Persönlichkeitsglaube (sakkāya-ditthi, siehe ditthi),
Zweifelsucht (siehe vicikicchā),
Hängen an Regeln und Riten (sīlabbata-parāmāsa; upādāna, 3),
Sinnliches Begehren (siehe kāma-rāga),
Groll (vyāpāda),
Begehren nach Feinkörperlichkeit (rūpa-rāga),
Begehren nach dem Unkörperlichen (arūpa-rāga),
Dünkel (siehe māna),
Aufgeregtheit (siehe uddhacca),
Unwissenheit (siehe avijjā).
samyojana
Hier ist die Fessel "Unwissenheit". Dieses gefesselt sein an Unwissenheit erschafft Persönlichkeitsglaube.
Dieser erzeugt Zweifel als Fehler, darum hängen an Regeln und Riten als Hafen der Ordnung. Sinnliches Verlangen ist Flucht aus dem Hafen und um der Sinnlichkeit zu entgehen, kommt das Verlangen auf nur ein Geistwesen zu sein. Doch ein Geist wird auch noch Körperlich gedacht, also kommt es zu einem Dünkel etwas ganz Besonderes zu sein. Dadurch erscheint Aufgeregtheit, weil der Dünkel immer verteidigt werden muss, und das führt dazu, die Unwissenheit durch Studieren zu überwinden, doch löst sich dadurch eine Frage auf, mit einer Antwort, erscheinen zehn neue Fragen. Also gefesselt von Unwissenheit, die nicht befriedigt werden kann.
Leider kann das nur so erkannt werden und nicht durch Bekämpfen und vernichten der Fesseln. Wenn eine Fessel scheinbar ausgeschaltet ist, erscheint eine andere stärker. Ein gefesselt sein rein durch Gedankengebäude.
Aber wie es geht, das Befreien, steht im Diamantsutra. Doch nur wenn man das heilige Gebrabbel entfernt und das wahrnimmt, was wesentlich ist, und das ist sicher nicht das, an dem sich die Leser festbeißen. https://www.buddhaland.de/atta…84-diamantsutra-kurz-pdf/
Da steht ganz klar, dass Befreiung durch keine Lehre oder irgendjemanden ausgelöst wird. Befreiung geschieht allein in dem fühlenden Wesen, das befreit wird ohne irgendeine Äußerlichkeit aus Lehren oder Texten. Der Witz ist das es so erscheint, weil der Befreite sich wieder fesselt und die Lehren benutzt, um das, sein befreit sein, zu verstehen. Das Gestrüpp wird wieder höher, bis zum nächsten Befreien. Irgendwann werden Lehren nicht mehr Fesseln, sondern Getrennt vom Befreiten erkannt. Nicht Vernichtet, sie gehören zu seinem Ich-Sein, von dem der Befreite weiß, dass es eben seine Person ist, und er nicht mehr dem Glauben verfällt, diese Person zu sein. Innerlich sagt er, das ist nicht Mein, das ist nicht mein Ich, das ist nicht meine Person, aber das bin auch Ich.
Bebop Ich stimme ganz mit dir überein. Zazen ist das, was schnell zum Ziel führt, einfach nur Sitzen, hellwach in der Welt und doch ohne jedes konzeptionelle Gedanken machen. Doch Zen als Regeln und Ritus fängt das Befreit sein im Zazen immer wieder ein. Denn es gibt wahrscheinlich sehr wenige Meister, die wissen, wie es ist befreit zu sein und doch auch das sie eine Person sind. An die sie nicht gefesselt sind und sich auch nicht darauf festnageln lassen das sie ja Person, persönlich sind.