Beiträge von Punk im Thema „Daseinsfaktoren“

    Ich stimme Dir zu, wenn man sich beispielsweise regelmäßig im Spiegel betrachtet, dann verstärkt sich dadurch bei jedem Mal die Vorstellung "Das bin ich".

    Das legt sich, wenn man als Ü50 sein Fotoalbum betrachtet, da kommt schnell die Erkenntnis: Das war ich mal. :)

    Folgt daraus für dich auch, dass die jhana nicht immer samma samadhi sind?

    Jhana sind nicht samma samadhi. Man muss aufpassen, die verschiedenen Bezeichnungen nicht zu vermischen:

    vipassana, satipatthana, anapanasati sind verschiedene Techniken. Samma samadhi bezeichnet den korrekten Umgang mit diesen verschiedenen Techniken.


    Und da mußte ich an den Mahayana mit seiner Bodhisattva-Übung denken, wo, falls ich die Teile des Lotos-Sutra noch richtig in Erinnerung habe, die Arahants darüber aufgeklärt werden, dass es jetzt als Bodhisattva weitergeht.

    Ich bin der Meinung, dass der Bodhisttvaweg und mit ihm die Schule des Mahayana in eine Sackgasse führt.

    Das Ideal des Bodhisattva soll ja sein aus Mitgefühl auf "Befreiung", "Nibbana", "Erleuchtung", "Erwachen" oder wie immer man diesen Zustand nennen will zu verzichten. Ein Bodhisattva soll als Ideal und aus Mitgefühl die Erleuchtung/Nibbana/Befreiung aufschieben, bis alle anderen Wesen vor ihm dies erreicht haben. Sich gegenseitig beistehen ist gut, sein Potential deswegen zu vergeuden weniger.


    Buddhismus verstehe ich als Hilfe zur Selbsthilfe. Buddha hat eine Lehre oder besser einen Weg beschrieben dies zu erreichen. Gehen muss man ihn selber mit oder oft ohne Hilfe.

    Kann man denn sagen, welcherart die hier genannte "Richtige Konzentration dessen, der die Schulung zu Ende gebracht hat" ist? Eine der beiden schon genannten oder noch eine dritte?

    Das Samaṇamaṇḍikā Sutta MN 78 nimmt offensichtlich Bezug auf den 8-fachen Pfad.



    In der buddh. Literatur geistert noch ein 10-facher Pfad herum:

    Zitat

    Zehnfacher Pfad [ bearbeiten ]

    Im Mahācattārīsaka Sutta [41] [42] , das im chinesischen und im Pali-Kanon erscheint, erklärt der Buddha, dass die Kultivierung des edlen achtfachen Pfades eines Lernenden zur Entwicklung von zwei weiteren Pfaden der Arahants führt, die richtiges Wissen sind, oder Einsicht ( sammā-ñāṇa ) und rechte Befreiung oder Erlösung ( sammā-vimutti ). [43] Diese beiden Faktoren fallen unter die Kategorie der Weisheit ( paññā ). [44]


    10 facher Pfad:

    samma-ditthi

    samma-sankappa

    samma-vaca

    samma-kammanta

    samma-ajiva

    samma-vajama

    samma-sati

    samma-samadhi

    samma-nana

    samma-vimutti


    Das stimmt es gibt keine Regulierung. Dennoch gibt es scheinbar mögliches und scheinbar unmögliches.

    Anatta ist am schwierigsten zu beschreiben. Ich kann es nicht in Worte fassen. Am ehesten passt "seelenloser Automatismus"

    Gut, die Assoziation "seelenlos" ist ja irgendwie naheliegend. Aber was meinst Du mit "Automatismus"? Dass alle im Grunde "ferngesteuert" herumlaufen und so etwas wie freie Entscheidungen nichts als Einbildung sind?

    Ferngesteuert ist gar nichts, denn es gibt meines Erachtens keinen Lenker. Das System reguliert sich aus gegenseitiger Wechselwirkung automatisch d.h. ohne Führung. Was geschehen kann wird auch irgendwann geschehen.

    Die Frage ist nur: Was gab den ersten Impuls/Anstoss womit alles ins Laufen kam ?

    Es tut immer gut einen offenen Geist zu erhalten. Ich habe wirklich etwas gelernt und verstanden. Nämlich den Unterschied zwischen der im höchsten Sinne gültige Wahrheit und der konventionellen Wahrheit:

    Zitat

    'Im höchsten Sinne gültige Wahrheit' (Ding, Ausdrucksweise, Darlegung), sagt man zum Unterschiede von der bloß 'konventionellen Wahrheit' (siehe vohāra-sacca) usw.

