Beiträge von daistnichts im Thema „Es gibt keinen authentischen Buddhismus“

    daistnichts


    Gefällt dir eigentlich die Buddhalehre? Ich meine so ganz allgemein, jenseits von Fragen nach Authentizität, geschichtlich nachweisbaren Fakten, gesicherten Übertragungslinien.

    Hältst du das für eine gute Möglichkeit zur Befreiungung?

    Oh natürlich. Zumindest die mir bekannte im Kopf verdrehte Form. ;)

    Bei den Linien bin ich sicherlich dem Zen am nächsten. Für mich Zentral ist das Loslösen von einem Ich und das Mitgefühl. Sowie einige Verhaltensregeln. Im Palikanon (den ich nicht sonderlich gut kenne) mag ich auch vieles. Dabei ist Karma (über mehrere Leben) oder beispielsweise Erinnerungen an frühere Leben usw… für mich weniger relevant.

    Ich schätze aber durchaus einige ethische Grundregeln.


    Als Methode schätze ich z.B Koans. Für mich geht es im Prinzip darum das Denken so mittels einer “Krise” zu brechen bzw. die Möglichkeit zu schaffen über dieses hinauszugehen.
    Ich denke diese Krisen können auch einfach so durch das Leben ausgelöst werden.


    “Jedes Leben hat sein Mass an Leid, machmal bewirkt eben dieses unser erwachen”


    Offen gesagt halte ich die Lehre vor allem auch nach so einem Erlebnis für wichtig.

    Diese Erfahrung weicht einfach von der vorherrschenden Erfahrungswelt sehr ab. Deshalb ist es durchaus gut zu wissen, dass man nicht verrückt ist. Haha 🙈


    Ausserdem wenn man frei ist und alle Prägungen aufgegeben hat ist es durchaus hilfreich solche “Leitplanken” zu haben. Meine persönliche Meinung ist, dass Buddha neben der Tatsache das er erwacht war auch ein sehr intelligenter weiser Mann gewesen sein muss. Der das Talent hatte diese Erfahrung zu integrieren und in eine sinnvolle Lehre umzuwandeln.


    Würde er heute Lehren wäre die Lehre sicher an zeitliche. und kulturellen Bedingungen angepasst. Der Kern wäre sicherlich gleich.

    Deshalb kann ich manchmal auch mehr mit etwas “aktuelleren” Beiträgen von Zenmeistern anfangen. Da gibt es viele die es sehr gut schaffen die Lehre in einen aktuellen Kontext zu setzen.

    Nur mal so am Rande so lange man nich leidet ist es eigentlich egal an was man glaubt. Es gibt und gab bestimmt Menschengruppen die ein sinnvolles und befreites Leben geführt haben ohne jemals von Buddha gehört zu haben. Die Menschwerdung läuft immer ähnlich ab. Deshalb kommen verschiedene Wesen auch immer zu ähnlichen Schlüssen bezüglich Befreiung.

    Das macht absolut Sinn void. Gehen wir davon aus, dass mehrere (viele) Menschen die Befreiung erreicht haben. Das erwachen kann dich jederzeit treffen. Dann haben alle diese Menschen zu diesem Zeitpunkt andere Wege hinter sich und sind in dem Moment das was Sie sind. (Mann, Frau, Obdachlose oder Bankfachangestellter) gut möglich das Sie nicht mal Buddhisten waren. Was aber bei alle denen passiert ist, dass ihr ich verloschen ist. Danach sind sie immer noch wer sie sind alles ist gleich doch ist alles anders.

    Zweifellos. Wobei bei "dogmenlosem" Vorgehen halt immer die Gefahr, ist, dass man sich seine eigene Lehre zusammenbastelt - und dabei vom eigenen Ego gnadenlos hinters Licht geführt wird. :)

    Das ist so. Wobei diese Gefahr besteht bei beiden Wegen. Ab einem gewissen Punkt muss man selber Erfahren.

    Wie oft weiss Leonie da viel besser bescheid als ich. ;)


    Mit dem Konzept der Wiedergeburt habe ich etwas mühe. Naja für mich persönlich sind eher die 4 Edlen Wahrheiten relevant. Beziehungsweise letztlich die Erkenntnis das einzig das Loslassen zum Glück führt. Das erschliesst sich ja eigentlich auch daraus. Weiter sind natürlich noch ganz viele andere Hinweise hilfreich. Das ist klar.

    Wenn du Probleme mit dem Konzept der Wiedergeburt hast, dann geh doch den Weg den Buddha zeigt, dann gibt es keine Wiedergeburt mehr.

    Das Problem hindert mich nicht im Alltag. ;) Ich gehe meinen Weg das reicht mit. Ich verlauf mich zwar ständig aber es macht mir Freude. ;)

    Wenn ich nicht an Wiedergeburt glauben will, kann oder dgl. dann glaube ich an das Gegenteil - aber wissenschaftlich beweisbar ist es nicht. Ich kann es aber erfahren, während meines Lebens und ich kann erkennen, dass "Ich" nicht wiedergeboren werde, sondern dukkha - das allerdings durch meine Taten oder Unterlassungen in die Welt gekommen ist. Ich trage also durchaus dazu bei, dass die Welt weiter im samsara wandert, wenn ich in Unwissenheit bleibe.

