Beiträge von closure im Thema „Vorstellung & Literatur zur Einführung“

    Inzwischen habe mich mir Buddhism Without Beliefs von Stephen Bachelor und Buddhas Lehren für ein glückliches Leben von Thich Nhat Hanh zu Gemüte gezogen. Ersteres fand ich zwar von Intension und Inhalt eher interessant, aber irgendwie hatte ich das Gefühl in einen innerbuddhistisches Steitgespräch hinein geraten zu sein, was mich dann eher immer etwas herausgeworfen hatte. Letzteres ist zwar ziemlich kurz, aber ich fand, es hatte einige durchaus sehr eindringliche, wichtige Stellen. Nur der Einstieg war mit etwas holprig, da ich das Gefühl hatte in einer Unterweisung für Mönche gelandet zu sein (dazu habe ich viel zu lange Haare!).


    Zudem habe ich die Podcasts The Way Out Is In vom Plum Village (bzw. der App dazu) und Secular Buddhism von Noah Rasheta angefangen. Ersterer gibt einen sehr interessanten Einblick in die Plum Village Tradition und letzterer einen guten Einblick in da, was ich mal amerikanischen Lifestyle-Buddhismus nenne.

    ich meinte eher den inhaltlichen Hinweis als den Preis. Der liegt eher bei 50 € was ich bisher gesehen habe.

    Lest ihre Bücher oder nicht: Hintertreiben und zum Nachteil Schlecht hinter dem Rücken reden ist ja wohl ein eindeutiger Verstoß gegen die Sila. Hab ich ganz vergessen, die sind ja ein alter Hut.

    Ich tuschle hier nicht heimlich hinter dem Rücken von jemanden, sondern nenne bekannte historische Fakten. Übrigens welche, die zu nicht geringen Teil strafrechtliche Relevanz haben.

    Ist es im Buddhismus (oder zumindest Ihrer Version davon) so, dass eine Person sämtliche ethische Schuld mit dem Tod verliert? Und das infolge die Person und ihr Werk zwar rezipiert werden darf, inklusive der problematischen Aspekte, aber die problematischen Aspekte dann nicht mehr kritisch benannt werden dürfen – also Spiel das man im autoritären Spektrum seit Dekaden versucht zu betreiben?

    Achso, die von Dir kritisierten können sich bei Dir direkt äußern, um die „Fakten“ zu klären. Du kennst die persönlich und die sitzen bei dir. Dann ist das natürlich kein Hintertreiben. Hättest Du ja gleich sagen können das Du nicht nur die „historischen“ „Fakten“ verwendest.

    Besagte Ereignisse sind z.T. gerichtlich entschieden oder aber historisch ziemlich gesichert.


    Da ich auf meine Fragen aber wiederholt keine Antwort bekam sondern nur weitere Polemik ist das Gespräch für mich beendet.

    Ich tuschle hier nicht heimlich hinter dem Rücken von jemanden, sondern nenne bekannte historische Fakten. Übrigens welche, die zu nicht geringen Teil strafrechtliche Relevanz haben.

    Ist es im Buddhismus (oder zumindest Ihrer Version davon) so, dass eine Person sämtliche ethische Schuld mit dem Tod verliert? Und das infolge die Person und ihr Werk zwar rezipiert werden darf, inklusive der problematischen Aspekte, aber die problematischen Aspekte dann nicht mehr kritisch benannt werden dürfen – also Spiel das man im autoritären Spektrum seit Dekaden versucht zu betreiben?

    Wer mit dem Finger auf andere zeigt, übersieht meist, dass dabei mehr Finger auf ihn selbst gerichtet sind. Es reicht, wenn wir uns um unsere eigenen Fehler kümmern, um sie dann schrittweise zu überwinden. Wir sollten uns nicht um die Fehler anderer, gar bereits verstorbener Personen kümmern, weil wir diese nicht ändern können.

    Man möge gern die Finger auf mich zeigen, wenn ich jemals geneigt sein sollte einer Gruppierung beizutreten, die Vernichtungskriege und Völkermorde plant und durchführt.


    Das versuchte relativieren oder vertuschen vergangener ethischer Fehltritte ist übrigens sehr relevant für die Gegenwart, wie sich gerade in den letzten Jahren ja wieder zeigt.

    Habe ich denn je etwas über die Qualität der indologischen Arbeit von Herrn Frauwallner gesagt? Oder dass man diesen nicht mehr lesen sollte? Ganz im Gegenteil, ich habe doch sogar gesagt, dass ich ihn auf meine Leseliste gesetzt habe.


    Die ethische Gleichsetzung der Mitgliedschaft im Illuminatenorden (eine kurzlebige Geheimgesellschaft mit dem Ziel der sittlichen Verbesserung bis in zur Herrschaftsfreiheit) und der NSDAP (eine Partei die für Diktatur, Völkermord und Angriffskrieg steht) finde ich doch ein ziemlich starkes Stück.