    Der Buddha nämlich bediente sich bei Darlegung seiner Lehre bisweilen der zwecks gegenseitiger Verständigung im gewöhnlichen Verkehr gebräuchlichen 'konventionellen Ausdrucksweise', bisweilen aber der der Wahrheit im höchsten Sinne entsprechenden philosophischen Ausdrucksweise.

    In Bezug auf den jüngst entdeckten Vortrag..

    Externer Inhalt youtu.be
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    .. muss man die Wahrheit, Geld hätte einen Wert, der konventionellen Wahrheit zuschreiben. Geld hat nämlich nur so lange Wert, wie alle Menschen im System glauben es sei so.

    In Wirklichkeit ist es vollkommen wertloses Papier oder moderner betrachtet, sind es elektronische bits und bytes, die auf Monitore projiziert werden. Diese Wahrheit wurde erfunden oder konstruiert.


    Eine im höchsten Sinne gültige Wahrheit jedoch ist immanent, sie zeigt sich unverhüllt und klar.

    Immanente Wahrheiten liegen z.B. der Mathematik, der Physik und den Daseinsmerkmalen inne. Alle drei sind selbsterklärend man erkennt sie ohne einem bestimmten System (religiös oder weltlich) anzuhaften.

    Wir können uns ja dabei darauf besinnen, dass es hier hauptsächlich [...] um Aspekte der Daseinsmerkmale.

    Ja genau.


    Die Daseinsmerkmale sind für uns ja alles andere als angenehm !


    Deshalb suchen und finden wir viele Wege diesen Umstand in unserem Geist zu verdrängen indem wir fiktive Scheinwelten erschaffen, die weniger unangenehm sind. Solche von uns erfundene Scheinwelten, Geschichten, Glaubensvorstellungen sind Religionen, Gesellschaftsstrukturen, Gesetze, haben aber auch etwas gutes, weil wir alle an das Gleiche glauben kooperieren wir miteinander. (Zumindest im selben Kulturkreis)


    Das ist gemäss Yuval Noah Harari, die Ursache weshalb der Mensch heute die Welt beherrscht.



    Externer Inhalt youtu.be
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    Hi Elliot, das sehe ich anders. Wenn mir wirklich bewusst wäre dass alles mit Leid verbunden und vergänglich ist, dass ich nichts davon bin und dass mir nichts gehört wäre ich frei von jeglichem Verlangen, nichts könnte mich aus der Ruhe bringen und den inneren Frieden stören. Ich hätte keine Stütze, keinen Halt und daher nichts zu verlieren. Es wäre Nibbana, das höchste Glück.

    Ja. In der Wirklichkeit ist das leider sehr schwierig. Man darf sich von nichts und niemanden involvieren lassen. Buddha versuchte dies zu verhindern indem er strenge Regeln aufstellte: Asketismus, Einsamkeit im Wald etc.


    Totales Nibbana werde ich nie erreichen. Allerdings habe ich schon sehr viel weniger Sorgen, seit ich den 8-fachen Pfad so gut wie möglich in meinen Alltag integriere.

    Sehr interessant in einem säkularen Sinn, sehr nah an der Stoa und ausgesprochen simpel lehrt Budda in folgendem Sutta pragmatisch.


    Es handelt sich um eine ganz einfach zu verstehende und einfach zu praktizierende Anleitung ohne jede mystische Verklärung. Ganz simple Psychologie ! Wer will kann dazu singen, Räucherstäbchen anzündnen, sich niederwerfen und dergleichen, das lenkt von dukkha ab.

    Dukkha verschwindet jedoch nicht, man kann damit umgehen so oder so umgehen.


    Buddha lehrte dies:

    Zitat

    Majjhima Nikāya 2

    Alle Triebe - Sabbāsava Sutta

    1. So habe ich gehört. Einmal hielt sich der Erhabene bei Sāvatthī im Jeta Hain, dem Park des Anāthapiṇḍika auf. Dort richtete er sich folgendermaßen an die Bhikkhus: "Ihr Bhikkhus." - "Ehrwürdiger Herr", erwiderten sie. Der Erhabene sagte dieses:

    2. "Ihr Bhikkhus, ich werde euch einen Vortrag über die Zügelung der Triebe halten [1]. Hört zu und verfolgt aufmerksam, was ich sagen werde." - "Ja, ehrwürdiger Herr", erwiderten die Bhikkhus. Der Erhabene sagte dieses:

