßen bei anderen Religionen.

    Ich habe mich immer für den Ursprung interessiert und nicht für ihre Auswüchse.


    Nun könnte man das auch anders nennen - z.B. Eigensinn.


    Es ist wie mit der Gleich-Gültigkeit und der Gelassenheit. Beides sieht zunächst gleich aus.

    _()_

    Allerdings ist Intuition nicht jedem gegeben.

    Aus Interesse: Gibt es tatsächlich Menschen, die keine Intuition im Sinne von Erkenntnissen kennen?

    Das kann ich nicht wirklich wissen, Aravind. Aber ich vermute - und zwar aus Erfahrung.


    In meinem Leben hat sich ganz Entscheidendes immer aufgrund von Intuition gezeigt. Erst später - sogar noch heute nach zig Jahren - lese oder höre ich plötzlich davon, dass aufgrund von Forschungsergebnissen ... und ich weiß das schon seit Jahren.

    Das nenne ich Intuition.

    (Leider glaubt mir keiner;), deshalb fühlte ich mich auch oft alleine, aber das stört mich nicht mehr)


    Oder ich fahre - wie eben früher üblich ohne Navi - in eine unbekannte Gegend, biege plötzlich ab und stehe vor dem Ziel. Huch! Klasse!

    Oder ich biege ab und höre abends, dass es auf der "normalen" Strecke einen langen Stau gab ...

    Ich bekomme übrigens auch immer einen Parkplatz, meistens direkt am Ziel.


    Vielleicht liegt es daran, dass ich nicht so verklebt im Kopf bin, sondern total offen und hingucke, hinspüre ...

    Denn durch das Gegenteil kann ich ja beobachten, wie schwer es ist, sich auf die notwendige Entspannung einzulassen, dafür aber total blockiert im Kreis zu fahren.


    Vielleicht hat jede/r Intuition, aber nicht jede/r kann sich entspannt auf sein Gefühl einlassen, sondern denkt, "warum bin ich jetzt abgebogen" und wendet wieder.

    _()_

    ich habe auch Zweifel an der Ursprünglichkeit der verschiedenen Richtungen, die ja auch durch regionale Kulturen und Religionen beeinflusst sind.

    Auch, dass die ersten schriftlichen Aufzeichnungen erst Jahrhunderte später entstanden sind nähren diesen Zweifel.

    Diesen Zweifel kannst Du nur haben, Dukkha, wenn Du noch nicht weit fortgeschritten ist und meinst, Du müsstest glauben. Aber mit Glauben hat die Lehre nichts zu tun, sondern mit Prüfen, was der Buddha ja auch empfohlen hat*).

    Seine Lehre war und ist absolut unattraktiv, warum sollte da gefuscht worden sein?

    Um Menschen zu belügen bzw. zu beeindrucken gibt es ganz andere Mittel.


    Deshalb sind die eigenen Erfahrungen*) wichtig. Doch die zeigen sich erst, wenn ständig praktiziert wird, z.B. durch Achtsamkeit und Beobachtung, aber auch durch Einhaltung der Regeln so gut es eben geht - und dann wieder beobachten.


    Außerdem reicht ein gesunder Menschenverstand, um zu verstehen, dass der achtfache Pfad heilsam ist.


    _()_