"Ego" ist ja kein buddhistischer Begriff sondern einer aus Psychologie, wo er ganz unterschiedliche Sachen bezeichnet. Während dann wohl Autoren dachten, es wäre ein guter Begriff um Atta damit zu übersetzen. Das ist nicht gut, weil es zusätzliche Unklarheit schafft.
Statt nur darüber im Unklaren zu sein, ob nun ein inhärent existenten Atta oder das Anhaften an selbigen gemeint ist, hat man noch eine lustige Meute von Philosophen und Psychologen am Hals, von denen jeder unter Ego was anderes versteht.
Es ist eine Einladung zur Schwammigkeit. Im Buddhismus geht man ja eher von Gier, Hass und Verblendung aus und wie diese Kräfte eine Ich-Illusion hervorbringen. So wie ja eine Landesgrenze erst entsteht, wenn jemand sie erbittert verteidigt.
Wenn man von einem Ich spricht, das "Wünsche hat", dann ist man ja schon wieder in eine Richtung gekippt, wo man statt den Erzeugungsprozess zu betrachten das Produkt für gegeben nimmt. Je nachdem von welcher Richtung und wie stark der Wind der Wünsche weht kommt man zu recht beliebigen Ich-Konzepten.
Jemand braucht nur 3 Monate intensiv Onlinespiele zu zocken und er identifiziert sich zunehmend als Zauberer, Ork oder Wichtel und wälzt Zauberer- Ork oder Wichtelsorgen. Das ist alles reichlich beliebig.