Beiträge von Noreply im Thema „The Root of Zen: Ein Interview mit David Hinton“

    Hat mir jetzt was eingebrockt. Meine Auffassung davon das hier ein Sein ist, mit einem temporären Ich/Person ist viel sicherer geworden. Denn dieses Sein nennt sich nicht ich, genau wie Buddha zu sich nicht sagen würde Ich bin Buddha und Ellviral bildet sein ein sein Ich zu kennen, oh gerade vergessen.

    Aber ist egal Ellviral ist sowieso nur virtuell. Das reicht "mir", um die Fehler der Person einfach hinzunehmen und sich nicht daran festzuhalten. Allerdings glauben meine Leser das Ellviral eine reale Person ist, auch wenn sie nur den Avatar von Helmut sehen, "mir". Beide werden festgetackert vom Lesenden find ich lustig. Virtuelle Personen die glauben die Wirklichkeit zu sein glauben auch das Ellviral wirklich ist.

    Buddha redet nur von Leiden der Angst, gut das ich die Angst keine Person zu sein loslassen kann und so Ellviral einfach Ellviral sein lassen kann.

    Mir ist der Daoismus näher und die Lehre des Buddha, Buddhismus ist mir ganz einfach viel zu verworren.

    Mein Anliegen an dich ist mich nicht mehr zu zitieren und zu kommentieren.

    Ich finde den Begriff der Leerheit schon überflüssig. Wenn etwas nicht da ist, würde ich ja auch nicht von Nichtdaistigkeit sprechen. (Obwohl ich mich frage, ob es diese Unterscheidung im Chinesischen überhaupt gibt, ob da nicht nur von wu oder kong gesprochen wird).

    Ich empfinde das so, dass „Leerheit“ im Daoismus immer nur durchscheint, ohne bezeichnet zu sein.

    Es erschein in mir, wenn ich einen Textteil mit Körper und Geist durchschaut habe.

    Wenn „Leerheit“ vorbei sein soll, fülle ich dieses von Vorstellungen befreit sein schnell zu, damit ich die „Leerheit“ nicht mehr aushalten muss.

    Doch meistens freut es mich und ich lasse „Leerheit“ los, damit ich als Ellviral reagieren kann.


    Im Daoismus wird von dem das erscheint berichtet. Warum sollte man von etwas berichten, das nicht erscheint? Da gibt es als Beispiel das „DAO“, doch das wird immer so beschrieben, dass es eben ein Erscheinen ist, das nur mit einem Wort ohne Bedeutung bezeichnet werden kann.

    Im Buddhismus wird ein Hype um "Nirvana" gemacht und es als Nicht-Sein, Nicht-Ich, Leere, Leerheit bezeichnet, obwohl Buddha immer gesagt hat das es ein Wort für etwas ist, das eben mit einem Wort ohne Bedeutung bezeichnet wird.

    Persönlichkeitsglaube (sakkāya-ditthi, siehe ditthi),

    Zweifelsucht (siehe vicikicchā),

    Hängen an Regeln und Riten (sīlabbata-parāmāsa; upādāna, 3),

    Sinnliches Begehren (siehe kāma-rāga),

    Groll (vyāpāda),

    Begehren nach Feinkörperlichkeit (rūpa-rāga),

    Begehren nach dem Unkörperlichen (arūpa-rāga),

    Dünkel (siehe māna),

    Aufgeregtheit (siehe uddhacca),

    Unwissenheit (siehe avijjā).


    samyojana


    Hier ist die Fessel "Unwissenheit". Dieses gefesselt sein an Unwissenheit erschafft Persönlichkeitsglaube.

    Dieser erzeugt Zweifel als Fehler, darum hängen an Regeln und Riten als Hafen der Ordnung. Sinnliches Verlangen ist Flucht aus dem Hafen und um der Sinnlichkeit zu entgehen, kommt das Verlangen auf nur ein Geistwesen zu sein. Doch ein Geist wird auch noch Körperlich gedacht, also kommt es zu einem Dünkel etwas ganz Besonderes zu sein. Dadurch erscheint Aufgeregtheit, weil der Dünkel immer verteidigt werden muss, und das führt dazu, die Unwissenheit durch Studieren zu überwinden, doch löst sich dadurch eine Frage auf, mit einer Antwort, erscheinen zehn neue Fragen. Also gefesselt von Unwissenheit, die nicht befriedigt werden kann.