    3. "Ihr Bhikkhus, ich sage, die Vernichtung der Triebe gibt es für einen, der weiß und sieht, nicht für einen, der nicht weiß und sieht. Was weiß und sieht er zur Vernichtung der Triebe? Weises Erwägen und unweises Erwägen. Wenn jemand unweise erwägt, entstehen Triebe, die noch nicht entstanden sind, und Triebe, die bereits entstanden sind, nehmen zu. Wenn jemand weise erwägt, entstehen Triebe nicht, die noch nicht entstanden sind, und Triebe, die bereits entstanden sind, werden überwunden."

    4. "Ihr Bhikkhus,

    1. es gibt Triebe, die durch Sehen überwunden werden sollten.
    2. Es gibt Triebe, die durch Kontrolle überwunden werden sollten.
    3. Es gibt Triebe, die durch Gebrauch überwunden werden sollten.
    4. Es gibt Triebe, die durch Erdulden überwunden werden sollten.
    5. Es gibt Triebe, die durch Vermeiden überwunden werden sollten.
    6. Es gibt Triebe, die durch Entfernen überwunden werden sollten.
    7. Es gibt Triebe, die durch Entfalten überwunden werden sollten."


    (Triebe, die durch Sehen zu überwinden sind - Dassanā pahātabbāsavā)

    5. "Welche Triebe, ihr Bhikkhus, sollten durch Sehen [2] überwunden werden? Ihr Bhikkhus, ein nicht unterrichteter Weltling,

    • der die Edlen nicht beachtet und in ihrem Dhamma nicht bewandert und geschult ist,
    • der aufrechte Menschen nicht beachtet und in ihrem Dhamma nicht bewandert und geschult ist,

    versteht nicht, welche Dinge für das Erwägen geeignet sind, und welche Dinge für das Erwägen ungeeignet sind. Weil das so ist, erwägt er jene Dinge, die für das Erwägen ungeeignet sind, und erwägt jene Dinge nicht, die für das Erwägen geeignet sind."

    6. "Was sind die Dinge, die für das Erwägen ungeeignet sind, die er erwägt?

    • Es sind Dinge, bei denen, wenn er sie erwägt, der noch nicht entstandene Sinnestrieb (kāmāsavo) in ihm entsteht und der bereits entstandene Sinnestrieb zunimmt,
    • bei denen der noch nicht entstandene Werdenstrieb (bhavāsavo) in ihm entsteht und der bereits entstandene Werdenstrieb zunimmt,
    • bei denen der noch nicht entstandene Unwissenheitstrieb (avijjāsavo) in ihm entsteht und der bereits entstandene Unwissenheitstrieb zunimmt.

    Dies sind die Dinge, die für das Erwägen ungeeignet sind, die er erwägt. Und was sind die Dinge, die für das Erwägen geeignet sind, die er nicht erwägt?

    • Es sind Dinge, bei denen, wenn er sie erwägt, der noch nicht entstandene Sinnestrieb in ihm nicht entsteht und der bereits entstandene Sinnestrieb überwunden wird,
    • bei denen der noch nicht entstandene Werdenstrieb in ihm nicht entsteht und der bereits entstandene Werdenstrieb überwunden wird,
    • bei denen der noch nicht entstandene Unwissenheitstrieb in ihm nicht entsteht und der bereits entstandene Unwissenheitstrieb überwunden wird.

    Dies sind die Dinge, die für das Erwägen geeignet sind, die er nicht erwägt. Indem er Dinge erwägt, die für das Erwägen ungeeignet sind, und indem er Dinge nicht erwägt, die für das Erwägen geeignet sind, entstehen noch nicht entstandene Triebe in ihm, und bereits entstandene Triebe nehmen zu."

    7. "Auf solche Weise erwägt er unweise:

    • 'Gab es mich in der Vergangenheit?
    • Gab es mich nicht in der Vergangenheit?
    • Was war ich in der Vergangenheit?
    • Wie war ich in der Vergangenheit?
    • Was war ich, und was bin ich daraufhin in der Vergangenheit geworden?
    • Wird es mich in der Zukunft geben?
    • Wird es mich in der Zukunft nicht geben?
    • Was werde ich in der Zukunft sein?
    • Wie werde ich in der Zukunft sein?
    • Was werde ich sein, und
    • was werde ich daraufhin in der Zukunft werden?

