Beiträge von Helmut im Thema „Glaube als Voraussetzung“

    Dass Glaube und Vertrauen für dich aufs selbe hinaus läuft, mag ja so sein und du kannst es ja auch gerne so sehen.


    Aber im Kontext des Buddha-Dharma laufen Glaube und Vertrauen nicht aufs selbe hinaus, weil Vertrauen in diesem Zusammenhang immer etwas mit Erkenntnis zu tun hat. Vertrauen basiert auf der Erkenntnis von Qualitäten, die man bei Personen wie zum Beispiel einem Lehrer oder bei Objekten wie zum Beispiel den Lehren Buddhas feststellen kann.


    Man muss sich auch nicht mit etwas Unbeweisbaren arrangieren, sondern überprüft Aussagen auf ihre Widerspruchsfreiheit und wenn man sie widerlegen kann, hat sich die Aussage erledigt. Kann man sie nicht widerlegen, muss man nicht einfach dran glauben, kann sie aber als Hypothese im Raum stehen lassen, wie in der Wissenschaft. Irgendwann wird man sie vielleicht widerlegen oder beweisen können.


    Auch an Karma, Nirvana und Wiedergeburt muss man nicht glauben. Karma und Nirvana sind in der Lehre Buddhas gut begründet. Bei Karma geht es um unser Handeln und dessen Wirkungen, insbesondere um seine Rückwirkungen auf uns selbst. Nirvana ist die dritte edle Wahrheit und besteht darin, dass man sein eigenes Bewusstsein von allen Leiden und deren Ursachen befreit hat. Wiedergeburt kann man als Hypothese wie in der Wissenschaft auffassen für die es durchaus logische Begründungen gibt. Aber man kann zur Zeit Wiedergeburt weder widerlegen noch beweisen.

    Im Kontext des Dharma ist der Begriff Glaube meines Erachtens unangemessen, weil er ein Begriff der theistischen Religionen ist. Ich halte es für problematisch, Begriffe , die in theistischen Religionen eine bestimmte Bedeutung haben, einfach auf andere religiöse Systeme zu übertragen.


    Im Kontext des Dharma finde ich den Begriff des Vertrauens angemessener. Darauf ist ja auch schon einigen hingewiesen worden. Vertrauen in die Lehre Buddha Sakyamunis bedeutet, dass man ihre Qualitäten erkennt und für gut befindet.


    Die Lehre Buddha Sakyamunis ist komplex. Deshalb wird man immer wieder auf Aspekte stoßen, die einen ansprechen , aber auch auf Aspekte, die einem befremdlich erscheinen. Ich denke, es ist sinnvoll, sich erst einmal mit den Aspekten der Lehre zu beschäftigen, die einen ansprechen. Sich darum bemühen, diese zu verstehen und herauszufinden welche Bedeutung sie für einen selbst in diesem Leben haben bzw. haben könnten.


    Mit den Aspekten der Lehre, die einen jetzt noch nicht ansprechen, kann man sich ja später beschäftigen, wenn es geeignete Umstände ermöglichen.