Beiträge von Gurkenhut im Thema „Was Psychotherapie und Buddhismus verbindet“

    Formal ist es sicher fragwürdig: sehr teuer,zu kurze Lehrzeit...

    Ohne widersprechen zu wollen, dass Wertvolles im Buch und in der Ausbildung drin ist, scheint mir doch die Gier nicht überwunden und die Selbstüberschätzung, er könne in 10 Tagen etwas lehren, was dem Preis und dem Titel angemessen wäre.

    Dennoch freut es mich, wie sehr dich der Inhalt gerade begeistert. Ich glaube Menschen haben ein gutes Gefühl dafür, an welchem Punkt im Leben sie gerade welche Lektüre brauchen. Möge es dir von Nutzen sein.

    Um Vertrauen in den Buddhadharma zu gewinnen, brauche ich keine Psychotherapie. Vertrauen in den Buddhadharma gewinnt man dadurch, dass man die Qualitäten der Lehre des Buddha erkennt. Und der Buddhadharma ist keine Selbst-Psychotherapie.


    Psychisch kranke Menschen sollten zum Psychotherapeuten usw. gehen. Im Buddhadharma geht es nicht darum psychisch Kranke zu heilen. Diesen nutzt die Rationalität des Buddhdharma wahrscheinlich nicht weiter. Andererseits kann die Psychotherapie auch ein Vertrauen in den Buddhadharma nicht befördern, da sie sich nicht mit dem beschäftigt, was im Buddhadharma gelehrt wird. Das schließt nicht aus , dass es thematische Schnittmengen gibt, aber die Psychotherapie und der Buddhadharma beziehen sich auf sehr unterschiedliche Objektbereiche.


    Der Buddha lehrt die Ursachen und die Überwindung vom Leiden. Die Psychotherapie befasst sich mit "psychischem" Leiden, was meines Wissens als Abgrenzung vom körperlichen Leiden definiert ist (mal so geschrieben obwohl ich weiß, dass die Trennung nicht funktioniert, ich aber keine besseren Worte zur Hand habe). Ich sehe da keine strikte Trennung der Objektbereiche. Mir hat in der Zeit, als ich eine Therapie gemacht habe, beides weitergeholfen.


    Bei realen Therapeuten kann ich mich nicht vor dem Gefühl retten, dass ich machen muss, um "gesund" zu werden.

    Mit der Vorstellung bin ich auch in die Therapie gegangen. Und dann durfte ich am Vorbild meines Gegenübers friedliche Akzeptanz lernen.

    (Womit ich nicht behaupten will, dass es nicht auch Gegenüber gibt, die der Vorstellung gerecht werden.)


    Was oder wer definiert, den Begriff " psychich Krank" oder "gesund" zu sein?

    Derjenige, der leidet und die Therapie aufsucht.

    Jein. Es gibt auch mehr oder minder starken Zwang.

    Die Gefahr, die ich bei der Psychotherapie sehe, ist, dass man sich viel zu wichtig nimmt.
    Die Gefahr, die ich beim Buddhismus sehe, ist, dass man das Erwachen viel zu wichtig nimmt. Damit auch oft sich und eine Praxis viel zu wichtig nimmt. Anstatt sich selbst in Frieden zu lassen.

    Dieses sich selbst in Frieden lassen, kann man (unter guten Bedingungen) bei beidem lernen, manchen wird diese Fähigkeit nicht geschenkt.