    Oder ansonsten ist er über die Gegenwart verwirrt:

    • 'Bin ich?
    • Bin ich nicht?
    • Was bin ich?
    • Wie bin ich?
    • Wo kam dieses Wesen her?
    • Wo wird es hingehen?'"

    8. "Wenn er auf solche Weise unweise erwägt, entsteht eine von sechs Ansichten in ihm.

    • Die Ansicht 'für mich gibt es ein Selbst' entsteht in ihm als wahr und erwiesen; oder
    • die Ansicht 'für mich gibt es kein Selbst' entsteht in ihm als wahr und erwiesen; oder
    • die Ansicht 'ich nehme Selbst mit Selbst wahr' entsteht in ihm als wahr und erwiesen; oder
    • die Ansicht 'ich nehme Nicht-Selbst mit Selbst wahr' entsteht in ihm als wahr und erwiesen;
    • oder die Ansicht 'ich nehme Selbst mit Nicht-Selbst wahr' entsteht in ihm als wahr und erwiesen; oder
    • ansonsten hat er eine Ansicht wie diese: 'Es ist dieses mein Selbst, das da spricht und fühlt und hier und da die Ergebnisse guter und schlechter Taten erfährt; aber dieses mein Selbst ist unvergänglich, dauerhaft, ewig, nicht der Vergänglichkeit unterworfen, und es wird so lange wie die Ewigkeit überdauern' [4].

    Diese spekulative Ansicht, ihr Bhikkhus, wird das Dickicht der Ansichten genannt, die Wildnis der Ansichten, die Verdrehtheit der Ansichten, der Wankelmut der Ansichten, die Fessel der Ansichten. Durch die Fessel der Ansichten gebunden, ist der nicht unterrichtete Weltling nicht befreit von Geburt, Alter und Tod, von Kummer, Klagen, Schmerz, Trauer und Verzweiflung; er ist nicht befreit von Dukkha, sage ich."

    9. "Ihr Bhikkhus, ein wohlunterrichteter edler Schüler, der die Edlen beachtet und in ihrem Dhamma bewandert und geschult ist, der aufrechte Menschen beachtet und in ihrem Dhamma bewandert und geschult ist, versteht, welche Dinge für das Erwägen geeignet sind, und welche Dinge für das Erwägen ungeeignet sind. Weil das so ist, erwägt er jene Dinge nicht, die für das Erwägen ungeeignet sind, und erwägt jene Dinge, die für das Erwägen geeignet sind."

    10. "Was sind die Dinge, die für das Erwägen ungeeignet sind, die er nicht erwägt? Es sind Dinge,

    • bei denen, wenn er sie erwägt, der noch nicht entstandene Sinnestrieb in ihm entsteht und der bereits entstandene Sinnestrieb zunimmt,
    • bei denen der noch nicht entstandene Werdenstrieb in ihm entsteht und der bereits entstandene Werdenstrieb zunimmt,
    • bei denen der noch nicht entstandene Unwissenheitstrieb in ihm entsteht und der bereits entstandene Unwissenheitstrieb zunimmt.

    Dies sind die Dinge, die für das Erwägen ungeeignet sind, die er nicht erwägt. Und was sind die Dinge, die für das Erwägen geeignet sind, die er erwägt? Es sind Dinge,

    • bei denen, wenn er se erwägt, der noch nicht entstandene Sinnestrieb in ihm nicht entsteht und der bereits entstandene Sinnestrieb überwunden wird,
    • bei denen der noch nicht entstandene Werdenstrieb in ihm nicht entsteht und der bereits entstandene Werdenstrieb überwunden wird,
    • bei denen der noch nicht entstandene Unwissenheitstrieb in ihm nicht entsteht und der bereits entstandene Unwissenheitstrieb überwunden wird.

    Dies sind die Dinge, die für das Erwägen geeignet sind, die er erwägt. Indem er Dinge nicht erwägt, die für das Erwägen ungeeignet sind, und indem er Dinge erwägt, die für das Erwägen geeignet sind, entstehen noch nicht entstandene Triebe nicht in ihm, und bereits entstandene Triebe werden überwunden."

    11. "Er erwägt weise: 'Dies ist Dukkha'; er erwägt weise: 'Dies ist der Ursprung von Dukkha'; er erwägt weise: 'Dies ist das Aufhören von Dukkha'; er erwägt weise: 'Dies ist der Weg, der zum Aufhören von Dukkha führt' [5]. Wenn er auf solche Art weise erwägt, werden drei Fesseln in ihm überwunden:

    • Persönlichkeitsansicht,
    • Zweifel, und
    • Anhaften an Regeln und Ritualen.

