Seine Mitte ist also kein Kompromiss sondern eine extremistische Haltung bei der selbst der Asketenstolz überwunden wird.
Hier das weiter unten zitierte Gleichnis mit der Laute.
https://palikanon.com/angutt/a06_055-060.html#a_vi55
Ich denke eher, er hat erkannt, dass eine allgemeine Gesetzmäßigkeit auch für die Askese gilt.
Im Gleichnis mit der Laute gibt die Saite nur dann einen guten Klang, wenn sie optimal gespannt ist.
Das gilt für viele andere Dinge auch:
- Die optimale Geschwindigkeit für einen Verbrauch von Benzin und der zurückgelegten Wegstrecke.
- Wenn ich ohne Pausen trainiere, wird der Muskel verletzt anstatt zu wachsen (dasselbe gilt für den Geist z. B. beim Lernen und Üben)
Die optimale (also geringer Kartonverbrauch) Fläche eines stapelbaren Kartons bei einem größtmögliches Volumen.
(Das war bei uns früher sogar ein Thema im Mathematikunterricht.)
Jetzt zu geistigen Beispielen:
- Wenn ich mich an einen Traum erinnern will, darf ich mich nicht zu sehr anstrengen, sonst ist er weg. Wenn ich mich zu wenig anstrenge, kann ich mich nicht erinnern.
- Wenn man sich zum Üben aufmacht und nichts will, wird auch nicht passieren, nur mit der rechten Anstrengung erhält man ein rechtes Ergebnis.
Deshalb sagt Buddha in der oben genannten Sutte:
"Ebenso auch, Sona, führt allzu straffe Anspannung der Willenskraft zur Aufregung, allzu schlaffe Anspannung aber zur Trägheit. Darum, Sona, halte dich an ein Ebenmaß deiner Willenskraft, erwirb dir ein Ebenmaß deiner Fähigkeiten..."
Deshalb balanciert man die 5 geistigen Fähigkeiten in seiner Meditation aus.
Irgendwo in den Sutten habe ich gelesen, dass der Buddha seinem Körper durch die Hungeraskese sehr geschadet hat. Er litt deshalb unter Rückenschmerzen.
Eine Ausmerzung von Stolz kann ich hier nicht erkennen.
Hier auch noch ein Link, was Mittlerer Weg ist, im Dhammacakkappavattana Sutta (der 1. gehaltenen Lehrrede Buddhas):
Samyutta Nikaya 56
Gruß
Sven