Beiträge von Kaffeebohne im Thema „Es gibt keinen authentischen Buddhismus“

    Die Methoden müssen anders sein, weil sie jeweils etwas anderes bewirken.

    Wieso meinst du das? Wenn ich mich entspannen will, nehme ich ein Bad. Du gehst dafür vielleicht spazieren. Verschiedene Methoden, selbe Wirkung. Und im Buddhismus haben alle das selbe Ziel: Das Ende des Leidens. Ob das Leiden sowieso endet, wenn man stirbt, oder nicht, weil man wiedergeboren wird, ist dafür eigentlich nicht wichtig. Viel wichtiger ist eher die Frage, welche Methode für die jeweilige Person geeignet ist.

    Ähm, versteh ich nicht. Ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass Inhalte über längere Zeit mündlich sehr genau tradiert werden. Ob das im konkreten Fall einer bestimmten Schrift so ist weiß ich nicht.


    Was genau habe ich da denn dekonstruiert? Oder: Was verstehst Du unter Dekonstruktion?

    Hm, habe das jetzt gelesen, sehe aber auch keine Dekonstruktion.

    Ich rechne mich am ehesten der Theravada-Tradition zu, kann also zu allen anderen Linien nichts sagen, davon weiß ich zu wenig.


    "Bei den Theravadins aber beruht alles auf der Annahme einer Übereinstimmung von kanonischem und vorkanonischem Buddhismus, also dem Vertrauen darin, dass – anders als bei der stillen Post – die Memorisierungsfähigkeiten der alten Inder so hervorragend waren, dass sie mündliche Texte über Jahrhunderte fehlerfrei zu bewahren und weiterzugeben vermochten."

    Jein. Also, eigentlich nein. Letztlich sind alle Schriften, Vergleiche, Gleichnisse etc. (egal welcher Linie) eine Anleitung, die es im eigenen Leben umzusetzen gilt. Anhand der eigenen Prüfung erkennt man dann, ob etwas zutrifft oder nicht. Andersrum aber auch: Anhand der Schriften, des Lehrers, der Tradition überprüft man auch die eigene Praxis.


    Vertrauen braucht man eigentlich nur soweit, als man sagt: "Najut, vielleicht ist da was dran an der Lehre Buddhas, ich probier das jetzt mal." Also den Glauben daran, dass es heilsam ist, dem Pfad zu folgen.


    Was die Authentizität des Palikanon betrifft: Das kann ich nicht beurteilen. Aber ich weiß, dass viele Kulturen wichtige Inhalte schriftlos sehr exakt weitergegeben haben, auch sehr lange Werke. Wurde nicht auch Homers Werk über Jahrhunderte nur mündlich tradiert?

    Den Stille-Post Vergleich finde ich nicht besonders treffend. Sagt ja auch keiner: "Marathon-Läufer glauben, dass es möglich ist - anders als Hobbyjogger - 40 Kilometer am Stück zu laufen". Ist viel eine Frage des Trainings ;)