    Diese nennt man die Triebe, die durch Sehen überwunden werden sollten [6]."


    (Triebe, die durch Kontrolle zu überwinden sind)

    12. "Welche Triebe, ihr Bhikkhus, sollten durch Kontrolle überwunden werden?

    • Da verweilt ein Bhikkhu weise betrachtend mit kontrolliertem Sehsinn. Während Triebe, Ärger und Fieber in einem entstehen könnten, der mit nicht kontrolliertem Sehsinn verweilt, gibt es keine Triebe, keinen Ärger oder Fieber in einem, der mit kontrolliertem Sehsinn verweilt [7].
    • Weise betrachtend verweilt er mit kontrolliertem Hörsinn. Während Triebe, Ärger und Fieber in einem entstehen könnten, der mit nicht kontrolliertem Hörsinn verweilt, gibt es keine Triebe, keinen Ärger oder Fieber in einem, der mit kontrolliertem Hörsinn verweilt.
    • Weise betrachtend verweilt er mit kontrolliertem Geruchssinn. Während Triebe, Ärger und Fieber in einem entstehen könnten, der mit nicht kontrolliertem Geruchssinn verweilt, gibt es keine Triebe, keinen Ärger oder Fieber in einem, der mit kontrolliertem Geruchssinn verweilt.
    • Weise betrachtend verweilt er mit kontrolliertem Geschmackssinn. Während Triebe, Ärger und Fieber in einem entstehen könnten, der mit nicht kontrolliertem Geschmackssinn verweilt, gibt es keine Triebe, keinen Ärger oder Fieber in einem, der mit kontrolliertem Geschmackssinn verweilt.
    • Weise betrachtend verweilt er mit kontrolliertem Berührungssinn. Während Triebe, Ärger und Fieber in einem entstehen könnten, der mit nicht kontrolliertem Berührungssinn verweilt, gibt es keine Triebe, keinen Ärger oder Fieber in einem, der mit kontrolliertem Berührungssinn verweilt.
    • Weise betrachtend verweilt er mit kontrolliertem Geistsinn. Während Triebe, Ärger und Fieber in einem entstehen könnten, der mit nicht kontrolliertem Geistsinn verweilt, gibt es keine Triebe, keinen Ärger oder Fieber in einem, der mit kontrolliertem Geistsinn verweilt.

    Während Triebe, Ärger und Fieber in einem entstehen könnten, der mit nicht kontrollierten Sinnen verweilt, gibt es keine Triebe, keinen Ärger oder Fieber in einem, der mit kontrollierten Sinnen verweilt. Diese nennt man die Triebe, die durch Kontrolle überwunden werden sollten."


    (Triebe, die durch Gebrauch zu überwinden sind)

    13. "Welche Triebe, ihr Bhikkhus, sollten durch Gebrauch überwunden werden? Da benutzt ein Bhikkhu weise betrachtend die Robe nur zum Schutz vor Kälte, zum Schutz vor Hitze, zum Schutz vor dem Kontakt mit Stechfliegen, Moskitos, Wind, Sonne und Kriechtieren, und nur, um die Schamteile zu bedecken."

    14. "Weise betrachtend benutzt er Almosenspeise, weder zum Spaß, noch zur Berauschung, noch zum Schmücken, noch zur Verschönerung, sondern nur, um diesen Körper am Leben zu erhalten, ihn zu ernähren, um Unbehagen zu beenden und das heilige Leben zu unterstützen, indem er erwägt: 'So werde ich alte Gefühle beenden, ohne neue Gefühle hervorzurufen [8], und ich werde gesund und ohne Tadel sein und ich werde ein leichtes Leben haben.'"

    15. "Weise betrachtend benutzt er die Lagerstätte nur zum Schutz vor Kälte, zum Schutz vor Hitze, zum Schutz vor dem Kontakt mit Stechfliegen, Moskitos, Wind, Sonne und Kriechtieren, und nur um die Unbillen des Wetters abzuwehren und um sich der Zurückgezogenheit zu erfreuen."

    16. "Weise betrachtend benutzt er krankheitsbedingte Medikamente und Requisiten, nur zum Schutz vor entstandenen leidhaften Gefühlen und zum Wohle guter Gesundheit. [9]"

    17. "Während Triebe, Ärger und Fieber in einem entstehen könnten, der die Requisiten nicht so benutzt, gibt es keine Triebe, keinen Ärger oder Fieber in einem, der sie so benutzt. Diese nennt man die Triebe, die durch Gebrauch überwunden werden sollten."