    Davon Goethe aus dem Lehrplan zu streichen war auch nie die Rede. Dazu ist sein Einfluss auf die deutsche Literatur viel zu groß. Sofern man allerdings kein sehr getreuer Anhänger der Auslegungsschule "Der Autor ist tot" ist (sind Germanisten im Schuldienst in aller Regel nicht) sollte man den historischen Kontext des Werks und des Autors freilich berücksichtigen.


    Wo das mit dem Gendern und der Reinheit nun herkommt, ist mir schleierhaft.


    Ich möchte mir abschließend doch die Frage erlauben, warum Sie gleich eine halbe rhetorische Armee an Strohleuten hier aufgebaut haben?

    Zunächst einmal kann Wagner freilich nichts dafür, dass viele Dekaden später ein Diktator seine Musik mochte.


    Ich bin weder ein Experte für Wagner noch Heidegger, aber wenn ich mich recht an ihre Biografien entsinne waren beide privat auch nicht unbedingt sonderlich nette Menschen.

    Viele waren NSDAP-Mitglieder. Alle Beamten mussten damals der Partei beitreten.

    Das bedeutet ja nicht, dass sie das Gedankengut unreflektiert übernommen.

    Im Zweifel für den Angeklagten.

    _()_

    Es gab keine rechtliche Pflicht für Beamten der NSDAP beizutreten. Tatsächlich war der Beitritt in die NSDAP nicht einmal immer möglich, da es mehrfach Aufnahmestopps gab. Es war auch ohne Mitgliedschaft in der NSDAP bis in die 40er hinein möglich eine Beamten-Karriere zu machen, wenngleich eine Mitgliedschaft dies deutlich erleichterte. Wer der NSDAP beitrat, tat dies entweder aus Gesinnung oder weil er sich Vorteile davon versprach. Es gibt diverse Studien zu dem Thema. Beispielhaft sei nur "Das Amt und die Vergangenheit" genannt.


    Das viele Menschen etwas machen ist weder ein ethisches noch ein rechtliches Argument. Es gibt auch viele Morde und Vergewaltigungen. Sollte trotzdem als verwerflich und illegal gelten, oder? Zudem waren die Ziele und Methoden der NSDAP auch schon damals als illegal und verwerflich zu erkennen, wie das auch vielfach erkannt wurde. Immer alle Altnazis irgendwie zu entschuldigen ist z.T. auch ein Schlag ins Gesicht derer, die der Versuchung widerstanden haben.


    Übrigens wurde seine Mitgliedschaft und seine Entlassung nach dem Krieg gerichtlich festgestellt. Insofern gibts da keine juristischen Zweifel.

    Vielen Dank für den Hinweis. Ich habe das Buch auch anderweitig als Referenz empfohlen bekommen. Es ist jetzt auf jeden Fall oben auf meiner Liste. Leider habe ich auf Wikipedia gelesen das der Autor einst NSDAP-Mitglied war...

    Hallo!


    Ich beschäftige mich nun seit etwa zwei Jahren wieder mit dem Thema Buddhismus, wenn auch nicht durchgehend und mit wechselnden Blickrichtungen und Intensitätsgraden.


    In meiner Studienzeit hatte ich mich schon einmal rein akademischen Kontakt zum Thema in Form eines Proseminars (besonders Geschichte und Gruppen, aber auch etwas Lehre). Ein paar Texte (Schmidt-Glintzer und von Hinüber waren dabei, den Rest weiß ich nicht mehr) waren natürlich auch dabei. Ein Jahr oder so später folgte einen Besuch auf einem buddhistischen Fest, von dem ich aber keine Ahnung mehr habe, um was es da ging, wenngleich es eine nette Atmosphäre war. Dann hatte sich der Kontakt aufgrund Interesse an anderen Themen und auch anderer religiöser Ausrichtung verloren.


    Inzwischen ist mein Interesse am Buddhismus eher spiritueller und psychischer Natur. Entsprechen meditiere ich auch (wenn auch zu wenig).


    Ich beschäftigte mich aktuell über folgende Quellen mit dem Thema Buddhismus:

    • Michael von Brück, Einführung in den Buddhismus
    • Perry Schmidt-Leukel, Buddhismus verstehen
    • Munish B. Schiekel (Übers.), Dhammapada
    • Thich Nhat Hanh, No Death - No Fear


    Zudem habe ich zwei Bücher über Zen durch:

    • Rolf Elberfeld, Zen
    • Michael von Brück, Zen


    Die ersten drei Bücher neigen sich so langsam zu Ende, beim vierten habe ich die Lektüre aus dem Auge verloren. Was würdet ihr zur weiteren Lektüre empfehlen? Ich bin auch offen für Podcasts, Hörbücher und YouTube-Kanäle (Doug's Dharma folge ich bereits). Hinzu kommt sicher auch noch diese oder jene Referenz aufs Thema und Internet-Suchen.


    Wie man vielleicht schon raushört, bin ich eher der rationelle Typ und suche eher rationelle Zugänge. Ich bin zwar Spiritualität, nicht abgeneigt (wenngleich ich durchaus mit ihr hadere), aber Fanatismus und Fideismus wirken sehr abstoßend auf mich.



    Herzliche Grüße

    closure