    Leider kann das nur so erkannt werden und nicht durch Bekämpfen und vernichten der Fesseln. Wenn eine Fessel scheinbar ausgeschaltet ist, erscheint eine andere stärker. Ein gefesselt sein rein durch Gedankengebäude.

    Aber wie es geht, das Befreien, steht im Diamantsutra. Doch nur wenn man das heilige Gebrabbel entfernt und das wahrnimmt, was wesentlich ist, und das ist sicher nicht das, an dem sich die Leser festbeißen. https://www.buddhaland.de/atta…84-diamantsutra-kurz-pdf/

    Da steht ganz klar, dass Befreiung durch keine Lehre oder irgendjemanden ausgelöst wird. Befreiung geschieht allein in dem fühlenden Wesen, das befreit wird ohne irgendeine Äußerlichkeit aus Lehren oder Texten. Der Witz ist das es so erscheint, weil der Befreite sich wieder fesselt und die Lehren benutzt, um das, sein befreit sein, zu verstehen. Das Gestrüpp wird wieder höher, bis zum nächsten Befreien. Irgendwann werden Lehren nicht mehr Fesseln, sondern Getrennt vom Befreiten erkannt. Nicht Vernichtet, sie gehören zu seinem Ich-Sein, von dem der Befreite weiß, dass es eben seine Person ist, und er nicht mehr dem Glauben verfällt, diese Person zu sein. Innerlich sagt er, das ist nicht Mein, das ist nicht mein Ich, das ist nicht meine Person, aber das bin auch Ich.


    Bebop Ich stimme ganz mit dir überein. Zazen ist das, was schnell zum Ziel führt, einfach nur Sitzen, hellwach in der Welt und doch ohne jedes konzeptionelle Gedanken machen. Doch Zen als Regeln und Ritus fängt das Befreit sein im Zazen immer wieder ein. Denn es gibt wahrscheinlich sehr wenige Meister, die wissen, wie es ist befreit zu sein und doch auch das sie eine Person sind. An die sie nicht gefesselt sind und sich auch nicht darauf festnageln lassen das sie ja Person, persönlich sind.

    Hmm ... ich frage mich, ob dieser 'Seiteneinsteiger' eigentlich mitgekriegt hat, was die insbesondere mit Seizan Yanagida und dem IRIZ (International Research Institute for Zen Buddhism) an der Hanazono-Universität verbundene Forschung der letzten ca. 60 Jahre über die Genese des Chan erarbeitet hat. Ob er das nicht kennt oder nur souverän ignoriert.


    Ich sehe da ein ähnliches Problem wie bei Roloff (auch ein Übersetzer ...), nämlich einen etwas begrenzten geistesgeschichtlichen Horizont in Bezug auf Buddhismus. Um Chan / Zen als geistesgeschichtliches Phänomen zu "verstehen", ist es mE deutlich sinnvoller, sich mit seinen Wurzeln im Sanlun (Madhyamaka), Weishi (Yogacara) und den einheimischen älteren chinesischen Schulen (Nehan zong, Tiantai und insbesondere Huayan) zu beschäftigen. Man sollte sich wenigstens etwas mit den Prajñāpāramitā Sūtras, dem Lankavatara und dem Nirvana Sūtra beschäftigen - und natürlich mit dem Plattform Sūtra. Das alles weitgehend zu ignorieren und stattdessen eine Herleitung aus dem Daoismus zu bemühen ist etwa so, als würde man Zen im Westen aus der christlichen Mystik herleiten wollen. Es gibt zwar Leute, die das tun bzw. versuchen - aber überzeugend finde ich das nicht.

    Was ich mich gerade frage ist: Hat Sudhana eigentlich schon selbst ein Buch geschrieben und all sein Wissen damit für andere verständlich gemacht? Wahrscheinlich nicht, denn die Zeit vergeht mit studiere und andere Kritisieren. Was hinterlässt DU?

    Aber ist wohl schriftlich wie ich, ist es erstmal weg ist es auch schon alt.