    (Triebe, die durch Erdulden zu überwinden sind)

    18. "Welche Triebe, ihr Bhikkhus, sollten durch Erdulden überwunden werden? Weise betrachtend erträgt da ein Bhikkhu Kälte und Hitze, Hunger und Durst, und Kontakt mit Stechfliegen, Moskitos, Wind, Sonne und Kriechtieren; er erträgt böswillige, unwillkommene Worte und entstandene körperliche Gefühle, die schmerzhaft, quälend, scharf, bohrend, unangenehm, schmerzlich und lebensbedrohlich sind. Während Triebe, Ärger und Fieber in einem entstehen könnten, der solche Dinge nicht erduldet, gibt es keine Triebe, keinen Ärger oder Fieber in einem, der sie erduldet. Diese nennt man die Triebe, die durch Erdulden überwunden werden sollten."


    (Triebe, die durch Vermeiden zu überwinden sind)

    19. "Welche Triebe, ihr Bhikkhus, sollten durch Vermeiden überwunden werden? Weise betrachtend vermeidet da ein Bhikkhu einen wilden Elefanten, ein wildes Pferd, einen wilden Bullen, einen wilden Hund, eine Schlange, einen Stumpf, ein Dornengestrüpp, einen Abgrund, eine Klippe, eine Müllgrube, eine Kloake. Mit weiser Erwägung vermeidet er, auf ungeeigneten Sitzen Platz zu nehmen, zu ungeeigneten Lagerstätten zu wandern [10], und sich mit schlechten Freunden abzugeben, da ihn weise Gefährten im heiligen Leben eines üblen Verhaltens verdächtigen könnten, wenn er dies täte. Während Triebe, Ärger und Fieber in einem entstehen könnten, der diese Dinge nicht vermeidet, gibt es keine Triebe, keinen Ärger oder Fieber in einem, der sie vermeidet. Diese nennt man die Triebe, die durch Vermeiden überwunden werden sollten."


    ((Triebe, die durch Entfernen zu überwinden sind)

    20. "Welche Triebe, ihr Bhikkhus, sollten durch Entfernen überwunden werden?

    • Weise betrachtend duldet da ein Bhikkhu einen entstandenen Gedanken der Sinnesbegierde nicht; er überwindet ihn, entfernt ihn, beseitigt ihn und vernichtet ihn.
    • Er duldet einen entstandenen Gedanken des Übelwollens nicht; er überwindet ihn, entfernt ihn, beseitigt ihn und vernichtet ihn.
    • Er duldet einen entstandenen Gedanken der Grausamkeit nicht; er überwindet ihn, entfernt ihn, beseitigt ihn und vernichtet ihn.
    • Er duldet entstandene üble unheilsame Zustände nicht; er überwindet sie, entfernt sie, beseitigt sie und vernichtet sie.

    Während Triebe, Ärger und Fieber in einem entstehen könnten, der diese Dinge nicht entfernt, gibt es keine Triebe, keinen Ärger oder Fieber in einem, der sie entfernt. Diese nennt man die Triebe, die durch Entfernen überwunden werden sollten."


    (Triebe, die durch Entfalten zu überwinden sind)

    21. "Welche Triebe, ihr Bhikkhus, sollten durch Entfalten überwunden werden?

    • Weise betrachtend entfaltet da ein Bhikkhu das Erleuchtungsglied der Achtsamkeit, das von Abgeschiedenheit, Lossagung und Aufhören gefördert wird und zum Loslassen [11] führt.
    • Er entfaltet das Erleuchtungsglied der Wirklichkeitsergründung, das von Abgeschiedenheit, Lossagung und Aufhören gefördert wird und zum Loslassen führt.
    • Er entfaltet das Erleuchtungsglied der Energie, das von Abgeschiedenheit, Lossagung und Aufhören gefördert wird und zum Loslassen führt.
    • Er entfaltet das Erleuchtungsglied der Verzückung, das von Abgeschiedenheit, Lossagung und Aufhören gefördert wird und zum Loslassen führt.
    • Er entfaltet das Erleuchtungsglied der Stille, das von Abgeschiedenheit, Lossagung und Aufhören gefördert wird und zum Loslassen führt.
    • Er entfaltet das Erleuchtungsglied der Konzentration, das von Abgeschiedenheit, Lossagung und Aufhören gefördert wird und zum Loslassen führt.
    • Er entfaltet das Erleuchtungsglied des Gleichmuts, das von Abgeschiedenheit, Lossagung und Aufhören gefördert wird und zum Loslassen führt.