    Ja, Klasse Leonie. Das hast Du so ausgedrückt, wie ich es gemeint habe.


    Und bei mir ist es so, dass ich nicht an Wiedergeburt glaube, aber auch nicht nicht daran. Es ist mir egal, denn es ist nicht beweisbar. Aber ich kann viel dafür tun, das Leiden in meinem und anderer Leben zu vermindern und eben dadurch dafür Sorge zu tragen, dass weniger von meiner Geburt und den dadurch entstandenen Konsequenzen übrig bleibt.

    _()_

    Da war wieder jemand schneller. Haha

    Wie oft weiss Leonie da viel besser bescheid als ich. ;)


    Mit dem Konzept der Wiedergeburt habe ich etwas mühe. Naja für mich persönlich sind eher die 4 Edlen Wahrheiten relevant. Beziehungsweise letztlich die Erkenntnis das einzig das Loslassen zum Glück führt. Das erschliesst sich ja eigentlich auch daraus. Weiter sind natürlich noch ganz viele andere Hinweise hilfreich. Das ist klar.

    Das mag sein. Nur zur Ergänzung ich nehme wörtlich was für mich stimmt den Rest deute ich um ;) so funktioniert es für mich am besten. Ist eigentlich die Konsequenz daraus das man selber prüfen sollte ganz einfach halt ;)

    Naja Leute die Texte wörtlich nehmen werden zu weil auch Sklaven der Worte genannt. Es gibt in allen Religionen verschiedene Strömungen. Die undogmatischen halte ich für erfolgsversprechender. Natürlich können auch Menschen in sehr dogmatischen Strömungen ihren Frieden finden.

    Die Wege zu einem “guten” Leben sind so vielfältig wie die Menschen selbst. Mitgefühl, Liebe und nicht zu viel (oder kein) Egoismus sind wohl gemeinsame Nenner.

    Meiner Meinung nach lässt sich das nicht immer unbedingt trennscharf Abgrenzen. Je nach Problemlage natürlich besser oder schlechter. Man spricht dann von einer sogenannte Heuristik. Hier werden Entscheidungen getroffen aufgrund weniger Merkmale oder Informationen in einer komplexen Situation. Oft sind diese auch gar nicht so schlecht. Intuition stelle ich mir vor wie ein neuronales Netz dieses wird trainiert und verbessert sich immer ein bisschen. Am Schluss kann die Entscheidung also die Begründung dazu nicht mehr nachvollzogen werden. (Also auch bei künstlichen neuronalen Netzwerken). Bei einer rationalen Entscheidung kann der Weg begründet werden oft scheint es aber mehr wie eine stringente Begründung als sie es in Wirklichkeit ist. Denn auch hier müssen Parameter gewählt und gewichtet werden. Hier entscheidet auch oft das “Gefühl” beziehungsweise man hätte auch einen viel anderen Fokus wählen können. Man kann natürlich sagen: “Ich habe den Apfel gegessen weil ich Hunger hatte”. Auf der anderen Seite hat uns die Evolution mit dem Impuls ausgestattet Hunger auf Äpfel zu haben. Der Apfelbaum macht seine Äpfel süss damit er gegessen wird und so seine Samen verteilt. War es nun meine Entscheidung oder war ich viel mehr ein Diener des Apfelbaumes? ;)

    Was ich damit meine auch eine rational begründete Entscheidung enthält nie alle Faktoren. Auch hier spielt die Intuition rein..

    Es wäre vielleicht hilfreich, wenn du meine Beiträge nicht mehr liest. Du kannst mich ja blockieren.

    das hier ist ein buddhistisches Forum. Ich habe schon das Recht zu fragen, warum du eine negative psychische Problematik auf Menschen projizierst, die einen Meister haben. = wollen die Verantwortung für ihr Leben nicht selbst übernehmen. Und eine andere negative psychische Problematik auf die Meister projizierst. = wollen einen Titel haben.


    Du möchtest darauf nun nicht antworten.

    Jeder hat wohl in seinem Leben Meister. Das Ziel sollte aber sein selbst ein Meister zu werden. Nicht in Form einer Autorität sonder als leuchtendes Beispiel, wie man Leben könnte.

    So lange sich das ganze im Alltag bewährt ist doch gut. Mir persönlich hat es sehr viel gebracht. Weniger an Erfolg im einem weltlichen Sinn. Aber sicherlich inneren Frieden. Der sich teilweise auch auf meine äussere Umwelt auswirkt. Aber klar letztlich weis niemand genau was ganz genau gelehrt wurde. Allerdings hätten wir uns die gleiche Frage auch zu Buddhas Lebzeiten stellen können.. ist seine Lehre wahr? Auch da hätte sie sich letztlich im Alltag bewähren müssen. ;)