Um nun auf die westlichen Produktionsbedingungen zurück zu kommen: diese charakterisieren Horkheimer/Adorno mE recht treffend als "Kulturindustrie" (in: Dialektik der Aufklärung, Kulturindustrie – Aufklärung als Massenbetrug). Unter diesen Bedingungen wird der Dharma zur kostenlosen Ressource für eine Warenproduktion.
Die modernen Produktionsbedingungen als Teil des kapitalistischen Systems sind im Kern den alten Produktionsbedingungen der Sklavenhalter- und Feudalgesellschaften gleich auf Ausbeutung der Vielen durch die Wenigen ausgelegt. Und der Dharma ist hier das Mittel der Ausbeutung. Da wird vom Thron herab gepredigt, weil die Kanzlei nicht mehr reicht. Da wird vom Wahren Menschen ohne Rank (und Namen) gepredigt nur damit der Prediger auf seinem Podium auf seinen Roshi-Rank verweist und autoritäres Cosplay macht. Kann man Dharma im Westen demokratisieren?
In Anlehnung an die Prinzipal-Agent-Theorie, die auch im Kontext des Marktversagens Anwendung findet, ist das Lehrer-Schüler-Verhältnis zwingend durch asymmetrische Informationen gekennzeichnet. Und Informationen sind Macht. Da ist das Missbrauchspotential systemimmanent und kann zum Sanghaversagen führen. Da muss man institutionell gegenarbeiten. Zum Beispiel mit Christophers Ansatz des Kleinem.