    Während Triebe, Ärger und Fieber in einem entstehen könnten, der diese Erleuchtungsglieder nicht entfaltet, gibt es keine Triebe, keinen Ärger oder Fieber in einem, der sie entfaltet. Diese nennt man die Triebe, die durch Entfalten überwunden werden sollten [12]."


    (Schluß)

    22. "Ihr Bhikkhus, wenn bei einem Bhikkhu die Triebe,

    • die durch Sehen überwunden werden sollten, durch Sehen überwunden worden sind,
    • wenn die Triebe, die durch Kontrolle überwunden werden sollten, durch Kontrolle überwunden worden sind,
    • wenn die Triebe, die durch Gebrauch überwunden werden sollten, durch Gebrauch überwunden worden sind,
    • wenn die Triebe, die durch Erdulden überwunden werden sollten, durch Erdulden überwunden worden sind,
    • wenn die Triebe, die durch Vermeiden überwunden werden sollten, durch Vermeiden überwunden worden sind,
    • wenn die Triebe, die durch Entfernen überwunden werden sollten, durch Entfernen überwunden worden sind,
    • wenn die Triebe, die durch Entfalten überwunden werden sollten, durch Entfalten überwunden worden sind -

    dann wird er ein Bhikkhu genannt, der gezügelt mit der Zügelung aller Triebe weilt. Er hat das Begehren abgeschnitten, die Fesseln abgeworfen und mit der völligen Durchdringung des (Ich-)Dünkels hat er Dukkha ein Ende gemacht."

    Vielleicht verwechselst Du das mit der Kernlehre der Stoa:

    Das ist meine philosophische Heimat, ich gehe soweit, dass ich Stoa als eine Art "säkulären Buddhismus" bezeichnen würde ;)



    Buddha hingegen lehrt (mit der dritten und vierten edlen Wahrheit) den Weg, der zur Überwindung der Geistesgifte führt und somit auch zum Ende von Dukkha:

    Ja schon, das ist das Versprechen. Ich zweifle einfach weil er gleichzeitig lehrt Dukkha sei ein Daseinsmerkmal !

    Nach meinem aktuellen Verständnis lehrt Buddha hier eine rein psychologische Methode, die das Ziel hat nicht mehr an Dukkha leiden zu müssen.


    Wenn man Dukkha als Daseinsmerkmal bezeichnet, kann es nicht einfach so verschwinden. Buddha lehrte demnach eher den richtigen Umgan mit Dukkha. Ich glaube nicht das es eine Art magische Meditation oder sonst eine Technik gibt, die Dukkha als Daseinsmerkmal zum Verschwinden bringt.

    Guter Haushälter,


    wichtig ist, daß es sich hier nicht um Faktoren handelt, sondern um Vorstellungen: saññā.


    Auch wichtig ist, daß der Erhabene Buddha keine Ansichten über Selbst lehrt, auch nicht auf Fragen wie "sein oder nicht sein", ist da ein Selbst oder nicht, eingeht, sondern den Weg aus dem Leiden lehrt. Kein-Selbst ist ein Extrem, das zu unwohl führt, Selbst daß andere. Man nennt diese Form des Denkens auch "Dukkha-denken" oder Papanca. Doch lehrt er was nicht eines eigen, oder unter Kontrolle ist, jenes, daß man als Anatta betrachten sollte oder ersehen kann.

    Es sind Daseinsmerkmale, ich habe diese irrtümlich als Daseinsfaktoren bezeichnet:

    Zitat

    A.III.137 Die drei Merkmale des Daseins - 4. Uppādā Sutta


    Ob, ihr Mönche, Vollendete erstehen oder ob Vollendete nicht erstehen: eine Tatsache bleibt es, eine feste und notwendige Bedingung des Daseins,

    • daß alle Gebilde vergänglich sind (anicca)
    • daß alle Gebilde dem Leiden unterworfen sind (dukkha)
    • daß alle Dinge ohne ein Selbst (*1) sind (anattā)

    Dies erkennt und durchschaut der Vollendete, und hat er es erkannt und durchschaut, so lehrt er es, zeigt es, macht es bekannt, verkündet es, enthüllt es, legt es auseinander und macht es offenbar,

    • daß alle Gebilde vergänglich sind.
    • daß alle Gebilde dem Leiden unterworfen sind.
    • daß alle Dinge ohne ein Selbst sind.

