Mit materialistisch-wissenschaftlicher Brille sage ich, dass es gar keine "geistigen Zustände" gibt. Was es gibt, weil wissenschaftlich evident, ist die sich ändernde Materialität des Gehirnes. Und wissenschaftlich kann niemals eine Korrelation zwischen meßbaren materiellen Erscheinungen des Gehirnes und behaupteten illusorischen "geistigen Zustände" belegt werden, weil es keinerlei wissenschaftliche Evidenz für "geistigen Zustände" geben kann.
"Geistige Zustände" ist zunächst mal ein Begriff und es ist natürlich eine berechtigte und wissenschaftliche Frage, ob der Begriff auch einer Tatsache entspricht und evident ist.
Als "mentale Zustände" ist der Begriff Gegenstand der Philosophie des Geistes und man versteht da z.B. Glauben, d.h. Annahmen oder Hypothesen, Wünsche, Versprechen, Gedanken, Wille etc. und diesen Zuständen ist vor allem gemeinsam, dass sie auf etwas bezogen sind, sie sind intentional. Anstatt von Zuständen zu reden, verwendet man auch den Begriff "Kognition".
Natürlich "gibt" es Kognition, so wie es das Subjektive gibt. Die wissenschaftliche Frage wäre, wie bzw. was messe ich, wenn ich eine Wechselwirkung von mentalen und materiellen Zuständen untersuche?
Unter dem Begriff "mental causation" - Mentale Verursachung" wird das Thema schon länger in der Philosophie diskutiert. Erwähnenswert ist aber vor allem hier James Austin : Zen and the Brain - vor allem das 3. Kapitel über die neurologischen Zusammenhänge von Meditation und Gehirnzuständen.
Ich plädiere also hier, keine voreiligen Schlüsse über wissenschaftliche Evidenz für mentale Zustände abzugeben. Handlungen sind in jedem Fall Folgen von intentionalen mentalen Zuständen und umgekehrt braucht es auch konkrete mentale Zustände, um Handlungen auszuüben - z.B. rechne ich eine Führerscheinprüfung dazu oder auch die Entwicklung eines Messprojektes zum Gegenstand "mentale Zustände".
Ich sehe da bei dir einen "Denkfehler" in sofern du Begriffsdenken und Sachdenken verwechselst - oder gleichsetzt.