Posts from mukti in thread „Es gibt keinen authentischen Buddhismus“

    Das Dasein mag unterschiedlich verstanden werden, aber wird Nibbana auch unterschiedlich verstanden?


    Ich glaube Nibbana kann man nicht ''verstehen'.

    Ja und wenn nun alle Traditionen sagen dass das (sichtbare) Nibbana das Erlöschen von Gier, Hass und Verblendung ist, darüber hinaus aber nicht verstanden oder erklärt werden kann, dann ist das wohl schon mal eine authentische Lehre des Buddha.

    Ob die Praktiken aller Traditionen dorthin führen ist wieder eine andere Frage.

    Ist das Heilsziel nicht in allen Traditionen das Gleiche, nämlich Nirvana? Nur die Wege dorthin sind verschieden. Oder gibt es auch unterschiedliche Auffassungen was Nirvana ist, etwa irgendeine Art von Dasein oder so?

    Das sehe ich als Heilsziel des Buddhismus. Buddha hatte ein anderes: Durch Orientierung an den Sila die Geistesgifte vermindern und dadurch Dukkha vermindern und beim Erkennen des achtfachen Weges, Dukkha in allen seinen Teilen ausreißen.

    Nibbana bedeutet dass die Geistesgifte restlos beseitigt sind, so ist es jedenfalls in der Paliüberlieferung definiert. Damit ist auch Dukkha beseitigt.

    Ist das Heilsziel nicht in allen Traditionen das Gleiche, nämlich Nirvana? Nur die Wege dorthin sind verschieden. Oder gibt es auch unterschiedliche Auffassungen was Nirvana ist, etwa irgendeine Art von Dasein oder so?


    Natürlich gibt es da sehr unterschiedliche Auffassungen, allein schon weil das Leben/das Dasein unterschiedlich verstanden wird.

    Das Dasein mag unterschiedlich verstanden werden, aber wird Nibbana auch unterschiedlich verstanden?

    Jemand der Befreiung erlangt hat ist ja ein Arhat. Nun gibt es die Idee, das man statt ein Arhat zu sein, zu einem Lehrverkünder - einem Buddha werden könnte. Im Theravada ist das derzeit nicht notwendig, da ja die Lehre nicht verloren ist und das Kommen eines Maitreya von daher noch Zeit hat. Aber mann kann ja argumentieren, dass es unzählige Welten gibt und es da irgendwo bestimmt eine Stellenauschschreibung für einen Lehrverkünder gibt. Die Idee, dass es zusätzlich zum Heilsziel Nibbana noch ein weiteres Ziel "Lehrverkünder" gibt, klingt kann ja ersteinmal irritierend und unnötig klingen. Aber letzendlich verbirgt sich dahinter ja der Lebensweg Buddha Skaymuni. Der eben nicht einfach ein Arhat wurde, sondern über Jahrzehnte hinweg tätig war, um für andere da zu sein.


    Aber nur weil Buddha Skaymaunis Lehrtätigkeit für so viele Wesen so einen riesigen Unterschied gemacht hat, vergisst man vielleicht die Frageob es für ihn einen Unterschied gemacht hat. Macht es für jemanden der Befreiung erlangt hat einen Unterschied, ob er sitzt oder steht, ob er aufs Merr schaut oder eine Sanga aufbaut? Wenn alle Verbeldnungen erloschen sind, wenn das Ziel erreicht ist, kann man dann überhaupt noch einen weiteren Schritt gehen?


    Ich glaube dass die Trdaition das druchaus so sieht, und die verschednsten Arten von Arhats unterscheidet. Aber ist ein Heilziels noch eins, wenn man es in sich staffeln kann?

    Die Lehre wird ja zu dem Zweck verkündet dass andere auch Befreiung erlangen. Befreiung bzw. Nibbana ist das Ziel, ob man es nun für sich selber oder für alle Wesen anstrebt, das Heilsziel bleibt das Gleiche denke ich.

    Eine weitere Frage ist was genau der vom Buddha festgelegte Rahmen ist, was da alles dazugehört. Etwa auch Wiedergeburt und Daseinsbereiche jenseits unserer Wahrnehmung? Das kann wohl nach gründlichem Forschen und Überlegen nur jeder für sich selber beantworten.


    Wieso kann man das nicht aus den Lehrreden erkennen?

    Meiner Meinung nach kann man das, es gibt aber auch andere Meinungen.

    Buddha vergleich sich teilweise mit einem Arzt. Ein Arzt stellt eine Diagnose und identifiziert dann diejenigen Behandlungsmöglicheten die am Besten funktionieren.Im Mahayana gibt es ja den Begriff der geschickten Mittel (upāya) - eine spirituelle Arznei die ihre Wirksamkeit gezeigt hatte und so Eingang in Hausapotheke bekommen hat. Statt danach zu fragen, ob etwas dem entspricht was schon vorher da war, fragt man ob es in dem von Buddha aufgezeigten Rahmen den Zweck erfüllt. Natürlich kann einen auch so eine Pragamtismus in die Irre führen.

    Wenn das Mittel nicht wirkt oder den Zustand sogar verschlimmert merkt man ja dass es ein Irrtum war.


    Man kann auch in Frage stellen ob der vom Buddha aufgezeigte Rahmen richtig überliefert ist oder man kann am Buddha selber zweifeln. Dem lässt sich begegnen indem man in das was man gegenwärtig nicht selber erkennen kann ein Vertrauen investiert, damit man eine Operationsbasis hat. Dann wird das Vertrauen nach und nach bestätigt oder irgendwann enttäuscht. Aus enttäuschtem Vertrauen kann man was lernen, anders als bei einem fixierten Glauben an den man auch trotz Gegenbeweise festhält.


    Eine weitere Frage ist was genau der vom Buddha festgelegte Rahmen ist, was da alles dazugehört. Etwa auch Wiedergeburt und Daseinsbereiche jenseits unserer Wahrnehmung? Das kann wohl nach gründlichem Forschen und Überlegen nur jeder für sich selber beantworten.

    Schön, dass ihr euch alles so positiv äußert!


    Dann sind euch also Übertragungslinien völlig egal, weil euch klar ist, dass sie eh nur erfunden sind? Alle die Roshis, Tulkus und Erwürdigen haben keine Bedeutung, sie sind auch nur der Heinz, die Gerda und der Willi? Euch allen ist klar, dass eure eigene Tradition lediglich eine konservierte Momentaufnahme einer bestimmten historischen Weiterentwicklung des ursprünglichen Dharma darstellt? Zeitgemäße Deutungen des Buddha-Dharma sind damit allen traditionellen Deutungen ebenbürtig? 🙄

    Na ich werde mir ja nicht selber ins Knie schießen. Nicht die kostbare Weisheit die ich mit Hilfe der Tradition in mir finde zu einer launischen Erfindung herabwürdigen und nicht weise Menschen herabsetzen. Da würde ich mich in Äußerlichkeiten verstricken, gar nichts einsehen und Dukkha vermehren.

    Es ist ja nicht so dass die Lehre des Buddha völlig verlorengegangen wäre, das Wesentliche ist ersichtlich und praktizierbar. Mir stellt sich weniger die Frage wie authentisch die Überlieferung ist, vielmehr die Frage wie authentisch ich bin, ob ich wahrhaftig genug bin um nach den nachvollziehbaren Wahrheiten der Lehre zu leben.