    Der erhabene Buddha hat diese Merkmale als Merkmale des Daseins gelehrt. Deshalb sind das eben laut Buddha keine Vorstellungen sondern eben Tatsachen und kein Geschwätz (papanca).


    Da laut Buddha alle Gebilde (d.h. auch wir Menschen) der Tatsache des Leidens unterworfen sind, ist es gar nicht möglich dieser Tatsache zu entrinnen.


    Dukkha ist eine Tatsache man kann es nicht überwinden, auf welchem Weg auch immer. Man muss lernen es zu erdulden. Das ist meine eigentliche Aussage, ja sogar meine eigentliche Erkenntnis.
    Würde Buddha Dukkha nicht als Daseinsmerkmal bezeichnet, ja dann wäre es ev. möglich es zum verschwinden zu bringen, als Daseinsmerkmal liegt es nicht in unserer Reichweite.


    Man kann versuchen es zu verdrängen oder zu verleugnen oder sich mit allerlei Riten davon abzulenken, ist von mir aus legitim.

    Die Wahrheit im richtigen Umgang mit Dukkha ist jedoch zu erlernen es erst zu erdulden und sich dann damit abzufinden.


    Das Buddha „Anatta“ als ein mythisches etwas lehren würde, das auch noch nicht unter Kontrolle ( des Geistes oder was auch immer) sein soll, ist mir neu.


    Ich habe Anatta jedenfalls bisher recht gut unter Kontrolle, wie soll ich sonst Satipatthana, Anapanasati oder gar samma samadhi praktizieren ?

    So was habe ich geahnt. Deshalb meine Frage. Na dann mal viel Spass. Du findest mit Sicherheit genug "Mitspieler".:|

    Das wäre auch mal eine interessante Studie:

    Wer postet hier was und aus welcher Motivation ?
    Manche user beschränken sich aufs Beantworten, andere aufs Fragen, gewisse möchten ihre Erfahrungen tauschen.


    Wir alle hier sind (Mit-)spieler. Wie am Kneipenstammtisch. Man erfährt und lernt viel über sich selber und andere. Das alles nicht so ernst nehmen😉

    Das habe ich schon eingeräumt, dass ich die Begriffe Daseinsmerkmal und Daseinsmerkmal verwechselte. Das ist unschwer zu erkennen. Diese Kritik ist kleinliche Besserwisserei.

    Wenn du davon überzeugt bist, dass die Daseinsmerkmale eine objektive Tatsache sind, dann mag das dein Glaube sein, objektivierbar sind diese in keiner Weise, denn die Merkmale sind reine subjektive Empfindung.


    Wäre es anders, d.h Dukkha eine objektive Tatsache, dann könnte dukkha gar nie überwunden werden, und die Lehre Buddhas wäre ein Schwindel.

    Handelt es sich jedoch bloß um ein subjektive Sichtweise so muss diese überwunden werden um dukkha zum verschwinden zu bringen.

    Habt ihr euch schon mal vertieft mit den Daseinsfaktoren beschäftigt ?



    Das Dasein wird im Buddhismus definiert durch: Anicca, Dukkha, Anatta.


    Das ist zwar vorerst eine Behauptung und letztendlich auch Glaubenssache. Ich frage mich und euch: Muss man an diese drei "Daseinsfaktoren" glauben um sich Buddhist zu nennen ? Ich vermute jedenfalls wenige glauben daran, denn die Konsequenzen der drei Daseinsfaktoren sind für uns Menschen kaum auszuhalten:



    Wer die drei Daseinsfaktoren wirklich in letzter Konsequenz erfasst, für den bricht möglicherweise sein gesamtes bisherige Weltbild zusammen:


    Dukkha ist scheinbar am einfachsten anzunehmen: Es wird oft mit Schmerz, Unvermögen, Abhängigkeit übersetzt.


    Ich bezeichne Dukkha radikaler als eigentliche "Hölle"


    Anicca liegt in unserem Erfahrungsbereich Veränderung erlebt und ist jedem ein Begriff. Dinge verändern sich. Oft nicht zum besseren, oft nicht in unserem Sinn: Dehalb bezeichne ich Anicca als "Verfall, Niedergang".


    Anatta ist am schwierigsten zu beschreiben. Ich kann es nicht in Worte fassen. Am ehesten passt "seelenloser Automatismus"